: Betr.: kinotaz nord
A
Ab durch die Hecke USA 2005, R: Karey Kirkpatrick, Tim Johnson
„‘Ab durch die Hecke‘ handelt vom bösen Erwachen aus dem Winterschlaf. Einige Waldtiere stellen im Frühjahr entsetzt fest, dass ihr Lebensraum weitgehend einer Neubausiedlung gewichen ist. Sie sehen sich gezwungen, mit Guerillataktik gegen die fiesen Menschen zu kämpfen. Die Schildkröte panzert sich gegen Heckenschützen, der Waschbär läuft Gefahr, in die Luft zu fliegen, wenn der Rasen gesprengt wird. Der überaus launige Animationsfilm von Tim Johnson und Karey Kirkpatrick macht sich lustvoll und einfallsreich über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft her und feiert alles, was wild ist.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL
The African Queen USA 1951, R: John Huston, D: Humphrey Bogart, Katharine Hepburn / Originalfassung ohne Untertitel
„African Queen, oder wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika fuhr und beinahe den Verstand verlor“ heißt das Making-Of-Buch von Katherine Hepburn - und das war nicht nur komisch gemeint. Die Dreharbeiten zu „The African Queen“ müssen die Hauptdarstellerin ziemlich erledigt haben; wahrscheinlich taten die Hitze und omnipräsente Blutegel ein Übriges. Dennoch verkörpert sie ganz wunderbar eine unschuldige, aber patriotische Methodistin, die mit einem raubeinigen Seemann (Humphrey Bogart) und dem Schiff „African Queen“ durch tropische Flussläufe irrt.“ (taz) HH
American Dreamz – Alles nur Show USA 2006, R: Paul Weitz, D: Hugh Grant, Dennis Quaid
„Der Showmaster ist ein egozentrisches Riesenarschloch, die wichtigste Kandidatin seiner Talent-Casting-Show kaum minder, der amerikanische Präsident erweist sich als Volltrottel, und der potenzielle Selbstmordattentäter aus dem Irak liebt amerikanische Musicals mehr als den Heldentod. ‚American Dreamz‘ funktioniert vor allem als Satire auf den Boom der Casting-Shows: Die zynischen Mechanismen, nach denen die Kandidaten ausgewählt werden, legt der Film ebenso gnadenlos offen wie die hemmungslose Gier nach Ruhm und Einschaltquoten.“ (tip) DEL, H, HB, HH
Angel-A Frankreich 2005, R: Luc Besson, D: Jamel Debbouze, Rie Rasmussen
„Der französische Starproduzent Luc Besson setzt sich nur noch selbst auf den Regiestuhl, wenn eine Frau ihn dazu hinreißt. Diesmal ist es das dänische Gucci-Model Rie Rasmussen: Besson gibt der langbeinigen Blondine in seinem surrealen Liebesmärchen die Rolle eines gefallenen Engels und paart sie mit dem knuddeligen kleinen Komiker Jamel Debbouze, der als einarmiger Underdog aus Nordafrika in Frankreich größte Popularität genießt. Die Komödien-Chemie stimmt, als Kulisse dient Paris, von Thierry Arbogast in schwelgerischem Schwarzweiß fotografiert und dazu swingt ein jazziger Soundtrack von Anja Garbarek: So luxuriös kann Popcorn-Kino sein, wenn es vom Chef persönlich serviert wird.“ (Der Spiegel) HH
Aquamarin USA 2006, R: Elizabeth Allen, D: Emma Roberts, Sara Paxton
„Zwei Teenie-Mädels verkuppeln eine holde Meerjungfrau und dürfen sich dafür was wünschen. “Aquamarin“ ist eine ebenso feuchtfröhliche wie seichte Jungmädchen-Fantasie über Freundschaft, Erwachsenwerden und die erste Liebe, der zum Thema Girlpower enttäuschend wenig Neues einfällt und deren wasserfeste Hauptdarstellerin Sara Paxton weniger nach Nixe als nach Bade-Barbie aussieht. So kann man diesen Film allenfalls zielgruppengerecht nennen – anders ausgedrückt: Nur erträglich für Zuschauerinnen mit just einsetzender Pubertät.“ (Cinema) H, HB, HH
Asterix und die Wikinger Frankreich/Dänemark 2006, R: Stefan Fjeldmark, Jesper Möller
„Das achte Asterix-Zeichentrickabenteuer punktet mit exzellenter Grafik, prominenter Synchronisation und einer actionreichen Dramaturgie mit liebenswerten Zweideutigkeiten aus der Comicvorlage ‚Asterix und die Normannen‘. Dennoch will der Funke nicht recht überspringen. Das liegt vor allem am versuchten Spagat zwischen Hinkelsteinzeit und Neuzeit.“ (tip) H, HB, HH
B
Bambi 2 – Der Herr der Wälder USA 2006, R: Brian Pimental, Jun Falkenstein
„In der Fortsetzung des Klassikers von 1942 arrangiert sich das mutterlose Kitz mit Papa Hirsch. Wem es gelingt, die XXL-Portion Pathos, den moralischen Zeigefinger und die schmalzige Musik zu ignorieren, die Zuschauer oberhalb des Vorschulalters unter Zuckerschock setzen, findet in ‚Bambi 2‘ eine herzige Coming-of-Age-Story mit putzigen Dialogen. Dass sich die Macher Mühe gegeben haben, davon zeugen neben den schön altmodischen Bildern auch zahllose Referenzen an den ersten Teil. Für einen unterhaltsamen Nachmittag reicht das, zum neuen Klassiker aber definitiv nicht.“ (Cinema) HB
Beim Sterben ist jeder der Erste USA 1971, R: John Boorman; D: Burt Reynolds, Ned Beatty
