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Weibliche Blicke

FILME Das zweite Indonesische Filmfest zeigt fünf Produktionen von drei Regisseurinnen

Nachdem der Schwerpunkt im letzten Jahr auf Werken des Regisseurs Riri Riza lag, rückt das 2. Indonesische Filmfest ab Montag Filme dreier Regisseurinnen aus dem Inselstaat in den Mittelpunkt. Zu sehen sind im Abaton bis zum Donnerstag insgesamt fünf Produktionen aus den letzten zehn Jahren, allesamt im indonesischen Original mit englischen Untertiteln.

Eröffnet wird das Filmfest mit Nia Di Natas Spielfilm „Arisan!“, dem ersten indonesischen Film, der Homosexualität zum Thema macht und sogar einen Kuss zweier Männer zeigt. Über 100.000 ZuschauerInnen hat die Oberschichts-Satire über zwei von ihren Ehemännern betrogene Frauen und zwei ihrer männlichen Freunde, die ihre Liebe zueinander entdecken, ins Kino gelockt. Und auch die Kritik war begeistert: Beim Indonesischen Film-Festival hat „Arisan!“ 2003 in allen sechs Hauptkategorien gewonnen.

Von Nia Di Nata ist außerdem „Biola tak berdawai“ („Die saitenlose Violine“) zu sehen. Darin führt die ehemalige Balletttänzerin Renjani, die selbst eine schwere Kindheit hatte, mit viel Engagement ein Rehabilitationszentrum für behinderte und verstoßene Kinder. Neue Lebensfreude gibt ihr der junge Violinist Bhima, der eines Tages auftaucht und den Kindern viel Zeit widmet.

Ebenfalls mit zwei Filmen vertreten ist Nan Triveni Achans: In „Bendera“ sollen zwei Schüler in einer feierlichen Zeremonie die indonesische Nationalflagge hissen. Übers Wochenende soll sie gewaschen, gebügelt und vorbereitet werden. Dann aber ist sie plötzlich weg …

„Oasir bernisik“ („Flüsternder Sand“) erzählt von einer allein erziehenden Mutter und ihrer Tochter. Die träumt von ihrem unbekannten Vater, der plötzlich wirklich auftaucht. Und seine Familie fortan auf der Flucht vor Geldeintreibern durch die Wüste von Ost-Java treibt. MATT

■ Mo, 28. 6. bis Do, 1. 7., Abaton, Allende-Platz 3. Infos und Programm: www.abaton.de

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