nicht verpassen!: Alles wackelt
„Am seidenen Faden“, 0.20 Uhr, ZDF
Eigentlich wollte Katarina Peters einen Film über die New Yorker Kunstszene machen, jetzt filmt sie ihren Ehemann: Boris Baberkoff liegt nach einem Schlaganfall auf der Intensivstation und kein Arzt weiß, ob er jemals wieder normal wird leben können.
Katarina begleitet seinen Heilungsprozess über fünf Jahre mit ihrer wackeligen Handkamera, zeigt die Schläuche der Intensivstation, erste Erfolge beim Wiedererlernen von Körperfunktionen, aber auch Frustration, Streit und eine Liebesbeziehung, die vom Schlaganfall radikal verändert worden ist.
Voyeuristisch wirkt dieses Filmdokument, aber das ist von beiden Protagonisten gewollt, sie möchten ihr Schicksal ganz öffentlich machen, auch um anderen Angehörigen von Schlaganfallpatienten zu helfen.
„Am seidenen Faden“ ist ein intimes Filmdokument, das mit schockierenden, aber auch wunderschönen Bildern überrascht. Bisweilen wirkt die auf Autorin Katarina Peters zentrierte Erzählweise etwas penetrant, auf jeden Fall bewegt der Film alle Zuschauer – egal ob sie schon mal mit einem Schlaganfall konfrontiert waren oder nicht. FRIEDER BECHTEL
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