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Kommentar Asylbewerber als KofferträgerDer neue Niedriglohnsektor

Christian Jakob
Kommentar von Christian Jakob

Asylbewerber als billige Kofferträger zu halten, erinnert an hässliche Bilder aus der Kolonialzeit. Dahinter steckt ein ambivalentes Verhältnis zur Arbeit.

Koffer tragen als Beschäftigungstherapie? Nein, Asylsuchende sollen desintegriert bleiben Bild: getty images

N ur Stunden, nachdem die Bahn und die Stadt Schwäbisch-Gmünd ihr neues Serviceangebot präsentierten, bei dem Asylbewerber für 1,05 Euro die Stunde Reisenden die Koffer über eine Gleisbrücke schleppen, brach der Shitstorm los: Die einen schossen sich auf den „Sklavenlohn“ ein, die anderen störten sich am „kolonialen Gestus“.

Selbstverständlich erinnert das Ganze an hässliche Bilder aus der Kolonialzeit, in der schwarze Sklaven weißen Herrenmenschen das Gepäck zu tragen hatten. Aber wenn die schwäbischen Kofferkulis hellhäutige Tschetschenen gewesen wären, hätte das die Sache keinen Deut besser gemacht.

Die Stadt Schwäbisch-Gmünd rechtfertigte ihr Projekt damit, wie wichtig es sei, „die Menschen zu beschäftigen“, denen „das Nichtstun überhaupt nicht gefällt“. Scheinheiliger geht es kaum. Denn bei dem Projekt handelt es sich um nichts anderes als das Pendant zum Ein-Euro-Job für Asylsuchende und Geduldete.

Auch die können, ebenso wie Hartz IV-Empfänger, zu „gemeinnütziger Arbeit“ verpflichtet werden. Der Unterschied ist freilich: Während deutsche Sozialleistungsbezieher eine richtige Arbeit aufnehmen dürfen, ist Asylsuchenden und Geduldeten genau dies verboten.

Dass der Staat, sonst nie müde, Arbeitslosen Beine zu machen, es bei Flüchtlingen andersherum hält, hat seinen Grund: Asylsuchende sollen desintegriert bleiben. Sie sollen als Belastung für den Sozialstaat erscheinen. Das erleichtert es erheblich, sie nach abgelehntem Asylantrag wieder aus Deutschland zu entfernen.

Wenn der Bürgermeister von Schwäbisch-Gmünd jetzt herumheult, der antirassistische Furor habe den Flüchtlingen die Möglichkeit genommen, endlich mal „etwas für ihre Situation zu tun“, dann sollte er sich lieber bei seiner CDU beschweren. Denn die ist dafür verantwortlich, dass das stigmatisierende und zermürbende Arbeitsverbot für Asylsuchende und Geduldete hierzulande seit Jahren Bestand hat.

Völlig unverständlich bleibt auch, was die Stadt geritten hat, die Arbeitskraft von Sozialleistungsbeziehern, die bedroht von Sanktionen so genannte gemeinnützige Arbeit leisten, die so genannte gemeinnützige Zwangsdienste leisten, einem privaten Unternehmen, der Bahn, zu überlassen. Ob das legal ist, ist fraglich. Fest steht aber: Wenn das einreißt, bekommt der Begriff Niedriglohnsektor eine ganz neue Dimension.

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Christian Jakob
Reportage & Recherche
Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
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30 Kommentare

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  • D
    Doro

    Herr Jakob, Ihr Kommentar ist so aus der Wirklichkeit. Sie haben einen sicheren Job. Wissen wofür Sie morgens aufstehen. Sie haben sich keine Gedanken gemacht, wie wichtig für ein Selbstwertgefühl gerade für die traumatisierten Asylaten wichtig ist. Sie würden ja kein Asyl beantragen, wenn es ihnen in ihrem Heimatland gut ging. Und wie wichtig solche Hilfsdienste sind, haben Sie wohl selber nie nötig gehabt. Ich bin ständig beim öffentlichen Verkehr auf Hilfe beim Einsteigen in den Straßenbahnen angewiesen. Wenn Sie wohl da mit in der Bahn wären, würden Sie helfen??? nach Ihrem Kommentar kaum. Denn der Blick für Hilfe die darauf angewiesen sind fehlt Ihnen wohl, denn das ist ja Sklavendienst. Ja und meine Erfahrung ist, wenn ich nur auf die Hilfe der deutschen Mitbürger angewiesen wäre, dann käme ich nur selten in die Straßenbahn. Und das die Asylanten das zwangsweise machten zeigt, wie schlecht Sie informiert sind. Es wäre Ihnen sehr angeraten sich bei den freiwilligen Helfer für Ihren so demütigen Kommentar zu entschuldigen.

