: Gefährlicher Rüssel
Tornados, auch Windhosen oder Großtromben genannt, sind Wirbelstürme, die von Gewitterwolken bis zum Erdboden herabreichen. Nach Angaben Nikolai Dotzeks vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) können sie einen Durchmesser von zehn Metern bis mehr als einen Kilometer haben und Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 Stundenkilometern erreichen. Wasserdampf oder aufgewirbelter Staub macht den Wirbel meist – aber nicht immer – in voller Länge sichtbar. Auch ein Wolkenrüssel, der nicht bis auf den Erdboden zu reichen scheint, kann also gefährlich sein. In Deutschland gibt es pro Jahr schätzungsweise zehn bis 20 Tornados, in den USA rund 1.000. In beiden Ländern sind aber 75 Prozent der Tornados schwach und nur zwei bis drei Prozent verheerend. Die schwächsten Tornados drehen sich mit 76 Stundenkilometern um die eigene Achse. Der stärkste Tornado wirbelte mit rund 370 Stundenkilometern durch Deutschland. Das Kompetenzzentrum für lokale Unwetter in Deutschland (TorDach Deutschland, www.tordach.org) zählte seit dem Jahr 855 mehr als 860 Tornadomeldungen. Die Wirbelstürme entstehen am häufigsten im Sommer und am frühen Abend. Voraussetzung für sie sind unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen sowie große Temperaturunterschiede zwischen der Luft in großer Höhe und am Erdboden. Einer der schlimmsten Tornados wütete 1968 im baden-württembergischen Pforzheim, wo er zwei Menschen ums Leben brachte und 1.700 Gebäude teilweise zerstörte. Vor gut einem Jahr kam die Ortschaft Jürgenshagen bei Rostock glimpflich davon. KNÖ
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