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WIDERSTAND VON VERMIETERN UND ANTIFA ERFOLGREICHThor-Steinar-Laden in Friedrichshain hat dichtgemacht

Der Thor-Steinar-Laden in der Petersburger Straße in Friedrichshain ist Geschichte, die Verkäufer der bei Nazis beliebten Kleidungsmarke sind bereits ausgezogen. Ihren Antrag auf Berufung gegen eine erfolgreiche Räumungsklage der Vermieter hat das Kammergericht abgewiesen. Das bestätigte der Anwalt der Vermieter der taz.

Eigentlich sollte der Laden noch bis 2015 bleiben, so sah es ein Vergleich zwischen Mieter und Vermieter 2011 vor. Damit verbunden war die Auflage, den rechtsaffinen Eigennamen des Ladens – „Tromsø“ – zu ändern. Das taten die Mieter, über dem Eingang stand fortan schlicht „Thor Steinar“. Auch damit jedoch waren die Vermieter, die Hamburger Immobiliengesellschaft SF, nicht einverstanden. Ihr neuerlicher Antrag auf Räumung war nun erfolgreich.

Das Haus, in dem der Laden seit 2009 residierte, hat eine Nazi-Vergangenheit: Zwischen 1929 und 1935 befand sich dort das Parteilokal der NSDAP „Zum Keglerheim“, in dessen Keller Mitglieder der SA politische Gegner folterten und ermordeten. Seit seiner Eröffnung war der Laden Ziel zahlreicher antifaschistischer Demonstrationen sowie von Farbbeutel- und Graffitiattacken. Aktuell gibt es nur noch einen Thor-Steinar-Laden in Berlin: die Filiale „Tønsberg“ nahe dem Antonplatz in Weißensee. (sepu)

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