  • P
    Pit

    Lieber Christian Jakob, ich kann Ihre Meinung absolut nicht teilen. Ich arbeitet täglich mit den Asylbewerbern zusammen, und weiß um deren Sorgen und Nöte. Vieles können wir nicht ändern, diese Probleme haben sie in/mit ihren Herkunftsländern. Und dass die Asylpolitik hier geändert werden muss steht außer Frage (ist übrigens auch die Meinung es CDU-OB`s). Aber bei dem Thema Kofferträger wäre eine gute Recherche hilfreich: letztes Jahr gab es in Schwäbisch Gmünd auch Proteste von Asylbewerbern. Der CDU-Oberbürgermeister machte sich zum Unterstützer für deren Anliegen, und hat viel erricht, z.B. Umstellung auf Barauszahlung. Er wurde von ihren auch gebeten, für Arbeitsmöglichkeiten zu suchen, und wenn auch nur gemeinnützig, denn das Nichtstun zermürbt noch mehr. Da ohnehin leider nur sog. 1-Euro-Jobs zulässig sind, wurde jeder der (freiwillig) wollte schnell vermittelt: in Kitas, Heime oder auch in der Stadtverwaltung. Und das "Koffertragen" wäre eine kurzfristige Hilfe für viele Bahnreisende gewesen, bis die neue Unterführung fertig ist. Die 9 Asylbewerber haben sich sofort freiwillig dafür gemedet und waren dankbar. Zum einen für die zusätzlichen 130 Euro monatlich, aber auch für den Kontakt zur Bevölkerung und deren Dankbarkeit (verbunden mit zusätzlich üppigen Trinkgeldern). Resümee des Shitstorms: die Jungs sitzen wieder in ihrer Unterkunft mit den wenigen AsylbLG-Leistungen und drehen Däumchen, damit alles "korrekt" abläuft und die Kommentatoren über die "böse Gesetzgebung" schreiben können. Mir sind kleine und praktische Lösungen lieber als ein großer aber theoretischer "Fortschritt" bei der Integration, welcher aber eh noch viele Jahre auf sich warten lässt.

  • S
    Sabine

    Herr Jakob, diesen Kommentar hätten Sie sich besser sparen sollen. Sie halten die Proteste für richtig? Shitstorm als Regel für Moral?

     

    Soe wollen den Asylsuchenden vorschreiben, wie Sie sich zu verhalten haben?

     

    Sie wollen erklären, dass das Koffertragen zur Desintegration beiträgt?

     

    Sie möchten lieber, dass die Asylsuchenden nach Ihrer Einstellung politisch "sauber" bleiben?

     

    Ein Soziologe sollte in der Tat besser wissen, dass kleine Dinge dazu beitragen, sich in einer Situation, wie sie die Asysuchenden haben, besser zu fühlen, etwas zu tun zu haben, rauszukonmmen aus den vier Wänden, Kontakte zu Menschen zu haben, das Stadtbild kennenzulernen.

     

    Die CDU hatte einen guten Einfall. Sie leider nicht.

  • B
    Bastler4711

    und wieder werden Menschen 'gerettet', die gar nicht gerettet werden wollen. Aber als Farbiger braucht man nach diesem Verständnis immer einen Weissen, der weiss was Sache ist und für einen spricht.

     

    Selber sind sie dazu anscheinend zu doof.

     

    Und diese Art auf die Hautfarbe zu sehen und davon abhängig zu entmündigen soll kein Rassismus sein???

  • D
    Dubio

    Die hier oft getätigte Aussage, die Asylbewerber würden das ja alles "freiwillig" tun, ist so nicht korrekt. Da Asylbewerber nur die Wahl haben zwischen keiner Arbeit oder dieser Arbeit für 1€/h kann man wohl kaum von wahrer Freiwilligkeit reden.

