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Streit um Werbeblocker „Adblock Plus“Das Geschäft mit der Nicht-Werbung

Mit der Anwendung „Adblock Plus“ kämpft eine Firma gegen Werbung im Netz. Damit verdient sie sogar Geld – ein schräges Geschäftsmodell.

Onlinewerbung kann ganz schön nervig sein: Werbevideo von Adblock Plus. Screenshot: Youtube.com

BERLIN taz | „Adblock Plus“ ist eine Macht im Internet. Wen Werbung im Netz nervt, der kann sich die kostenlose Erweiterung für den Browser installieren und sieht dann keine mehr. 40 Millionen Menschen nutzen die Anwendung, die klarer Marktführer ist: für den Browser Firefox verwenden sie 15 Millionen Menschen, die nächstbeliebte Anwendung hat dagegen nur 250.000 Nutzer. Wer von Werbeblockern im Netz spricht, meint meist auch „Adblock Plus“.

Zum Beispiel Andreas Perband, der stellvertretende Chefredakteur des Technikmagazins PC Welt. Die Inhalte auf pcwelt.de sind kostenlos zugänglich, Geld wird mit eingeblendeter Werbung verdient. Doch die Einnahmen bröckeln und daran – so sieht es Perband – sind Anwendungen wie „Adblock Plus“ schuld: Die Zahl der Leser, die die Website mit eingeschaltetem Adblocker besucht, nehme deutlich zu. „Das trifft einen Verlag schon sehr“, so Perband.

Während die Einnahmen anderswo sinken, arbeitet die Besitzerfirma von „Adblock Plus“, Eyeo GmbH, aber kostendeckend mit 15 Angestellten. Das ist überraschend, denn sie verkauft ja nichts. Möglich macht das eine Funktion, die von der Firma wenige Monate nach ihrer Gründung im Jahr 2011 eingeführt wurde: „akzeptable Werbung“.

Alternativprojekte

Nach der Einführung von „akzeptabler Werbung“ waren viele Nutzer verärgert. Es entstanden Abspaltungen von Adblock Plus: Die Alternativprojekte Adblock Lite und Adblock Edge. Sie funktionieren laut Entwickler genau so wie Adblock Plus, nur ohne „akzeptable Werbung“.

Auch bei Adblock Plus kann „akzeptable Werbung“ ausgeschaltet werden. Standardmäßig ist sie aber eingeschaltet.

Ein Schlupfloch für Websites, um doch noch Werbung anzuzeigen. Die Betreiber müssen dafür die Aufnahme in eine „weiße Liste“ beantragen. Freigeschaltet wird nur, wer unaufdringliche Werbung anbietet. Und einige bezahlen sogar dafür: als zahlende Kunden sind bislang der Webhoster 1&1 und Google bekannt.

Wer freundlich gesinnt ist, legt „akzeptable Werbung“ so aus wie Eyeo-Mitbegründer Till Faida. „Es hat im Internet eine Fehlentwicklung gegeben: Werbung nervt einfach nur“, sagt er. „Wir wollen bessere Werbeformate etablieren.“ Mit der neuen Funktion würden alle Beteiligten – Nutzer und Websitebetreiber – einen Kompromiss eingehen: Die Nutzer werden nicht genervt und die Betreiber bekommen ihr Einkommen wieder.

Wer weniger freundlich gesinnt ist, sagt, da nutzt eine Firma ihre Marktmacht aus, um anderen ihre Bedingungen aufzuzwingen und nebenbei vorzugeben wie Werbung im Netz auszusehen hat. Andreas Perband spricht von „Wegelagerei“: „Da wird einem die Reichweite geklaut, und dann wieder zurückverkauft“.

Zweifelhafte Interessenslagen

Und mehr noch: Das Technik-Onlinemagazin Mobilegeeks berichtet über einen Interessenskonflikt bei Eyeo. Einer der Besitzer, der Unternehmer Tim Schumacher, hat auch Anteile an dem Marketing-Netzwerk „Yieldkit“. Das wiederum steht auf der weißen Liste. Auch Websites wie GMX, Web.de und 1&1 stehen mit Schumacher über ein Partnerunternehmen in Beziehung. Auch sie stehen auf der weißen Liste. „Ein mafiöses Netzwerk“, wettert der Autor auf Mobilegeeks. Es sei „naheliegend“, argumentiert Till Faida, „dass Seiten, mit denen wir über private Netzwerke verbunden sind, sich als erstes beteiligen.“

Eyeo ist dabei nicht die einzige Firma mit zweifelhafter Interessenslage. Die Browser-Erweiterung „Ghostery“ mit weltweit 19 Millionen Nutzern blockiert auf Websites verborgene „Tracker“, die Daten über die Surfgewohnheiten von Nutzern sammeln. MIT Technology Review berichtete kürzlich, dass „Ghostery“ die Daten seiner Nutzer aber ebenfalls an Firmen weitergebe, damit diese erfolgversprechendere Werbung entwickeln könne. Eine weitere Firma, die für beide Seiten arbeitet.

