: Wer braucht schon einen Namen?
Seit knapp 20 Jahren bringen die kalifornischen Urgesteine „No Use For A Name“ die Bühnen mit ihrem cleveren Skate-Punk zum Beben. Mit „Keep Them Confused“ haben sie jüngst ihr bislang reifstes Werk vorgelegt
Sich einen Namen zu geben macht keinen Sinn, dachten sich der Gitarrist und Sänger Tony Sly und der Schlagzeuger Rory Koff, als sie 1987 im kalifornischen Sunnyvale ihre mittlerweile legendäre Punk-Rock-Band „No Use For A Name“ gründeten. Zwei Jahre später stieß Steve Papoutsis als Bassist dazu und das Trio veröffentlichte seine erste Single „You bug me“ auf „Woodpecker Records“. Ein Jahr darauf folgte der Debüt-Longplayer „Incognito“ auf „New Red Archives“.
Seitdem haben NUFAN etliche Gitarristen und Bassisten verschlissen – was der Entwicklung eines eigenen Sounds paradoxerweise durchaus zuträglich war. 1992 wird das Trio durch den Rhythmusgitarristen Chris Dodge verstärkt, der die Band nach dem zweiten Album „Don‘t Miss The Train“ allerdings schon wieder verlässt und durch Robin Pfefer ersetzt wird, der nun statt Tony Sly die Leadgitarre spielt. Ein Jahr darauf wechselt die Band zu „Fat Wreck Records“ – dem Label von Fat Mike von „NOFX“ – und veröffentlicht ihr drittes Album „Daily Grind“. 1995 wird erneut der Gitarrist gewechselt. Ed Gregor kommt für Ron Pfefer, verlässt die Band zwei Jahre später wieder und wird durch Chris Shiflett ersetzt, Matt Ridle – vormals bei „Face To Face“ – übernimmt den Bass. Auch Shiflett verlässt schließlich die Band, um fortan bei den „Foo Fighters“ zu spielen. Die Lücke füllt diesmal Dave Nassie, ehemals Gitarrist bei Mike Muirs „Suicidal Tendencies“ und „Infectious Grooves“. Seitdem hat die Band ein konstantes Line-Up.
Letztes Jahr erschien mit „Keep Them Confused“ das achte Studio-Album – musikalisch reifer und streckenweise ruhiger als alle Vorgänger. Neben catchy Punk-Rock-Songs gibt es gediegene Mid-Tempo-Rock-Nummern und einige herzzerreißende langsame Stücke zu hören. Auch wenn Fans immer wieder feststellen, dass die Band im Verlauf der Jahre an Energie verloren hat – live lassen NUFAN es immer noch unvergleichlich krachen.
Verstärkt werden sie am Dienstag vom Chicagoer Punk-Rock-Trio „The Lawrence Arms“ und den Rockern von „Versus The World“. ROBERT MATTHIES
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