     

     

     

    Und ja, auch mit den heutigen Gesetzen kann man Asylbewerber für einen ortsüblichen Lohn beschäftigen, allerdings braucht es dafür eine Genehmigung der Arbeitsagentur. Die wird aber aus politischen Gründen de facto nie erteilt, da das auch gar nicht erwünscht ist: Das Ziel staatlicher Seite ist es ja eben nicht, die Asylbewerber zu integrieren, sondern sie in Lagern und mit Essensgutscheinen statt Geld möglichst zu separieren. Und das ist doch der eigentliche Skandal.

     

     

     

    Auch ein Vergleich zu deutschen 1€-Jobbern ist nicht angemessen, da diese zumindest die Möglichkeit haben, jederzeit eine Arbeit aufzunehmen (ich möchte jetzt nicht darauf eingehen, dass dies natürlich auch schwierig ist und auch diese Löhne unmenschlich sind). Einem Asylbewerber wird diese Möglichkeit verwehrt.

     

     

     

    Eine weitere Fehlinformation liegt vor, wenn hier mal wieder wie von @MartinM behauptet wird, hier hätte das Bürgertum ein Problem mit "schwarzen Kofferträgern" oder eine Analogie mit Tschetschenen gezogen wird. Wer den Artikel der Gmünder Tagespost gelesen hätte wüsste, dass die Asylbewerber aus Nigeria, Kamerun, Pakistan und Afghanistan kommen. Und da Pakistan und Afghanistan weder in Afrika liegen, noch ihre Bewohner im Regelfall Schwarze sind, macht diese Behauptung einfach nur zu einer Fehlinformation.

  • M
    MartinM

    Der Vergleich mit hellhäutigen Tschetschenen war gut. Hätte es bei denen auch so einen Aufschrei gegeben? Ist das Problem 1,05 euro oder die Tatsache, dass die linksbürgerliche Mittelschicht das Bild eines schwarzen Kofferträgers nicht erträgt? Es ist gut gemeint, aber auch die Taz reduziert die Schwarzen hier auf die Opferrolle.

     

    Und wem ist nun geholfen? Den Asylbewerbern? Den Fahrgästen, die ihre Koffer nun wieder allein tragen müssen? Wird nun das Gesetz geändert, dass schon seit Jahren in Kraft ist? Oder ist es vielleicht doch so, dass der Tazleser sich nun freuen kann, dass sie diese "Bilder, die an die Kolonialzeit erinnern" nicht mehr sehen muss?

  • A
    Anna

    Ich kann der Richtung dieses Artikels auch nicht zustimmen. Ich finde ihn etwas zu kurz gedacht und vorurteilsbehaftet.

     

     

     

    Es ist doch so, dass das gesamte Asyl-System in Deutschland einfach so sehr menschenverachtend ist, dass selbst eine Maßnahme wie in Schwäbisch Gmünd bereits Zugewinn an Lebensqualität bedeutet. Das ist doch die eigentliche Tragik. Der Aufschrei, die Aktion wäre diskriminierend und man sollte sie absetzen, ist in sich bereits intersektionelle Diskriminierung. Es hätten ja auch die Asylbeweber erst einmal gefragt werden können, was sie wollen, bevor man das "Beste" für sie macht und sie von Arbeit fern hält.

     

     

     

    Intergrationsversuche von Asylbewerbern durch Arbeit finde ich unterstützenswert. Die Menschen in Arbeitssektoren einzusetzen, wo sie nach dem menschenverachtenden mMximallohn bezahlt werden, dabei aber, so wie es Nahe gelegt wurde, verdammt noch mal Trinkgeld bekommen sollen, ist doch auch ein Versuch den Lohn durch einen Trick zu erhöhen.

  • GG
    gmünder gast

    In Schwäbisch Gmünd wurde sicherlich einiges falsch und manches richtig gemacht. Vor allem wurde aber etwas anders gemacht. Und dies von einem, wie in einer anderen Meldung richtig bemerkt "liberalen, schwulen, CDU" Bürgermeister. Ein Mensch, der sich seit langem politisch und privat für die Belange der Asylsuchenden -auch mit ungewöhnlichen Ideen- einsetzt. Ein Politiker, der versucht neue Wege zu beschreiten. Damit eckt er dann auch häufig parteiübergreigfend an.

