: Arbeitsmarkt schwächelt auf hohem Niveau
STELLEN Die Zahl der Arbeitslosen fällt unter 3 Millionen – doch die Frühjahrsbelebung ist mau
NÜRNBERG dpa/rtr | Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist erstmals seit Dezember wieder unter die 3-Millionen-Marke gesunken. Im Mai fiel sie im Vergleich zum Vormonat um 83.000 auf 2.937.000. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch mitteilte. „Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich insgesamt weiterhin in einer guten Grundverfassung und entwickelt sich solide in dem schwierigen konjunkturellen Umfeld“, kommentierte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise die Entwicklung. Er räumte allerdings ein, dass die Frühjahrsbelebung in diesem Jahr schwächer ausgefallen sei als in den Vorjahren.
Auf Jahressicht verzeichnete die BA einen Anstieg der Erwerbslosenzahl in Deutschland um 82.000. Die Arbeitslosenquote hatte vor einem Jahr noch 6,7 Prozent betragen.
Die schwächelnde Konjunktur und das schwierige wirtschaftliche Umfeld zeigten sich auch in der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl: Sie stieg im Mai im Vergleich zum Vormonat um 21.000 auf 2,963 Millionen. Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosigkeit nahm dabei ausschließlich im Westen zu, im Osten blieb sie unverändert.
Volkswirte werteten die Zahlen als negative Überraschung. „Die leichte Aufwärtstendenz bei der Arbeitslosigkeit wird in den nächsten Monaten wohl anhalten“, sagte Eckart Tuchtfeld von der Commerzbank.
Dem stotternden Konjunkturmotor hatten Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bislang selbst saisonbereinigt getrotzt. Damit ist es nun zumindest vorerst vorbei, die Zahlen legten nicht weiter zu. Unbereinigt stiegen die beiden Größen jedoch weiter an. So legte die Zahl der Erwerbstätigen nach den jüngsten Daten vom April gegenüber dem Vorjahr um 277.000 auf 41,69 Millionen zu.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wuchs binnen Jahresfrist um 368.000 auf 29,09 Millionen, wobei es sich um Märzzahlen handelt. Dabei entstanden diese regulären Arbeitsstellen in den meisten Bundesländern und fast allen Branchen, vor allem in den wirtschaftlichen Dienstleistungen, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im verarbeitenden Gewerbe. Rückgänge gab es vor allem in der Zeitarbeit.
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