TAZ-MITARBEITERIN DER WOCHE: KERSTIN NOLL: Vom Kapital zum Kollektiv
Sie ist seit gut 23 Jahren bei der taz – aber den Rang, unpolitisch gesprochen, die schönste Frisur aller taz-Angehörigen zu tragen, hat ihr bislang niemand streitig machen können: Allein schon, dass ihre Zöpfchen stets akribischst geflochten sind. Kerstin Noll, 45 Jahre, hat zwei Kinder, stammt aus Aue in Nordhessen und kam 1988 nach Westberlin, weil es ihr in der Heimat zu eng, besser: engstirnig wurde.
In den vergangenen Wochen hat sie beruflich krasse Konjunktur gehabt: Sie sitzt mit anderen KollegInnen in der Anzeigenabteilung im fünften Stock an der Rudi-Dutschke-Str. 23 und war und ist schwer beschäftigt, den politischen Parteien nahezubringen, dass gerade in der taz politische Inserate lohnen. Und wie!
Sie war einst Filialleiterin bei Kaiser’s am Ku’damm, wohnte im besetzten Tommy-Haus, engagierte sich in der Antifa und wechselte schließlich in die selbstverwaltete taz. Motto: „Weg vom Kapital, hin zum Kollektiv.“
Sie kooperiert regelmäßig mit www.poryes.de, dem feministischen Pornofilmpreis Europas, oder mit den Experimentdays in Berlin. Warum sie immer noch bei der taz arbeitet nach all den Jahren? „Ich kann meine Arbeit großenteils frei gestalten und meine Ideen verwirklichen.“ Aus redaktioneller Sicht muss angefügt werden: Sie ist eine prima Kommunikatorin in der Ermittlung der journalistischen Projekte der taz – und weiß die Grenze zwischen Text und textlichem Anzeigenumfeld souverän zu respektieren. Sie will „dazu beitragen, dass es die taz weiterhin gibt und ich Reportagen und Kolumnen lesen kann, die woanders so nicht stehen“. Wird gemacht!
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