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M23-Rebellen im KongoMissus Kalaschnikow

Sie schult Soldatinnen, beschützt ihren Chef, verhandelt für die M23: Fanette Umuraza ist die „Königin“ der kongolesischen Rebellenmiliz.

Fanette Umuraza, Colonel der M23-Miliz. Bild: Francesca Tosarelli

BUNAGANA/ KAMPALA taz | Mit der Hand am Hüftgürtel, da, wo ihre Pistole steckt, schreitet Fanette Umuraza vor dem Rebellenchef her. Die Augen der 32-Jährigen registrieren jede Bewegung, scannen jedes Gesicht, beobachten die Menschenmenge haargenau.

Mit einem langen Spazierstock marschiert Sultani Makenga, Chef der M23 (Bewegung des 23. März), durch die staubigen Gassen der ostkongolesischen Grenzstadt Bunagana. Von rechts und links wird Makenga von schwer bewaffneten Leibwächtern abgeschirmt. Hinter ihm gehen die Kommandeure des Stabs. Und vor ihm, immer einen Schritt voraus, in knallgrüner Camouflage-Uniform: Fanette Umuraza. Major Fanette Umuraza.

Fanette Umuraza ist in der ostkongolesischen Rebellenbewegung M23 die unbestreitbare „Königin Nummer eins“, wie sie von ihren Kameraden genannt wird. Die hübsche, kräftige Frau weicht dem Rebellenchef niemals von der Seite. Wenn eines seiner drei Handys klingelt, nimmt sie ab.

Wenn Fernsehjournalisten ein Mikrofon an seiner Uniform anbringen wollen, steckt sie es ihm an. Wenn jemand dem General zu nahe tritt, stellt sie sich tapfer dazwischen – Makenga traut niemandem so wie Fanette Umaraza.

Ein Leben für den Chef

Die M23-Königin zum Interview zu treffen bedarf der Geduld. Immer wieder verschiebt sie Termine, immer wieder entschuldigt sie sich für ihren unberechenbaren Terminkalender. „Mein Chef ist wirklich sehr beschäftigt“, schreibt sie in einer SMS. Eins ist klar: In ihrem Leben hat sie kaum Spielraum für eigene Entscheidungen. Wenn Rebellenchef Makenga seine Truppen an der Front besucht, muss sie mit. Wenn die M23 Operationen gegen andere Milizen durchführt, koordiniert sie die Befehle.

Wenn – wie im März – das Hauptquartier von Rivalen aus der eigenen Führungsriege angegriffen wird, dann befehligt Fanette Umuraza die Verteidigungsstellungen, während die Mitglieder des Stabs sich in Sicherheit bringen. Als die M23-Rebellen vergangenen November Ostkongos Millionenstadt Goma einnahmen, kämpfte sie mit ihrer Kalaschnikow an der vordersten Frontlinie. Fanette Umuraza ist die einzige Frau in der oberen Führungsebene der Miliz – und wird von allen hoch gelobt und respektiert.

In ihrer einzigen freien Stunde in dieser Woche sitzt sie auf der Veranda der verwahrlosten Generalsvilla im M23-Hauptquartier hoch oben auf einem Hügel. Unter ihr liegt Ostkongos einst prunkvolle, doch jetzt heruntergekommene Militärakademie Rumangabo, die die Rebellen vergangenes Jahr einnahmen und die jetzt als Kommandozentrale der M23 dient. Fanette surft mit ihrem iPhone, das sonst neben ihrer Pistole am Hüftgürtel im Halfter steckt, im Internet. Ihr Chef Makenga ist heute zu einer Einsatzbesprechung an der Front und hat Fanette Umuraza im Hauptquartier die Verantwortung übertragen.

Neben ihr auf der Veranda spielen junge Soldaten Billard, sie lachen, albern herum, fordern sich gegenseitig heraus. Wenn Fanette das Kommando hat, geht es schon mal lockerer zu. Ein Oberst kommt angestapft. Er scheint aufgeregt und verärgert. Fanette hört ihm zu, legt ihm die Hand auf den Arm, redet geduldig auf ihn ein. „Du hast recht, Schwester“, sagt er und trollt sich davon.

In diesem Hauptquartier, in dem das Testosteron deutlich spürbar in der Luft liegt, wirkt Fanette wie eine Erdung. Ruhig und konzentriert blickt sie ins Tal. Ihre Blicke schweifen über die dichten Baumkronen des Dschungels und über die grünen Hügel, die sich am Horizont abzeichnen. Dort hinten, auf den Almen der Region Masisi, hat Fanette ihre Kindheit verbracht. Sie erzählt davon langsam, leise, stockend – als spreche sie von einer anderen Person in einer anderen Zeit.

Kindheit im Exil

Der Völkermord in Ostkongos Nachbarland Ruanda im Jahr 1994, als Milizen der Hutu-Ethnie rund 800.000 Tutsi abschlachteten, hat Fanette Umurazas Leben grundlegend umgewälzt. Die Kongolesin ist Tutsi. Als die ruandischen Hutu aus Angst vor der Rache der ruandischen Tutsi in die Wälder des Kongo flüchteten, mussten die Umurazas im Gegenzug aus dem Kongo fliehen, um sich vor den marodierenden Hutu in Sicherheit zu bringen. Sie retteten sich in ein Flüchtlingslager in Ruanda, wo es für Tutsi unter der neuen Herrschaft sicher war.

Über die Flucht und ihre Kindheit im Exil ist Fanette Umuraza kaum etwas zu entlocken. Sie lässt ihre Lebensgeschichte mit ihrem Studium in Ruanda beginnen. Studiert hat sie Politikwissenschaften. Kurz nach dem Examen schloss sie sich 2008 im Kongo dem CNDP (Nationalkongress zur Volksverteidigung) an, einer Rebellenorganisation unter Führung von kongolesischen Tutsi-Kommandeuren, die wie Fanette im Exil aufgewachsen waren und damals weite Teile des Ostkongo eroberten. Das war die Vorgängermiliz der M23.

Warum schloss sie sich den Rebellen an? Fanette Umuraza schweigt einige Minuten, bevor sie antwortet: „Wir kongolesischen Frauen sind immer nur Opfer. Es gibt unzählige, die während des Krieges vergewaltigt wurden. Unser erstes und einziges Interesse ist Frieden – und dafür kämpfe ich“, sagt sie und nickt bedächtig. „Wir Frauen müssen uns endlich wehren.“

Hartes Überlebenstraining

Für die Rechte der Frauen griff Fanette Umuraza im Alter von 28 Jahren zur Waffe. Sie absolvierte ein Militärtraining: lernte schießen, marschierte Hunderte Kilometer mit ihren Kameraden durch den Dschungel, überlebte tagelang ohne Essen, ohne Wasser. Sie war zäh – wie ihre männlichen Kameraden und Kommandeure. So habe sie ihren Respekt gewonnen, sagt sie. „Es hängt von uns Frauen ab zu zeigen, wozu wir fähig sind. Und ich zeige, dass ich stolz bin, eine Frau zu sein.“ Vorsichtig lächelnd gibt sie dann zu: „Nur wenn ich meine Tage habe, fällt mir das Marschieren etwas schwerer.“

In der M23-Rebellenbewegung, die in dem von ihr kontrollierten Territorium parastaatliche Strukturen etabliert hat, ist Fanette Umuraza zuständig für GenderfFragen im „Ministerium für soziale Angelegenheiten“. Die M23 ist eine der wenigen Rebellengruppen im Ostkongo, die Vergewaltigungen nicht gezielt als Kriegswaffe einsetzen. Im Gegenteil: Die Miliz rekrutierte Frauen, um Gleichberechtigung zu schaffen, sagt die Majorin. Es gebe mehr als 50 Frauen in Uniform in den Rängen der M23. Auch Polizistinnen hat die M23 rekrutiert.

