: Staaten wollen Urwald schützen
REGENWALD Als Ergebnis der Kopenhagener Klimakonferenz verhandeln in Oslo 52 Staaten über eine Agentur, die den Raubbau vor allem an tropischen Wäldern eindämmen soll. Indonesien plant Moratorium
OSLO apn/afp | Eine internationale Agentur für den Schutz der Wälder soll künftig dafür sorgen, dass vor allem in den Tropen weniger Regenwald vernichtet und damit dem Klimawandel begegnet wird. Vertreter von 52 Ländern kamen am Donnerstag in Oslo zusammen, um über den Aufbau einer solchen Agentur zu beraten. Ihre Einrichtung ist im Waldschutzabkommen REDD plus vorgesehen, das beim Kopenhagener Weltklimagipfel im vergangenen Dezember beschlossen wurde. Werde der Raubbau an den Wäldern eingedämmt, könnten die Treibhausgase schnell und in großem Umfang vermindert werden, erklärte der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg zur Eröffnung der Konferenz.
Wälder absorbieren das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) und wandeln es in Sauerstoff um, ihre Abholzung wird deshalb für bis zu 20 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich gemacht.
Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono kündigte derweil am Rande der Verhandlungen ein zweijähriges Moratorium bei Genehmigungen für Abholzungen an. In diesem Zeitrahmen solle der „Umbau von Mooren und Wäldern“ in Nutzfläche gestoppt werden, sagte Yudhoyono in der norwegischen Hauptstadt an der Seite von Ministerpräsident Jens Stoltenberg. Dieser Schritt ist Teil eines Abkommens zwischen beiden Ländern, in dem sich Norwegen bereit erklärt, die Rettung der indonesischen Wälder mit bis zu 1 Milliarde Dollar (rund 818.000 Euro) zu unterstützen.
Indonesien ist einer der größten Verursacher des Treibhausgases Kohlendioxid. Verantwortlich für die hohen CO2-Emissionen ist vor allem die Abholzung des Regenwaldes zur Holzgewinnung und zur Schaffung von Freiflächen für Palmölplantagen. Bis 2020 will das Land seine Emissionen um gut ein Viertel reduzieren.
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