: Aktivisten planen die perfekte Klimawelle
ERDERWÄRMUNG UN-Klimakonferenz in Bonn findet unter Protest statt. Demonstration am Samstag
BONN taz | In Bonn tagen zwei Wochen lang 4.500 Klima-Experten aus 182 Staaten. Sie bereiten den nächsten Weltklimagipfel Ende des Jahres im mexikanischen Cancún vor – unter Protest. Heute wollen Klimaaktivisten die Verhandlungen blockieren. Für morgen rufen Umweltschützer zu einer Demonstration in Bonn auf. Sie fordern, dass sich beim Klimaschutz mehr tut.
Die Verhandlungen der Regierungsvertreter sind festgefahren – seit der Klimagipfel in Kopenhagen im letzten Dezember zu Ende ging, ohne dass sich die Delegierten auf Maßnahmen gegen die Erderwärmung einigten.
„Kopenhagen ist grandios gescheitert. Und niemand glaubt ernsthaft, dass beim kommenden Weltklimagipfel im Dezember in Cancún irgendein Ergebnis zustande kommt“, sagte Tadzio Müller vom europaweiten Bündnis Climate Justice Action. Der Prozess sei „eine Farce“. Die Konferenz läuft seit Montag. Schon am vergangenen Samstag haben etwa 200 Menschen, darunter viele aus dem europäischen Ausland, ihre Zelte beim Klimacamp im Bonner Ortsteil Meßdorf aufgeschlagen. Im Vergleich zu früheren Klimaverhandlungen treten viele Aktivisten konfrontativer auf. Heute will das Bündnis „Klimawelle“ den Zutritt zu den Verhandlungen mit Sitzblockaden behindern. Zeitgleich planen auch Gruppen innerhalb des Konferenzgebäudes Proteste. Die Demonstration am morgigen Samstag startet um 13 Uhr in der Bonner Innenstadt.
Auf dem Weg nach Cancún wird es noch viele formelle und informellen Verhandlungen geben. Darunter sind auch zwei größere UNO-Konferenzen geplant, eine vom 2. bis 6. August wiederum in Bonn und eine weitere im Herbst. HANNO BÖCK
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