Fanette Umuraza ist für die Schulung dieser Rebellinnen zuständig. Die stärkste Waffe der Frauen sei, sagt sie, „Dinge mit einer enormen Ernsthaftigkeit bis zum Ende durchziehen zu können“. Als sie ihre Vorbilder erwähnt, lächelt sie das erste Mal: die französische Revolutionärin Jeanne d’Arc und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.

„Ich werde oft gefragt, warum ich mit 32 Jahren noch nicht verheiratet bin und Kinder habe“, sagt sie mit einem leicht verlegenen Lächeln. Doch sofort bilden sich Kummerfalten auf ihrer Stirn. Schweigend blickt sie in die Ferne, auf die Hügel ihrer Heimatregion Masisi, wo sich bis heute täglich Milizen bekriegen, darunter auch die Täter des Völkermordes 1994. „Wenn hier endlich Frieden herrscht, will ich mindestens vier Kinder haben.“

Frauenförderung

Mittlerweile bekleidet Fanette Umuraza den Rang eines Majors und wird von ihren Untergebenen mit Hackenschlag und Salut begrüßt. Dass sie es in der Hierarchie der Rebellenorganisation so weit nach oben geschafft hat, liegt nicht nur an ihr, sagt sie. Ihr Chef habe sie stets gefördert. „Menschen mit Bildung wissen um die Schlüsselstellung der Frau in der Gesellschaft“, erklärt die Majorin. Im Nachbarland Ruanda seien es nach dem mehrjährigen Bürgerkrieg und dem Völkermord 1994 auch die Frauen gewesen, die den Staat wiederaufgebaut und die Versöhnung vorangetrieben hätten.

Diese Anerkennung der Rolle der Frau gibt es im Kongo ihrer Meinung nach sonst nicht. Als Beispiel führt Fanette Umuraza die Regierungsarmee an, in der zwar Frauen dienten, diese aber „sexuell ausgebeutet“ würden. Als sich der CNDP nach einem Friedensabkommen mit Kongos Regierung 2009 in die Armee integrierte, zog es die Rebellin vor, ihre Uniform abzulegen, statt in der Armee „wie ein Stück Vieh“ behandelt zu werden. Vier Jahre lang managte Umuraza in Ostkongos Millionenstadt Goma einen kleinen Laden: Sie verkaufte Käse und Milch aus ihrer Heimatregion Masisi. Als ehemalige CNDP-Offiziere letztes Jahr aufgrund der schlechten Lebensbedingungen aus der Armee desertierten und die M23 gründeten, war Fanette Umuraza sofort zur Stelle: an der Seite des neuen Militärchefs Makenga. Bereits im CNDP war sie die rechte Hand des charismatischen Führers Laurent Nkunda gewesen, Makengas Vorgänger, der bis heute in Ruanda unter Hausarrest steht.

Internationales Parkett

Mit frisch lackierten, knallroten Fingernägeln, schwarzen Leggings und einem schwarzweiß gemusterten Kleid sitzt Fanette Umuraza an diesem Tag im Ledersessel einer Hotellobby in Ugandas Hauptstadt Kampala. Dass sie in ihrem Alltagsleben eine Waffe trägt, ist in diesem Outfit kaum vorstellbar. Sie gehört zu einer Delegation der M23, die mit der kongolesischen Regierung verhandelt. Anstelle von General Makenga vertritt Fanette Umuraza die Interessen des militärischen Flügels. Durch die Eroberung von Goma im November gewann die M23 politisches Gewicht. Danach debattieren M23-Politiker und Regierungsvertreter auf neutralem Terrain über die nächsten Schritte.

Doch vereinbart wurde bisher nichts Konkretes. Es scheint, als versuche die Regierung Zeit zu gewinnen, um sich aus dem Ausland militärische Unterstützung zu sichern. Fanette Umuraza surft per iPhone im Internet, chattet via Facebook. Zugleich hört sie aufmerksam zu. Sie ist keine, die sich einmischt oder in den Vordergrund drängt. Doch jeder in der Delegation weiß, dass sie das Sprachrohr des Militärchefs ist. Regelmäßig wird sie nach ihrer Meinung gefragt.

So auch zu der Frage, was wohl geschieht, wenn die Verhandlungen scheitern. „Was sagst du dazu, Major?“, wendet sich Delegationsleiter René Abandi an Fanette Umuraza. „Wir werden Goma wieder einnehmen“, sagt sie und nickt, ohne auch nur die Miene zu verziehen. Wie eine Königin.

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40 Kommentare

 / 
  • TU
    The User

    An Suuna:

    „Die M23 war zu keinem Zeitpunkt in Masisi.“

     

    Doch, die M23 war nach der Einnahme Gomas noch weiter in den Westen vorgedrungen, bis nach Sake, welches schon in Masisi liegt, und hielt sich dort kurzzeitig auf. Das ist gut dokumentiert. Tut aber nichts zur Sache, in Masisi sind jedenfalls keine längeren Aufenthalte dokumentiert und ein enger Zusammenhang mit den Raïa Mutomboki, die für einen Großteil der Gewalt in Masisi verantwortlich gemacht werden, erscheint mir durch nichts belegt und extrem unwahrscheinlich – ich wollte nur auf den Fehler hinweisen.

     

    Im Übrigen meine volle Zustimmung zu Dominic Johnson!

  • M
    magy

    17.05.2013 09:45 UHR

    an mwanamke Ein sehr schöner Kommentar.

     

    17.05.2013 12:26 UHR

    an Andreas J

    Ich war immer wieder im Kongo und habe schnell lernen müssen wie es drüben funktioniert.Manches hat mich geschockt, manches hat mich unendlich traurig gemacht. Mann kann Menschen nicht einfach so umdrehen, wie es sich die Europäer vorstellten.

    Lese ich aber dann die Artikel, wie man dieses Land speziell jetzt den Kongo ausplündert ohne Rücksicht auf Verluste, bin ich stinksauer.

    Dadurch das ich mit einem Mann aus diesem Land verheiratet bin, der ein ganz lieber Mensch ist, diskutieren wir auch viel und habe meine eigene Meinung über die Menschen, zu dem ewigen Kriegsgeschehen, über die Milizen, Rebellen Politiker und wer sich bereichert man nennt es auch Korruption.