Faida zufolge werden Schumachers Websites aber nicht bevorzugt. Er verweist darauf, dass jede Freischaltung zunächst im Forum zur Diskussion gestellt werde. Doch Diskutanten gibt es da kaum: Von rund 30 aktiven Usern haben die meisten in anderthalb Jahren nur einen oder zwei Posts geschrieben. Rege beteiligen sich dagegen: Till Faida, Eyeo-Mitbegründer Wladimir Palant und der Eyeo-Angestellte Thomas Greiner. Von gut 100 Websites, die freigeschaltet werden wollten, gab es bei den meisten kaum Kommentare. Auch das legt Faida für sich aus: „Das zeigt, dass wir nur Werbung freigeschaltet haben, die auch akzeptiert wird.“

Wer kommt wie in die weiße Liste?

Einer der erfolglosen Fälle war zunächst die Firma Yieldkit. Im April 2012 will sie in die „weiße Liste“ aufgenommen werden. Ein Nutzer widerspricht. Monatelang passiert nichts. Im November berichtet Yieldkit, dass Eyeo-Mitbesitzer Schumacher in die Firma einsteige.

Wenige Wochen später startet Faida eine Initiative, um die Kriterien für die „Weiße Liste“ zu ändern – danach könnte auch Yieldkit zugelassen werden. Noch am selben Tag postet auch Tim Schumacher im Forum: „Ich glaube das ist eine schlaue und ausgewogene Änderung“. Die Änderung wird angenommen und Yieldkit findet sich im März auf der weißen Liste wieder.

Hat da Schumachers Einfluss eine Rolle gespielt? Faida und auch Yieldkit-Chef Oliver Krohne bestreiten das. Für die Annahme, dass Schumachers Beziehungen kein Wettbewerbsvorteil sind, spricht auch der Umstand, dass ausgerechnet der Webhoster 1&1 eine jener Firmen ist, die für die Aufnahme in die „weiße Liste“ bezahlt.

„Technische Aufwandsentschädigung“

Immer wieder gibt es Berichte, dass Adblock Plus seine Marktmacht für eine Art Schutzgelderpressung nutzt. Wer einen Teil seiner Werbeeinnahmen wiederhaben wolle, werde aufgefordert Geld dafür zu bezahlen, lautet der Vorwurf. Auch PC Welt erhielt ein Angebot: Zunächst sei es um eine kostenlose Testphase gegangen – darin sind sich Andreas Perband und Till Faida einig. Doch laut Perband sollte die Freischaltung danach kostenpflichtig werden: „Es ging um einen Anteil an den Werbeeinnahmen“. Faida spricht von einem Missverständnis, für Blogs und Verlage sei die „Weiße Liste“ immer kostenfrei.

Doch warum zahlt jemand überhaupt dafür, dass „akzeptable Werbung“ freigeschaltet wird? Adblock Plus rechtfertigt die Zahlung damit, dass die Pflege der Whitelist „erheblichen Aufwand“ bedeute. 1&1 sprach sueddeutsche.de gegenüber von „technischen Aufwandsentschädigungen“.

Und wenn sich jemand weigert zu zahlen? Würde die Eyeo GmbH ihre Anfrage zur Diskussion ins Forum stellen? Im Gespräch hatte Faida die Frage noch bejaht, nach der Autorisierung klingt seine Antwort so: „Große Firmen, die mit Acceptable Ads ihre Einnahmen steigern, sollten auch zum nachhaltigen Erfolg der Initiative beitragen“. Nur wären das Einnahmen, die zuvor durch den Werbeblocker reduziert wurden.

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39 Kommentare

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  • Selber schuld. Wenn nicht dauernd pop ups bei jedem klick kommen würde, dann bräuchte ich auch keinen werbeblocker. Solche pop up seiten sind voll mit viren und trojanern. Mit ad blockern bin ich meist auf der sicheren seite. Selber schuld!!!

  • RD
    reiner durst

    wenn ich den artikel richtig verstanden habe, geht es nicht gegen adblocker per se, sondern gegen die geschäftspraktiken von adblock plus und die daran beteiligten gesellschafter...

     

    es is ja auch ne ganz üble masche, den leuten erst die einnahmequelle zu klauen und dann zu sagen, ok, ich lasse sie Dir, wenn Du mir 30% abgibst... o.O

     

    ich benutze auch adblock edge (soweit ich weiß, haben die mit abplus nix -mehr- am hut) und noscript, schalte sie aber bei unterstützenswerten websites ab.

  • OV
    Oliver Vau

    Was denn nun? Noch am Wochenende veröffentlichte die taz eine großartige Reportage über die kombinierte Datensammelwut privater Firmen und staatlicher Organisationen - mit der Empfehlung u.a. Werbeblocker zu verwenden. Und nun wieder eine Breitseite gegen Werbeblocker.

    Meinungspluralismus in allen Ehren, aber seit ich adblock nutze, ist das Surfen viel erträglicher geworden, viele Trackerquellen weniger. Zusammen mit ghostery ist das schon mal ein Schritt gegen die Totalüberwachung im Netz.

    Die Webseitenbetreiber zwingt übrigens niemand, ihre Inhalte kostenlos anzubieten.

