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Fall Hoeneß
Die Linke warnt vor "Zwei-Klassen-Justiz". Zu Recht wie ich meine. Plötzlich sei ein Großteil der Steuerschuld
verjährt, so daß Hr. Hoeneß auf eine Bewährungsstrafe
hoffen kann. Bei Hinterziehung ab 1 Million droht die
Haftstrafe bis zu 10 Jahren. Hr. Hoeneß hat über 3
Millionen hinterzogen. Wenn noch etwas Gerechtigkeits-
empfinden seitens der Justiz vorhanden ist sollte die
Strafe 2 Jahre und einen Monat lauten denn damit ist
keine Bewährung mehr drin. Das wäre ein Signal wo das
Volk erkennen kann, daß man die Großen nicht immer
laufen läßt!
Wer um Steuern in vielstelliger Höhe betrügt, ist der wirklich noch über jeden Verdacht zu haben, nicht nur Spieler, sondern auch Spiele zu kaufen?
Eine wichtigere Frage: Womit verdient man soviel Geld? Bezahlt man untertarifliche Löhne? Macht man sich mit Börsenzocken reich und Staaten arm?
ich würde 500 € ans Finanzamt überweisen, wenn Jimmy Sauberhändchen mit Handschellen auf dem Rücken in den Knast einfahren würde.
Nich mal nur so reinschneien-nee-mal ein Jahr oder soo-
das wäre ein Zeichen-
Ich bin empört darüber welche Empathie für schwerkriminelle Promis an den Tag gelegt wird.
Ich finde Steuerhinterziehung nicht schlimm. Jeder hat das Recht, sich gegen Räuber zu schützen. Eine Gesamtabgabenquote von mehr als 20 % ist Diebstahl - auch wenn sie als "Gesetz" etikettiert wird.
seltsames steuerverständnis - und bitte
keine nebenkriegsschauplätze...
"Ein Bravo hier an diese Beführworter der Steuerhinterziehung"! Scheinbar alles "Lederhosen-Anhänger",die mit dem Erfolg vom FC Bayern alles entschuldigen wollen. Wer die TAZ nicht mag, braucht sie ja nicht zu lesen.- Wer beim Finanzamt 25 Euro Schulden hat, der wird angeschrieben. Diese Menschen wie Hoeneß haben Millionen und immer noch nicht genug. Wer sein Geld vor einem totalen Chrash schützen will, der kann es ja in Immobilien oder Edelmetall anlegen.
@ Hannes
Die taz begeht ja damit Verbrechen, das ist ja sogar legal! Da hat die Lobby der Zeitungsbranche ganze Arbeit geleistet. Und die taz ist ja auch noch immer so verlogen und lästert über die Mövenpick-Hotel-Steuer der FDP, die ja genau das gleiche ist wie die Privilegierung der Zeitungen. Diese Verlogenheit der taz und der Medien allgemein finde ich am abstoßendsten.
Was genau soll jetzt an "Steuerhinterziehung" so schlimm sein? Seit Jahrzehnten führt die taz auf ihre Umsätze statt der eigentlich fälligen 19% Umsatzsteuer nur 7% ab - das ist die wirkliche Steuerhinterziehung. Solange die entsprechenden Steuern nebst Zinsen und sonstiger Nebenleistungen nicht nachgezahlt sind und die verantwortlichen Chefredakteure im Gefängnis sitzen, sollte die taz beim Thema "Steuerhinterziehung" einfach mal ganz, aber ganz ruhig sein.
Ja und? Herr Hoeness hat nur versucht, sich mit seinem Privat erarbeitetem Vermögen zu sichern-, gegen die -in Deutschland seit hundert Jahren zweimal geschehene- ökonomische "UNTERGANGS" Kultur!Und nun? Er räumt sein `Steuerverbrechen´ ein !!! Eigentlich ist Herr Höness dadurch eine Art `deutsche Idealfigur´die allgemeinen Respekt und Anerkenntnis verdient! Gegenüber den wirklichen `deutschen Skandalnudeln´ ist Herr Höness eine MINI-Nudel! Und als Trainer des FC Bayern war und ist er unterbezahlt!
Bei vielen Themen sind die Grünen in der Defensive und können derzeit nichts dafür. Aber an ihrer Verkaufstechnik sollten sie dann doch mal arbeiten.
Kommentar Uli Hoeneß: Die deutsche Skandalnudel
Der Präsident des FC Bayern hat sich dank seiner Steueraffäre selbst ins Aus gesetzt. Freuen dürfte das vor allem den Fifa-Chef.
Generell ein fröhlicher Mensch: Sepp Blatter. Bild: dpa
Am Zürichsee dürften am Samstagabend die Sektkorken geknallt haben. Sepp Blatter, die Skandalnudel des Weltfußballverbands Fifa, hat wieder einen Gegenspieler weniger. Uli Hoeneß, einer der größten Blatter-Kritiker, hat sich mit seiner Steueraffäre selbst ins Aus gesetzt.
Und es sieht nicht so aus, als sollte Blatter schnell ein neuer, ernst zu nehmender Kritiker erwachsen, jedenfalls nicht aus den Reihen des erfolgreichsten deutschen Vereins, des FC Bayern. Hoeneß hat bereits am Sonntagabend entschieden, im Amt zu bleiben. Möglich, dass er damit durchkommt. Der Aufsichtsrat, in dem die Chefs von Audi, Volkswagen, Unicredit und Adidas sitzen, schweigt bisher.
Sicher, Hoeneß hat als Bayern-Chef keine Straftaten begangen. Dennoch gibt es Delikte, nach denen ein Rücktritt aus wichtigen Ämtern als zwangsläufig gilt, Diebstahl oder Betrug etwa. Und es gibt solche, die zumindest Teilen der Gesellschaft als Kavaliersdelikt gelten. Taten, bei denen es nur als peinlich empfunden wird, sich dabei erwischen zu lassen. Ein klassisches Delikt, das Konservative eher für eine lässliche Sünde halten als Linke, ist Autofahren jenseits der Promille-Grenze – siehe die lange Ahnenreihe betrunkener Unions-Fahrer von Otto Wiesheu bis Bernd Busemann.
Ob Hoeneß zurücktreten muss oder nicht, wird daher Auskunft darüber geben, als was Steuerhinterziehung nach den Debatten um Kavallerie in der Schweiz und Offshore-Leaks gilt: als Delikt wie Autofahren nach dem sechsten Bier oder als etwas Ähnliches wie Diebstahl? Gilt Hoeneß wie der zurückgetretene französische Haushaltsminister Jérôme Cahuzac als Teil einer Oberschicht, die glaubt, über den Gesetzen zu stehen – oder setzt sich wie bei Franz Josef Strauß die Ansicht „A Hund is er scho“ durch?
Fußballvereine spiegeln die jeweiligen nationalen Pathologien wie in einem Brennglas: in England Renditeobjekte wie Manchester United oder Spielzeuge von Superreichen wie der FC Chelsea. In Spanien der Bauunternehmer Florentino Perez als Präsident von Real Madrid. Silvio Berlusconi, der 2012 wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde, beim AC Mailand. Deutschlands wichtigster Verein hat nun ebenfalls einen mutmaßlichen Steuersünder als Chef, der internationale Fußball eine Skandalnudel mehr. Wer Hoeneß im Amt lässt, sollte von Fifa-Reformen zukünftig schweigen.
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Kommentar von
Martin Reeh
Autor*in
Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
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Martin Reeh
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Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
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