     

     

     

    Leider läßt auch die Berichterstattung der taz diesen anderen, lokalen Blickwinkel vermissen. Dies zeigt mal wieder, wie wichtig eine gute, tiefgehende Recherche sein könnte um Zusammenhänge besser darzustellen und zu verstehen.

     

     

     

    So blasen eben die Medien in dieses oder jenes Horn, geändert wird dadurch wieder nichts. Hauptsache es wurde wieder mal gesagt wie schrecklich alles ist, um was es dabei letztendlich ging, ist schon bald wieder völlig egal...

  • F
    Foo

    Naja, der feine Herr von der TAZ wollte wohl nicht zur Pressekonferenz der Flüchtlinge in Gmünd. Das hätte wohl sein linkes Weltbild gestürzt. Da wird gerne über den bösen CDU-Bürgermeister hergezogen, dass die Gesetzte welche hier den Rahmen vorgeben von Rot-Grün verbrochen wurden wird natürlich wohl wissentlich verschwiegen.

     

     

     

     

     

     

     

    http://remszeitung.de/2013/7/25/koffertraeger-am-fussgaengersteg-asylbewerber-nehmen-stellung-zur-entscheidung-der-deutschen-bahn-ihre-arbeit-am-schwaebisch-gmuender-bahnhof-zu-beenden/

  • KA
    Kranke Asylpolitik in der EU

    Unter den Asylbewerbern gibt es auch bestens ausgebildete Akademiker und sonstige Spezialisten. Die werden in der EU, und ganz besonders in Deutschland, über viele Jahre hinweg von jeglicher beruflicher Tätigkeit ferngehalten - bis sie nach Kanada oder im Notfall gar in die VSA auswandern. Und nun noch diese Abzockerei. Was glauben eigentlich unsere Politiker, wie lange das Problem weithin mit mittelalterlichen Standards angegangen werden kann?

    • K
      Koalabär
      @Kranke Asylpolitik in der EU:

      Gut ausgebildete Afrikaner werden vor allem in Afrika gebraucht. Das ist typisch ethnozentrisches Denken, wenn auch mit linksorientierter Asylpolitik vermengt.

       

      Die EU ist nicht der Nabel der Welt, weder in der Aufnahme von Flüchtlingen noch in der Duldung von Migranten, die keinen Asylanspruch haben (wie in Hamburg).

  • Da kann ich mich nur anschließen, ihr Artikel ist leider weltfremd, man merkt, dass Sie noch nie in einer vergleichbaren Situation gewesen sind, Herr Jakob. Leider hat nunmal die Bahn wie immer kein Rückgrad, und ist sofort eingeknickt, weil sie angeblich nicht über den Lohn Bescheid wusste. Da ich die Aktion übrigens unterstütze, habe ich dem OB von Schwäbisch Gmünd vorgeschlagen, die Differenz zum Tariflohn der Flüchtlingshilfe zu kommen zu lassen, da damit die Diskussion obsolet werden würde. Der OB, Herr Arnold, hat übrigens zugestimmt, diese Alternative mit der Bahn zu diskutieren, ich drücke ihm die Daumen, dass er damit Erfolg hat.

  • N
    Neunmalklug

    Von Tuten und Blasen keine Ahnung: "hässliche Bilder aus der Kolonialzeit"?

     

     

     

    Wenn der Mann wüßte wovon er spricht, dann hätte er erwähnt, zu dieser Zeit wurden nicht (nur) die Koffer sondern die Kolonialherrn getragen, das Koffertragen und Schuheputzen waren aber auch in Europa alltägliches Bild.

  • EB
    Empörter Bürger

    @VIC,

     

     

     

    Sie haben überhaupt nichts verstanden, verstanden?!

     

     

     

    Es geht hier nicht um Unterdrückung oder Massa, es geht hier um Freiräume, um Arbeit!

     

     

     

    Wo waren Sie die ganze Zeit, wo Tausende 1 Euro Jobber durch die Agenda 2010 von Rot-Grün für Ausbeuter schuften mußten und müssen, wo?!