  • SG
    Schmidt Georg

    keine Werbung-ok, dann muss man halt direkt zahlen, einfach mal schaun, ohne Obulus bei Bild keine Info, die Welt hat 20klicks frei, dann willkommen, wer meint er könne sich kostenlos davonschleichen, hat sich geschnitten, dauert noch ein bischen, dann gibts vielleicht auch werbefrei Magazine-die kosten dann halt 10€++

  • U
    Ulfi

    Wie kommts eigentlich, das ich das Gefühl habe, das a) dieser Artikel nur den Artikel auf mobilegeeks zusammenfasst und b) die Antwort seitens der Betreiber auf diesen Artikel geflissentlich ignoriert wurde?

     

    Ist mir auch auf SZ.d aufgefallen, ist also nicht nur ein TAZ-Problem sondern systemimmanente Parteilichkeit :)

  • M
    meinname

    Liebe Taz

     

    Euer Ansinnen in Ehren, Einnahmen zu generieren.

     

    Ich habe gerade mal ABP und Ghostery ausgeschaltet, Cookies und Flash zugelassen. Das Resultat : 35 Tracker wurden aktiv ( Werbung und Tracking), Flash Werbung ( ja blinkende ,ein Layer wird eingeblendet, wo um Geld gebeten. Insbesondere die 35 Tracker, was absurd viele sind, über Google, Facebook bis zu Twitter und wie sie alle heißen.

     

    Durch die aktuelle Debatte, welche ja von Seiten verschiedener Redaktionen immer mit der gleichen Sentenz geführt wird, stieß ich auf Ghostery, welches eben jene Tracker sichtbar macht. Einfach nur erschreckend. Gerade in diesen Zeiten. Sorry lieber schick ich euch Geld so rüber, als das ich auf das Konfigurieren meines Browsers verzichte, meine Privatsphäre noch weiter durchleuchten lasse, nur um euch Einnahmen zu generieren. Alternativ könnte ich ja auch auf TAz.de verzichten ? Aber soweit bin ich noch nicht. Wenn ihr euren Usern aber keine Wahl ( lassen wollt, oder könnt ) werden sie gehen.

    Ein schlechtes Gewissen zu suggerieren wird genau dazu führen.

     

    Zeiten ändern sich, ja und Zeit ist Geld, euer Geld was ihr verdienen müsst und wollt. Dann gebt uns bitte auch die Möglichkeit es euch zu geben. Sucht sie, bietet uns was an. Bitte ! Keiner will euch den Bach runtergehen sehen, aber es wäre nicht das Ende. Nur Eures.

  • EZ
    Ein zorniger Bürger

    Werbung gehört überall nicht nur blockiert sondern sogar bekämpft!

    Es ist unglaublich, wie penetrant diese Scheisse geworden ist und von jedermann akzeptiert wird.

     

    Ich schaffe es ausserhalb meiner Wohnung keine 10 Meter ohne vom ersten metergrossen Billboard und drehend-beleuchteter Litfassäule mit wahllosem Schund vollgekotzt zu werden.

     

    Da werde ich doch nicht so kackendoof sein und auch noch im Internet, wenn ich in meinen eigenen 4 Wänden sitze und meine Ruhe haben will, diesen Kack auf mich einprasseln lassen.

  • AI
    Aber ich hasse jede Werbung!

    Kein Problem, die Funktion kann jederzeit deaktiviert werden. Klicken Sie dazu das Adblock Plus Icon und auf "Filtereinstellungen" in dem Menü. Deaktivieren Sie das Häkchen vor "Nicht aufdringliche Werbung zulassen" und das wars.

     

    quelle: https://adblockplus.org/de/acceptable-ads

  • T
    Torch

    Nach dem Gebettel um Whitelisting der Quality-Channel-DPA-Meldungen-Verbreiter vor ein paar Wochen (angeblicher "Qualitätsjournalismus", der von Flash-Werbegenöle finanziert würde) ist das hier jetzt der neue Trick? Eine Schmierenkampagne gegen Adblocker?

     

    Außerdem bleibt mir weiter unklar, wer taz, faz, spiegel oder s.de dafür bezahlt, dass mir Werbebanner _gezeigt_ werden. Und draufklicken würde ich ohnehin nicht, die beworbenen Produkte und Dienstleistungen sind für mich in aller Regel völlig unnütz.

  • LR
    Lothar Rheinberger

    Als einfacher Internetnutzer habe ich selbstverständlich ein Interesse daran, unerwünschte Werbung ausschalten zu können und zwar nach eigenem Gusto. Mit Adblock Plus kann ich das effektiv machen. Dass dieser wirksame Adblocker von der Werbeindustrie madig gemacht wird, war zu erwarten. Dass aber ausgerechnet die TAZ - die bisher selbst wohltuend von nervigen Anzeigenspalten Abstand genommen hat - sich zum Sprachrohr einer quasi Kriminalisierungskampagne macht (Adblock Plus wird vorgeworfen er "klaue Reichweiten", betreibe "Wegelagerei" und verhalte sich wie ein "mafiöses Netzwerk")erstaunt mich nun doch. Ihr solltet in der Redaktion mal euren Kompass schärfen!

  • F
    fyrecrotch

    So ein Blödsinn.

