Schauspieler stirbt mit 46 Jahren: Philip Seymour Hoffman ist tot
Er war ein Charakterdarsteller, oft spielte Philip Seymour Hoffman unglückliche, einsame Männer. Am Sonntag wurde er tot in seiner Wohnung aufgefunden.
NEW YORK dpa/ap | Der Schauspieler Philip Seymour Hoffman wurde am Sonntag tot in s einer Wohnung in Manhattan gefunden, wie die New Yorker Polizei am Abend mitteilte. Er wurde 46 Jahre alt. Die Todesursache war zunächst offiziell nicht bekannt. In US-Medien wurde allerdings spekuliert, dass der Schauspieler an einer Überdosis Drogen gestorben sei. Polizeikreise hätten dies mitgeteilt, berichtete der Sender CNN und die New York Times.
Der Charakterdarsteller hatte nie dem Bild des strahlenden Filmstars entsprochen. Meistens spielte Hofmann unglückliche, einsame Männer und schreckte dabei auch nicht vor drastischen Szenen zurück, auch deswegen galt er lange als Vertreter des amerikanischen Independent-Kinos. Doch spätestens 2005 schaffte er auch in Hollywood den ganz großen Durchbruch. Für seine Rolle als Schriftsteller Truman Capote gewann er den Oscar als bester Hauptdarsteller.
Im vergangenen Jahr war er erneut nominiert: als bester Nebendarsteller in „The Master“. Erstmals vor der Kamera stand Hoffman 1991. Einen seiner ersten größeren Erfolge feierte er mit dem Film „Boogie Nights“, in dem er ein schwules Mitglied einer Porno-Filmcrew spielte. Er spielte oft komische, aus dem Rahmen fallende Persönlichkeiten in Filmen wie „The Big Lebowski“ und „Almost Famous“ sowie zuletzt als Plutarch Heavensbee in den „Hunger Games“-Filmen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP sei Hoffman mit einer Injektiosnadel im Arm aufgefunden worden. In seiner Wohnung seien Pergamentpapier-Umschläge gefunden worden, in denen vermutlich Heroin gewesen sei. Diese Beweisemittel würden noch genau untersucht, hieß es. Hoffman sei von einem Freund leblos aufgefunden worden, der die Polizei gerufen habe. Amtliche Angaben über die Todesursache des 46-jährigen Oscar-Preisträgers wurden zunächst nicht gemacht.
Offener Umgang mit Drogenproblemen
Hoffman hatte offen über seine Drogenprobleme gesprochen. Im vergangenen Jahr sagte er in Interviews, nach 23 Jahren ohne Drogen habe er wieder ein Heroin-Problem entwickelt, das zu einem Aufenthalt in einer Reha geführt habe.
Unter Freunden und Weggefährten löste die traurige Nachricht große Bestürzung und Anteilnahme aus. Schauspielerin Mia Farrow (68) twitterte: „OH NO!!!!!“ Hoffman sei einer der wunderbarsten Männer und großartigsten Schauspieler gewesen. „Wir, die wir bei jedem deiner Auftritte gestaunt haben, sind dankbar und sehr, sehr traurig.“ Kollege Elijah Wood (33) twitter.com/woodelijah/status/430051735839993856:schrieb, sein Herz sei gebrochen und er sei geschockt: „Welch ein großer Verlust“.
Erst kürzlich war bekannt geworden, das Hoffman ein neues Regie-Projekt übernehmen wollte. Die beiden Hollywoodstars Amy Adams und Jake Gyllenhaal sollten in dem übernatürlichen Drama „Ezekiel Moss“ die Hauptrollen spielen, berichtete das US-Branchenblatt Hollywood Reporter am Freitag. Sein Regiedebüt gab Hoffman 2011 mit der Theateradaption „Jack in Love“, in der er auch die Hauptrolle eines introvertierten Mannes spielte.
Leser*innenkommentare
GAst
Gast
Was für eine empörende Schlamperei: eine Überdosis!
Und das bei jemandem, der sich so penibel und gewissenhaft auf seine Rollen vorbereitete.
Fassungslos und wütend frage ich mich, wie dieser Verlust zu verkraften sein soll.
Reuter
Gast
Mist, jetzt haben wir nur noch wenige Millionen anderer Schauspieler, die uns verblöden und eine falsch Geschichte aufzwingen können.
War ein guter Mann, der es verdient hätte, für Studios zu arbeiten, die Gutes vollbringen wollen.
SPK
In der Tat, und hier mal ganz bewusst die sicherlich in Masse folgenden Heucheleien seiner Kollegen beiseite lassend: Er war er einer der ganz großen Schauspieler der letzten 20 Jahre; ich persönlich habe ihn in Happiness erstmals bewusst wahrgenommen und sofort ins Herz geschlossen.
Guter Mann!
J.P.Harrah
Gast
Und wiso sind seine Kollegen
jetzt genau Heuchler,sie aber nicht ?
SPK
Weil ich nicht zur Peer Group der Schauspieler gehöre.
Ich wollte aber auch nicht damit ausdrücken, dass alle kondolierenden Schauspieler Heuchler sind, dass aber eben eine Vielzahl der netten Worte über PSH eher reflexhafter Natur sind.
SAb
Gast
Vielleicht koennte eine qualifizierte Person einen wuerdigen und editierten Nachruf schreiben, in dem weder Informationen noch ganze Saetze wiederholt werden?!