Labor in Gorleben: Forscher auf den Boden zurück
Es scheint ein abgekartetes Spiel: Eine Hochschule mit atomfreundlichen Forschern bringt die Idee eines Untertagelabors in Gorleben ins Spiel, eine Landesregierung sichert „Wohlwollen“ bei der Prüfung des Projekts zu, weil sie Ähnliches schon seit Jahren fordert. Die deutsche Atomlobby hat 1,3 Milliarden Euro in die Erkundung von Gorleben investiert und wird offenbar 120 Millionen für die Erkundung weiterer Endlagerstandorte ausgeben müssen – möglicherweise im Tausch für längere Laufzeiten ihrer Atomkraftwerke.
Kommentarvon Kai Schöneberg
Die Energiekonzerne würden nicht zögern, weitere Endlagerforschung in Gorleben zu finanzieren, wenn sie vom Erfolg eines Labors unter Tage überzeugt wären – und auch forschen dürften. Dass diese Untersuchungen „ergebnisoffen“ verlaufen, kann man bezweifeln.
Dass die TU Clausthal mit ihrem Konzept der „Rückholbarkeit“ Erfolg haben wird, aber auch: Einerseits sehen die derzeitigen Planungen des Bundes nicht vor, verbuddelten Atommüll mittelfristig wieder auszugraben. Auch wenn die Technik die Halbswertszeiten drastisch verkürzen und die Brennstäbe unschädlich machen könnte, wäre das Risiko viel zu hoch, ein Endlager nicht zu versiegeln. Und andererseits haben Studien bereits in den 90er Jahren klipp und klar gezeigt, dass die Rückholung von Atommüll aus Salzstöcken viel zu teuer ist. Da wirkt die Hoffnung der TU-Oberen, aus Abfall eine Energiequelle machen zu können, vorgeschoben.
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