    Darum auch meine Meinung, keine Milizengruppe hat das Wohl der Bevölkerung im Sinn, sondern nur wie komme ich an die Erdschätze und somit an viel Geld. Wo überall wurden im Kongo Teile abgegeben, aber genau die Teile wo sehr viele Erdschätze sind. Man muss sich da die Geschichte des Kongo bis heute genau ansehen. Man kann sich in die Menschen nur hineinversetzen, wenn man dort gelebt hat.

     

    Buch Schatten über dem Kongo über die KOlonialzeit,

    oder Buch Auftrag Mord (Tod über Lumumba)

     

    Man kann den Menschen dort noch so oft sagen wollen, macht es so, weil es wirklich gut wäre, funktioniert aber nur dann, wenn die Veränderung auch in den Köpfen der Menschen stattfindet, besonders in den Köpfen der dortigen Politiker. Solange die Politiker oder die es werden wollen, die Milizen und Rebellengruppen nur ein Ziel haben, Geld machen um jeden Preis und dabei das Land zerreissen, ins totale Chaos geschickt haben, das Land und seine Schätze verschleudern und sich persönlich bereichern, wird es keine Veränderung in die positive Richtung ein gutes Leben FÜR das Volk nicht geben, sondern weiter nur für die Politiker

  • AJ
    Andreas J

    an mwanamke,

     

    du bist hier die Stimme der Vernunft. Mach weiter!

    Deine Antwort an Boiteltoifel sagt alles. Aber die meißten werden es nie verstehen. Weil sie zusehr in ihrem westlichen Werte- und Moralsystem stecken, welches das Maß aller Dinge ist. Aber hier funktioniert es nicht. Es fehlt das kulturelle Verständnis und kaum einer kennt das wirkliche Leben, die Realität in Afrika.

    Gruß, Andreas

  • AJ
    Andreas J

    Schwarz-Weiß-Denken, alles sofort in "nur" Gut und "nur" böse einordnen funktioniert nicht, wenn man den Konflikt verstehen will. Der Artikel beschreibt ein Stück der Realität.

    Viele agumentieren hier mit Untersuchungen der UN.

    Mit dem was die UN von sich gibt sollte man vorsichtig sein und hinterfragen. Dort sitzen die Verteter jener Nationen, die ein Interesse an der Ausbeutung der Rohstoffe des Kongos haben und denen Profit wichtiger als Humanismus ist.

     

    Wer interesse hat sollte mal Roméo Dallaire (ehemaliger kanadischer Komandant der UN-Mission in Ruanda), "Handschlag mit dem Teufel" lesen. Da hat die UN eine ziemlich erbärmliche Vorstellung gegeben, weil den Industiestaaten Ruanda am Arsch vorbei ging. Die UN Trägt mit Schuld an der Situation im Kongo, weil sie gelähmt durch nationale Interessen der Mitgliedsstaaten, in Ruanda kläglich versagt hat.

  • M
    magy

    6.05.2013 19:13 UHR

    an mwanamke:

    Ich habe auch nichts von einer Krankenschwester od. Sekretärin geschrieben lb. mwanamke.

    Ich habe durch meinen Mann Informationen aus und über Kongo durch seine Landsleute die drüben leben, hier findet man ja nur noch sehr selten einen Artikel über Kongo. Mein Mann daher genau weis wie es da drüben abläuft, daher auch das Wort Korruption, ich habe nicht geschrieben diese Frau sei korrupt.

  • M
    mwanamke

    @ Boiteltoifel, die Frage ist: In was für einer Welt leben Sie? Ja sicher, hier in unserer Welt kommen uns (im Vergleich zu anderen Ländern) sprichwörtlich die gebratenen Tauben in den Mund geflogen. Da kann man solche Pläne schmieden, wie in den Urwald gehen und die Kinder unterrichten. Nur - auch im Urwald muss von irgendwas gelebt werden. (Ach, ich vergaß, diesen Menschen reicht ja das bißchen Gemüse, was sie irgendwo anbauen können!) Und es braucht z.B. Unterrichtsmaterialien, geeignete Räume - ein bißchen Lehrerausbildung wäre auch nicht schlecht. Ganz zu schweigen davon, dass einen die anderen einfach nicht in Ruhe lassen. Da gibt es z.B. auch die Regierungssoldaten, die oft nicht bezahlt werden und deren Chefts wollen auch ein bißchen reich werden. Die kommen dann an und zwingen die Leute (auch Kinder) Gold zu schürfen. Natürlich muss das alles ertragen werden, schließlich sind wir ja so friedlich. Ebenso müssen die Menschen es ertragen, wenn sie von Polizisten und Zöllnern (die ebenfalls nicht vernünftig bezahlt werden) erpresst und ausgeraubt werden. Und erst recht sollen sie zusehen, wie ihr Land von Stärkeren ausgeplündert wird. Wenn dann eines Tages die Bodenschätze so ziemlich ausgebeutet sind, dürfen sie endlich in Frieden ihre Landwirtschaft betreiben.

    Nee, nichts gegen friedliche Absichten - leider spielen die Umstände da nicht immer mit. Oder glauben Sie im Ernst, diesen Rebellen macht es Spaß, immer nur zu kämpfen? Möglicherweise gibt es unter ihnen einige, die lieber Kinder unterrichten

    würden oder einfach einem Beruf nachgehen und sich um ihre Familie kümmern. Leider gibt es für die Leute dort diese Option nur in sehr beschränktem Maße. Manchmal ist es einfach nicht möglich hier moralisch nach unseren Maßstäben zu werten, wie auch Mamma Mirinda schon sehr schön angemerkt hat.

  • M
    mwanamke

    Liebe magy,

    nur ein Hinweis: Dieser Artikel berichtet gar nicht von einer "lieben gütigen Frau", sondern von einer Frau, die sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft behauptet und gegen die Opferrolle wehrt. Und was soll die Unterstellung der "Korruption"? Auch geht es nicht darum, dass diese Frau sich für ihren Chef "aufopfert", sondern darum, dass sie als Vertraute eine starke Stellung einnimmt. Sie ist auch keine Sekretärin und Krankenschwester, sondern ausgebildete Kämpferin.

  • B
    Boiteltoifel

    Sollte mein Beitrag doppelt erscheinen, liegt es am schrägen taz-Leserbeitragsprogramm...

     

    Was für eine Debatte! Ich beziehe mich im folgenden Beitrag auf den Artikel, in Klammern stehen meine Gedanken zur generellen Problematik von Gewalt in jeder Form. Es ist ein kleiner abweichender Diskurs von der "eigentlichen" Debatte, aber meiner Ansicht nach bedenkenswert.

     

    Ich halte es zunächst für verständlich, wenn sich Menschen gegem Unrecht wehren. Schade nur, daß es rund um die Welt immer nur mit Gewalt geht. Meistens Gewalt gegen Dritte, die einfach nur ihr Leben leben möchten und gar nicht in Kampfhandlungen verstrickt werden wollen. (Das liegt wohl an der menschlichen Ungeduld. Alles muß SOFORT durchgesetzt werden. Das ist in unserem ach-so-zivilisierten Europa auch nicht anders. Terrorismus von Rechts oder Links, Kämpfe verschiedener Religionsgruppen oder Ethnien, auch Männer gegen Frauen und umgekehrt. Gewalt wird nicht nur mit physischen Waffen ausgeübt, es gibt bekanntlich auch psychische Gewalt, wie Mobbing, Psychoterror und viel mehr.)