„Vier Städter wollen sich in ein Naturabenteuer stürzen und mit ihren Kanus einen reißenden Fluß befahren, bevor dieser einer Regulierung zum Opfer fällt. Doch ihre Reise gestaltet sich ganz anders als erwartet, als sie neben den Herausforderungen der Fahrt auch noch mit den Einwohnern des Gebiets unwillkomenne Bekanntschaft schließen. John Boormans Film, eine souveräne Adaption von James Dickeys Erfolgsroman, gilt zurecht als ein Schlüsselwerk der psychologischen Siebziger-Action. Neben dem enormen Geschick im Einfangen der Flußlandschaften besticht die sublime Art, wie sich der Horror gleichsam aus dem Unterbewußtsein der Protagonisten herausschält. Das Banjo-Duell zu Beginn, in dem das Aufeinandertreffen von scheinbar zivilisierten Städtern und der brutalen „Natürlichkeit“ der Hinterwäldler zum ersten Mal gezeigt wird, hat verdientermaßen Kultstatus erlangt, ist aber bei weitem nicht der einzige Glanzpunkt dieses beunruhigenden Films.“ (25frames) HH Bitterer Reis Italien 1949, R: Giuseppe de Santis, D: Silvana Mangano, Vittorio Gassman
„Melodram aus dem Milieu der Landarbeiterinnen auf den Reisfeldern von Piemont. Eine der Saisonarbeiterinnen verliebt sich in einen Ganoven, der eines Tages auftaucht, um die Reisernte zu stehlen. Erst nach erbittert geführten Auseinandersetzungen durchschaut die vor Liebe blinde Frau das Spiel. Eines der bekanntesten Werke des italienischen Neorealismus, das 1949 zu einem Skandal führte, weil es die leidenschaftlichen Verwicklungen realistisch einfing. Der in der Schauspielerführung miserable Film enthält sich jeder geistig-moralischen Bewertung; er überzeugt jedoch immer noch durch seine exemplarisch schöne Bildgestaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
C
Die Chaoscamper USA/Deutschland 2006, R: Barry Sonnenfeld, D: Robin Williams, Cheryl Hines
„Der gestresste Familienvater Bob macht mit seinen Lieben einen Ausflug in die Rokky Mountains. Pannen am laufenden Band sind bei der Fahrt mit dem Wohnmobil natürlich programmiert. Aus einem zutiefst banalen Drehbuch einen durchaus vergnüglichen Film zu machen, das zeichnet einen guten Regisseur aus. Barry Sonnenfeld, der von Kino-Sternstunden wie „Men in Black“ bis zu Vollgurken à la „Wild Wild West“ die gesamte Bandbreite cineastischer Qualität in seiner Filmografie vereint, gelang dieses relative Kunststück nun bei „Die Chaoscamper“. Trotz Überraschungsarmut und arg sülzigem Finale schneidet diese Wohnmobil-Odyssee in der langen Liste aller Comedy-Roadmovies also überdurchschnittlich gut ab.“ (Cinema)DEL, H, HB, HH, Ol
Coco – Der neugierige Affe USA 2006, R: Matthew O‘Callaghan
„Klassischer Zeichentrickfilm über den nur schwer zu bändigenden Schimpansen George, der Amerika auf den Kopf stellt. Mehr als zehn Jahre nach der ersten Ankündigung von Universal und Imagine, man wolle den seit mehr als 60 Jahren beliebten Cartoon als Film realisieren, finden die Abenteuer des Schimpansen George und seines hilflosen Besitzers nun doch nicht als Mischung aus Realfilm und Animation oder als CGI-Animation den Weg auf die Leinwand, sondern als wunderbar realisierter, klassischer 2D-Zeichentrickfilm – womöglich ein Wegweiser für die Zukunft dieser vom Aussterben bedrohten Filmkunst.“ (Blickpunkt:Film) HH
D
Date Movie USA 2006, R: Aaron Seltzer, D: Jennifer Coolidge, Alyson Hannigan
„Was die ‚Scary Movie‘-Reihe für den Gruselfilm leistet, das versucht „Date Movie“ nun mit der romantischen Komödie: die ebenso hemmungs- wie respektlose Veralberung von Genrekonventionen und Handlungsklischees. Allein der Humor des Films, oder vielmehr das, was sich dafür ausgibt, entstammt jener tiefer gelegten Schublade, in der das Furzkissen haust. Kein Witz ist zu flach, kein Gag zu dumm und kein Scherz zu geschmacklos, als dass er nicht Eingang fände in dieses leider ganz und gar nicht heitere Filme-Raten.“ (tip) H
The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen
„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) DEL, H, HB, HH, Hl, Ol
Deadlock Deutschland 1970, R: Roland Klick, D: Mario Adorf, Anthony Dawson
„Ein Batzen Geld - dessen Geschichte wir nicht kennen, wir wissen nur: ehrlich verdient wurde es nicht- ein Wagen und zwei Gewehre bestimmen die Hauptfiguren in Roland Klicks Gangsterballade. Mario Adorf als tölpelhaft-gemeiner Pechvogel, Anthony Dawson als alternder undurchdringlicher Killer und der coole wortkarge Marquard Bohm als verletzter Gangster, am Rande noch zwei bizarre Frauen, die eine grotesk, die andere geheimnisvoll. Und dazu gibt es in diesem berühmten Neo-Western den psychedelische Sound der Kölner Krautrocker „Can“.“ (B-movie) HH
Drawing Restraint 9 USA/Japan 2005, R: Matthew Barney, D: Björk, Matthew Barney
„Gedreht an Bord eines gigantischen japanischen Walfängers, ist Mathew Barneys Film eine Studie fernöstlicher ästhetischer Traditionen, die der amerikanische Starkünstler an seinen eigenen formalen Vorlieben misst und bricht: Er zerschneidet seine Gemahlin Björk, bringt undefinierbare Objekte ins Spiel – und eine Serie von Ereignissen in Gang, die sich zu dem, was man „Erzählung“ nennt, nie ganz verdichten.“ (tip) HB, H
E
Eine fatale Entscheidung Frankreich 2005, R: Xavier Beauvois, D: Nathalie Baye, Jérome Bertin
„In seinem Polizeifilm erzählt Regisseur Xavier Beauvois von zwei Polizisten, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen: Für den frisch von der Polizeischule kommenden Antoine ist der Alltag auf dem Revier ganz neu – er blickt mit der Neugier des Anfängers auf seinen Beruf. Kommissarin Vaudieu hingegen hat die meisten Illusionen schon hinter sich gelassen – sie kehrt nach einem Alkoholentzug und drei Jahren Schreibtischarbeit auf einen Posten als Ermittlungsbeamtin zurück.“ (tip) H, HB, HH
Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic
„Mit ihrem Debüt ist der bosnischen Filmemacherin Jasmila Zbanic ein eindrückliches politisches Melodram gelungen, das den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2006 gewann. Mit den Mitteln eines psychologischen Familiendramas erzählt „Esmas Geheimnis“ von einer verdrängten Wirklichkeit. Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara allein und verheimlicht, dass ihr Kind bei einer der Vergewaltigungen gezeugt wurde, die sie als Gefangene in einem serbischen Konzentrationslager erlebte. Der Konflikt spitzt sich zu, als Sara auf Klassenfahrt gehen will und für eine Ermäßigung eine Bestätigung über den Märtyrer-Tod ihres vermeintlichen Heldenvaters braucht.“ (tip)H, HB, HH
F
Fanfan, der Husar Frankreich 1951, R: Christian-Jaque, D: Gerard Philipe, Gina Lollobrigida
„Der Schürzenjäger und Draufgänger Fanfan läßt sich zur Armee anwerben, um der Heirat zu entgehen. Die schöne Zigeunerin Adeline weissagt ihm, er werde die Tochter Ludwigs XV. heiraten. Nach vielen Abenteuern errettet ihn Adeline vor dem Erhängen, der König adoptiert sie, und so geht ihre Weissagung in Erfüllung. Eine liebenswert-freche, geistvoll-ironische Unterhaltung, heiter und spritzig. Hervorragend sind Landschaft und Dekors genutzt, die Handlung wird mit leichter Hand von Höhepunkt zu Höhepunkt getrieben, die Aktionsszenen sind unbeschwert und liebenswert.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
The Fast and the Furious: Tokyo Drift USA 2006, R: Justin Lin, D: Lucas Black, Lil‘ Bow Wow
„Weil er bei illegalen Autorennen in Kalifornien mitmischt, wird Hitzkopf Sean zu seinem Vater nach Japan geschickt. Doch auch dort lässt er den Fuß nicht vom Gaspedal und legt sich mit dem König der Drift-Szene von Tokio an. Und der steht mit der gefürchteten Yakuza in Verbindung. Nicht von ungefähr nennt man das Genre in den USA auch „Car Porn“ (Auto-Porno). So gesehen ist der Film mit seinen getunten Sushi-Bombern, halsbrecherischen Drifts und hohem Testosteron-Anteil flotter Turbosex für echte Kerle. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, OL
Flug 93 USA 2006, R: Paul Greengrass, D: Khalid Abdalla, Lewis Alsamari
„Während am 11. September 2001 zwei Passagierflugzeuge das World Trade Center zerstören und eine dritte Maschine ins Pentagon rast, stürzt ein viertes gekapertes Flugzeug mit Kurs auf Washington über freiem Feld in Pennsylvania ab, nachdem die Passagiere Widerstand geleistet haben. Der Film enthält sich jeder Heroisierung und unternimmt keine Rekonstruktion der Ereignisse, konzentriert sich vielmehr auf eine dokumentarische Perspektive, die eine in Fragmente zersplitterte Wirklichkeit zeigt. Ein filmisches Mahnmal, das dank seiner moralischen Enthaltsamkeit eine Projektionsfläche für die trauernde amerikanische Nation bietet.“ (filmdienst)
HH
Französisch für Anfänger Deutschland/Frankreich 2006 , R: Christian Ditter, D: François Göske, Paula Schramm
„Im Normalfall muss man selbst ein Teenager sein, um Teenie-Komödien zu mögen. Diese deutsch-französische Co-Produktion funktioniert jedoch altersunabhängig, weil sie mehr als nur plumpe Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton. Vor allem Hauptdarsteller François Göske erweist sich als komisches Talent, wenn er unbeholfen Französisch radebrecht oder glaubt, seine Gastfamilie wünsche, dass er sein Frühstücksmüsli mit Rotwein zu sich nimmt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, Ol
G
Geheime Staatsaffären Frankreich/ Deutschland 2006, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, François Berléand
„Altmeister Claude Chabrol meldet sich mit einem Politthriller zurück, in dem er seine altbekannten Themen an der Realität abgleicht: Obwohl explizit als Fiktion ausgewiesen, orientiert sich die Geschichte in ihren Grundzügen an dem spektakulären Skandal um den Mineralölkonzern Elf Aquitaine. Für Chabrol allerdings nur Ausgangspunkt, um gewohnt kluge Fragen zum Thema Macht und Machtmissbrauch zu stellen - und Isabelle Huppert einmal mehr gut aussehen zu lassen.“ (Blickpunkt:Film)HB, H
Die Geisha USA 2005, R: Rob Marshall, D: Zhang Ziji, Ken Watanabe
1929 verlässt die neunjährige Chiyo ihr Fischerdorf, weil sie in ein Geisha-Haus in Kyoto verkauft wurde. Dort wird sie mit brutalen Methoden von der Chef-Geisha Hatsumomo gedrillt, die eifersüchtig auf die Schönheit des Mädchen ist, bis sie von deren Rivalin Mameha gerettet wird. Unter ihrer Protektion wird Chiyo zu der Geisha Sayuri und lernt dort die Umgangsformen, um perfekt dienen zu können. So öffnen sich Sayura die Türen zu einer wohlhabenden Gesellschaft voller Previlegien und politischer Intrigen, bis die Welt der Geishas durch den zweiten Weltkrieg für immer ändert wird. (Filmkusttheater) HB
Gernstls Reisen – Auf der Suche nach dem Glück Deutschland 2005, R: Franz Xaver Gernstl