    Wer nicht will, daß ABP acceptable ads einblendet oder ghostery was sammelt, hat bei beiden programmen die supereinfache möglichkeit, das wieder zu stoppen. mit einem klick. die zwingen mich also nicht dazu. ich bekomme also genau das, was ich will und kann mir selbst raussuchen, inwieweit ich werbung möchte. da sehe ich keine mafia. jeder verlag hat die möglichkeit auf seiner seite werbung einzubinden, die nicht erfasst wird.

    ich würde ja sehr gerne solidarisch sein mit leuten, die im netz via werbung geld machen müssen - aber NICHT zu dem preis, daß mich überall bunt blinkende werbung anspringt und einen 53446557 etracker pro seite verfolgen!!

    wie kann ich mich über prism& co aufregen, daß die mir meine daten klauen und ein profil erstellen können und gleichzeitig der wirtschaft meine daten auf dem goldenen teller präsentieren, indem ich meine blocker ausschalte?? liebe taz, so unreflektiert seid ihr doch sonst nicht! abp und ghostery geben dem INDIVIDUELLEN NUTZER die macht über den eigenen computer ein stückweit zurück und ihr hetzt dagegen? ich bin enttäuscht. ernsthaft.

    stattdessen sind debatten gefordert, wie verlage im netz sich weiterhin halten können, ohne auf die nervtötenden blinki-werbungen angewiesen zu sein!

    das netz ist ohne adblocker einfach nicht mehr nutzbar. punkt.

  • G
    Gert

    1. Werbung ist schon lange keine Produktinformation mehr, sondern wird nur noch eingesetzt, um Manipulativ (zum Teil Ängste schürend) zum Kauf von Dingen zu animieren die ich nbicht benötige oder die mir/ der Gesellschaft schaden

    2. Werbung im Internet(wie sie heute betrieben wird) ist ein Sicherheitsrisiko. Nicht erst einaml ist mit der Werbung schädliche Software ausgeliefert worden.

     

    Ich werde weiter nur mit Werbeblocker und Skriptblocker im Internet unterwegs sein und gegebenfalls für Inhalt zahlen, für gut recherchierten, mich interessierenten Inhalt.

  • A
    AntiWerbungWerber

    Werbung (ob digital oder analog) ist meistens nur Umweltverschmutzung, Ressourcenverschwendung und Manipulation.

  • R
    RedHead

    Adblocker hätten sich nie durchgesetzt, wenn es die Werbeindustrie nicht völlig übertrieben hätte. Man denke da nur an Geräuschintensive Flashwerbung mit einem Fake-schließen-Button, der in Wirklichkeit eine weitere Seite öffnet...

    Adblocker sind Selbstverteidigung gegen diesen Wahnsinn. Es stimmt schon, damit trifft man auch ein paar Seiten, die es noch nie dermaßen übertrieben haben. Die können ja ihre Besucher höflichst darum bitten, ihren Adblocker zu deaktivieren. Da gab es ja letztens auch so eine Kampagne mehrerer Onlinezeitungen und ich habe zum Teil auch meinen Adblocker deaktiviert, aber ich habe kaum einen Unterschied gesehen, ein großer Teil der Werbung wurde nämlich von meiner /etc/hosts bzw. meinem Scriptblocker gefressen. Sorry, das werde ich ganz sicher nicht auchnoch den Online-Zeitungen zu liebe anpassen, die Konfigurationen sind so wie sie sind, um mich vor Schadcode zu schützen.

    Außerdem geht es Facebook, Google, NSA etc. einen feuchten Dreck an, auf welchen Seiten ich mich aufhalte.

  • S
    S.Berg

    Wen die Werbung auf einer Webseite nervt sollte diese halt nicht besuchen. Wer einen Werbeblocker benutzt verursacht beim Webseitenbetreiber Serverkosten und bringt keine Einnahmen. Diese versuchen die Webseitenbetreiber dann durch noch auffälligere Werbung zu erhöhen.

     

    Wenn adblock & co.nicht gestoppt werden, werden gerade viele kleine Webseiten verschwinden. Die haben weder Zeit noch das Geld das Schutzgeld an adblock & co. zu bezahlen.

     

    Es kann aber auch so geschehen wie es einige kleine Webseiten schon vormachen: Es gibt durchaus technische Mittel um zu erkennen ob adblock installiert ist und man kann die Kunden dann vom Angebot ausschliessen. Zwar verursacht das zuerst einmal eine Welle von Protestmails aber die ebbt schnell ab und die Werbeeinnahmen steigen wieder. Allerdings erfordert das gewisse technische Kenntnisse in der Webseitenentwicklung die Betreiber kleinerer Webseiten oft nicht haben.

    • @S.Berg:

      Ach tatsächlich??? Ausschluss der bösen Adblock-Benutzer von der kostbaren Webseite?

      Wenn ich als User irgendeine Webseite nicht richtig sehen kann, weil ich die Werbung blockiere, dann gehe ich einfach auf eine andere. So einfach ist das.

  • NA
    no adds

    Werbung gehört generell verboten.

    Dann bräuchte es auch kein Adblock plus.

    Werbung vergiftet die Menschen und macht sie krank.

  • J
    JGonz

    Ich benutze AdBlock Plus. Und ich habe "acceptable ads" erlaubt, um den Werbern, die das mit Sinn und Verstand machen, keine Steine in den Weg zu legen.

     

    Mir ist klar, dass Werbung zur Finanzierung von Projekten beiträgt, nur allzuoft schießt sie bei weitem übers Ziel hinaus und erzwingt geradezu den Einsatz eines AdBlockers.

     

    "Acceptable Ads" scheint mir ein durchaus gangbarer, valider Weg zu sein. So etwas zu integrieren kostet natürlich Geld. Die Listen wollen gepflegt sein, müssen aktualisiert werden, schließlich muss das Konzept ja funktionieren.

     

    Ich betreue einen Kunden, der da gelistet ist, und die Kosten sind wirklich marginal. Schwerer ist es, die Kriterien für "acceptable" zu erfüllen. Aber genau das ist es doch, was der Sinn der Sache ist, oder?

     

    Meiner Ansicht nach ist das hier eine Hexenjagd von Pallenberg, die sich an die derzeitige Stimmung in der Medienlandschaft hängt (siehe auch Angriffe auf "ghostery"), die Werbung für sein extrem werbe- und tracker-verseuchtes Blog machen soll, und die ihn mal wieder in die Schlagzeilen bringen soll.

     

    Würden die "acceptable ads" ohne weitere Kriterien käuflich sein, wie Pallenberg suggeriert, würde ich "unacceptable ads" sehen. Tu ich aber nicht.

     

    Daher halte ich das ganze für eine ziemlich missglückte PR-Maßnahme eines alternden Blog-Stars.

  • A
    Adblocker

    Die meisten Leute checken wahrscheinlich nicht mal dass es einen unterschied zwischen "Adblock" und "Adblock Plus" gibt. Sind zwei vollkommen unterschiedliche Programme. Und außerdem bei weitem nicht die einzigen, die den Job machen. Also einfach mal aufhören mit dem Rumgeheule und sich selbst kümmern. Alternativen sind da.

     

    Dass sich da Typen bereichert haben - ja mein Gott. Wo gibt's denn so was? Haben die sich einfach bereichert! Lass' uns doch mal 4 Wochen drüber reden...

  • P
    pizzamaxx

    "Das sollte bei diesem Abzocker-Geschäftsmodel nicht vergessen werden."

    Wenn bereits dieses Geschäftsmodell als Abzocke bezeichnet wird, welchen Begriff gibt es denn für die millionenfache Erpressung namens Onlinewerbung, der wir jeden Tag ausgesetzt sind?

    Wenn ich mich entscheiden soll, eine Webseite nicht mehr sinnvoll benutzen zu können, dafür übermäßige Werbung ertragen zu müssen oder eine Seite benutzen zu könne, dafür von einem "Abzocker" in die Lage versetzt zu werden, mich halbwegs normal durchs Netz zu bewegen, steht meine Entscheidung fest.

    Und nochmal: wenn die Werbeindustrie und die von diesen profitierenden Firmen nicht so unmäßig wären und selber für klare Spielregeln gesorgt hätten, würde es einen Dienst wie AdBlock heute gar nicht geben.

    Bevor das Geschütz "Abzocke" in Position gebracht wird (Lieblingswort vieler Stammtischwetterer) erst mal hinschauen, was Ursache und was Wirkung sind.

    Wenn mich jemand einsperrt und ich die Tür eintreten muss, um wieder rauszukommem, werde ich mir auch den Vorwurf der Sachbeschädigung nicht gefallen lassen. Nix anderes ist es hier: Ursache und Wirkung.

  • Z
    Zumutbarkeit

    Ohne Adblock und NoScript ist ein Surfen eine Zumutung.

    Erst recht für die Nutzer die in nicht erschlossenen DSL Bereichen mit ISDN arbeiten müssen.

    Windows online Update ca. 350MByte Freitag gestartet und Montag früh fertig. Na toll.

     

    Vor Jahren gab ich einem EDV Projekt den Name "Internetschlampe" da surfen auf bestimmten Seiten letztlich eher einer psychischen, physischen Vergewaltigung ähnelt. Auch technisch.

    Das selbst bei großen Firmen weil sie keine Qualitätskontrolle haben und unbedarfte Programmierer Flash zu ihrem Gott ernannten und selbst nix unterm Hut. Firmen sollten den Besuch und Verweildauer analysieren.

    Ein guter Vergleich: Seite von NDR Panorama und ArteTV

     

    Die beiden Blocker bieten die Möglichkeiten individueller Einstellung was auch dringen erforderlich ist. Die Verlinkung mancher Seiten auf andere Server blockiert häufig. Von wegen MegaBit/Sekunde, da waren manche analog Modemverbindungen deutlich schneller.

    Der große mediale Trugschluss ist die einseitige Definition des Internetuser, noch schlimmer alle User nutzen Windows.

  • A
    antares56

    Es ist ein profitables Geschäft mit der "Nicht-Werbung"! Denn auch AdBlock lässt Werbung zu - wenn man die Firma nur bezahlt. Das sollte bei diesem Abzocker-Geschäftsmodel nicht vergessen werden.

  • G
    Giftzwerg

    Die Werbewirtschaft hat es in ihrer Hand, die Leute zum Einsatz von Adblockern zu treiben, oder halt nicht. Einige Sites sind ohne Werbeblocker schlicht nicht benutzbar. Es ist mir ein Rätsel in welchen Agenturen man lernt, dass es zielführend sei, wenn man den Besucher einer Website dermassen entnervt, dass eben nur diese Alternativen bleiben, Adblock oder nichts.