     

    Wäre es nicht traumhaft, würden sich die Kämpfer die Zeit nehmen, das Wissen zu mehren? Beispielsweise Menschen, die man überzeugen möchte, eine gewisse Bildung zu vermitteln? "Wissen ist Macht", wie wir schon alle gehört haben. Und die größte Angst (fast?) jeder Regierung ist, daß die Bevölkerung gebildet sein und selbständig denken könnte. (Das sieht man in Deutschland auch. Lehrermangel, Unterrichtsausfall, Herumexperimentieren mit verschiedenen Unterrichts- und Schulformen, anstatt sich vorrangig auf das Wesentliche wie sinnentnehmendes Lesen, Schreiben und Rechnen zu konzentrieren, setzen die Regierungen auf die Mehrung von Allgemeinwissen, egal ob jemand lesen kann oder nicht. Uns geht es nun verglichen mit vielen anderen Staaten gut, wenn man unsere Existenzmittel und den viel kritisierten Sozialstaat betrachtet.)

     

    Was wäre nun, würden Rebellen Kinder"soldaten" rekrutieren und sie, statt an der Waffe, in den Grundlagen des Wissens zu schulen? Klar ist so eine Herangehensweise zeitraubend. Meiner Ansicht nach wäre es eine lohnende Investition in die Zukunft, die langfristig viele Menschenleben retten könnte. Nicht nur in Schwarzafrika.

     

    Meine Frage also: Wer verhindert diese Bildung? Ich behaupte: Alle! Die Einen, weil sie so machtbesessen sind, ja nichts in die Bevölkerung zu investieren und sich lieber selbst das Geld in die Taschen schaufeln. Die Anderen, weil ihnen die Bildung fehlt, das Problem zu erkennen. Da schnappen sie sich (wir uns alle) lieber eine beliebige Waffen und machen was kaputt, auch andere Menschen. Wie einfach...

  • MM
    Mamma Mirinda

    Es ist interessant zu sehen, wie sehr sich hier ereifert wird. Es gibt wohl genug Punkte, in denen sich alle einig sind: gewaltsame Rekrutierung von Kindern, Vergewaltigungen als Kriegsmittel (und auch sonst), Völkermord… etc. sind verabscheuungswürdig.

     

    Dennoch frage ich mich, was diese Diskussionen hier sollen…

     

    Soll Berichterstattung denn immer nur "parteiisch" sein, im Sinne "unseres" Rechtsverständnisses (wobei wir von der Situation vor Ort wohl eher überhaupt keine Ahnung haben)? Ist es nicht auch und gerade wichtig, die beteiligten Parteien mal subjektiv bzw. aus ihrer Sicht darzustellen? Wie sollen Konflikte gelöst werden, wenn wir nicht verstehen wollen, was in den Beteiligten emotional, intellektuell und ideologisch vor sich geht?

    Hier gibt Simone Schlindwein Einblick. "M23 -subjektiv", ja, aber das ist gut so.

     

    Ich habe einige Jahre auf dem heissen Kontinent gelebt, auch in Krisengebieten und wenn ich eines gelernt habe, dann, dass unsere Sicht von Gut und Böse dort nicht immer funktioniert. Die Grenzen verwischen. Alle sind Opfer, die für ihre Freiheit kämpfen, auf ihre Weise und dabei ganz klar mit unlauteren Mitteln, doch gerechtfertigte Mittel stehen ihnen nicht zur Verfügung…

     

    Und noch etwas habe ich gelernt: Will man solch tief verwurzelte und undurchsichtigen Konflikte lösen, so ist es absolut unkostruktiv, sich auf "gut" und "böse" zu versteifen.

    Es ist ne heisse Kiste, zu sagen, dass Frieden wichtiger ist als Gerechtigkeit bzw. dass Gerechtigkeit in seinem Prozess durchaus anders aussehen kann, als der ach so hoch studierte und intellektuelle Westen denkt (man denke an lokale Gerichtsbarkeit durch Clansführer, die dem westlichen Verständnis nach nicht ausreichen würde, aber dort in der Gesellschaft eben doch funktioniert!). Und doch glaube ich, dass Frieden wichtiger ist und Gesetze und vermeintliche Gerechtigkeit oft hinderlich ist und nur zu weiteren Scherereien führt.

    Der Weg zur Versöhnung führt nur selten über Gesetz und Gerechtigkeit, so ist das nunmal. Konsens finden, bedeutet, Altlasten hinter sich zu lassen und gemeinsam Möglichkeiten zu entdecken, mit denen sich beide Parteien arrangieren können. Die Menschen wollen Frieden, denn nur Frieden bringt Zukunft, ob irgendwer in DenHaag oder sonstwo verurteilt wird, ändert leider rein gar nichts am Leben der Menschen vor Ort. Frieden schon.

     

    Deswegen sind solche Artikel wie von Simone Schlindwein wichtig, denn sie zeigen "die Bösen" von einer Seite, die es erlaubt, Wege zu einander zu finden. Das hat nicht mit verschönern und feministischer Ideologie zu tun, sondern damit dass wir alle Menschen sind. Und das finde ich durchaus TAZwürdig.

    Erste Kommentatoren zeigen nur, dass sie diesen Schritt gedanklich nicht gehen können und von der TAZ eben doch nur eine BILD für Intellektuelle erwarten und nicht eine kritische Zeitung, die auch eigene Denkmuster mal herausfordert.

  • M
    magy

    Wer so ein Auto fährt im Kongo muss eine sehr gute Einnahmequelle haben. Welche ist das?

    Die Geschichte von der lieben gütigen Frau glaube ich keinesfalls. Wer die Korruption dort kennt glaubt nicht das sie derart zu ihrem "Führer" steht.

    Außerdem habe ich gehört, das die M23 von Kabila weggeschickt wurde, da ja nun Verstärkung durch die UN kommt und Verhandlungen mit der M23 darum nicht mehr notwendig und erwünscht ist.

    Die M23 ist auch nur eine Rebellengruppe die an die Erdschätze will, nur unter dem Deckmantel sie wolle dem Volk Gerechtigkeit bringen.

  • M
    mwanamke

    @Im Ernst jetzt?

     

    Gut- wenn Sie schreiben, der UN-Bericht umfasst 200 Seiten, so soll uns das wohl glauben machen, diese 200 Seiten befassen sich ausschließlich mit den Verbrechen der M23. Dem ist aber nicht ganz so. Der Bericht befasst sich wohl hauptsächlich mit den Verstrickungen Ruandas und Ugandas in die Angelegenheit "M23" sowie die Zusammenarbeit mit weiteren Rebellengruppen. Er scheint tatsächlich, soweit ich das auf die Schnelle überblicken konnte, sehr detail-und umfangreich zu sein und mit vielen Zeugenaussagen belegt. Trotzdem - das möchte ich hier einfach noch einmal betonen - es fehlt hier an "Grundlagenforschung". Schließlich sind diese Rebellengruppen nicht einfach so aus dem Boden gewachsen. Außerdem nährt dieser Bericht in weiten Teilen den Verdacht, dass einzelne Volksgruppen oder Teile der Zivilgesellschaft quasi dazu erpresst wurden, ihre Unzufriedenheit mit dem Kabila-Regime zu äußern, so als ob diese Unzufriedenheit nicht wirklich existieren würde.