     

     

     

    Tun Sie jetzt nicht so selbstgerecht und scheinheillig, Sie Heuchler!!!

  • Fehlt noch, dass sie Massa anschließend die Schuhe putzen.

     

    Sicher würden sie das auch noch machen.

     

    Es bleibt Ausbeutung von Menschen, denen man reguläre Arbeit untersagt.

  • DL
    Die/Der letzte freie BürgerInn

    Leider wird die Meinung der BürgerInnen in der BRD manipuliert, auch bei der TAZ, leider...

     

     

     

    Die/Der letzte freie® BürgerInn

     

     

     

    Danach kommt nur noch die Sklaverei...

     

     

     

    GROBSCHNITT zuhören!

     

     

     

    Besser als Bach oder Wagner...

     

     

     

    Ihr kotzt mich so an...

  • P
    Philip

    Selten habe ich einen schlechteren Artikel in der taz gelesen. Ich kann dieses heuchlerische Getue kaum mehr hören. Wenn etwas geändert werden muss, dann sind es die gesetzlichen Regelungen, die den Flüchtlingen das Arbeiten erschweren. Jetzt kann Herr Jakob sich in seinem guten linken Gewissen einkuscheln, die Welt ist wieder in Orduung und der "Feind" ist klar umrissen: scheiss Staat!

  • M
    Mjoellnir

    Vom Mangel an Reflektion in den deutschen Medien kann einem wirklich schlecht werden. Stern Online betitelt die Leute die "rumgeheult" haben weil da Schwarze Koffer tragen mit dem Unwort "Gutmenschen". Hier unterstellt man den Leuten die das Projekt angestoßen haben "Scheinheiligkeit".

     

    "Scheinheilig" ist leider vor allem dieser Artikel. Zuallererstmal wurde es mehrfach klar gemacht dass die Asylbewerber freiwillig diese Arbeit getan haben und nicht mit Sanktionen bedroht wurden. Zweitens wollen die meisten normalen Menschen arbeiten. Wenn das nicht stimmen würde, wäre das Projekt der Linken, für ein bedingungsloses Grundeinkommen, noch mehr zum Scheitern verurteilt, als es sowieso schon ist. Ich verdiene mein Geld, während ich einen "richtigen" Job suche, als studentische Hilfskraft mit einem Vertrag für 12 Stunden die Woche. 18 arbeite ich ehrenamtlich. Ich habe seit Weihnachten keinen Urlaub mehr genommen. Verstehen sie mich nicht falsch. 1,05 € ist eine Unverschämtheit, Asylanten sollten so schnell wie möglich in den hiesigen Arbeitsmarkt integriert werden. Aber es ist immer noch besser als zu Hause zu sitzen und an die Wand zu starren. Diese Menschen dazu zu verurteilen ist gut gemeint, aber leider das Gegenteil von gut gemacht.

  • AB
    Andreas Benk

    Sehr geehrter Herr Jakob,

     

     

     

    ich kenne, schätze und lese die TAZ seit vielen Jahren. Nun lese ich einen Bericht über einen Vorgang, über den ich unmittelbar informiert bin - und ich bin über die Oberflächlichkeit Ihrer Recherchen und die Einseitigkeit Ihrer Darstellung erstaunt. Ich lebe in Schwäbisch Gmünd und bin Mitglied des Arbeitskreises Asyl. Dem "herumheulenden" OB unserer Stadt empfehlen Sie, sich bei "seiner" CDU zu beschweren. Das Bemerkenswerte unseres OB ist, dass er sich seit Jahren als Repräsentant aller Menschen, die in seiner Stadt leben, versteht und eben nicht als Angehöriger einer Partei und deren Sonderinteressen. Insbesondere engagiert er sich öffentlich und persönlich für die Flüchtlinge in unserer Stadt. Er versucht konsequent Flüchtlinge zu integrieren, Begegnungen zu ermöglichen und scheut sich in keiner Weise gesetzliche Regelungen, die dies behindern, anzuprangern und deren Änderung zu fordern. Die Positionen und das Engagement für Flüchtlinge, das er öffentlich vertritt, sind bundesweit leider kaum mehrheitsfähig. Aber in unserer Stadt läuft gegenwärtig ein von der Stadtverwaltung gestütztes Experiment, das - quer zu allen parteipolitischen Orientierungen - versucht, allen in unserer Stadt lebenden Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Ihre verzerrte und einseitige Darstellung behindert diesen Versuch.

