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DAILY DOPE (433)

Crystal Cox hat gedopt. Das hat die US-Sprinterin zugegeben, nachdem die Anti-Doping-Agentur ihres Landes nachgewiesen hatte, dass sie ihre Leistung mit den verbotenen Mitteln des kalifornischen Balco-Labors manipuliert hat. Cox war Mitglied der 4-x-100-Meter-Staffel der USA bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Cox hat den Vorlauf bestritten. Ihre Kolleginnen haben dann den Endlauf gewonnen. Jetzt hat der Internationale Leichtathletikverband beschlossen, dass die US-Staffel zu disqualifizieren ist. Das Internationale Olympische Komitee wird dieser Entscheidung wohl folgen. Cox und ihre damaligen Staffel-Kolleginnen Dee Dee Trotter, Sanya Richards, Monique Henderson und Monique Hennagan müssen dann ihre Medaillen zurückgeben.

Besonders bitter ist dies wohl für Monique Hennagan. Die wurde schon mal disqualifiziert, weil eine Staffelkollegin des Dopings überführt worden ist. Sie war 2000 mit Marion Jones in der 4-x-100-Meter-Staffel bei den Spielen in Sydney gelaufen. Mit sieben anderen Staffelläuferinnen hat sie vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas gegen die Disqualifikation geklagt. Der hat noch nicht entschieden, aber schon einmal klargestellt, dass die Klage der Staffelfrauen keine großen Erfolgschancen hat. Die hatten sich auf eine olympische Regel berufen, wonach Entscheidungen drei Jahre nach der Schlussfeier der Spiele nicht revidiert werden können. Der Cas meint, dass das Umhängen von Medaillen allein noch keine Entscheidung darstelle. Die Sportlerinnen sollen noch einmal gehört werden, bevor das Urteil gesprochen wird.

Dee Dee Tucker, eine der nun in der Causa Cox betroffenen Sprinterinnen, will die Disqualifikation akzeptieren. Für sie sind die Staffeln längst zu einer Risikosportart geworden: „Du weißt ja nicht, was die anderen gemacht haben“, so Tucker. ARUE

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