: Von Dornröschen bis Tucholsky
LANGE NACHT 68 Theater und Opern öffnen am Samstagabend ihre Türen und bieten ein abwechslungsreiches Programm. Das Kombiticket für die ganze Nacht kostet 15 Euro
VON ALICE LORTHOLARY
In der Brotfabrik beginnt die Nacht schon um vier Uhr am Nachmittag: Das Theater LaKritz spielt in der Prenzlauer Promenade 3 Dornröschen mit Fingerpuppen für Kinder ab drei Jahren. Die Hauptstadtoper – die kleinste Oper Berlins in der Rungestraße 12 in Mitte – zeigt ab 19 Uhr Ausschnitte aus dem aktuellen Programm. Und im Theaterdiscounter in der Klosterstraße 44 in Mitte gibt es bis spät in die Nacht eine Rollschuh-Disco mit Swingmusik. 68 Bühnen erwarten mit ihrem Programm an diesem Samstag mehr als 20.000 Besucher zur zweiten Langen Nacht der Opern und Theater.
Ein Shuttle-Service mit Bussen fährt alle 10 bis 15 Minuten von Theater zu Theater. Das Personal informiert über die noch freien Plätze der jeweiligen Bühnen und weist den Weg. Die meisten Veranstaltungen beginnen nicht vor 19 Uhr, die letzten um 1 Uhr in der Nacht. Sie alle beginnen zur vollen Stunde und dauern 30 Minuten – so bleibt genug Zeit, den Ort zu wechseln. Im Kombiticket für 15 Euro sind alle Aufführungen sowie die Fahrt mit den Shuttle-Bussen, mit BVG und S-Bahn enthalten. Das ermäßigte Ticket kostet 10 Euro, Kinder unter zwölf Jahren zahlen 5 Euro. Tickets gibt es ab 16 Uhr am Platz des 18. März am Brandenburger Tor und in allen teilnehmenden Häusern.
Wer Lust auf Satiren hat, sollte zum Jüdischen Theater in die Neuköllner Jonasstraße 22, um sich Gedichte und Texte von Kurt Tucholsky anzuhören. Das Ballhaus Ost in der Pappelallee 15 in Prenzlauer Berg kündigt einen Abend zum Thema „Von der Nacht zum Licht“ mit wechselnden Künstlern an. Zum Abschluss soll es eine Party geben, bei der die Zuschauer erleben werden, wie die Nacht dem Licht Platz macht.
Peter und der Wolf
An Kinder richtet sich der Abend im Puppentheater am Gierkeplatz 2 in Charlottenburg mit der Aufführung von „Peter und der Wolf“ um 18 Uhr. Kleine Überraschungen werden den Zuschauern versprochen, unter anderem das kleinste Theater der Welt. Die Tanzfans sollen den Tänzern des Staatsballetts Berlin zu verschiedenen Orten folgen: das Corps de Ballet teilt sich auf und erobert mehrere Bühnen der Stadt, wie unter anderem um 23 Uhr das Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt. Eine Stunde später spielt dort Dietmar Hiller, Dramaturg am Konzerthaus, auf der bekannten Jehmlichorgel. Zum Schluss dient die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte ab 1 Uhr als Dancefloor für die Abschlussparty nach einer langen Nacht.
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