“‘Gernstls Reisen‘ ist eine Zusammenstellung der skurrilen, über einen Zeitraum von 20 Jahren für das Fernsehen unternommenen Streifzüge des bayerischen Dokumentarfilmers Franz Xaver Gernstl in deutschsprachigen Gefilden. Ausgestattet mit VW-Bus, zwei Freunden und einer schönen unaufgeregten Neugier, erforscht Grimme-Preisträger Gernstl Land und bemerkenswerte Leute – vom ostdeutschen Schrebergärtner, der sich einen Kletterberg zwischen die Gemüsebeete gebaut hat, bis zum Theologen, der sich der Schafzucht und Käseherstellung verschrieben hat und dabei auf ,gute Gedanken‘ kommt. Ein spontan eingefangenes, so unterhaltsames wie lebensnahes Roadmovie, das von dem Geheimnis zufriedener Menschen handelt.“ (Der Spiegel) H
H
Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page
„Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. „Hard Candy“ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache.“ (tip) H, HB, HH
Das Haus am See USA 2006 , R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock
„Die junge Ärztin Kate lernt via magischer Briefpost den Architekten Alex kennen und lieben, als dieser in das gleiche Haus am See nördlich von Chicago zieht, das sie jüngst verlassen hat. Allerdings trennt die beiden die Kleinigkeit von zwei Jahren: Während sie sich in der Gegenwart gelangweilt durchs Leben treiben lässt, zermartert sich Alex im Jahr 2004 den Kopf, auf welchem Weg er sich der vertrauten Unbekannten trotz der Zeitdifferenz nähern kann. Melancholisch gefärbter Liebesfilm, über dessen logische Brüche man tunlichst nicht nachdenken sollte, wobei gerade die Unmöglichkeit ihrer Beziehung durchaus in Bann ziehen kann.“ (Rheinischer Merkur) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Hotel Deutschland/Österreich 2004, R: Jessica Hausner Franziska Weisz, Birgit Minichmayr
Eine junge Frau tritt eine Stelle als Empfangsdame in einem einsamen Grandhotel an. Schon bald merkt sie, dass in dem in einem düsteren Wald gelegenen Ort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Als sie erfährt, dass ihre Vorgängerin auf mysteriöse Weise verschwand, wächst das Gefühl der Bedrohung. Der atmosphärisch dichte, vielschichtige Horrorfilm nutzt Konventionen des Genres und reflektiert sie, wobei er nicht auf Schock, sondern auf Verunsicherung und Verstörung setzt. Stilistisch präzise kompo?niert, verschmelzen Alltagsbilder einer repressiven Gesellschaft anspielungsreich mit der geheimnisvollen Atmosphäre eines Grimmschen Märchens.“ (filmdienst) HH
Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst
„Aufwändige Leinwandadaption des Hörspielklassikers für die ganze Familie. Michael „Bully“ Herbig leiht dem komplett CGI-animierten Titelhelden seine Stimme und sein Gesicht und sorgt zusammen mit der hochkarätigen Besetzung von u.a. Comedy-Ass Christoph Maria Herbst, Heike Makatsch und Hans Clarin in seiner letzten Rolle für jede Menge turbulenten Slapstick und Witz.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL
Hum Tum (Du & Ich - verrückt vor Liebe) Indien 2004, R: Kunal Kohli, D: Rani Mukherji, Saif Ali Khan / Originalfassung mit Untertiteln
„Männer hören nicht zu und Frauen hören nicht auf zu reden. Diesem emotionsgeladenen Spannungsverhältnis zwischen den Geschlechtern widmet der erfolgreiche Comiczeichner Karan Kapoor seine wöchentliche Serie. Seine Comic-Charaktere heißen Hum und Tum, Ich und Du. Hum ist ein schlagfertiger, gewiefter Bursche, der eine ausgeprägte Schwäche für das schöne Geschlecht hat: ein wenig wie Karan selbst. Tum ist eine selbstbewusste, wohlerzogene junge Dame, deren kleine Eitelkeiten sie um so sympatischer machen. Sie ähnelt wiederum Rhea, der Frau, die Karan vor neun Jahren getroffen hat und die ihn nicht mehr loslässt. Liebevoll gezeichnete und gespielte Charaktere, interessante und passende Comicstrip-Inserts, tolle Tanzszenen und eine Geschichte, die die Banalität und Schnulzigkeit von Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen in den Schatten stellt und somit auch voll Männerkompatibel ist. Wer Bollywood-Filme dieses Schlages mag, wird diesen Film lieben, wer mit diesen Filmen noch nie etwas anfangen konnte, wird auch hiermit nicht glücklich werden.“ (Doblmann) HB
I
Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha
„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, Ol
Il Palio - Das Rennen von Siena Niederlande 2004, R: John Appel
“Seit dem Mittelalter findet auf dem Marktplatz von Siena ein ganz besonderes Volksfest statt. Für den Höhepunkt, das legendäre Pferderennen, stellt jedes Viertel einen Teilnehmer. Der Film begleitet die Bewohner aus Civatti, deren letzter Sieg schon 24 Jahre zurückliegt. Dabei erfährt man so viel über Ehre, Stolz, Lebensfreude und toskanische Lebensart, dass man selbst dann noch fasziniert zuschaut, wenn einem das Thema völlig egal ist.“ (Cinema) HB
J
Janssen - Ego Deutschland 1989, R: Peter Voss Andreae, D: Horst Janssen
“Betrunkene und Zeichner, sagt man, sprechen die Wahrheit. Besonders wahr sprechen sie, wenn sie beide Eigenschaften in sich vereinen, trinkende Zeicher sind. Könnte man überprüfen anhand dieses Filmes von Peter Voss Andraea, der sich acht geschlagene Jahre an die Fersen des Hamburger Zeichners, Dichters und Trinkers heftete und so sehr intime Bilder einfing. Janssen zeigt sich hier als ein knurriger Mann, sperrig und grundsätzlich verquer und obendrein noch als einer, der eine Menge zu sagen hat. Immer ein bisschen Bürgerschreck, schon weil die Lallrate so hoch liegt, aber vor allem, weil er sich nicht auf die Höflichkeitsriten einlässt, die in der Gesellschaft des Kunstkaufs so gängig sind.“ (taz) H
