Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
John Kerry zeigt sich begeistert.
http://www.channelnewsasia.com/news/asiapacific/kerry-congratulates-modi/1109862.html
https://www.facebook.com/abpnews/posts/927477887269466
Beim ultimativen Suchmaschinenvergleich (Google, bing, ixquick) führt die Obama-Administration ganz klar vor Putin. Putin-Gratulationen fand ich keine. Auch nicht auf Facebook. Ist das eine Pressefinte?
@Gottfried Diethelm Man nehme ein Thema, reiße es aus dem Zusammenhang heraus, lenke von den Unterstützern (USA) ab, weil man mit denen verbündetet ist und unterjuble es Putin, weil das allgemein im Moment scheinbar Duktus ist.
Vielleicht braucht es einen neuen Ghandi um das irgendwann wieder gerade zu richten.
Auch die Obama Administration hat nichts gegen Modi:
http://www.rediff.com/news/report/us-does-a-u-turn-powell-to-meet-narendra-modi/20140211.htm
"United States Ambassador to India Nancy Powell plans to meet Narendra Modi, signalling a shift in America's stand towards the Bharatiya Janata Party’s prime ministerial candidate...
The Overseas Friends of BJP (OFBJP)-US president Chandrakant Patel welcomed the decision taken by the Obama administration in this regard."
Anscheinend sind beide Parteien Indien und die USA sehr glücklich über den Zerfall der Machtblöcke.
""We highly appreciate the decision taken by US President Barack Obama, and Secretary of State John Kerry. This would further help in strengthening of Indo-US relationship," Patel said."
Früher gabs da wohl mal Probleme mit Modi und einem Visa. Aber die Sache ist jetzt beigelegt. Goldman Sachs sei Dank.
Dominic Johnson: "Nur in der EU und in Barack Obamas USA herrscht heute noch die Illusion, man könne durch Verzicht auf eigene Machtansprüche auch andere besänftigen."
Dominic Johnson: "Eine hindu-nationalistische Regierung Modi in Indien könnte an den Fronten Kaschmir und Afghanistan Funken schlagen, die weltpolitisch nicht weniger explosiv sind"
Dominic Johnson: "In Europa ist dieses reaktionäre Denken eine Domäne der Rechtspopulisten, die Putin und Modi zujubeln. Diejenigen, die für europäische Werte stehen, müssen darauf eine Antwort finden."
Ja aber Herr Johnson, die neue rechte Partei in Indien BJP hat eine Antwort parat und hisst die Stars and Stripes:
"AMERICAN FLAG FLOWN OVER U.S. CAPITOL IN HONOR OF BJP PRESIDENT RAJNATH SINGH"
"“We are thankful to have the cooperation of friends of India in the U.S. Congress who today honored Mr. Rajnath Singh by flying the American flag on U.S. Capitol. This important symbol recognizes the leadership of Mr. Singh in building the BJP party from strength to strength”, the US India Political Action Committee (USINPAC) said in a statement."
Also das mit dem Putin war jetzt...
Ich weiß, etwas viel Stoff. Aber Dominic Johnson will ich nochmal zitieren. Weil, das ist so...wie soll ich sagen? "In Europa ist dieses reaktionäre Denken eine Domäne der Rechtspopulisten, die Putin und Modi zujubeln. Diejenigen, die für europäische Werte stehen, müssen darauf eine Antwort finden."
Also nehmen wir mal den Obama, der hat einen Friedennobelpreis und steht für ordentliche Werte, oder Hr. Johnson? Jubelt Obama jetzt wegen der rechten Partei BJP? Obama calls Modi, seeks 'strong partnership' http://www.thedailystar.net/backpage/obama-calls-modi-seeks-strong-partnership-24459 "White House congratulates Modi, BJP on historic win" http://www.firstpost.com/blogs/politics-blogs/white-house-congratulates-modi-bjp-on-historic-win-1528361.html "Obama congratulates Modi; invites him to visit US" http://m.thehindu.com/news/international/world/obama-congratulates-modi-invites-him-to-visit-us/article6018116.ece/?secid=2780
Auf den Bildchen schauen die wie gute Freunde aus. Oder ist das Diplomatie Hr. Johnson? "Obama calls Modi, ‘welcomes’ him to Washington" http://www.hindustantimes.com/elections2014/election2014-placeholder/modi-welcome-in-us-obama-to-reach-out-to-him-white-house-after-previous-visa-ban/article1-1220062.aspx Also das mit Putin war...so long, gute Nacht Hr. Johnson...und träum was Schönes...
"Die großen Machtblöcke der Welt stellen sich neu und selbstbewusst auf.
Ihre Botschaft: Die Dominanz des Westens ist vorbei."
Ob das Goldman Sachs auch so sieht?
Laut diesem Artikel hat diese Bank nichts dagegen, dass die Dominanz des Westens vorbei sein wird. Komisch.
http://www.dawn.com/news/1055001/india-accuses-goldman-sachs-of-messing-in-domestic-politics vom November 2013 (noch unter der alten regierung) verhält es sich etwas anders: " India accuses Goldman Sachs of 'messing' in domestic politics"
Die neue Partei (die Rechten) ist die BJP
"“Equity investors tend to view BJP as business-friendly"
Weiter im Artikel: "Commerce Minister Anand Sharma said Goldman's latest report where it suggested the Hindu nationalist Bharatiya Janata Party (BJP) could topple his ruling Congress party in 2014 polls “made Goldman's credibility and motives highly suspect”... “Equity investors tend to view BJP as business-friendly , and its prime ministerial candidate Narendra Modi as an agent of change,” the bank's analysts said."