     

    "The Group identified cases of mass rapes committed by M23, Raïa Mutomboki, Mai Mai Morgan and FDLR in 2012. Commanders of the last-mentioned group are

    responsible for more than 100 rapes, including of minors. By the end of September, the United Nations and international human rights non-governmental organizations had documented 46 rapes committed by M23. On the night of 5 and 6 August, Raïa

    Mutomboki attacked the village of Nyalipe in Masisi territory and raped nine women, including four girls."

     

    Was diesen Absatz betrifft: Hier werden mehrere Rebellengruppen aufgeführt, es ist die FDLR, die allein für 100 Vergewaltigungen verantwortlich gemacht wird, 46 werden der M23 vorgeworfen. Natürlich kann das alles nicht verharmlost werden. Nur ist es wichtig, zu differenzieren. Die M23 als "brutalste Miliz, die im Moment in Afrika unterweg ist", zu bezeichnen heißt allerdings vom Wesentlichen abzulenken. Auch haben alle diese Ereignisse eine Vorgeschichte, mit der sich der Bericht, wie gesagt, nicht befasst. Das gefährliche an der M23 ist offensichtlich ihre politische Dimension, ansonsten würden ihre Verfehlungen wohl gar nicht so sehr interessieren.

     

    Tatsächlich würde ich mir wünschen, eine solche int. Expertengruppe würde einmal einen ähnlichen Bericht über die Regierungszeit Kabilas vorlegen. Seine geschäftlichen Verwicklungen, wie geht er mit politischen Gegnern um, wie ist sein Verhältnis zu Kagame und Museveni wirklich, wie war das mit der Integration der Rebellgruppen in die FARDC (was wurde ihnen versprochen, was gehalten), die Verbändelung mit der FDLR - um nur einiges zu nennen, was interessant wäre. Denn tatsächlich ist er nicht ganz unschuldig an der momentanen Situation (im Gegenteil) und könnte gut und gerne auch als Verantwortlicher benannt werden. Leider beschäftigen sich die Experten aber nicht mit dieser Seite der Medaille. Und wenn es nicht zu diesen Ereignissen gekommen wäre, die nun einfach nicht übersehen werden können, wären die betroffenen Menschen mal wieder alleine gelassen worden, mit all den rivalisierenden Rebellengruppen, den plündernden Regierungsoldaten, der Rechtlosigkeit, Justiz-Willkür, unvorstellbarer Armut, Perspektivlosigkeit... was muss ich noch alles aufführen, um begreiflich zu machen, wie die Verhältnisse dort sind und aus welchem Grund eine M23 existiert oder andere Rebellengruppen?

  • S
    Suuna

    Deine Auszüge bestätigen eher, dass der Teufel im Detail liegt.

    Die meisten Taten wurden nicht von der M23 begangen, sondern von den im Text zitierten Milizen, insbesondere denen, die sich unter dem Label Raia Mutomboki sammeln. Das sind größtenteils Milizen, die sich im Zuge der Rebellion an die M23 rangehängt haben bzw. auch von dieser unterstützt wurden, um neue Fronten aufzumachen. Viele befinden sich aber nach der internen Teilung auch nicht mehr in der heutigen M23.

    Ich halte es für fragwürdig, ob man von einer Kontrolle der konkreten Aktionen ausgehen kann, d.h. ob die von diesen Truppen begangenen Kriegsverbrechen der M23 zugerechnet werden müssen. Diese Einheiten bestanden schon vorher, hatten ihre Waffen und ihr Geld auch schon vorher, auch wenn in manchen Fällen Mitglieder schon in der CNDP gemeinsam in der CNDP waren.

    Die M23 war zu keinem Zeitpunkt in Masisi.

    Ich möchte nicht leugnen, dass diese Kriegsverbrechen passiert sind, auch von der M23 direkt begangen wurden (wenn auch zu einem kleineren Teil). Aber ich finde, die direkte Kommandoverbindung zur M23 ist durch den UN-Bericht nicht hinreichend bewiesen. Und damit auch nicht, dass die M23 systematisch Vergewaltigungen als Mittel der Kriegsführung einsetzt.

     

    Ich möchte nicht die Abscheulichkeit der Taten der M23 in Frage stellen, aber ohne Vergleich mit den politischen und administrativen Alternativen ist es schwierig, zu einem Schluss zu kommen, wie in den Kivus vorgegangen werden sollte. Und eben in diesem Vergleich, einem in Relation setzen (nicht der Taten, sondern der Alternativen) stellt sich die M23 als bestorganisierteste und am wenigsten schlimmste militärische Gruppe dar, deren Weg in eine politischen Prozess durch Kinshasas Diplomatie und die neue Eingreiftruppe verbaut wird, indem sie als Ursache für die Probleme in Nordkivu verkauft wird.

  • DJ
    Dominic Johnson

    @alle: Vorsicht beim selektiven Zitieren.

     

    Der von "im Ernst jetzt" als Beleg angeführte UN-Bericht ist kein Beleg, denn er ist kein Untersuchungsbericht zu Menschenrechtsverletzungen. Es ist ein Bericht der UN-Expertengruppe zur Einhaltung des Waffenembargos gegen Kongos bewaffnete Gruppen und bezieht sich nur am Rande auf Menschenrechtsverletzungen, mit Auflistungen wie den angeführten die aber nicht näher ausgeführt oder belegt werden. Die umfassende Recherche von Menschenrechtsverletzungen - inklusive Gegenrecherche, Aufsuchen und Befragung von Tatorten und Opfern etc - gehörte nicht zum Mandat der Gruppe und wurde von ihr auch nicht vorgenommen.

     

    Raia Mutomboki ist eine ganz andere Gruppe als M23. Raia und M23 rekrutieren sich aus miteinander verfeindeten ethnischen Gruppen und operieren in völlig unterschiedlichen Gebieten. Die Behauptung der UN-Gruppe, es handele sich bei Raia und anderen Gruppen um "M23 proxies", wird vor Ort in dieser Form weder von den Akteuren bestätigt noch von den Fakten gedeckt.

     

    Für einen korrekt recherchierten Menschenrechtsbericht der UNO, siehe:

     

    http://monusco.unmissions.org/LinkClick.aspx?fileticket=Pj7jOWjAxWo%3d&tabid=10662&language=en-US

     

    über Menschenrechtsverletzungen durch FARDC (Kongos Regierungstruppen) und M23 im November-Dezember 2012 zum Höhepunkt des Krieges. Beiden Parteien werden detaillierte Vorwürfe gemacht. Die Hauptschlussfolgerung:

     

    "The violations of human rights law and international humanitarian law committed by FARDC

    soldiers in particular were perpetrated in a systematic manner and with extreme violence."

     

    Eine ähnliche Schlussfolgerung für M23 traf die UNO nicht.