K
Klimt Deutschland/Österreich 2006, R: Raoul Ruiz, D: John Malkovich, Veronica Ferres
„Moment, das soll der Jugendstilmaler Gustav Klimt sein? Dieser selbstgefällige, unsympathische Fatzke, der noch als Mittvierziger unter Mamas Fuchtel steht und von einem lustlosen John Malkovich mit affektiert geschürzten Lippen gespielt wird? Okay, es ist das gute Recht des Regisseurs, seine subjektive Sicht auf den berühmten Wiener Künstler (1862 – 1918) zu präsentieren. Doch tut er dies mit einer wirren Story, deren prätentiöse Dialoge über Kunst nerven und Laien geradezu ausgrenzen. Die Nacktmodelle, die dröge in den Kulissen herumstehen, machen den Film auch nicht aufregender.“ (Cinema) H, KL
L
Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins
„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Hendersonals exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH. HB, Kl, Ol
Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch
„‘Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KI, OL
Leben in mir Polen/Deutschland 2004, R: Malgorzata Szumowska, D: Malgosia Bela, Marek Walczewsk
„Die Polen sind gerne tiefgründig, poetisch und traurig. Die junge polnische Regisseurin Malgosia Szumowska erfüllt in ihrem zweiten Spielfilm „Leben in mir“ dieses Klischee leider etwas zu genau. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die sich zwischen Schwangerschaft und Abtreibung entscheiden muss. Überzeichnete Figuren und künstliche Dialoge lassen den Film kitschig und unbeholfen erscheinen. Allein die Hauptdarstellerin Malgosia Bela, die einst als polnisches Top-Modell ihr Geld verdient hat und hier ihr Schauspieldebüt gibt, rettet den Film vor der totalen Entgleisung.“ (tip) HB
Lemming Frankreich 2005, R: Dominik Moll, D:Charlotte Gainsbourg, Charlotte Rampling
Die suizidäre Wühlmaus gibt diesem Psychodrama nicht nur seinen Titel, sondern sie verstopft auch zum Beginn des Films den Abfluss in dem adretten kleinen Haushalt eines scheinbar glücklichen Ehepaares. Aber wie kommt ein Nagetier, das nur in Skandinavien lebt, in eine schicke südfranzösische Wohnsiedlung? Und warum wirkt der Eindringling wie eine böse Saat in dieser Idylle, die schnell bedrohlich hässliche Blüten treibt und den Ingenieur Alain sowie seine Frau Bénédicte schließlich an den Rand eines existentialistischen Abgrunds treibt? Gleich vom Anfang an baut Dominik Moll mit diesem irritierenden Rätsel eine eigenartige zweite Ebene in seinen Film ein, bei der sich das Irreale mit dem Alltäglichen mischt. „Lemming“ bietet ein subtil, subversives Kinovergnügen – und ewig droht das Nagetier. (hip) H, KI, HB, HH, OL
M
Malen oder lieben Frankreich 2005, R: Jean-Marie Larrieu, Arnaud Larrieu, D: Daniel Auteuil, Amira Casar
„Eine Komödie über die Entdeckung der freien Liebe im Vorruhestand, über Großzügigkeit, Schönheit und genießerische Frivolität, kurz: die Leichtigkeit des Seins. Die filmenden Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu erzählen von dem Best-Ager-Paar Madeleine und William , das mit einem blinden Dorfbürgermeister und seiner Frau die Sinnlichkeit wiederentdeckt.“
(tip) H, HB, HH, KL, Ol
Mein verschärftes Wochenende Kanada/Großbritannien/USA 2005, R: Pat Holden, D: Brendan Fehr, Chris Klein
„Ein Videofilmer mit der Vorliebe für Abseitiges wird von seiner Freundin verlassen und fällt in eine tiefes seelisches Loch. Um ihn wieder aufzurichten, weiß sein Bruder nur ein einziges Mittel: ihm möglichst schnell wieder zu Sex zu verhelfen. Brachialkomödie, die Körperlichkeit von ihrer animalischsten Seite zeigt und nur mit Mühe dem Vorwurf der Kinderpornografie entgeht. Ein sexistischer Film, bieder, dumm und leer.“(filmdienst) HB, Ol
O
Offside Iran 2006, R: Jafar Panahi, D: Safar Samandar, Shayesleh Irani
„Halbdokumentarisch am Rand eines Länderspiels der iranischen Nationalmannschaft in Teheran gedreht, erzählt „Offside“ mit bitterem Humor von einer kleinen Gruppe von Frauen, die bei ihren Versuchen, sich unerkannt unter die Männer zu mischen und so ins Stadion zu gelangen, erwischt wird. Die weiblichen Fans werden hinter einer Absperrung festgehalten, bewacht von jungen Soldaten, die selbst lieber dem Spiel zusehen würden. Die besonderen Abseitsregeln werden zu einer Metapher für die politische Situation im Iran, in dem eine vielfältige Zivilgesellschaft von den islamistischen Machthabern ins Abseits gestellt wurde.“ (tip) H, HB, HH
Das Omen – 666 USA 2006, R: John H. Moore, D: Liev Schreiber, Julia Stiles
„30 Jahre nach Richard Donners Grusel-Klassiker ‚The Omen‘ wagt sich der irische Actionregisseur John Moore an ein – beinahe gelungenes – Remake. Dabei versucht seine Version, die zum Teil wörtlich auf dem Originaldrehbuch von David Seltzer basiert, eine sanfte Verankerung des Stoffs in unsrer (apokalyptischen?) Gegenwart. Wie schon bei Donner beginnt das Unheil damit, dass das Diplomatenpaar Robert und Katharine Thorn nach einer Fehlgeburt ein elternloses Baby zu sich nimmt, das in der selben Nacht wie ihr tot geborener Sohn zur Welt kam. Doch der kleine Damien erweist sich je länger, desto grausamer als veritabler Satansbraten. Das Böse hat sein Machwerk auf Erden begonnen.“(Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, Hl, KI, Ol
