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Wirtschaft raushalten

Berufsschullehrer wehren sich gegen Schulgesetznovelle

Mit einer Resolution wollen Hamburgs Berufsschullehrer die Novelle des Schulgesetzes aufhalten, die heute von der Deputation der Bildungsbehörde verabschiedet werden soll. Kritisiert wird vor allem die „Entstaatlichung“ der 46 Berufsschulen „zugunsten des dominanten Einflusses von Wirtschaftsfunktionären“. Dem Personalrat zufolge wurde das Papier gestern auf einer Personalversammlung von etwa 300 Lehrern ohne Gegenstimme beschlossen.

Der Senat will die Berufsschulen in ein Landesinstitut überführen, dem ein zur Hälfte mit Wirtschaftsvertretern besetztes Kuratorium vorsteht. Auch im Schulvorstand, der die Schulkonferenz ablöst, erhält die Wirtschaft 50 Prozent der Sitze. Schüler und Lehrer verlieren Mitbestimmungsrechte. Der Senat verwandele die Schulen „in effizientere Werkzeuge der Wirtschaft“, kritisierte Personalrat Bernd Viet. Prioriät in der Bildung müsse weiterhin die Pädagogik haben.

Abgelehnt wird in der Resolution auch die geplante Zulassungsbeschränkung für Berufsfachschulen: Durch einen Numerus clausus werde deren Schülerschaft halbiert. Hamburgweit fielen 1.800 Jugendliche durchs Netz, rügte Viet, darunter „viele sozial Schwache“. An den Schulen können Hauptschulabsolventen, die keine Lehrstelle finden, den Realschulabschluss machen. WEI

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