     

    Von Systematik ist auch nicht in den Kommentaren angesprochenen UN-Resolution die Rede; diese beziehen sich überdies keineswegs ausschließlich auf M23.

     

    Es geht hier nicht um Relativieren, sondern um das Vermeiden von Einseitigkeit.

     

    Abgesehen davon, ist es journalistisch völlig legitim und auch wichtig, Motivation und Selbstverständnis von Verantwortlichen einer Kriegspartei abzufragen und aufzuschreiben. Das ist die Aufgabe einer Reporterin und sie wurde hier erfüllt.

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    @mwanamke

     

    Aber Frau Schlindwein hat unsere Aufmerksamkeit in diesem Artikel nicht auf die ganz normalen Menschen gelenkt, nicht auf das alltägliche Leben - sondern auf eine Führungsperson der M23-Miliz. Da können Sie mir ja tatsächlich nicht übelnehme, dass ich mich gegen das Auslassen der M23-Kriegsverbrechen und die Konstruktion dieses merkwürdigen Bildes der emanzipierten Freiheitskämpferin für die gute Sache sträube, die mit der Realität - wie wohl jetzt als belegt gelten darf - einfach nichts zu tun hat.

  • D
    David

    @"Im Ernst jetzt": Als Pazifist kann ich wahrlich keine Rebellengruppe gutheißen. Trotzdem ist es möglich zu differenzieren - und außer einer UN-Resolution (was keine neutrale Seite ist da die UN von den Verbündeten der kongolesischen Regierung (USA, EU, Russland, China, afrikanische Nachbarstaaten abgesehen von Uganda und Ruanda) dominiert ist) und einem Radiobericht (http://radiookapi.net/actualite/2012/12/03/nord-kivu-les-rebelles-du-m23-accuses-de-viol-sur-6-femmes-mugunga/) kenne ich keine weitere Dokumentation welche Ihre starken Vorwürfe ("(...) unbestreitbare(), systematische() Kriegsverbrechen (...)", "(...) eine der brutalsten Milizen, die momentan in Afrika unterwegs sind (...)", "(...) unmenschliche() Methoden der M23 (...)") unterstützt. Falls Sie welche kennen, bitte nennen Sie sie! So muss ich aber zu dem Eindruck kommen, dass sie von dem Bürgerkrieg im Ostkongo keine Ahnung haben (bzw. von Afrika generell, denn es gibt unbestreitbar viele grausamere Rebellenbewegungen auf dem Kontinent).

     

    Sie haben sicherlich recht, dass die M23 von einigen als "gute" Bewegung stilisiert wird. Meiner Einschätzung nach kann aber v.a. nicht von einer homogenen Gruppe gesprochen werden. Im Zuge des Erfolges in der Rekrutierung letzten Jahres wurden viele Söldner verschiedenster Gruppierungen aufgenommen was zu einer sehr unklaren Außenbild führt (vgl. FSA-Führung in Syrien vs. lokal agierende Brigaden).

     

    Die eigentliche Frage, die sich mir im Bezug auf die M23 stellt, ist eher woher die Gruppierung die Gelder für Waffen und Sold hatte um eine verhältnismäßig (!) stabilere und weniger plündernde und vergewaltigende Truppe hatte (im Gegensatz zur Regierungsarmee und an anderen Rebellen welche ihre Soldaten kaum bezahlten was zu Ineffizienz und Gewalttaten führt). Ich vermute (und weiß es nicht!) dahinter Nachbarstaaten (Uganda, Ruanda, evtl. Burundi oder sogar Tansania und Kenia) welche an einem instabilen Kongo starke ökonomische Interessen haben. Solange die Bodenschätze günstig über die Grenze bis zu den ostafrikanischen Häfen Mombasa, Tanger oder Dar es Salaam abgewickelt werden (anstatt über einen entwickelten Kongo) verdienen alle davon. Dazu passt auch, dass eine totale Machtverwirklichung durch die M23 per Regionalkonferenz der Anrainerstaaten verhindert wurde. Wer erinnert sich noch an die Vorgänger CNDP? Damals war es genauso! Man will verhindern, dass die M23 wie damals der Vor-Vorgänger RCD wirklich nach Kinshasa marschiert und die volle Macht im Kongo ergreift.

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    @mwanamke

     

    Natürlich sind die Rebellen ein Symptom eines kaputten, mafiösen Systems - nie bestritten. Das macht die Methoden trotzdem nicht verteidigungswert. Durch Massaker etc. "Druck aufzubauen" ist hoffentlich nicht Ihre Auffassung eines sinnvollen Widerstandes.

     

    Noch ein Zitat zum Thema Kindersoldaten:

    "Deployed in Bukima, Col. Kaina oversaw the recruitment and training of more than 150 children between May and August 2012, according to several

    ex-combatants. Half of those children were from Rwanda. Two ex-M23 combatants confirmed that Col. Kaina conducted recruitment in villages near Bukima in May 2012, when he ordered his soldiers to kidnap three boys aged between 12 and 15 years. A 14-year-old boy, who had been recruited by Col. Kaina, also declared that Col. Kaina had forcibly recruited two boys of the same age. On several occasions, former M23 soldiers under Col. Kaina personally witnessed him order the shooting of boys who had attempted to escape. Another ex-M23 combatant from Bukima told the Group that 14 women were also trained there, including 6 young girls."

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    @ Suuna & mwanamke:

     

    In meinem letzten Beitrag ist wie gesagt ein Bericht des UN-Sicherheitsrates verlinkt:

     

    Vergewaltigungen:

     

    "The Group identified cases of mass rapes committed by M23, Raïa Mutomboki, Mai Mai Morgan and FDLR in 2012. Commanders of the last-mentioned group are

    responsible for more than 100 rapes, including of minors. By the end of September, the United Nations and international human rights non-governmental organizations had documented 46 rapes committed by M23. On the night of 5 and 6 August, Raïa

    Mutomboki attacked the village of Nyalipe in Masisi territory and raped nine women, including four girls."

     

    Systematisch:

     

    "There have been several major incidents of indiscriminate killings of civilians including women and children, by armed groups. Since May 2012, Raïa

    Mutomboki, under the command of M23, has killed hundreds of civilians in North Kivu and burned at least 800 homes. Under the orders of M23 Col. Makenga, a series of coordinated attacks in August carried out by Lt Col. Badege and Raïa Mutomboki jointly with FDC and NDC enabled M23 proxies to destabilize a considerable part of southern and western Masisi territory. From 26 to 29 August,

    Raïa Mutomboki, operating jointly with Lt Col. Badege and with the assistance of FDC-Luanda soldiers, carried out systematic attacks against civilian populations in and around the villages of Ngungu and Luke in southern Masisi"

     

    Nur zwei kleine Punkte aus einer langen, langen Liste - der Bericht umfasst 200 Seiten. Lässt sich runterladen, ausdrucken und lesen.

    Ich halte übrigens UN-Berichte für durchaus glaubwürdig. Meine Belege stehen - ich bitte um Gegenbeweise.

     

    Und nochmal fürs Protokoll: Ich bestreite nicht, dass die Truppen der Regierung ähnlich vorgehen. Damit die Verbrechen dieser Miliz zu relativieren, ist trotzdem nicht akzeptabel.