Opernfieber Deutschland/Schweiz 2004, R: Katharina Rupp
„Kurzweilige, passend betitelte Dokumentation, die Einblicke in mehr oder weniger obskure Erscheinungsformen der italienischen Begeisterung für den klassischen Gesang bietet. Zum Beispiel den Capo Claque, den Organisator der Claqueure und Dramaturgen des Applauses, der das wichtigste Messinstrument des Erfolgs ebenso virtuos zu führen weiss, wie der Dirigent das Orchester. Dass es ihn an italienischen Opernhäusern noch gibt, ist ein offenes Geheimnis, über seine Methoden der Destruktion wird jedoch auch in „Opernfieber“ schamhaft geschwiegen.“ (tip) HB, HH, OL
P
Peladao - Elf Freunde und eine Königin Deutschland 2005, R: Jörn Schoppe
„Jedes Jahr findet am Amazonas ein Fußballturnier statt, das in Sachen Größe und Exzentrik weltweit seines Gleichen sucht. Mehr als 1000 Mannschaften aus allen Schichten der Bevölkerung kämpfen fünf Monate lang um den Titel. „Peladão -- Elf Freunde und eine Königin“ nimmt den Zuschauer mit zu diesem exotischen und für europäische Augen verrückten Sportereignis. Immer nah an den Menschen begleitet der Film sechs Protagonisten auf ihrem Weg durch das Fußballturnier und die Schönheitskonkurrenz.“ (Kommunalkino Hannover) H
Pommerland Deutschland 2005, R: Volker Koepp
“Auch diese Osteuropaerkundung von Volker Koepp ist ein kontemplativer Film über das Weiterleben der alten Zeit in der neuen, über die Longue Durée und über das Oben und Unten in der Gegend um Slupsk/Stolp. Über die Menschen, die die unglaublichsten Schrecken und Widrigkeiten überlebt haben, über den weiten Horizont und die Gewitterhimmel über Pommern, Pomorze, dem Land am Meer.“ (tip) H
Poseidon USA 2006, R: Wolfgang Petersen, D: Josh Lucas, Kurt Russell
„Wolfgang Petersen setzt Monsterwellen-Fetischismus und Desinteresse an halbwegs fesselndem Personal nach „Der perfekte Sturm“ mit einem Remake von „Die Höllenfahrt der Poseidon“ fort, das nun wahrlich keiner herbeisehnte. Wenn die Figuren in der zweiten Hälfte meist schweigen, stapeln sich Action-Sequenzen recht ansehnlich, doch letztlich bleibt „Poseidon“ eine dieser rein wirtschaftlichen Interessen geschuldeten Protz-Produktionen, bei denen man nach 120 Sekunden im Detail weiß, wie das alles 120 Minuten später endet: als kreativer Schiffbruch.“(tip) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL
R
Rebell in Turnschuhen USA 2006, R: Jessica Bendinger, D: Jeff Bridges, Missy Peregrym
„Eine in Ungnade gefallene Turnerin bringt die Ordnung an einer Elite-Sportschule durcheinander. Regiedebütantin Jessica Bendinger machte sich als Drehbuchautorin von überzuckertem Girlie-Schmonz wie „Girls United“ und „Aquamarin“ einen Namen und bedient sich auch hier gnadenlos in der Süßwarenabteilung. Ihr Film grätscht in flottem Flickflack durch die üblichen Klischees, begleitet vom Zicken-, Mauerblümchen- und Dumpfbacken-Kader. Einziger Lichtblick: Jeff Bridges als Coach Vickerman, der sich in dem akrobatischen Hühnerhaufen würdevoll behauptet und etwas Besseres als diesen Albtraum in Spandex verdient hätte.“ (Cinema) H, HB, HH, HK,
Revenge of the Warrior – Tom Yum Goong Thailand 2006, R: Prachya Pinkaew, D: Tony Jaa, Bongkoj Khongmalai
„Coole Action, haarsträubende Handlung: Nach dem Martial-Arts-Kracher „Ong-bak“ stellt Thailands Actionstar Nr. 1 Tony Jaa nun erneut seinen Einfallsreichtum in puncto wahnwitziger Kampfchoreografie ganz ohne Netz und doppelten Boden unter Beweis. Wäre da nur nicht die abstruse und wie im Fast-Forward-Modus erzählte Story um den jungen Provinzburschen Kham (Jaa), der auf der Suche nach zwei Elefanten die gesamte Unterwelt von Sydney aufmischt.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
Rivers and Tides Deutschland 2000, R: Thomas Riedelsheimer, D: Andy Goldsworthy
“Über den schottischen Künstler Andy Goldsworthy sind bereits etliche Bildbände erschienen. Sein Material nimmt er ausschließlich aus der Natur. Er arbeitet mit Steinen, Blättern, Zweigen, Eis; überlässt sie dem Wind, dem Regen, der Zeit, die sie verändern. Der Filmemacher Thomas Riedelheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang, dokumentierte den langwierigen Schaffensprozess, wenn Goldsworthy Landschaften in Kanada, USA, Frankreich und Schottland umgestaltete. Dabei gelang ihm ein sehr schönes Porträt, dessen Wirkung durch die Musik von Fred Frith noch verstärkt wird.“ (Blickpunkt: Film) HH
S
Schiffe aus Wassermelonen Türkei 2004, R: Ahmet Ulucay, D: Fizuli Caferof, Ismail Taslak Hakki
„Lakonisch, mit verhaltenem Humor und Laiendarstellern erweckt der Türke Ahmed Ulucay Erinnerungen aus seiner Kindheit in der anatolischen Provinz während der 1960er Jahre wieder zum Leben: die Begeisterung für das Kino und frühe, hilflose Versuche, mit einem selbstgebastelten primitiven Projektor Filmbilder zum Laufen zu bringen; die erste, hoffnungslose Liebe zu einem älteren Mädchen. Eine gemütlich-stimmungsvolle, filmtechnisch verspielte, nicht immer stilsichere Milieuschilderung.“ (tip) HH
