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menschenhändlerZweierlei Maß

Die Ausländerbehörden in NRW urteilen mit zweierlei Maß. Eine Delegation aus Guinea darf dabei helfen, Flüchtlinge abzuschieben. Kritik an den Informanten wird nicht ernst genommen. Nun kam heraus: Der Delegationsleiter ist offenbar kriminell. Bei den Flüchtlingen verhält es sich umgekehrt: Wer nicht nur in Dortmund um Asyl bittet, wird durchleuchtet, um schnell abgeschoben zu werden. Ausgerechnet ein Schleuser soll dabei geholfen haben.

KOMMENTAR VONANNIKA JOERES

Der bizarre Skandal von Dortmund spiegelt die Asylpolitik eines Landes wieder, in der Abschiebung Priorität hat. Für die Behörden handelten die Protagonisten des Menschenhandels wie gewünscht: Derjenige, der Abschiebungen beschleunigt, hat sich nicht zu rechtfertigen. Die um Asyl bitten, werden wie Kriminelle begutachtet.

Das NRW-Innenministerium versäumte es bereits im Vorfeld, dem Verfahren Einhalt zu gebieten und die Delegation überprüfen zu lassen. FDP-Minister Ingo Wolf hat die Rechtsaufsicht bei Abschiebungen, er ist zuständig für die Kontrolle der Verfahren.

Außerdem: Zweifelhafte internationale Headhunter zu engagieren, nur um ein paar hundert Menschen aus dem Land zu jagen, wäre auch ohne die Beteiligung eines Menschenhändlers ein unwürdiges Verfahren.

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