     

    Man gewinnt ja durchaus den Eindruck, dass Werbung die Besucher vergraulen soll - um dann über eine "Paywall" selbst das Schutzgeld gegen Werbung einzutreiben.

     

    Eine Regulierung, zum Beispiel wie bei Android, die auch die Nutzung von Websites ohne Adblocker möglich macht täte da schon gut.

     

    Übrigens sind die Netzwerke, welche die Anzeigen für die meisten "Content-Sites" online ausliefern immer wieder als Verteiler von Malware, Trojanern und dergleichen aufgefallen. Es ist natürlich eine enorme Verbesserung der Reichweite für die Malwareverbreitung, wenn man diese Server kompromittiert - und deswegen sind diese auch die bevorzugten Angriffsziele für Malwareverbreiter. Auch hier ist die Werbewirtschaft in der Pflicht glaubwürdig und wirksam ihre Server sauber zu halten. Aber wer bitte glaubt den Werbefuzzis denn, dass da Problembewusstsein, Verantwortungsbewusstsein und die Kompetenz dazu auch nur ansatzweise vorhanden sind? Versucht nicht gerade die Werbewirtschaft die Surfer aufs Dreisteste auszuspionieren?

     

    Ich vertraue Werbern sicher nicht. Und deshalb sind Adblocker bei mir auch immer ein Teil der Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Rechner vor Infiltrierung.

     

    Und das wird auch so bleiben.

  • B
    Bachsau

    Ganz schlimm sind Layer-Ads auf dem iPhone, wo sie sich meist so positionieren, dass man die Seite nicht mehr benutzen kann, und sie sich außerdem nicht schließen lassen. AdBlock Plus (Cydia) hat das beendet.

  • T
    Tom

    Oftmals wird auch Adblock und Adblock Plus verwechselt, sind auch zwei unterschiedliche Plugins.

    Davon abgesehen gibt es rein technische Aspekte die gegen den Werbemüll sprechen: Einerseits verbraucht Werbung Bandbreite und teilweise bei den extremen Formen auch Rechenkraft was sich bei immer mehr mobilen Geräten negativ auswirkt. Andererseits gibt es schlecht optimierte Werbung, d.h. auf einem Mobilgerät liegt der Banner über dem ganzen Bildschirm und lässt sich nicht schließen.

  • P
    pizzamaxx

    Ich kann es nicht mehr hören.

    Hätten auch die notleidenden Verlage, die nun das große Geheule anstimmen (allen voran PC Welt (International Data Group) und CHIP (Hubert Burda Media), beizeiten sich um das Eindämmen inflationärer Werbung gekümmert, anstatt uns im 2-Monats-Takt das "Ultra-schnelle Windows" und "geheimen Tricks" zu verkaufen, wäre die Sachlage jetzt vielleicht eine andere.

    Stattdessen haben diese Magazine nicht unerheblich zum Frust über das Werbemüllaufkommen beigetragen, in dem auch sie

    1. Werbung in die Welt bliesen, auf die die Verlage angeblich keinen Einfluss mehr hatten (Online-Casinos, Online-Games, auf deren Popup die Symbole zum Schliessen vertauscht wurden),

    2. Popup-Fenster Artikel verdeckten (ganz beliebt: Telekom und div. Zeitungsverlage) und

    3. durch versteckte "Schliessen"-Kreuzchen oder das oben erwähnte vertauschen der Symbole Klicks auf ungewollte Seiten provozierten und andere Schweinereien mehr.

    DAS ist für mich moderne Wegelagerei, und die jammernden Verlage haben kräftig an diese Masche mitverdient.

    Ich als Nutzer bin dankbar, so vor einem großen Teil von Werbemüll verschont zu werden.

    Wenn die Verlage und Firmen bis heute nicht begreifen wollen, was Sache ist und wer Kunde ist, tut es mir (nicht mal) leid um so viel Ignoranz, von den inhaltlichen Qualitäten der Magazine gelegentlich mal ganz zu schweigen.

  • S
    Supi

    Ich habe mir Adblock erst zugelegt, nachdem schrecklich blinkende Werbebanner und Layers, die sich über die besuchten Seiten legten zur Regel wurden. Die Werber und die Seiten die solche Werbung zugelassen haben sind selber schuld, wenn ihnen jetzt Einnahmen flöten gehen.

     

    Es ist fast so, als wollte einem das Privatfernsehen das Umschalten in den Werbepausen verbieten. Deswegen wird jetzt gegen Adblock gewettert.

  • S
    sodele

    Ich finde das vollkommen in Ordnung zu sagen, wir kreieren einen Werbeblocker, der nicht prinzipiell filtert, sondern moderate Werbung zulaesst.

     

    Was gibt es da zu jammern? Hat die Werbebranche zum ersten Mal den freien Markt auf der einen Seite und die Macht von Monopolen auf der anderen Seite entdeckt?!

  • TA
    Thomas Albrecht

    adblock ist die einzige Rettung, wenn vor dir mal wieder was einschwebt, was die gewünschte Seite vollkommen verdeckt und was du nicht mal unmittelbar durch einen Klick entfernen kannst.

    Ich hätte nichts gegen statische Werbung, aber diesen klicki-bunti-Mist: no way

  • J
    John

    Es gibt Werbung und es gibt Werbung.

