: Für Karl-Heinz Funke wird es zunehmend ungemütlich
KORRUPTION Staatsanwaltschaft ermittelt in mehreren Fällen gegen den Ex-Landwirtschaftsminister
Die Abteilung Korruption der Staatsanwaltschaft Osnabrück hat immer mehr Arbeit mit Ex-Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD). Mittlerweile wurde bekannt, dass Funke als Vorsteher des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) dessen damaligem Geschäftsführer Hans-Peter Blohm das Jahresgehalt von 200.000 auf 300.000 Euro erhöht haben soll – ohne Wissen des Vorstandes.
Auch in diesem Fall ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Osnabrück, nachdem sie sich zunächst allein mit der Silberhochzeit des Politikers aus dem friesischen Varel beschäftigt hatte, die der sich 2007 mit 8.000 Euro vom OOWV hatte sponsern lassen. Es seien weitere Hinweise eingegangen, die nun ebenfalls Bestandteil der Akte Funke seien, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Unterdessen wird es im Kreistag Friesland deutlich ungemütlicher für Funke: Nachdem er jüngst erst auf Druck vom Kreistagsvorsitz zurückgetreten war, haben SPD und FDP jetzt beschlossen, Funke in sämtlichen Gremien – in denen er allerdings ohnehin seltener Gast war – zu ersetzen. Auch ein Parteiausschlussverfahren will die Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Ulrike Schlieper, nicht mehr ausschließen. Funkes Aktionen seien „parteischädigend“. FEZ
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