Das Schloss im Himmel Japan 1986, R: Hayao Miyazaki
„Weil der japanische Kinomärchen-Erzähler Hayao Miyazaki, 65 (“Chihiros Reise“), Computer geringschätzt und seine phantastischen Szenerien noch immer in Handarbeit zeichnet, wird er nur alle paar Jahre mit einem neuen Werk fertig. Doch um seinen Fans die Wartezeit zu verkürzen, kommt nun das 20 Jahre alte Schloss-Märchen aus seinem Zauberladen in die deutschen Kinos. Die Abenteuerfabel um die kindliche Heldin Sheeta mag schlichter sein als die Storys manch späterer Filme des Meisters, doch seine visuelle Fabulierlust entfaltet sich in ihrer ganzen Virtuosität: Biedermeierliche Kulissen, bizarre Luftschiffe wie aus einem Jules-Verne-Roman und graziöse Roboter kommen in einem unverwechselbaren Universum zusammen, das irgendwo über allen Wolken dahinsegelt – doch Vorsicht: Die irdischen Kategorien von Gut und Böse gelten dort nur bedingt.“ (Der Spiegel) H
The Sentinel USA 2006, R: Clark Johnson, D: Michael Douglas, Kiefer Sutherland
„Ein langgedienter Agent des Secret Service gerät in Verdacht, an einem geplanten Attentat auf den amerikanischen Präsidenten beteiligt zu sein. Sein ehemaliger Freund, ebenfalls ein Geheimagent, erweist sich als seine größte Gefahr. Solide konstruierter Thriller, der durch stärker vertiefte Psychologie der Charaktere viel hätte gewinnen können, aber auch so ein bezeichnendes Exempel für den neuen Hollywood-Trend ist, sich Anregungen bei Fernsehserien vom Schlage „24“ zu holen.“ (filmdienst) H, HB, HH, Hl
Shaggy Dog USA 2006, R: Brian Robbins, D: Tim Allen, Robert Downey Jr.
„Tim Allen (‘Hör mal, wer da hämmert‘) mimt in der Disney-Familienkomödie einen ehrgeizigen Anwalt, den ein kurioses Virus zum zotteligen Kläffer mutieren lässt. Die konventionelle Familienkomödie aus dem Hause Disney ist ebenso fluffig wie ihr haariger Hauptdarsteller. Sei‘s drum: Die seichte, mit Slapstick gespickte Neuauflage der „Zotti“-Klassiker von 1959 und 1976 hat immerhin genug Drive, um Kids vor Begeisterung aufjaulen zu lassen. Ist doch auch was. Zumal wenn sie hinterher die Frage stellen: ‚Du, Papa, sind alle Männer in Wirklichkeit Hunde?‘“ (Cinema) H, HB, HH, Ol
Slither USA 2006, R: James Gunn, D: Nathan Fillion, Elizabeth Banks
„Außerirdische Organismen suchen ein amerikanisches Provinzkaff heim. “Slither“ ist das Werk von James Gunn, Drehbuchautor des „Dawn of the Dead“-Remakes. Sein Regiedebüt setzt auf deftiges Gematsche, das mit einem Augenzwinkern serviert wird und insofern nicht mit den neuen ultrabrutalen Horrorfilmen wie „Hostel“ oder „Saw“ vergleichbar ist. Man merkt, dass hier ein begeisterter Fan für Fans am Werk war. So fräst sich der Zitatenschatz durch sämtliche Horror-Sujets, weckt Erinnerungen an „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder lässt die Nacktschnecken aus dem All zu einem Mädchen in die Wanne rutschen wie seinerzeit in „Parasitenmörder“. Doch obwohl es einiges zu lachen gibt, stößt „Slither“ nie in die wirklich albernen Gefilde von Horrorkomödien wie „Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster“ oder gar „Shawn of the Dead“ vor. Dafür nimmt James Gunn das Genre dann doch zu ernst.“ (Cinema) HH
Swades (Heimat) Indien 2004, R: Ashutosh Gowariker, D: Shah Rukh Khan, Gayatri Joshi / Originalfassung mit englischen Untertiteln “Mohan Bhargav arbeitet sehr erfolgreich als Ingenieur bei der NASA. Den Urlaub in seiner Heimat Indien will er nutzen, um dort seine ehemalige Amme zu finden und mit in die USA zu nehmen. Der Aufenthalt wird für ihn jedoch zu einem existenziellen Konflikt zwischen seinem bisherigen Leben und seinem Verantwortungsgefühl. Ein beeindruckender Film, der sich mit der Situation im ländlichen Indien und dem Leben der erfolgreichen ,non-residential Indians‘ auseinander setzt. Der lang erwartet Nachfolgefilm von Ashutosh Gowariker (,Lagaan‘) verbindet Bollywood-Kino mit deutlichen politischen Aussagen zur persönlichen Verantwortung.“ (Kommunalkino Bremen) H
T
Tierisch Wild USA 2006, R: Steve Williams
„Von seinem dominanten Papa, Herrscher des New Yorker Zoos, genervt, zieht sich Löwenjunge Ryan schmollend in einen Container zurück – der prompt nach Afrika verfrachtet wird. Visuell übertrumpft „Tierisch wild“ die Urwaldabenteuer-Konkurrenz „Madagascar“ zwar durchaus. Regiedebütant Steve „Spaz“ Williams profilierte sich immerhin als Effektespezialist bei Actionkrachern wie „Jurassic Park“. Aber was helfen noch so akkurat geflufftes Fell und grandiose Dschungel-Impressionen, wenn die Vater-Sohn-Story vor Pathos trieft, der Humor im Dickicht meist auf der Strecke bleibt und die Musikeinlagen Schmalz statt Schmiss bieten? Eben: Gar nichts.“ (Cinema) H, HB, HH, Hl, KI
Transamerica USA 2005, R: Duncan Tukker, D: Felicity Huffman, Kevin Zegers