     

    Die eine Werbung ist schön an der Seite platziert, stört niemanden. Eine gewöhnliche Anzeige eben.

     

    Und die andere Werbung, die direkt aus Satans Hinter zu kommen scheint, ist laut, versperrt Inhalte, lässt sich nicht wegklicken und öffnet stattdessen einen neuen Tab mit dem Ziel des Werbelinks. Und im allerschlimmsten Fall, wenn die Werbetreibende ein richtig großes Arschloch ist, dann ist die Werbung auch noch Flashbasiert.

     

    Und genau für solche Dinge ist ein AdBlocker optimal. Zumal er - zumindest bei Firefox - Flashanwendungen erst gar nicht lädt und so älteren Rechnern viel Last erspart. Auch Laden Seiten ggf. schneller, da die Werbung eben nicht geladen wird.

     

    Ich habe auch angefangen, bei manchen Seiten den Blocker zu deaktivieren, wenn wirklich nur ein paar kleinere Anzeigen geschaltet werden. Aber wenn ich schon sehe, dass der komplette Kopf und der Rahmen als Werbefläche verunstaltet wird, geht der AdBlocker schneller an als morgens im Schlafzimmer das Licht.

  • S
    Sven

    Interessanter Weise werden in diesem Artikel zwei der gängien Tools (ob zu Recht oder Unrecht sei dahingestellt) in eine Ecke gerückt, die den Leser (zumindest mich) daran zweifeln lassen, ob es noch sinnvoll ist sie zu nutzen.

     

    Andererseits werden dem geneigten Leser aber keine Alternativen angeboten. Was bitte soll der Nutzer denn dann benutzen? Wieso nicht einen Link auf NoScript oder AdBlock Edge, den freien Klon von AdBlock Plus? Warum nicht Disconnect als OpenSource-Alternative zu Ghostery empfehlen? Diese freien Varianten treiben keinen potentiellen Schindluder mit den Nutzerdaten.

     

    Aber nein, damit würde man den Leser ja auf Dinge hinweisen, die dem eigenen, monetären Interesse leider zuwider laufen. Denn dann würde ich dem Leser ja nicht nur sagen, dass ABP oder Ghostery böse sind (und so hoffen, dass diese Tools deaktiviert werden = TAZ nimmt mehr Werbegelder ein). Nein, ich würde dem User eine Alternative bieten, vielleicht sogar bislang ohne Blocker surfende User darauf hinweisen (= weniger Werbeeinnahmen für die TAZ).

     

    Tja und so wabert der Artikel leider zwischen (möglicherweise) gerechtfertigter Berichterstattung und fehlender Transparenz zum eigenen Interessenkonflikt hin und her.

     

    Und ja, Werbung ist OK. Liebe TAZ, ihr sollt sogar möglichst noch viel, viel mehr Geld mit uns verdienen. Und sei es nur, dass ihr Eure freien Journalisten endlich angemessen bezahlen könnt. Ohne schlechte Ausreden zu brauchen.

     

    *** Anmerkung der Redaktion: Da scheinen Sie den Textkasten überlesen zu haben, der Alternativprojekte verlinkt – auch wenn es nicht alle sind, die Sie nennen. ***

  • N
    Nunja

    Ach, es gäbe eine Menge Möglichkeiten, guten "Content" auch ohne Werbung weiter kostenlos anzubieten.

     

    Ich selbst nutze Adblock Plus und habe "akzeptable Werbung" (gibt es nicht) ausgeschaltet. Seitdem erholt sich mein malträtiertes Hirn von diesem Werbebombardement.

     

    Werbung ist ständige, subtile Manipulation und damit nichts weiter als tatsächlich funktionierende Hirnwäsche. Genau dieses Organ ist aber nunmal Teil meines Körpers; es handelt sich also bei Werbung um Körperverletzung.

     

    Adblocker sind nichts weiter als Selbstschutz.

  • M
    mensmaximus

    Der Erfolg von Adblock Plus bestätigt das Konzept. Ich nutze es selbst, denn die Werbung im Internet hat Überhand genommen. Es ist einfach nur ärgerlich, wenn man eine Seite besucht und erst einmal Werbelayer den Zugang blockieren. Meist sind diese Werbungen auch noch so geschaltet, dass ein Schließen-Feld fehlt oder erst gesucht werden muss.

     

    Webseitenbetreiber, egal wie toll der Inhalt ist, haben in den vergangenen Jahren nicht darüber nachgedacht, wie Content richtig vermarktet werden kann. Mit Werbung wurde einfach und schnell Geld verdient. Anstatt sich Alternativen zu überlegen, wurde richtig viel Gehirnschmalz in die Entwicklung immer neuer Werbeformen gesteckt. Jetzt wird gejammert und ein von Millionen Benutzern befürwortetes Konzept als mafiös beschimpft. Dafür habe ich kein Verständnis. Adblock Plus verdient Geld mit "Werbung" - das wollten die Werbetreibenden doch auch - neidisch?

  • N
    neubau

    Ich habe gerade mal den Adblocker ausgemacht auf euren Seiten. Hilfe, sehen die aus - das schöne Webdesign hätte sich der Grafiker sparen können, vor lauter Werbequatsch sehe ich den Inhalt nämlich nicht mehr. Adblocker wieder an, Ruhe ist.