Arbeitet Goldman Sachs am Zerfall der Machtblöcke?
Dieser Artikel (Nov 2013) von business today erwähnt die Interessen der Bank Goldmann Sachs an einem Sieg der rechten BJP: http://businesstoday.intoday.in/story/goldman-sachs-narendra-modi-anand-sharma-2014-elections/1/200430.html
Im Fall des Wahlsieges der rechten BJP würde Goldman Sachs das Rating aufwerten meldete The Economic Times (Nov 2013):
Weitere Artikel: http://blogs.wsj.com/indiarealtime/2013/11/05/goldman-sachs-also-bullish-on-modi/
"Goldman Sachs says Modi good for markets" http://www.rediff.com/money/report/goldman-sachs-says-modi-good-for-markets-govt-rebuffs-report/20131109.htm
Forbes: http://www.forbes.com/sites/meghabahree/2013/11/08/indian-minister-lashes-out-at-goldman-sachs/
leider haben de alle die entscxhiedende westliche ökonomie internalisiert, insofern.. ist das antiwestlichemehe ein sturm im wasserglas (einer umherirrenden globalen titanicökonomie??)
Wie kann man ernsthaft auf die Idee kommen, mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht regieren zu wollen? Das BSW ist eine rein destruktive Kraft.
Kommentar Machtwechsel in Indien: Die multipolare Welt
Der Sieg in Indien markiert eine neue Etappe der Weltpolitik: Die Dominanz des Westens ist vorbei, doch die Menschheitsziele gehen verloren.
Der Wahlsieger von der hindu-nationalistischen Partei BJP: Narendra Modi Bild: ap
Der Erdrutschsieg der rechtsnationalistischen BJP in Indien läutet nicht nur für das zweitgrößte Land der Erde eine neue, spannende Epoche ein. Er markiert auch eine neue, beunruhigende Etappe auf dem Weg der Weltpolitik des 21. Jahrhunderts: ein Weg der rivalisierenden Nationalismen.
„India Rising“, das aufstrebende Indien, steht jetzt neben „China Rising“ und „Africa Rising“ sowie dem aggressiven Nationalismus in Russland. Die großen Machtblöcke der Welt stellen sich neu und selbstbewusst auf.
Ihre Botschaft: Die Dominanz des Westens ist vorbei. Das ist die politische Dimension der Machtverschiebungen, die in der Weltwirtschaft schon seit einiger Zeit im Gange sind. Europa und die USA sind nicht mehr die wichtigsten Akteure der Erde.
So renken sich die globalen Ungleichgewichte, die der Siegeszug der europäischen imperialen Eroberung des Globus vor Jahrhunderten einläutete, allmählich wieder ein. Indien und China melden sich auf der Weltbühne nicht neu an, sondern sie reklamieren ihre alten Plätze. Weltregionen wie Afrika und Lateinamerika, die von europäischer Herrschaft viel stärker geprägt sind, eifern ihnen nach.
Das wäre zu begrüßen, wenn es allein um die Korrektur historischer Ungleichheiten ginge. Aber bieten die neuen aufstrebenden Mächte mit ihrer Infragestellung westlicher Werte wirklich eine attraktive Alternative? Ist es nicht eher ein rückwärtsgewandtes Denken, das sich dort breitmacht?
Als vor 25 Jahren der Kalte Krieg zu Ende ging, machte in Europa das Schlagwort der „multipolaren Weltordnung“ die Runde. Die Hoffnung war, dass auf die Ost-West-Blockkonfrontation eine Ära der regelgeleiteten, auf gemeinsame Menschheitsziele ausgerichteten internationalen Kooperation folgen möge. Sie erwies sich als trügerisch. Es folgten stattdessen blutige ethnische Konflikte und ab 2001 das Auftrumpfen der USA.
Jetzt kehrt die multipolare Welt zurück, aber sie ist kein Hoffnungsträger mehr. Ihre Protagonisten haben keine gemeinsamen Ziele, sondern rivalisierende Interessen. Ihnen geht es nicht um die Zukunft der Menschheit, sondern um die eigene Macht. Nach innen stehen sie nicht für Emanzipation, sondern für Gehorsam.
Eine gefährliche Konfrontation
Nur in der EU und in Barack Obamas USA herrscht heute noch die Illusion, man könne durch Verzicht auf eigene Machtansprüche auch andere besänftigen. Wladimir Putin macht gerade in der Ukraine vor, was er davon hält. China und seine Nachbarn rund um das Südchinesische Meer schlittern auf eine brandgefährliche Konfrontation zu.
Eine hindu-nationalistische Regierung Modi in Indien könnte an den Fronten Kaschmir und Afghanistan Funken schlagen, die weltpolitisch nicht weniger explosiv sind. Ganz zu schweigen davon, was es bedeutet, wenn die Mehrheit der Weltbevölkerung unter Regimen lebt, die die Unterordnung des Volkes unter den Machtanspruch der Nation zur Staatsdoktrin erheben.
In Europa ist dieses reaktionäre Denken eine Domäne der Rechtspopulisten, die Putin und Modi zujubeln. Diejenigen, die für europäische Werte stehen, müssen darauf eine Antwort finden. Aber dafür müssen sie erst einmal begreifen, dass sie nicht mehr der Nabel der Welt sind.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
Themen