: Fotoredaktion außer Dienst
Bremen taz ■ Es gibt diesen Moment, wenn sie mit ihrer schwarzen Fototasche in der Redaktionsstube um die Ecke biegen. Sie tun es jedeR auf ihre/seine Weise, mit Hund oder ohne, im Kettenhemdchen oder im Daunenanorak, mit Oma-Haube oder mit Nietengürtel. Gerade waren sie unterwegs, „auf Termin“. Und was sie bei der Rückkehr alle gemeinsam haben, ist der entschiedene Schritt beim Abbiegen zum Foto-Rechner. Zielstrebig. Schwungvoll. Und das hat nicht nur damit zu tun, dass die Zeit knapp ist, weil jeden Tag im Tageszeitungsjahr der Redaktionsschluss drängt.
Was sie treibt ist auch das Wissen, dass wir Redakteure heiß sind auf den Schatz in der Fototasche. Ganz schnell und ganz nüchtern wollen wir wissen, ob wir ein Hoch- oder ein Querformat im Layout einplanen sollen. Aber eigentlich interessiert uns, wie sie diesmal die Welt gesehen haben. Denn die FotografInnen der taz bremen gehen nicht los, um ein Foto zu machen. Sie machen ihr Foto, und zwar nach ästhetischen Maßstäben, die zu einem Qualitätsmerkmal der taz bremen geworden sind.
Gemerkt haben das nicht nur wir und unsere LeserInnen, sondern auch andere Medienmacher. National Geographic, Brand Eins, Süddeutsche Zeitung, Neon, Zeit - die Chancen stehen gut, dort Bilder ehemaliger oder aktiver taz-FotografInnen zu finden. Mit dem Start der neuen taz nord am 18. März allerdings wird es die Fotoredaktion der taz bremen nicht mehr geben. Warum? Weil uns die wirtschaftliche Situation dazu zwingt, die taz im Norden auf neue Beine zu stellen: Aus der taz nord bremen wird eine taz nord, die in Hamburg produziert wird und aus allen vier nördlichen Bundesländern berichtet. Ferner gibt es täglich eine Seite, die ausschließlich auf Bremen zugeschnitten ist. Fotos aus Bremen wird es also weiterhin geben. Wir hoffen, dass diese so oft als möglich von unseren Bremer FotografInnen gemacht werden. kli
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