     

    In diesem Sinne: ABP 1, taz.de 0.

  • F
    Florian

    Alos ich nutze keinen AdBlocker. Sollen die doch Werbung zeigen. Das einzige was ich blocke sind Pop Ups and Pop unders. Aber Werbebanner sind ok. Ist ja wie in der Tageszeitung die Werbeanzeigen.

  • W
    wahhzu

    Adblock Plus sorgt dafür, dass dieser ganze nervige Müll nicht geladen wird. Und das ist gut.

     

    Wer diese "akzeptable Werbung" nicht will, kann das ganz einfach in den Adblock Plus Einstellungen ausschalten.

     

    Diese ganze Berichterstattung über Adblock Plus ist ein riesengroßer Witz!

  • A
    Anonym

    Internet-Nutzer werden so lange Werbe-Blocker benutzen bis diejenigen, die Werbung einsetzen, wieder vernüftig werden und auf die Arten von Werbung verzichten, die zu nervig sind. Schon einer der folgenden Punkte ist für mich genug, um mich von Werbung auf der Webseite gestört zu fühlen:

    -Werbung, die über den Text geblendet wird

    -Werbung mit Bewegung (inkl. Blinken oder ähnlichen)

    -Werbung mit Ton

     

    Ich nehme mal an, dass es vielen anderen Nutzern nicht anders geht. Als Nutzer steht man vor der Wahl Werbung zuzulassen, sich pro Website zu entscheiden oder Werbung auszuschalten. Sich pro Website zu entscheiden erfordert viel zu viel Aufwand, insbesondere da sich die Werbung ändert. Werbung allgemein zuzulassen kann sehr nervig sein. Bleibt also für die meisten nur die Werbung auszuschalten. Auf Fefes Blog (https://blog.fefe.de/?ts=af6e377fhttps://blog.fefe.de/?ts=af6e377f) wurde das Problem meiner Meinung nach sehr hübsch (wenn auch polemisch) zusammengefasst:

    "Man sollte ja denken, dass den Leuten in der Sekunde ein Licht aufgeht, wo andere Leute einen Monat Lebenszeit investieren, um eine Browser-Extension zu schreiben, die eure Werbung wegfiltert. Spätestens an der Stelle muss doch auch dem letzten CSU-Wähler klar sein, dass die Werbung zu nervig geworden ist."

     

    Außerdem kommt noch hinzu, dass die Verwendung von NoScript (oder vergleichbaren Addons), die aus Sicherheitsgründen ratsam ist, quasi als Nebeneffekt auch bestimmte Arten von Werbung blockiert.

     

    Es gibt auch Alternativen zu Adblock Plus, die ALLE Werbung blockieren, ohne Ausnahmen. Wenn den Werbetreibenden das Geschäftsgebahren von Adblock Plus nicht passt, können sie sich ja zusammentun um Adblock Plus Konkurrenz zu machen: Einfach den Code von Adblock Plus nehmen (der ist frei verfügbar) und ein Produkt schaffen, das für Werbetreibende akzeptable Bedingungen hat und gleichzeitig für Nutzer attraktiver ist. Dann muss man das Produkt nur noch bewerben ;-).

  • T
    Takoda23

    Ich nutze adblock seit jahren. was in den ganzen artikeln kaum erwähnt wird, die whitelist kann man einfach mit einem häckchen im einseitigen menü deaktivieren. ergebnis 0 werbung, glücklicher kunde, dazu noch noscript und donottrackme, kein googlekonto und das ganze wir verfolgen dich, wertden dich aus und nerven dich mit zugeschnittener werbung ist passè.

     

    adblock spielt natürlich unsauber, aber ein klick im optionsmenü und der user unterstützt das nicht.

  • K
    k.kberg

    Ich oute mich: Ich nutze Werbeblocker seit Jahren (Adblock nicht).

     

    Ich rechtfertige mich: Ich besuche Internetseiten, die mich interessieren, um dort zu lesen. In meinem gesamten "Offline"-Leben werde ich mit Werbung für Produkte malträtiert, die ich NIE sehen möchte und die ich auch nicht kaufen möchte. Deshalb bin ich froh, dass ich über eine Software-Veränderung meines Computers Werbung im Internet ausblenden kann.

     

    Dass dann das Geschäftsmodell der Online-Publikation zusammenbricht, ist ein Problem. Aber ist es wirklich meins?! - Nach meiner Wahrnehmung schwafeln die Verlage seit Jahren von harten Paywalls usw. Wenn eine Zeitung wie die "taz" oder die "FAZ" den Mut besäße, mit ihrer Seite für drei Tage offline zu gehen, um zu demonstrieren, welchen Einfluss sie haben, wäre vielleicht etwas gewonnen.

     

    Doch dieser Mut ist nicht da, weil man Angst davor hat, vom "Markt" schlicht vergessen zu werden. Und das kann auch passieren, denn die Kundschaft, die kein Auge für Qualität hat, zieht einfach weiter zur nächsten kostenlosen Quelle. Aber bin ich auch für diese Entwicklung verantwortlich?! - Ich glaube kaum.

     

    Gegen die Umsonstmentalität wird man aber weder mit Appellen noch mit Klagen über "Adblock" weiterkommen.