Hinz & Kunzt:: Hamburg muss fair bleiben
Das Obdachlosenmagazin „Hinz & Kunzt“ wendet sich mit seiner Februar-Ausgabe gegen ein Bettelverbot für Teile der Innenstadt (taz berichtete). In dem Heft, das morgen erscheint, beziehen prominente und nicht prominente Hamburger Stellung gegen das von der Handelskammer geforderte Verbot. Einen offenen Brief des Straßenmagazins an Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hätten im Internet bereits 400 Menschen unterzeichnet, schreibt Chefredakteurin Birgit Müller. Ein Bettelverbot wäre falsch, weil die Stadt dann nicht mehr ein Spiegel der Gesellschaft sei, in der es eben auch Arme und Gescheiterte gibt. „Betteln ist für viele die einzige Chance, legal Geld zu verdienen“, argumentiert Müller. Überdies sei zu befürchten, dass das Verbot auf weitere Gebiete und zusätzliche Gruppen, etwa Obdachlose, ausgedehnt werden solle. Es sei unnötig, einen sozialpolitischen Konsens zu gefährden, der Bettler toleriert und gut funktioniere. Die Bettler ausgerechnet zur Fußball-Weltmeisterschaft auszugrenzen sei „ganz schön unfair“, findet Müller.
Ihr Magazin gibt einen Überblick darüber, wie andere Großstädte mit Bettlern umgehen: Berlin und Köln akzeptieren das Betteln als Begleiterscheinung eines gesellschaftlichen Problems. Frankfurt/ Main verbietet aggressives Betteln und das Betteln mit Kindern. Ein generelles Verbot konnte bisher nicht durchgesetzt werden. In München gibt es seit 35 Jahren ein Verbot für die Altstadt und den Stachus. In Düsseldorf glänzte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, mit der Forderung nach einem Bettelverbot für Fußgängerzonen. Diese seien schließlich „von Steuerzahlern für Steuerzahler finanziert worden“, zitiert ihn Hinz & Kunzt. knö
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