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G-7-Länder streichen Haitis Schulden

FINANZGIPFEL Minister reden über die Wirtschaftskrise, über Griechenland – und über ihre eigene Zukunft

IQALUIT rtr/dpa | Die sieben führenden Industrieländer (G 7) haben dem unter den Folgen der Erdbebenkatastrophe leidenden Haiti die bilateralen Schulden gestrichen. Der kanadische Finanzminister Jim Flaherty forderte am Samstag auch andere Kreditgeber des Karibikstaates auf, diesem Beispiel zu folgen.

„Die Schulden [Haitis] bei den multinationalen Institutionen sollten ebenfalls gestrichen werden, und wir werden mit diesen Institutionen und anderen Partnern darauf hinarbeiten, dass dies bald geschieht“, sagte er zum Abschluss des G-7-Finanzministertreffens im kanadischen Iqaluit. Dort sei zudem diskutiert worden, welche langfristige Hilfe das Land brauche. Zahlen nannte Flaherty aber nicht. An der G-7-Konferenz nahmen auch Weltbankchef Robert Zoellick und IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn teil. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wies darauf hin, dass viele Länder Haiti die bilateralen Schulden bereits erlassen hätten. „Sofern es noch multilaterale Schulden gibt, setzen wir uns alle dafür ein, dass sie erlassen werden“, sagte er. Und sollte es noch Länder geben, bei denen Haiti in der Kreide stehe, sollten auch diese auf die Rückzahlung verzichten.

Ein weiteres wichtiges Thema des Gipfels war der anhaltende Kursverlust des Euro vor dem Hintergrund der Krise Griechenlands. Die Finanzminister und Notenbankchefs forderten Griechenland auf, seine Haushaltsprobleme in den Griff zu bekommen. Auch die Situation in Portugal und Spanien wurde mit Sorge betrachtet. Der Euro hatte in den vergangenen Tagen fünf Cent gegenüber dem Dollar verloren und auch die internationalen Aktienmärkte belastet.

Ein weiteres Thema der Finanzpolitiker aus den USA, Kanada, Japan, Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland war der zaghafte Aufschwung der Weltwirtschaft. „Die Haltung der meisten Länder ist, jetzt erst einmal die Wirtschaft zu unterstützen und das Haushaltsdefizit erst anzugehen, wenn der Aufschwung wirklich da ist“, sagte der britische Schatzkanzler Alistair Darling. Eine leichte Erholung sei zwar erkennbar, die Arbeitslosenzahlen seien aber nach wie vor außerordentlich hoch.

Die Minister der G-7-Staaten berieten mit Blick auf die wachsende Bedeutung der G 20 über ihre eigene Zukunft. „Die G 7 kann nicht mehr die Rolle spielen, die sie einst gespielt hat“, sagte Kanadas Finanzminister Flaherty. „Aber sie kann und muss weiter eine führende Position einnehmen.“

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