     

     

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Andreas Benk

  • HB
    Harald B.

    Die Menschen erhalten die Möglichkeit, etwas zu tun udn sich etwas dazu zu verdienen. Das wären mit Trinkgeld fast 20 Euro am Tag. Das Kolonialgefasel ist etwas für taz-Autoren- ich glaube kaum, dass die Betroffenen so denken. Schade, ich fand das Projekt sehr gut!

  • L
    Luft-/Raumfahrtingenieur

    @Quotenhmensch,

     

     

     

    Sie können sich Ihren Avatar, den Che sparen, denselben hatte ich an der Tür meiner erbärmlichen Unterkunft während meines Zivildienstes in einer Sozen-Unterkunft in Bad Münstereifel Anno 1980 hängen!

     

    Dazu habe ich die Musik von GROBSCHNITT genossen, Genosse!

     

     

     

    Die Rot-Grünen Träume sind längst verflossen, denn es gibt nicht genügend Arbeitsplätze für die geschundenen Menschen in der BRD und schon gar nicht für diese geschundenen Asylbewerber aus fernen Ländern...

     

     

     

    Selbst Einheimische, die hier Ihren Arbeitsbpatz schuldlos mit 50+ verlieren, weden kaum eine angemessene Arbeitsstelle je finden, das sage ich als Bürger 50+ !!!

     

     

     

    Die Zeiten des Che sind längst vorbei, obwohl ich den Che immer noch sehr bewundere; in Zeiten der totalen Überwachung haben diese Ches, etc. leider keine Chancen, denn über unsere Köpfe kreisen hochtechnologisierte Drohnen...

     

     

     

    Der Luft-/Raumfahrtingenieuer,

     

     

     

    der weiß wovon er schreibt und spricht!

     

     

     

    Leider...

  • W
    www.ranktheworld.tk

    get your stats right:

     

     

     

    www.ranktheworld.tk

  • S
    Spartacus

    @Staudacher,

     

     

     

    Vielen herzlichen Dank für Ihren Kommentar!

     

     

     

    Sie sprechen mir aus der Seele!

     

    Ich habe 6 Jahre beruflich auf der Schwäbischen Alb verbracht und habe dort die meisten Menschen lieben und einige verachten gelernt.

     

     

     

    Die arroganten Berliner, dazu zähle ich auch einige TAZ-JournalistInnen wissen überhaupt nichts, was sich in der BRD so abspielt, welche tragischen Schicksale sich in den Asylantenunterkünften, neben Kriminalität, Zwangsprostitution, Drogenhandel, etc. abspielt...

     

    Dabei könnten diese pseudointellektuellen Berliner mal in Ihre Stadbezirke schauen...

     

    Das wollen die aber nicht, die Realität würde sie förmlich ersticken...

     

     

     

    Ich bin so wütend und so machtlos...

     

     

     

    Aber das kann sich schnell ändern!

  • Wenn Sie (alle Asylanten/Inn) es freiwillig machen und anrechnungsfrei mehr bekommen kein Problem. Aber, was macht Ihr mit den 80.000 bis 120.000 in Ihren Heimatländern hungernden Roma und Sinti ab 01.01.2014? So viele Koffer werden ihr für diese Gruppe täglich nicht finden? Außerdem sind es dann eher Musiker und freischaffende Künstler! Die könnten mit Kreide Strassen bemahlen, oder Graffiti entfernen? Vielleicht sogar musizieren...

     

    Deutschland wir immer mehr erbärmlicher...

