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Der BUVKO 2013

Mehr Grün, Vorfahrt für Fußgänger und die Autos dürfen auch mal langsamer als 30 km/h fahren

Termine & Links

Der BUVKO 2013

Der 19. Bundesweite Umwelt- und VerkehrsKongress BUVKO findet vom 15.–17. März an der Technischen Universität Berlin statt.

Anmeldung und weitere Infos:

www.buvko.de

A100 stoppen!

Aktionsplanungs- und Vernetzungstreffen des Aktionsbündnis „A100 stoppen!“ am Montag, den 18. März um 19.30 Uhr im Jugendclub E-Lok, Laskerstraße 6–8

Im Netz: www.a100stoppen.de

Die Beliebtheit des Automobils als Fortbewegungsmittel scheint ungebrochen. 43,3 Millionen zugelassene Pkws zählt die BRD in 2012, so viel wie nie zuvor. Entsprechend hoch ist auch der Anteil des Straßenverkehrs an der gesamten CO2-Emission, den das Umweltbundesamt für 2010 mit 20 Prozent beziffert. Nicht nur für das Klima sind die Abgasschleudern alles andere als gut – in den großen Städten bereitet vor allem der Flächenverbrauch Probleme. Ein Viertel des Berliner Stadtstaates sind Verkehrsflächen, wobei private Parkplätze hier noch nicht mit eingerechnet sind. Entsprechend hoch sind Abgaswerte und Lärmbelastung. Zum Glück gibt es hierzulande eine aktive Umwelt-Verkehrs-Szene, die versucht, alternative Fortbewegungsformen attraktiver zu machen und somit die BürgerInnen vom Pkw wegzuführen. Nachhaltige Mobilität lautet das Stichwort. Und genau darum wird es auch auf dem 19. Bundesweiten Verkehrs- und Umweltkongress (BUVKO) gehen, zu dem sich vom 15. bis 17. März AktivistInnen, Interessierte und VertreterInnen aus Politik und Wissenschaft in der Technischen Universität treffen werden.

Der BUVKO ist die größte alternative Verkehrskonferenz Deutschlands. Ins Leben gerufen wurde er 1979 auf Initiative von Verkehrsgruppen aus Berlin mit dem Ziel, die Arbeit regionaler Initiativen aus ganz Deutschland besser koordinieren zu können und gemeinsame Ziele zu definieren. Entsprechend trug der Kongress ursprünglich den Namen „Bürger-Initiativen-Kongress“. Seit einigen Jahren werden auch die Universitäten mit bei der Planung einbezogen, um die Debatten mit ihrem Fachwissen zu erweitern. Die Ergebnisse der Kongresse werden im Anschluss im Internet publik gemacht und an StadtplanerInnen und PolitikerInnen weitergeleitet. „Wir finden in der Politik immer mehr Gehör“, sagt Stefan Lieb, Sprecher des Fußgänger-Fachverbandes namens „FUSS e. V.“, der den Kongress mitorganisiert hat.

Seit seiner Gründung hat der Kongress 19-mal in verschiedenen Städten Deutschlands stattgefunden. Nun kehrt der Kongress zum ersten Mal seit 35 Jahren wieder nach Berlin zurück. Das Motto des Berliner BUVKO lautet: „Städte der Zukunft: grün + mobil“. In Workshops und Diskussionen soll der Frage nachgegangen werden, wie Grünflächen in Städten erhalten bleiben und gleichzeitig kürzere Wege für FahrradfahrerInnen und FußgängerInnen angeboten werden können. Am Samstag finden zusätzlich zwischen 13.30 Uhr und 16.30 Uhr mehrere Exkursionen durch Berlin statt. Ausflüge zum Tempelhofer Feld, zum Potsdamer Platz und zum Spreeufer sind ebenso geplant wie ein Spaziergang durch Mitte. Bei all diesen Exkursionen wird es um die Entwicklung der Gebiete in puncto Grünflächen und Mobilität gehen. Auch die Podiumsdiskussion am Freitagabend wird als Programmpunkt hervorgehoben. Um 19.30 Uhr sprechen Vertreter von Umweltinitiativen und StadtplanerInnen über den Konflikt zwischen einer Verkehrsplanung der kurzen Wege und mehr Grünflächen in der Stadt. „Wir erwarten eine spannende Diskussion“, sagt Lieb.

Auch die AktivistInnen des Anti-A 100-Aktionsbündnisses freuen sich auf den Kongress: „Wir hoffen, dass dort ein weiterer Schritt hin zur dringend nötigen Verkehrswende getan wird“, sagt Alex von der Initiative. In den Augen von A 100 stoppen! ist die geplante Verlängerung der Stadtautobahn ein Symbol für die falsche Verkehrspolitik: Stadtgrün werde einem Millionengeschenk an die Bauwirtschaft geopfert, während auf der anderen Seite der öffentliche Personennahverkehr zu teuer und unzuverlässig sei. Mit einem Auftritt des A 100-stoppen-Chors wollen die AktivistInnen ihren Protest gegen die A 100 in den Kongress tragen. Im Frühjahr soll der Spatenstich für die Autobahnverlängerung erfolgen. „Wir werden da sein, wenn es losgeht“, sagt Alex.

Auf dem Kongress soll auch der Berliner Appell zur nachhaltigen Mobilität weiter verfeinert werden, in dem bisher 16 Thesen zu dem Thema gelistet sind. Neben der Gestaltung des Stadtgrüns finden sich auch einige knackige, wenn auch etwas sperrig formulierte Forderungen, wie etwa: „eine Stadt mit Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs von höchstens 30 km/h mit Ausnahmeregelungen nach unten und begründet auch nach oben“. Aktuell ist auch die Forderung, bei Gated Communities durch Gesetzesänderungen eine öffentliche Durchwegung zu erreichen. Der Berliner Appell steht auch online zur Diskussion. Ideen und Vorschläge können über die Webseite des BUVKO eingereicht werden.

Wer am BUVKO teilnehmen möchte, kann sich auf der Internetseite des Kongresses anmelden. Hier sind jedoch zwei Dinge zu beachten: Besucher sollten ein grundsätzliches Interesse am Thema mitbringen, zudem empfehlen die OrganisatorInnen, zu möglichst vielen Veranstaltungen zu kommen, um sich besser einbringen zu können. 500 BesucherInnen werden zu dem Kongress erwartet. Sie alle dürfte ein Wunsch einen: „Grüne Städte mit kurzen Wegen für Fußgänger und Radfahrer“, sagt Lieb.

LUKAS DUBRO

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