: Brücken warten auf bessere Zeiten
HÄFEN Kein Wachstum meldet das darin eigentlich verwöhnte Containerumschlags-Gewerbe. Sorgenkind des Unternehmens Eurogate ist derzeit noch der Tiefwasserhafen Wilhelmshaven
„Nachher ist man immer schlauer“, sagt Eurogate-Chef Emanuel Schiffer. Hätte man bei Europas größtem Betreiber von Containerterminals 2007 gewusst, dass im Jahr darauf eine Krise des Welthandels kommen würde, hätte man den Bau des Tiefwasser-Terminals in Wilhelmshaven sicher verschoben: „Von den Kapazitäten her“ brauche Eurogate den dortigen Jade-Weser-Port bisher nicht, so Schiffer. Sehr wohl aber für die größeren Container-Schiffe und überhaupt mittelfristig.
Erstmal aber wird das Unternehmen auch für das Jahr 2013 noch „Anlaufverluste“ für Wilhelmshaven in die Bilanz schreiben müssen. Insgesamt war der Umsatz der Gruppe stabil: 13 Millionen Container wurden 2012 umgeschlagen, der Umsatz Betrug 1,17 Milliarden Euro. In dieser Bilanz schlägt Italien noch mit einem Plus von 7 Prozent zu Buche, der Umsatz in Marokko wird dagegen erst in diesem Jahr deutlich steigen. Im Herbst 2012 brach er für einige Monate ein: Von „Sabotage“ sprach Schiffers Mit-Geschäftsführer Thomas Eckelmann. Mit aufgehängten Containern hätten Streikende Brücken und Schiffe blockiert. Inzwischen sei der Arbeitsfrieden wieder eingekehrt, die Brückenfahrer bekämen 30 Prozent mehr Lohn – zuvor verdienten sie ein Zehntel des Einkommens vergleichbarer Arbeitskräfte in Deutschland.
In Deutschland stagnierte der Umsatz, wobei Bremerhaven mit plus 3 Prozent und Hamburg mit minus 12 Prozent beitrugen. Die Verluste bei Eurogate Hamburg seien dadurch zu erklären, dass Reeder zwei Linien zusammengelegt hätten und ihre Container nun bei der örtlichen Konkurrenz, also bei der HHLA abgeladen würden. Für 2014 rechnet Eurogate für Hamburg mit besseren Zahlen, während für Bremerhaven die Prognose derzeit im Minus liegt.
Auf Messen treten Eurogates deutsche Seehäfen als „German Container Ports“ auf. Das Hamburger Hafen Marketing, beklagten die Bremer, tue sich mitunter schwer mit einer gemeinsamen Standort-Politik. KAWE
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