  • M
    mwanamke

    Nachtrag: @Im Ernst jetzt?, mit Vorurteile meine ich sicher nicht UN-Resolutionen. Nur, wenn sich der Eindruck vom politischen und gesellschaftlichen Geschehen dort ausschließlich auf diese Berichte stützt, kann das natürlich nur zu Vorurteilen führen. Denn es gibt auch eine Welt außerhalb dieser Resolutionen. Es gibt da noch diese Menschen mit ihren ganz kleinen alltäglichen Problemen, die nur wahrgenommen werden, wenn es wieder irgend einen berichtenswerten Terror gibt. Die aber nichts desto trotz ein alltägliches Leben zu meistern haben, das sich in seinen Anforderungen stark von unserem unterscheidet. Es sind auch diese Menschen, auf die Simone Schlindwein unsere Aufmerksamkeit lenkt, was aber leider nicht gesehen wird, wenn ihre Berichte nur im Licht der "UN-Resolutionen" betrachtet werden. Schade!

  • M
    mwanamke

    @Im Ernst jetzt: "die Kindersoldaten einsetzt und Massenerschießungen und Vergewaltigungen systematisch praktiziert" ... Noch einmal: Belege bitte!

     

    Und nein, ich nehme nicht das Verhalten der Regierungsarmee als Rechtfertigung für Gewalttaten. Was ich meine ist: Die Rebellen sind das Symptom, nicht die Ursache. Ursache ist eine unfähige, korrupte, mafiöse Regierung und natürlich (daraus resultierend, deren desolate Armee) sowie die fehlende unabhängige Gerichtsbarkeit, die mangelnde Möglichkeit friedlicher Opposition usw.. Und hier wird sich ohne entsprechenden Druck auch nicht viel ändern.

  • S
    Suuna

    @Im Ernst jetzt:

    unbestreitbar: ja,

    systematisch: Naja, zumindest für die Exekutionen von Deserteuren würde ich das stehen lassen, beim Rest bin ich mir auf Grundlage des UN-Reports nicht sicher.

     

    Und ob man die M23 als eine der brutalsten Milizen darstellen muss, bin ich mir auch nicht sicher

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    Ein weiterer, sehr ausführlicher Bericht des UN-Sicherheitsrats:

     

    http://www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=S/2012/843

     

    Interessante Stelle direkt zu Anfang: "The use and recruitment of child soldiers by armed groups, notably by M23, has increased. In particular, several M23 commanders with histories of child recruitment have overseen the enrolment and training of

    hundreds of young boys and girls."

     

    Ich bin mir sicher, dass es sich hierbei natürlich auch nur um Propaganda gegen die edle, emanzipatorische Befreiungsarmee M23 handelt.

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    @ mwanamke: Wie bereits erwähnt, die Verbrechen durch Verweis auf die ebenso brutale Regierungsarmee relativieren zu wollen, ist unsinnig.

     

    Des Weiteren: Wenn Sie UN-Resolutionen als "Vorurteile" bezeichnen, bitte sehr. Ich werde gern jede Quelle durcharbeiten, die die in der Resolution angesprochenen Vorwürfe entkräftet.

     

    Das setzt natürlich voraus, dass wir uns darin einig sind, dass die Führung einer Organisation, die Kindersoldaten einsetzt und Massenerschießungen und Vergewaltigungen systematisch praktiziert, keine Unterstützung und kein Wohlwollen verdient. Wenn in Ihren Augen der angebliche Zweck hier die Mittel heiligt, dann ist jedes weitere Wort an Sie verschwendet.

  • M
    mwanamke

    @Im Ernst jetzt: " unbestreitbaren, systematischen Kriegsverbrechen der M23 - eine der brutalsten Milizen, die momentan in Afrika unterwegs sind"

     

    Dafür hätte ich aber gerne jetzt ein paar Belege! Vor allem die Frage: Wie groß ist eigentlich Afrika? Ich glaube, es besteht im Zweifel, aus einem kleinen Fleckchen Land, über dass Sie gerade einen Artikel lesen...? Oder was?

    Nun, ich will nichts sagen, vermutlich lesen Sie nur Artikel, in denen "M23" und "Vergewaltigung" vorkommen. Denn sonst wüssten Sie einfach, dass dies nicht stimmt und solche Behauptungen noch nicht einmal der recht einseitigen Presseberichterstattung zu entnehmen sind.

  • M
    mwanamke

    Wieder einmal ein sehr schöner Artikel, Frau Schlindwein, auch wenn er ein bißchen romantisch verklärt daherkommt und natürlich leicht von der Kritik verissen werden kann. (Wie an den Kommentaren unschwer zu erkennen ist!)

    Aber er erinnert auch wichtige Fakten, die im medialen Geschütz das allenthalben gegen die M23 aufgefahren wird, immer wieder untergehen: Die Tutsi, die hier kämpfen, sind nicht unbedingt ruandischer Herkunft, sondern auch Kongolesen, mit allen Rechten als kongolesische Staatsbürger inklusive dem, diese zu verteidigen und für die Demokratisierung und Entwicklung ihres Landes zu kämpfen. Und, das wird leider von allen Vor-Kommentatoren hier übersehen: Ohne Rebellen gäbe es in diesem Land keine Entwicklung, so zynisch das klingen mag. Die unbeschreibliche Armut mag bekannt sein und viel beschrieben, aber das interessiert doch nicht, so lange es "eine Ruhe" gibt. Leider sind die Medien hier ziemlich einseitig: Während z.B. in Syrien die bewaffneten Rebellen von Anfang an als Freiheitskämpfer galten, wird hier jede Rebellenbewegung, gleich welcher Zielsetzung, als ein Haufen Kinderschänder, Plünderer, Vergewaltiger dargestellt. (Und dabei gerne vergessen, dass auch die Regierungsarmee in dieser Hinsicht kein unbeschriebenes Blatt ist, sondern einfach nur in der Berichterstattung ausgenommen wird.)

    Nun, es würde zu weit führen, hier noch näher auf Einzelheiten und Zusammenhänge einzugehen, macht wohl auch wenig Sinn, bei den geballten Vorurteilen, die hier jegliche Argumentation erschlagen. Nur soviel zu "Boiteltoifel": Ja, es geht hier um eine Frau, die sich in einer männlich dominierten Hirarchie behauptet. Wenn Sie den Artikel noch einmal etwas genauer und vorbehaltlos durchlesen, fällt Ihnen vielleicht auch auf, dass es außerdem um andere Frauen geht, die auch in der Armee dienen (was kaum bekannt ist), aber schlecht behandelt werden. Ich als Frau finde es gut, wenn hier auch über wehrhafte Frauen berichtet wird. Und es IST ein Zeichen, wenn es in dieser Armee (M23) möglich ist, dass eine Frau eine starke Stellung einnimmt. Solches ist in der Regierungsarmee garantiert nicht vorstellbar.