  • Sehr geehrter Herr Jakob,

     

     

     

    ich war heute Nachmittag beruflich in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Schwäbisch Gmünd und habe mit zwei der betroffenen Flüchtlinge gesprochen. Beide sind tieftraurig darüber, dass das Projekt eingestellt wurde. Der 32-jährige Lamin aus Gambia saß neben mir auf der Bank einer ehemaligen, in sich verfallenden Bushaltestelle auf dem Gelände und sagte mir, er sei traurig und enttäuscht. Die Arbeit am Bahnhof habe es ihm erlaubt mit seinen Mitmenschen in Gmünd in Kontakt zu kommen und vor allem alten und behinderten Menschen zu helfen. Jetzt sitze er eben auf dieser Bank und wisse nicht, was er tun soll. Er darf dank des Asylbewerberleistungsgesetzes keine andere Tätigkeit aufnehmen. Genau dieses Gesetz schreibt ja auch die Lohnobergrenze von 1,05 Euro vor. Da kann die Stadt Schwäbisch Gmünd bestimmt nix dafür. Der 32-jährige Deepak aus Indien bekräftigte mir gegenüber, dass die Tätigkeit die Männer davon abgehalten hatte in Depressionen zu verfallen.

     

     

     

    Man muss sich ja auch mal vorstellen, wie es ist, wenn das eigene Schicksal gerade von einem gesichtlosen Bürokratieapparat entschieden wird, und man per Gesetz dazu verdonnert ist, sich bloss nicht durch eine geregelte Arbeit oder Ausbildung davon ablenken zu lassen. Ganz zu schweigen davon, dass man mal seiner ach-so-großzügigen 7,5 Quadratmeter großen "Wohnung" für ein paar Stunden den Rücken kehren kann.

     

     

     

    Und a propos ambivalentes Verhältnis zur Arbeit. Haben Sie nicht auch ein ambivalentes Verhältnis zu ihrem eigenen Artikel wenn Sie einerseits dem Staat vorwerfen, aktive Desintegration mit Flüchtlingen zu betreiben um sie besser abschieben zu können, aber einen Bürgermeister der Scheinheiligkeit und des Rumheulens bezichtigen, der versucht (wenn auch visuell unglücklich) sie ins öffentliche Leben einzubinden?

  • S
    Sabine

    Herr Jakob, ich wünsche den Linken, dass sie bei der Bundestagswahl Verluste haben. Denn Leute, die Asylbewerbern, egal wo sie herkommen, die Chance nehmen wollen, ein paar Euro dazuzuverdienen, weil Sie ihr eigenes politisches Süppchen kochen möchten, sind nicht sehr postiv eingestellt gegenüber denen, die arbeiten wollen und das zu einem Stundenlohn, der ihnen gesetzlich zusteht neben den anderen Sozialleistungen.

     

    Diese Meschen haben eine kleine Chance, ihrer Untätigkeit zu entfliehen, präsent zu sein in dieser Gesellschaft, und was tun Sie? Sie bemühen auf eine ewiggestrige Manier die Kolonialzeit. - Dass ich nicht lache, und zwar über die Menschenfreundlichkeit linker Journalisten!

  • B
    Befürworter

    Wieso ist denn nun das Foto ausgetauscht worden?

     

    Herr Jakob, diese Menschen sind froh, das sie ein bisschen mehr Bargeld in der Tasche haben.

     

    Jeder Asylbewerber leidet unter der Untätigkeit, und die Kolonialzeit ist Geschichte.

     

    Dieser ganze artikel ist ein bisschen sehr links und weltfremd.

  • S
    Spartacus

    @DEFENDER,

     

     

     

    warum?

     

     

     

    Manchmal muß schreien!

  • S
    Spartacus

    Herr Jakob,

     

     

     

    was soll das?!!!

     

     

     

    "Der neue Niedriglohnsektor"

     

     

     

    Ist Ihnen entgangen, dass seit Einführung der Agenda 2010 durch Rot-Grün Hunderttausende BRD-Bürger zu 1 Euro Jobs geswungen werden?!

     

    Soll ich Ihnen Beispiele nennen:

     

    Golfplatzreiniger, Sportflugplatz-Reinigungskräfte, etc...

     

     

     

    Nur weil Menschen aus Afrika freifwillig (sic!) Koffer für 1,05 Euro/Stunde getragen haben, muß man sich nicht aufregen.

     

    Sollen die jetzt Fliegen fangen in Ihrer Unterkunft bis der Asylantrag bearbeitet wurde?!

     

     

     

    Nur so zum Nachdenken.

    • 0G
      045 (Profil gelöscht)
      @Spartacus:

      Na, den letzten Satz hättest du dir sparen können.