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Mist in Zahlen

NÄHRSTOFFBERICHT Fast 50 Millionen Tonnen Gülle und Jauche hinterlässt die Viehhaltung in Niedersachsen pro Jahr

Knapp 39 Millionen Tonnen Gülle und gut acht Millionen Tonnen Mist fallen jährlich in Niedersachsens Landwirtschaftsbetrieben an. Das geht aus dem ersten Nährstoffbericht des Landes hervor, der gestern vorgestellt wurde. Ausgewertet werden die Meldungen von Betrieben an die Landwirtschaftskammer über die bei ihnen anfallenden Mengen an Gülle, Jauche oder Mist.

Eingeführt hat diese Meldepflicht im Sommer 2012 noch Schwarz-Gelb – angesichts steigender Grundwasserbelastungen. 60 Prozent des Grundwassers waren schon damals mit Nitrat belastet. Hauptgrund: Überdüngung. Nach wie vor, erklärte nun Agrarminister Christian Meyer (Grüne), habe er „große Sorge“, ob Niedersachsen die EU-Vorgaben zur Grundwasserbelastung künftig einhalten könne.

Landesweit fallen laut dem Bericht 119 Kilo organischer Stickstoff und 60 Kilo Phosphat pro Hektar an. In der Region Weser-Ems sind es dagegen 192 Kilo Stickstoff und 103 Phosphat. Weil den Betrieben in der Hochburg der Mastindustrie Ackerflächen fehlen, um ihre Gülle boden- und umweltverträglich zu verdüngen, wurden 2012 und 2013 fast 1,8 Millionen Tonnen in andere Regionen oder Bundesländer exportiert.

Wie die Gülleströme zwischen Vieh- und Ackerbaubetrieben genau verlaufen, will Agrarminister Meyer ab 2014 mit einem Gülle-Kataster kontrollieren. Darin soll nicht nur erfasst werden, welche Mengen an Gülle und Mist in den einzelnen Betrieben anfallen, sondern auch flächengenau, wo sie aufs Feld gebracht werden. Für den Nährstoffbericht müssen die Betriebe nur pauschal angeben, welche Mengen sie produzieren, wie viel sie abgeben oder aufnehmen.  THA

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