  • T
    tageslicht

    Die Taz gibt einer mordenden Rebellenbande hier ein breites Podium, nur weil es eine Frau (die gewiss schon viel Dreck am Stecken hat) ziemlich weit nach oben geschafft hat. Was kommt als Nächstes? Befürwortet die Taz als nächstes Atomstrom, falls in naher Zukunft eine Frau den Thron bei Vattenfall übernimmt? Das ist geradezu grotesk.

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    @ Suuna: Mal ganz abgesehen davon, dass die Massaker und Vergewaltigungen der M23 in dem Artikel nicht mit einem einzigen Wort erwähnt werden.

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    @Suuna: Nur weil die anderen auch schlimm sind, rechtfertigt das nicht im Geringsten die unbestreitbaren, systematischen Kriegsverbrechen der M23 - eine der brutalsten Milizen, die momentan in Afrika unterwegs sind - und rechtfertigt das auch nicht im Geringsten diesen Artikel, der die unmenschlichen Methoden der M23 vollständig außer Acht lässt und eine Person, die mitsamt allen anderen Beteiligten nach den Haag gehört, schlichtweg verherrlicht.

  • B
    Blacky

    Ach, dann liegt die UN wohl daneben, mit dieser feministischen Heldin mit iPhone und Facebook an der stitze kann das ja alles nicht stimmen:

    "..verurteilt nachdrücklich die M23 und alle ihre Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die Friedenssicherungskräfte

    der MONUSCO und die humanitären Akteure sowie ihre Menschenrechts- verletzungen, namentlich die summarischen Hinrichtungen, die sexuelle und

    geschlechtsspezifische Gewalt und die Einziehung und den Einsatz von Kindersoldaten in großem Ausmaß, .."

    (Kurzer Auszug aus der UN Resolution 2076,

    Quelle: http://www.un.org/Depts/german/sr/sr_12/sr2076.pdf)

  • S
    Suuna

    Naja, ganz abgesehen vom Textduktus scheint Frau Umaraza doch eine interessante, vielseitige Person zu sein, und der Artikel berechtigt.

     

    @Im Ernst jetzt: Die M23 als Mordmaschinerie zu bezeichnen, ist dann etwas zu viel. Wenn man sich die Alternativen inkl. kongolesischer Armee anschaut, ist die M23 in Bezug auf Willkür und Kriegsverbrechen immer noch das geringste Übel. Besonders wenn man über den Untersuchungsbericht zu den Kriegsverbrechen der DRC-Armee in Minova liest.

     

    @Simone Schlindwein: Es ist verwirrend, wenn sowohl der Artikel zur Zentralafrikanischen Republik und der DRC-Artikel mit dem gleichen Datum, aber unterschiedlichen Ortsmarken veröffentlicht werden. Haben sie ein Privatflugzeug? Gute Stringer? Oder den DRC Artikel schon einige Zeit in der Schublade liegen gehabt

  • P
    p3t3r

    mann mann da kämpfen menschen gegen gekaufte regierungen, die am tropf von irgendwelchen konzernen hängen und hier regen sich welche darüber auf das die taz über rebellen schreibt und sogar eine frau beschreibt....

    man könnte meinen hier wird rassismus betrieben...es sind ja schwarze rebellen und die benehmen sich ja wie tiere, vergewaltigen (obwohl Tiere das nicht machen) setzen kindersoldaten ein etc

  • RM
    robert M.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass der deutsche Feminismus noch immer nach nachahmenswerten role models und Vorbildern für deutsche Frauen sucht?

  • GU
    grober unfug

    Sehr abgefahren! Ich bin gspannt ob, wann, wie und von wem die Königin entthront wird!

  • N
    NoName

    Eine Feministin die mit der Kalaschnikow in der Hand Genderfragen erörtert. So würde sich die Autorin wohl auch am liebsten präsentieren...

    Ein hoch auf die afrikanischen Rebellen und ihre Bürgerkriege!

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    @Sky Coltrane:

     

    Bitte um nähere Erläuterung. Wer die M23 nicht kennt, glaubt nach Lektüre des Artikels, man hätte es hier mit noblen, emanzipatorischen Freiheitskämpfern zu tun. Was ist an solcher Propaganda lobenswert oder wichtig?

  • P
    Purple

    Endlich! Da ist sie! Die gute RebellIN! Schwarz, eine Frau und hat offensichtlich nur Gutes im Sinn wenn sie ihre Waffe gegen andere gebraucht, um die Bösen umzulegen, die natürlich allesamt böse Vergewaltiger sind. Da kann man schon mal einen Jubelartikel drüber verfassen.

     

    Wie schon geschrieben wurde: Jetzt ist mir ein bisschen schlecht.

  • I
    imhotep

    Wie kann sich eine Frau in deiner mitlitärischen Matchotruppe Respekt verschaffen? Noch Härter noch Brutaler! Ist es wirklich euer Ernst hier ein emanzipatorisches "Aufbäumen" gegen Diskriminierung der Frau in einer afrikaischen Gesellschaft herbeizuschreiben? Muss man jetzt sogar die TAZ darauf hinweisen, dass Krieg (insbesondere Bürgerkrieg) fast grundsätzlich zu Kriegsverbrechen führt. Selbst als Nicht-Pazifis kan ich jedenfalls keinen Unterschied zwischen einem weiblichen oder männlichen Kriegsverbrecher sehen. Oder habe ich die TAZ Schizophrenie nicht verstanden?

  • SC
    Sky Coltrane

    Ein wichtiger Beitrag zu Gender, kein Hochschreiben. Thanks.

  • B
    Boiteltoifel

    P. S. Ware Frau Umuraza ein Mann,hätte der Artikel wahrscheinlich Schimpf und Schande ausgelöst. So haben wir es hier mit einer "Königin" zu tun. Das ist natürlich was anderes. Wie wäre es mal mit Berichten über royale Bomberpilotinnen oder Scharfschützinnen. Den Prinzessinen der Armee... Bestimmt hat die Mafia auch ganz tolle Kaiserinnen in ihren Reihen...

  • B
    Boiteltoifel

    Was? Keine Mama Afrika? Eine Frau, die sozusagen ihrem Mann steht? Was für ein Glück, daß sie laut Artikel eine "hübsche, kräftige Frau" ist. Sonst würde es wohl keinen Bericht geben. Jeojeoje... Auf der einen Seite regt Ihr euch auf, wenn sich jemand nicht politische korrekt ausdrückt (was mich ankotzt), zum anderen schreibt Ihr BILD-Zeitungsstil (was mich auch ankotzt). Es gab schon immer und gibt immer noch Frauen, die nicht "nur" Mutti sein wollen, sondern sich auch in von Männern dominierten Berufen bewähren. Bestimmt nicht nur als "hübsche, kräftige Frau". (Warum kommen mir gerade Golda Meir, Angela Merkel und Margret Thatcher in den Sinn?)

  • IE
    Im Ernst jetzt?

    Okay, jetzt wird mir ein bisschen schlecht. Propaganda für eine afrikanische Miliz, die Kindersoldaten einsetzen, nach Belieben vergewaltigen und morden und dafür zu Recht von der UN scharf verurteilt werden. Weil jemand in der Spitze der Mordmaschinerie sitzt, die man als starke Frau hochschreiben kann. Das kann doch im Leben nicht ernst gemeint sein.