“,Transamerica‘ handelt von dem Transsexuellen Bree (Felicity Huffman), der unmittelbar vor einer Geschlechtsumwandlung in eine Frau steht, als er erfährt, dass er einen inzwischen 17-jährigen Sohn (Kevin Zegers) hat. Auf einer Reise von New York an die Westküste entwickelt sich zwischen den beiden immer mehr emotionale Nähe. In seinem Roadmovie erzählt Regisseur Duncan Tucker eindringlich von der Sehnsucht nach familiärem Zusammenhalt und der Verantwortung von Vaterschaft. Huffman, Star der Fernsehserie ,Desperate Housewives‘, spielt Bree so warmherzig und liebenswert, dass der Zuschauer gar nicht anders kann, als dieses seltsame Zwitterwesen ins Herz zu schließen.“ (Der Spiegel) H
Tsotsi Südafrika/Großbritannien 2005, R: Gavin Hood, D: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano
„‘Tsotsi‘ ist gerade mal 19 Jahre alt, aber eine Zukunft hat er schon lange nicht mehr. Mit seiner Gangsterbande schlägt er sich durch sein Elendsviertel vor Johannesburg, und wenn er auf seinen Raubzügen jemanden tötet, nimmt ihn das nicht viel mehr mit, als schlüge er eine Fliege tot. Bis er nach einem Autodiebstahl ein Baby auf der Rückbank entdeckt, erst zum Ersatzvater und dann doch noch ein besserer Mensch wird. Mit dem Hauptdarsteller Presley Chweneyagae hat Regisseur Gavin Hood einen Glücksgriff getan und macht aus einer eher konventionellen Geschichte einen mitreißenden Film, der sich bei aller Ausweglosigkeit nicht scheut, ein bisschen Hoffnung durchschimmern zu lassen. Dafür gab es in diesem Jahr verdientermaßen den Oscar für den besten ausländischen Film.“ (Der Spiegel) BHV, H, HH
U
Ultraviolet USA 2005, R: Kurt Wimmer, D: Milla Jovovich, Cameron Bright
Milla Jovovich als aufrechte Mutantin im Kampf gegen ein totalitäres Regime. Ende des 21. Jahrhunderts hat ein Virus Teile der Menschheit zu Hemophagen, Vampiren mit Superkräften, mutieren lassen, die von einem Diktator gnadenlos gejagt werden. Von einem Virus muss auch der Promoter befallen gewesen sein, der diesen Film als „die weibliche Antwort auf ‚Matrix‘“ anpries. Die krude Sci-Fi-Mär ist lieblos mit dem Samurai-Schwert zusammengehackter Pixel-Schrott mit blutleeren Darstellern – eine Aneinanderreihung von peinlichen Dialogen und Hochglanz-Martial-Arts-Turnübungen, die nicht einmal für Freunde schneidiger Sci-Fi-Miezen taugt.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI
Unbekannter Anrufer USA 2006, R: Simon West, D: Camilla Bell, Tommy Flanagan
„In der Einsamkeit eines versteckt am See gelegenen Luxusanwesens wird ein Babysitter, der zwei schlafende kranke Kinder betreuen soll, von einem psychopathischen Anrufer terrorisiert, der in dem großen Haus ein tödliches Katz- und Maus-Spiel arrangiert. Der mühsam auf Spielfilmlänge ausgedehnte Prolog des Horrorfilm-Klassikers „Das Grauen kommt um 10“ (1978) verschenkt seine düstere Atmosphäre allzu schnell an etliche Längen und uninspiriert eingeflochtene Horror-Stereotype.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, KL, Ol
W
We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer
„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI
Der weiße Weg Deutschland 2004, R: Elke von Linde, Michael Springer
„Zum ersten Mal waren Menschen anderer Kulturen zur Reunion von Stammesältesten, Priestern und Schamanen aus Nord- und Südamerika eingeladen. Von diesem Treffen im Frühjahr 2003 in Yukatan/Mexiko berichtet dieser Film.“ (Bremer Filmkunst Theater) H
What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz
“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH
Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren
“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) H, HH, KI, Ol
Wie in der Hölle Frankreich/Italien/Belgien/Japan 2005, R: Danis Tanovic, D: Emmanuelle Béart, Karin Viard
„Die Schicksale von vier Frauen, die zusammenhanglos nebeneinander zu stehen scheinen, offenbaren sich durch das Einwirken eines jungen Mannes als tragische Verflechtungen, in denen ein unerbittliches Schicksal wirkt. Nach Tom Tykwers „Heaven“ die zweite Verfilmung eines Drehbuchs aus Krzyzstof Kieslowskis „Himmel-Hölle-Purgatorium“-Trilogie. Die kunstvoll konstruierte Handlung erweist sich als spannungsarm exekutierte philosophische Reflexion, deren Szenario mit erlesenen Mitteln durchgespielt wird, der es aber deutlich an Substanz mangelt.“ (filmdienst) H, HH
Wolf Creek Australien2005 R: Greg McLean, D: John Jarratt, Cassandra Magrath
„Drei Urlauber erhalten nach einer Autopanne in den Outbacks von Australien Hilfe von einem kauzigen Einheimischen, der sich bald schon als sadistischer Mörder erweist. Handelsüblicher Slasherfilm vor der Kulisse der australischen Landschaft, der dramaturgisch schnell ermüdet. Formal nicht ohne Reiz, weil er durchaus geschickt eine suggestive Stimmung des Unbehagens aufzubauen weiß.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI
X
X-Men: Der letzte Widerstand USA 2006, R: Brett Ratner D: Hugh Jackman, Sir Ian McKellen
„Runde drei im Duell gute gegen böse Mutanten – diesmal hat die Truppe um Professor Xavier sogar einen Mittelsmann im Weißen Haus: den reizenden, blaubepelzten ‚Sekretär für Mutantenangelegenheiten‘, vom ewig grimmigen, aber löwenherzigen Wolverine passend als ‚Furball‘ bezeichnet. Nach einem erstaunlich ruhigen Start mit vielen süßen, nachdenklichen und um Toleranz werbenden Geschichten wird man am Ende doch noch mit einem anständigen Actionkampf belohnt.“ (tip) H, HB, HH, Ol
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen