:
kinotaz nord
A
Ab durch die Hecke USA 2005, R: Karey Kirkpatrick, Tim Johnson
„‘Ab durch die Hecke‘ handelt vom bösen Erwachen aus dem Winterschlaf. Einige Waldtiere stellen im Frühjahr entsetzt fest, dass ihr Lebensraum weitgehend einer Neubausiedlung gewichen ist. Sie sehen sich gezwungen, mit Guerillataktik gegen die fiesen Menschen zu kämpfen. Die Schildkröte panzert sich gegen Heckenschützen, der Waschbär läuft Gefahr, in die Luft zu fliegen, wenn der Rasen gesprengt wird. Der überaus launige Animationsfilm von Tim Johnson und Karey Kirkpatrick macht sich lustvoll und einfallsreich über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft her und feiert alles, was wild ist.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL
American Dreamz – Alles nur Show USA 2006, R: Paul Weitz, D: Hugh Grant, Dennis Quaid
„Der Showmaster ist ein egozentrisches Riesenarschloch, die wichtigste Kandidatin seiner Talent-Casting-Show kaum minder, der amerikanische Präsident erweist sich als Volltrottel, und der potenzielle Selbstmordattentäter aus dem Irak liebt amerikanische Musicals mehr als den Heldentod. ‚American Dreamz‘ funktioniert vor allem als Satire auf den Boom der Casting-Shows: Die zynischen Mechanismen, nach denen die Kandidaten ausgewählt werden, legt der Film ebenso gnadenlos offen wie die hemmungslose Gier nach Ruhm und Einschaltquoten.“ (tip) H, HB, HH, KI
Artemisia Frankreich 1997, R: Agnes Merlet, D: Michel Serrault, Vaentina Cervi “Die Malerin Artemisia Gentileschi (1593 bis etwa 1652), lange vergessen, wurde in den siebziger Jahren zur Heldin der Frauenbewegung: eine begabte Italienerin, die sich im Barock eine Karriere an der Leinwand erkämpfte, obwohl Frauen sogar das Zeichnen eines männlichen Aktes verwehrt war. Dieser emanzipatorisch-idealisierenden Lesart folgt weitgehend Agnes Merlets schwelgerischer Spielfilm. Um eine filmtaugliche Geschichte aus Artemisias Biographie herauszumeißeln, erfindet Merlet allerdings eine tragische Liebesgeschichte, die aus dem unbeschwerten Mädchen eine reife Malerin macht: ein Effekt, der Tiefe vortäuscht, wo dramaturgische Flachheit herrscht, und überdies eine gewagte Verdrehung der Tatsachen. Historisch bezeugt ist keine Liebe, sondern eine Reihe von Vergewaltigungen.“ (Der Spiegel) H
Asterix und die Wikinger Frankreich/Dänemark 2006, R: Stefan Fjeldmark, Jesper Möller
„Das achte Asterix-Zeichentrickabenteuer punktet mit exzellenter Grafik, prominenter Synchronisation und einer actionreichen Dramaturgie mit liebenswerten Zweideutigkeiten aus der Comicvorlage ‚Asterix und die Normannen‘. Dennoch will der Funke nicht recht überspringen. Das liegt vor allem am versuchten Spagat zwischen Hinkelsteinzeit und Neuzeit.“ (tip) H, HB, HH
B
Bambi 2 – Der Herr der Wälder USA 2006, R: Brian Pimental, Jun Falkenstein
„In der Fortsetzung des Klassikers von 1942 arrangiert sich das mutterlose Kitz mit Papa Hirsch. Wem es gelingt, die XXL-Portion Pathos, den moralischen Zeigefinger und die schmalzige Musik zu ignorieren, die Zuschauer oberhalb des Vorschulalters unter Zuckerschock setzen, findet in ‚Bambi 2‘ eine herzige Coming-of-Age-Story mit putzigen Dialogen. Dass sich die Macher Mühe gegeben haben, davon zeugen neben den schön altmodischen Bildern auch zahllose Referenzen an den ersten Teil.“ (Cinema) HB
Battle in Heaven Mexiko/Belgien/Frankreich, R: Carlos Reygadas, D: Marcos Hernández, Anapola Mushkadiz
„Befremdliches Drama über einen Kriminellen und seine Buße. Mal ehrlich: Nicht jeder Film, in dem hässliche Laiendarsteller trantütig durch die Gegend schleichen, kryptisches Zeug faseln und lustlosen Sex haben, ist Filmkunst. Der Mexikaner Carlos Reygadas rankt solcherlei Frustszenen um eine nur vage skizzierte Story: Der dicke Marcos ist traurig, weil das Baby, das er gekidnappt hat, gestorben ist. Deshalb muss er Buße tun. Und ganz viel ficken. Will dabei ernsthaft irgendjemand zugucken?“ (Cinema) H, HH
C
Cartouche, der Bandit Frankreich/Italien 1961, R: Philippe de Broca, D: Jean-Paul Belmondo, Claudia Cardinale
Ungewöhnlich flotter und turbulenter Abenteuerfilm rund um die bravourösen Taten eines französischen Robin Hood. Übermütig, mit gelegentlicher Neigung zu lustvollem Kitsch und einer Paraderolle für Jean-Paul Belmondo.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
César Frankreich 1936, R: Marcel Pagnol, D: Raimu, Pierre Fresnay / Originalfassung mit englischen Untertiteln
Dritter Film der Trilogie um Fanny und Marius. Fanny sagt ihrem Sohn nach dem Tod von Panisse, dass nicht dieser sein Vater ist, sondern Marius. Nachdem einige Hindernisse überwunden sind, werden Fanny und Marius wieder vereint. Der Abschluss der Trilogie ist leichthändiger inszeniert als die beiden vorhergehenden Teile - vielleicht, weil Marcel Pagnol hier nicht auf eines seiner Theaterstücke zurückgriff, sondern direkt für die Leinwand schrieb. Wenn auch die filmische Gestaltung nicht virtuos zu nennen ist, beeindrucken doch die dichten Milieuschilderungen der Hafenwelt Marseilles und die skurrile Typenzeichnung.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Die Chaoscamper USA/Deutschland 2006, R: Barry Sonnenfeld, D: Robin Williams, Cheryl Hines
„Der gestresste Familienvater Bob macht mit seinen Lieben einen Ausflug in die Rokky Mountains. Pannen am laufenden Band sind bei der Fahrt mit dem Wohnmobil natürlich programmiert. Aus einem zutiefst banalen Drehbuch einen durchaus vergnüglichen Film zu machen, das zeichnet einen guten Regisseur aus. Barry Sonnenfeld, der von Kino-Sternstunden wie „Men in Black“ bis zu Vollgurken à la „Wild Wild West“ die gesamte Bandbreite cineastischer Qualität in seiner Filmografie vereint, gelang dieses relative Kunststück nun bei „Die Chaoscamper“. Trotz Überraschungsarmut und arg sülzigem Finale schneidet diese Wohnmobil-Odyssee in der langen Liste aller Comedy-Roadmovies also überdurchschnittlich gut ab.“ (Cinema)DEL, H, HB, HH, Ol
Cheb - Flucht aus Afrika Frankreich/Algerien 1990, R: Rachid Bouchareb, D: Mourad Bounaas, Pierre-Loup Rajot / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein junger Algerier, der seit seinem ersten Lebensjahr in Frankreich gelebt hat, wird eines Tages ausgewiesen und nach der Rückkehr in sein Heimatland zum Militärdienst eingezogen. In der bedrückenden Atmosphäre der Kaserne bekommt er schonungslos die Feindseligkeit der Einheimischen zu spüren. Schließlich entschließt er sich gemeinsam mit einem Mädchen zur Flucht nach Frankreich. Ein düsteres Zeugnis der Entwurzelung, das eine der Spätfolgen des Kolonialismus behandelt; das bedrückende Thema wird durch die betörend schönen Wüstenaufnahmen etwas gemildert.“ (Metropolis) HH
Die chinesischen Schuhe Deutschland/China 2004, R: Tamara Wyss
“Auf den Spuren ihrer Großeltern begibt sich Tamara Wyss den Jangtse flussaufwärts, durch die Drei Schluchten bis in die großen Städte Sichuans. Wenige Wochen vor der Fertigstellung des Staudamms trifft man überall auf Zeichen eines großen, historischen Umbruchs. Fern von einem politischen Pamphlet hat sich die Filmemacherin Tamara Wyss auf die filmische Flussfahrt begeben.“ (taz) HH
D
The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen
„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) DEL, H, HB, HH, Hl, Ol
Detektive Deutschland 1969, R: Rudolf Thome, D: : Marquard Bohm, Ulli Lommel „Aus Liebe zum amerikanischen Gangsterfilm entsteht 1968 Rudolf Thomes erster Spielfilm „Detektive“ in Cinemascope und Schwarzweiß, mit Thomes Lieblingsschauspieler Marquard Bohm. Zwei Männer machen ein Detektivbüro auf. Einerseits sehen sie im Verbrechen den geeigneten Weg, an Geld zu kommen und außerdem „kann man morgens dann lange schlafen“. Sie bekommen Aufträge, Mädchen sind im Spiel, schreckliche Intrigen, undurchsichtige Sachlagen- und natürlich irgendwann Leichen. Neben der jungen Iris Berben ist auch Uschi Obermeier in einer ihrer ersten Rollen zu sehen.“ (b-movie) HH
Drawing Restraint 9 USA/Japan 2005, R: Matthew Barney, D: Björk, Matthew Barney
„Gedreht an Bord eines gigantischen japanischen Walfängers, ist Mathew Barneys Film eine Studie fernöstlicher ästhetischer Traditionen, die der amerikanische Starkünstler an seinen eigenen formalen Vorlieben misst und bricht: Er zerschneidet seine Gemahlin Björk, bringt undefinierbare Objekte ins Spiel – und eine Serie von Ereignissen in Gang, die sich zu dem, was man „Erzählung“ nennt, nie ganz verdichten.“ (tip) HB, HH
E
Easy Rider USA 1969, R: Dennis Hopper, D: Dennis Hopper, Peter Fonda, Jack Nicholson
“Die sentimentale Paranoia von „Easy Rider“ entsprach den Vorstellungen einer riesigen jugendlichen Fangemeinde. In den späten Sechzigern war es cool zu glauben, man könne nichts gewinnen, und dass alles manipuliert und hoffnungslos sei. Die Landschaften haben blendende Formen, und die überwältigende Musik von Jimi Hendrix, „The Band“ und „The Birds“ gaben den schleppenden Sequenzen einen Puls.“ (Pauline Kael) HH
Eine fatale Entscheidung Frankreich 2005, R: Xavier Beauvois, D: Nathalie Baye, Jérome Bertin
„In seinem Polizeifilm erzählt Regisseur Xavier Beauvois von zwei Polizisten, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen: Für den frisch von der Polizeischule kommenden Antoine ist der Alltag auf dem Revier ganz neu – er blickt mit der Neugier des Anfängers auf seinen Beruf. Kommissarin Vaudieu hingegen hat die meisten Illusionen schon hinter sich gelassen – sie kehrt nach einem Alkoholentzug und drei Jahren Schreibtischarbeit auf einen Posten als Ermittlungsbeamtin zurück.“ (tip) H, HB, HH
Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic
„Mit ihrem Debüt ist der bosnischen Filmemacherin Jasmila Zbanic ein eindrückliches politisches Melodram gelungen, das den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2006 gewann. Mit den Mitteln eines psychologischen Familiendramas erzählt „Esmas Geheimnis“ von einer verdrängten Wirklichkeit. Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara allein und verheimlicht, dass ihr Kind bei einer der Vergewaltigungen gezeugt wurde, die sie als Gefangene in einem serbischen Konzentrationslager erlebte. Der Konflikt spitzt sich zu, als Sara auf Klassenfahrt gehen will und für eine Ermäßigung eine Bestätigung über den Märtyrer-Tod ihres vermeintlichen Heldenvaters braucht.“ (tip)H, HB, HH
F
Family - Ties of Blood Indien 2006, R: Rajkumar Santoshi, D: Amitabh Bachchan, Bhumika Chawla / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Nach Jahrzehnten, in denen das populäre Hindi-Kino von teils natürlich grandiosem eskapistischem Entertainment dominiert war, kehren nun ernsthafte politische Auseinandersetzungen zurück. Ein auf etwas krude Weise faszinierender Hybrid ist „Family“, der sich mit dem Problem der in Bombay allgegenwärtigen Mafia befasst und in dem Amitabh „Big B“ Bachchan einen nach Bangkok exilierten Mafia-Paten spielt. Väter und Söhne: ein endloses Thema in Bollywood. Abseits der Karan-Johar-Yash-Chopra-Wohlfühlproduktionen der letzten Jahre zeichnet sich freilich ein Wandel ab. Versöhnung versteht sich nicht mehr von selbst. In „Family“ muss der kriminelle Vater den noch skrupelloseren Sohn töten, um den Kreis der Gewalt zu durchbrechen.“ (taz) HB
The Fast and the Furious: Tokyo Drift USA 2006, R: Justin Lin, D: Lucas Black, Lil‘ Bow Wow
„Weil er bei illegalen Autorennen in Kalifornien mitmischt, wird Hitzkopf Sean zu seinem Vater nach Japan geschickt. Doch auch dort lässt er den Fuß nicht vom Gaspedal und legt sich mit dem König der Drift-Szene von Tokio an. Und der steht mit der gefürchteten Yakuza in Verbindung. Nicht von ungefähr nennt man das Genre in den USA auch „Car Porn“ (Auto-Porno). So gesehen ist der Film mit seinen getunten Sushi-Bombern, halsbrecherischen Drifts und hohem Testosteron-Anteil flotter Turbosex für echte Kerle. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, OL
Flug 93 USA 2006, R: Paul Greengrass, D: Khalid Abdalla, Lewis Alsamari
„Während am 11. September 2001 zwei Passagierflugzeuge das World Trade Center zerstören und eine dritte Maschine ins Pentagon rast, stürzt ein viertes gekapertes Flugzeug mit Kurs auf Washington über freiem Feld in Pennsylvania ab, nachdem die Passagiere Widerstand geleistet haben. Der Film enthält sich jeder Heroisierung und unternimmt keine Rekonstruktion der Ereignisse, konzentriert sich vielmehr auf eine dokumentarische Perspektive, die eine in Fragmente zersplitterte Wirklichkeit zeigt. Ein filmisches Mahnmal, das dank seiner moralischen Enthaltsamkeit eine Projektionsfläche für die trauernde amerikanische Nation bietet.“ (filmdienst)
HH
Französisch für Anfänger Deutschland/Frankreich 2006 , R: Christian Ditter, D: François Göske, Paula Schramm
„Im Normalfall muss man selbst ein Teenager sein, um Teenie-Komödien zu mögen. Diese deutsch-französische Co-Produktion funktioniert jedoch altersunabhängig, weil sie mehr als nur plumpe Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton. Vor allem Hauptdarsteller François Göske erweist sich als komisches Talent, wenn er unbeholfen Französisch radebrecht oder glaubt, seine Gastfamilie wünsche, dass er sein Frühstücksmüsli mit Rotwein zu sich nimmt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, Ol
G
Geheime Staatsaffären Frankreich/ Deutschland 2006, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, François Berléand
„Eine Untersuchungsrichterin bringt mit dem Instinkt einer Jägerin und geradezu stählernem Charme in genüsslich zelebrierten Verhörsitzungen korrupte Top-Manager erst aus der Fassung und anschließend zur Strecke. Sarkastisch deckt sie den Amtsmissbrauch der Drahtzieher eines Großkonzerns auf, nicht ohne die Männer im grauen Flanell auf der anderen Seite ihres Schreibtisches noch ein wenig zu quälen. „Geheime Staatsaffären“ ist eine Komödie der Macht: inszeniert (und orchestriert) mit typisch Chabrolschem Witz, jener eigensinnigen Mischung aus Subtilität und Albernheit.“ (tip)H, HB, HH, Hl, KI,
H
Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page
„Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. „Hard Candy“ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Das Haus am See USA 2006 , R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock
„Die junge Ärztin Kate lernt via magischer Briefpost den Architekten Alex kennen und lieben, als dieser in das gleiche Haus am See nördlich von Chicago zieht, das sie jüngst verlassen hat. Allerdings trennt die beiden die Kleinigkeit von zwei Jahren: Während sie sich in der Gegenwart gelangweilt durchs Leben treiben lässt, zermartert sich Alex im Jahr 2004 den Kopf, auf welchem Weg er sich der vertrauten Unbekannten trotz der Zeitdifferenz nähern kann. Melancholisch gefärbter Liebesfilm, über dessen logische Brüche man tunlichst nicht nachdenken sollte, wobei gerade die Unmöglichkeit ihrer Beziehung durchaus in Bann ziehen kann.“ (Rheinischer Merkur) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Heimspiel Nr 30: Sandbänke im Mainstream „Der Abend ist Bremer Kurzfilmen gewidmet, die sich nicht in den Mainstream einordnen lassen. Vier Filme, ein Abend. Präsentiert von Jan van Hasselt und Markus Wustmann. Von dieser Sorte gibt es vielleicht noch mehr - hier vier Beispiele.“ (Filmbüro Bremen) HB
Hotel Deutschland/Österreich 2004, R: Jessica Hausner Franziska Weisz, Birgit Minichmayr
Eine junge Frau tritt eine Stelle als Empfangsdame in einem einsamen Grandhotel an. Schon bald merkt sie, dass in dem in einem düsteren Wald gelegenen Ort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Als sie erfährt, dass ihre Vorgängerin auf mysteriöse Weise verschwand, wächst das Gefühl der Bedrohung. Der atmosphärisch dichte, vielschichtige Horrorfilm nutzt Konventionen des Genres und reflektiert sie, wobei er nicht auf Schock, sondern auf Verunsicherung und Verstörung setzt. Stilistisch präzise komponiert, verschmelzen Alltagsbilder einer repressiven Gesellschaft anspielungsreich mit der geheimnisvollen Atmosphäre eines Grimmschen Märchens.“ (filmdienst) HH
Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst
„Hui Buh - Das Schlossgespenst“ durchdringt im Nu dicke Burgmauern, rennt aber gegen Wände, sobald es Angst und Schrekken verbreiten will. Unter Sebastian Niemanns Regie leiht Michael „Bully“ Herbig dem computeranimierten Quälgeist ohne Fortune, der in den siebziger Jahren durch Hörspiele populär wurde, Gesicht und Stimme. Die hysterischen Grimassen und die nervöse Zappelei der Figur erwecken den Eindruck, als müsse das Gespenst beruhigt werden. Allein der große Hans Clarin, der kurz nach den Dreharbeiten starb, schreitet als Kastellan und guter Geist würdevoll durchs phantasierarme Spektakel.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
I
Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha
„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, Ol
K
Kurische Nehrung Deutschland 2001, R: Volker Koepp
“Eine sommerliche Erkundung der Kurischen Nehrung, jener gewaltigen, knapp hundert Kilometer langen Wanderdüne im Baltikum, einer unberührten weißen Landschaft mit Kiefern und Erlenwäldern. Große Naturpanoramen, liebevolle Beobachtungen in einer Vogelschutzwarte. In bekannter Beiläufigkeit dokumentiert Volker Koepp seine Besuche bei Einheimischen und lässt sie von ihrem Leben, ihrer familiären Geschichte und ihren bescheidenen Zukunftshoffnungen berichten.“ (tip) HB, HH, OL
L
Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins
„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Henderson als exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH. HB
Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch
„‘Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KI, OL
Lemming Frankreich 2005, R: Dominik Moll, D:Charlotte Gainsbourg, Charlotte Rampling
Die suizidäre Wühlmaus gibt diesem Psychodrama nicht nur seinen Titel, sondern sie verstopft auch zum Beginn des Films den Abfluss in dem adretten kleinen Haushalt eines scheinbar glücklichen Ehepaares. Aber wie kommt ein Nagetier, das nur in Skandinavien lebt, in eine schicke südfranzösische Wohnsiedlung? Und warum wirkt der Eindringling wie eine böse Saat in dieser Idylle, die schnell bedrohlich hässliche Blüten treibt und den Ingenieur Alain sowie seine Frau Bénédicte schließlich an den Rand eines existenzialistischen Abgrunds treibt? Gleich vom Anfang an baut Dominik Moll mit diesem irritierenden Rätsel eine eigenartige zweite Ebene in seinen Film ein, bei der sich das Irreale mit dem Alltäglichen mischt. „Lemming“ bietet ein subtil, subversives Kinovergnügen – und ewig droht das Nagetier. (hip) H, HB, HH, KL, OL
Lucy Deutschland2006, R: Henner Winckler, D: Kim Schnitzer, Gordon Schmidt
„Eine 18-Jährige Mutter in Berlin versucht, zwischen ihren Gefühlen und Pflichten gegenüber ihrem einjährigen Baby sowie ihrem früheren Mädchenleben zu vermitteln und privates Glück zu finden. Die Ansprüche und Verantwortlichkeiten, die die Erziehung des Kindes notwendig macht, überfordern sie und die Beziehung zu ihrem neuen Freund. Ein aufmerksamer, genau beobachtender Film als „éducation sentimentale“, der durch die große Präzision gegenüber dem Milieu sowie das nuancierte Spiel der jungen Hauptdarstellerin überzeugt. Dabei stellt die Kamera eine fast dokumentarische Intensität und Nähe zu den Figuren her.“ (filmdienst) H
M
Malen oder lieben Frankreich 2005, R: Jean-Marie Larrieu, Arnaud Larrieu, D: Daniel Auteuil, Amira Casar
„Eine Komödie über die Entdeckung der freien Liebe im Vorruhestand, über Großzügigkeit, Schönheit und genießerische Frivolität, kurz: die Leichtigkeit des Seins. Die filmenden Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu erzählen von dem Best-Ager-Paar Madeleine und William , das mit einem blinden Dorfbürgermeister und seiner Frau die Sinnlichkeit wiederentdeckt.“
(tip) H, HB, HH, KL
Man muss mich nicht lieben Frankreich 2005, R: Stéphane Brizé, D: Patrick Chesnais, Anne Consigny
„Der 50-jährige Gerichtsvollzieher Jean-Claude führt ein einsames Leben. Doch dann lässt er sich dazu hinreißen, sich für einen Tangokurs anzumelden. Die lateinamerikanischen Rhythmen bringen Schwung in sein Dasein - und führen zur Bekanntschaft mit der jungen Françoise, in die sich der Einzelgänger verliebt. Auch Françoise fühlt sich zu ihm hingezogen. Die Gefühle kommen jedoch reichlich ungelegen. Denn was Jean-Claude nicht weiß, ist, dass die Schöne die Tangoschritte für ihre Hochzeit einübt. Zauberhafte, melancholische Tragikomödie über eine zarte Amour fou.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, KI
Mein verschärftes Wochenende Kanada/Großbritannien/USA 2005, R: Pat Holden, D: Brendan Fehr, Chris Klein
„Ein Videofilmer mit der Vorliebe für Abseitiges wird von seiner Freundin verlassen und fällt in eine tiefes seelisches Loch. Um ihn wieder aufzurichten, weiß sein Bruder nur ein einziges Mittel: ihm möglichst schnell wieder zu Sex zu verhelfen. Brachialkomödie, die Körperlichkeit von ihrer animalischsten Seite zeigt und nur mit Mühe dem Vorwurf der Kinderpornografie entgeht. Ein sexistischer Film, bieder, dumm und leer.“(filmdienst) HB
O
Offside Iran 2006, R: Jafar Panahi, D: Safar Samandar, Shayesleh Irani
„Halbdokumentarisch am Rand eines Länderspiels der iranischen Nationalmannschaft in Teheran gedreht, erzählt „Offside“ mit bitterem Humor von einer kleinen Gruppe von Frauen, die bei ihren Versuchen, sich unerkannt unter die Männer zu mischen und so ins Stadion zu gelangen, erwischt wird. Die weiblichen Fans werden hinter einer Absperrung festgehalten, bewacht von jungen Soldaten, die selbst lieber dem Spiel zusehen würden. Die besonderen Abseitsregeln werden zu einer Metapher für die politische Situation im Iran, in dem eine vielfältige Zivilgesellschaft von den islamistischen Machthabern ins Abseits gestellt wurde.“ (tip) HH
Oliva Oliva Frankreich /Deutschland 2005, R: Peter Hoffmann / Originalfassung ohne Untertitel
„“ Oliva Oliva“ ist ein Tagebuchfilm und schildert zwei Besuche bei der Imkerfamilie Oliva im spanischen Salamanca zur Zeit der Honigernte. Der Film beschreibt die Welt und Arbeit der Imker aus der Sicht eines Freundes und gleichzeitig Außenstehenden - als teils beglückendes, teils bedrükkendes Abenteuer. Valero, das Heimatdorf der Eltern Oliva in der Sierra de Francia, gilt als einer der größten Honig- und Pollenproduzenten Spaniens. Auf dem Umweg über eine Remscheider Textilfabrik, in der die Olivas in den 60iger Jahren arbeiteten, sind sie nach Salamanca gekommen. Von ihrer Finca sollen sie nun wieder vertrieben werden.“ (kölner-filmhaus) H
Das Omen – 666 USA 2006, R: John H. Moore, D: Liev Schreiber, Julia Stiles
„30 Jahre nach Richard Donners Grusel-Klassiker ‚The Omen‘ wagt sich der irische Actionregisseur John Moore an ein – beinahe gelungenes – Remake. Dabei versucht seine Version, die zum Teil wörtlich auf dem Originaldrehbuch von David Seltzer basiert, eine sanfte Verankerung des Stoffs in unsrer (apokalyptischen?) Gegenwart. Wie schon bei Donner beginnt das Unheil damit, dass das Diplomatenpaar Robert und Katharine Thorn nach einer Fehlgeburt ein elternloses Baby zu sich nimmt, das in der selben Nacht wie ihr tot geborener Sohn zur Welt kam. Doch der kleine Damien erweist sich je länger, desto grausamer als veritabler Satansbraten.“(Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, Hl, KI, Ol
P
Peladao - Elf Freunde und eine Königin Deutschland 2005, R: Jörn Schoppe
„Jedes Jahr findet am Amazonas ein Fußballturnier statt, das in Sachen Größe und Exzentrik weltweit seines Gleichen sucht. Mehr als 1000 Mannschaften aus allen Schichten der Bevölkerung kämpfen fünf Monate lang um den Titel. „Peladão -- Elf Freunde und eine Königin“ nimmt den Zuschauer mit zu diesem exotischen und für europäische Augen verrückten Sportereignis. Immer nah an den Menschen begleitet der Film sechs Protagonisten auf ihrem Weg durch das Fußballturnier und die Schönheitskonkurrenz.“ (Kommunalkino Hannover) H
Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 USA 2006, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley
„Durch den schurkischen Plan eines Agenten der East-India-Company, der einen magischen Kompass in seinen Besitz bringen will, müssen nicht nur Hochzeitspläne verschoben werden, sondern auch das Leben eines Piratenkapitäns wird um einige Abenteuer reicher. Turbulente Fortsetzung einer erfolgreichen Genreparodie, die mit ihrer Fülle von Einfällen Handlung wie Zuschauer etwas überfordert und nur wenige Überraschungen zu bieten hat. Wegen der überzeugenden Selbstironie sticht der Film dennoch aus dem Gros gängiger Genreproduktionen heraus.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL
Poseidon USA 2006, R: Wolfgang Petersen, D: Josh Lucas, Kurt Russell
„Wolfgang Petersen setzt Monsterwellen-Fetischismus und Desinteresse an halbwegs fesselndem Personal nach „Der perfekte Sturm“ mit einem Remake von „Die Höllenfahrt der Poseidon“ fort, das nun wahrlich keiner herbeisehnte. Wenn die Figuren in der zweiten Hälfte meist schweigen, stapeln sich Action-Sequenzen recht ansehnlich, doch letztlich bleibt „Poseidon“ eine dieser rein wirtschaftlichen Interessen geschuldeten Protz-Produktionen, bei denen man nach 120 Sekunden im Detail weiß, wie das alles 120 Minuten später endet: als kreativer Schiffbruch.“(tip) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL
R
Rebell in Turnschuhen USA 2006, R: Jessica Bendinger, D: Jeff Bridges, Missy Peregrym
„Eine in Ungnade gefallene Turnerin bringt die Ordnung an einer Elite-Sportschule durcheinander. Regiedebütantin Jessica Bendinger machte sich als Drehbuchautorin von überzuckertem Girlie-Schmonz wie „Girls United“ und „Aquamarin“ einen Namen und bedient sich auch hier gnadenlos in der Süßwarenabteilung. Ihr Film grätscht in flottem Flickflack durch die üblichen Klischees, begleitet vom Zicken-, Mauerblümchen- und Dumpfbacken-Kader. Einziger Lichtblick: Jeff Bridges als Coach Vickerman, der sich in dem akrobatischen Hühnerhaufen würdevoll behauptet und etwas Besseres als diesen Albtraum in Spandex verdient hätte.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HK,
Revenge of the Warrior – Tom Yum Goong Thailand 2006, R: Prachya Pinkaew, D: Tony Jaa, Bongkoj Khongmalai
„Coole Action, haarsträubende Handlung: Nach dem Martial-Arts-Kracher „Ong-bak“ stellt Thailands Actionstar Nr. 1 Tony Jaa nun erneut seinen Einfallsreichtum in puncto wahnwitziger Kampfchoreografie ganz ohne Netz und doppelten Boden unter Beweis. Wäre da nur nicht die abstruse und wie im Fast-Forward-Modus erzählte Story um den jungen Provinzburschen Kham (Jaa), der auf der Suche nach zwei Elefanten die gesamte Unterwelt von Sydney aufmischt.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
S
Schattenland - Reise nach Masuren Deutschland 2005, R: Volker Koepp
“Auf seinen Entdeckungsreisen in einstige ostdeutsche Grenzlandschaften streift der Dokumentarfilmer Volker Koepp nun durch Masuren. Auch hier sucht er konsequent nach Spuren vergangener Zeiten und deren Verwerfungen und Brüchen, spürt Lebenslinien der Bewohner nach und forscht nach Zukunftsentwürfen. Die Kamera von Thomas Plenert verleiht den Bildern der weiten Hügel-, Wälder- und Seenlandschaft etwas Märchenhaftes. Trotz melancholischer Töne kippt der Film freilich nie in Tristesse um. Eine stille Studie über ein vom Massentourismus wie von der Industrie noch weitgehend unentdecktes oder übergangenes Refugium der Ruhe und Gelassenheit, in dem die Uhren langsamer ticken als anderswo.“ (Rheinischer Merkur) H
Schiffe aus Wassermelonen Türkei 2004, R: Ahmet Ulucay, D: Fizuli Caferof, Ismail Taslak Hakki
„Lakonisch, mit verhaltenem Humor und Laiendarstellern erweckt der Türke Ahmed Ulucay Erinnerungen aus seiner Kindheit in der anatolischen Provinz während der 1960er Jahre wieder zum Leben: die Begeisterung für das Kino und frühe, hilflose Versuche, mit einem selbst gebastelten primitiven Projektor Filmbilder zum Laufen zu bringen; die erste, hoffnungslose Liebe zu einem älteren Mädchen. Eine gemütlich-stimmungsvolle, filmtechnisch verspielte, nicht immer stilsichere Milieuschilderung.“ (tip) HB
Das schlafende Kind Marokko 2004, R: Yasmine Kassari, D: Rachida Brakni / Originalfassung mit Untertiteln
„Im Maghreb, im Nordosten Marokkos, existiert der alte Glaube, dass eine Frau ihren Fötus im Bauch durch spezielle Rituale zum Einschlafen bringen kann. Damit verzögert sie die Geburt des Kindes um Monate. Dieser Mythos war Ausgangspunkt und Inspiration für die Regisseurin und Drehbuchautorin Yasmine Kassari, das Leben der in Marokko zurückgelassenen Frauen zu schildern. Kassari zeigt eindrucksvoll den Alltag der Frauen, die sich in einer Welt voller Armut, religiöser und traditioneller Riten sowie fester patriarchalischer Strukturen zurechtzufinden versuchen. Dabei ging sie das Risiko ein, die Geschichte mit Laiendarstellerinnen zu erzählen. Für die ebenso behutsamen wie eindrucksvollen Bilder sorgte Giorgios Arvanitis, der langjährige Kameramann von Theo Angelopoulos.“ (Kommunalkino Hannover) H
Das Schloss im Himmel Japan 1986, R: Hayao Miyazaki
„Weil der japanische Kinomärchen-Erzähler Hayao Miyazaki, 65 (“Chihiros Reise“), Computer gering schätzt und seine phantastischen Szenerien noch immer in Handarbeit zeichnet, wird er nur alle paar Jahre mit einem neuen Werk fertig. Doch um seinen Fans die Wartezeit zu verkürzen, kommt nun das 20 Jahre alte Schloss-Märchen aus seinem Zauberladen in die deutschen Kinos. Die Abenteuerfabel um die kindliche Heldin Sheeta mag schlichter sein als die Storys manch späterer Filme des Meisters, doch seine visuelle Fabulierlust entfaltet sich in ihrer ganzen Virtuosität: Biedermeierliche Kulissen, bizarre Luftschiffe wie aus einem Jules-Verne-Roman und graziöse Roboter kommen in einem unverwechselbaren Universum zusammen, das irgendwo über allen Wolken dahinsegelt – doch Vorsicht: Die irdischen Kategorien von Gut und Böse gelten dort nur bedingt.“ (Der Spiegel) H
Der Schrecken vom Amazonas USA 1954, R: Jack Arnold, D: Richard Carlson, Julie Adams / teilweise in 3D zu sehen
“Eine Expedition entdeckt im Amazonasgebiet ein amphibisches Urwesen, das dort offenbar seit Jahrmillionen der Evolution getrotzt hat. Äußerst unterhaltsames Science-fiction-Abenteuer im 3D-Verfahren mit raffinierten Unterwasseraufnahmen, naiv-schaurigen Schockeffekten und einer filmästhetischen Homogenität, wie man sie nur selten im Genrekino findet.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
The Sentinel USA 2006, R: Clark Johnson, D: Michael Douglas, Kiefer Sutherland
„Ein lang gedienter Agent des Secret Service gerät in Verdacht, an einem geplanten Attentat auf den amerikanischen Präsidenten beteiligt zu sein. Sein ehemaliger Freund, ebenfalls ein Geheimagent, erweist sich als seine größte Gefahr. Solide konstruierter Thriller, der durch stärker vertiefte Psychologie der Charaktere viel hätte gewinnen können, aber auch so ein bezeichnendes Exempel für den neuen Hollywood-Trend ist, sich Anregungen bei Fernsehserien vom Schlage „24“ zu holen.“ (filmdienst) H, HB, HH
Shaggy Dog USA 2006, R: Brian Robbins, D: Tim Allen, Robert Downey Jr.
„Tim Allen (‘Hör mal, wer da hämmert‘) mimt in der Disney-Familienkomödie einen ehrgeizigen Anwalt, den ein kurioses Virus zum zotteligen Kläffer mutieren lässt. Die konventionelle Familienkomödie aus dem Hause Disney ist ebenso fluffig wie ihr haariger Hauptdarsteller. Sei‘s drum: Die seichte, mit Slapstick gespickte Neuauflage der „Zotti“-Klassiker von 1959 und 1976 hat immerhin genug Drive, um Kids vor Begeisterung aufjaulen zu lassen. Ist doch auch was. Zumal wenn sie hinterher die Frage stellen: ‚Du, Papa, sind alle Männer in Wirklichkeit Hunde?‘“ (Cinema) H, HB, HH
Slither USA 2006, R: James Gunn, D: Nathan Fillion, Elizabeth Banks
„Außerirdische Organismen suchen ein amerikanisches Provinzkaff heim. “Slither“ ist das Werk von James Gunn, Drehbuchautor des „Dawn of the Dead“-Remakes. Sein Regiedebüt setzt auf deftiges Gematsche, das mit einem Augenzwinkern serviert wird und insofern nicht mit den neuen ultrabrutalen Horrorfilmen wie „Hostel“ oder „Saw“ vergleichbar ist. Man merkt, dass hier ein begeisterter Fan für Fans am Werk war. So fräst sich der Zitatenschatz durch sämtliche Horror-Sujets, weckt Erinnerungen an „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder lässt die Nacktschnecken aus dem All zu einem Mädchen in die Wanne rutschen wie seinerzeit in „Parasitenmörder“. Doch obwohl es einiges zu lachen gibt, stößt „Slither“ nie in die wirklich albernen Gefilde von Horrorkomödien wie „Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster“ oder gar „Shawn of the Dead“ vor. Dafür nimmt James Gunn das Genre dann doch zu ernst.“ (Cinema) HH
Slunecni stat - City of the Sun Slovakei/Tschechische Republik 2005, R: Martin Sulík, D: Igor Bares, Oldrich Navrátil / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„In der Industriestadt Ostrava im Osten Tschechiens verlieren die alten Freunde und Kollegen Karel, Vinco, Tomás und Milan ihre Jobs. Trotzig beschließen sie, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, kaufen einen alten Laster und machen sich in einer Transportfirma selbstständig. Doch die Umstände - und auch der eigene Schweinehund - stehen dem Wunsch, sich und die Seinen auf ehrliche Weise zu ernähren, permanent entgegen. Am Biertisch werden trotzdem immer wieder mutige Pläne geschmiedet, nach jedem Rückschlag rappelt sich das Quartett wieder auf. Mit gewohnt beiläufigem Humor entwikkelt Martin Sulík seine Geschichte ganz aus seinen lebensnah gezeichneten Charakteren.“ (Metropolis) HH
T
Tierisch Wild USA 2006, R: Steve Williams
„Von seinem dominanten Papa, Herrscher des New Yorker Zoos, genervt, zieht sich Löwenjunge Ryan schmollend in einen Container zurück – der prompt nach Afrika verfrachtet wird. Visuell übertrumpft „Tierisch wild“ die Urwaldabenteuer-Konkurrenz „Madagascar“ zwar durchaus. Regiedebütant Steve „Spaz“ Williams profilierte sich immerhin als Effektespezialist bei Actionkrachern wie „Jurassic Park“. Aber was helfen noch so akkurat geflufftes Fell und grandiose Dschungel-Impressionen, wenn die Vater-Sohn-Story vor Pathos trieft, der Humor im Dickicht meist auf der Strecke bleibt und die Musikeinlagen Schmalz statt Schmiss bieten? Eben: Gar nichts.“ (Cinema) HB, HH, Hl, KI
Der Tintenfisch und der Wal USA 2005, R: Noah Baumbach, D: Jeff Daniels, Laura Linney
“Ein Schriftstellerpaar, dessen Ehe (unter anderem) am Neid des Mannes auf den Erfolg der Frau in die Brüche geht, und zwischen ihnen zwei halbwüchsige Jungen, Geiseln im Sorgerechtsstreit, die kopfüber in neue Lebensungewissheit gestoßen und überdies von den Furien der Pubertät gejagt werden - es spielt keine Rolle, wie schlicht und unsensationell dieser Stoff sein mag oder wie autobiografisch: Der in Brooklyn aufgewachsene Literatensohn Noah Baumbach, 36, hat als Autor und Regisseur aus dem bitteren Alltagsdrama eine lebensfrisch zärtliche, schwungvolle, fein pointierte Tragikomödie gemacht. Poetischer Märchentitel, glänzende Schauspieler, Festivaljubel - wer der Geistesgegenwart des Woody Allen von einst nachtrauert, findet hier seinen Esprit wieder.“ (Der Spiegel) H
To Be or Not To Be (Sein oder Nichtsein) USA 1942, R: Ernst Lubitsch, D: Jack Benny, Carole Lombard / Originalfassung mit Untertiteln
„Dieser Film, der während des zweiten Weltkrieges gedreht wurde, transzendiert Zynismus und ließ Lubitsch, nur dieses eine Mal, Schauspieler als die Repräsentanten der Humanität sehen. „Lubitsch-Touch“ bedeutet hier wirklich etwas, weil wir trotz der abscheulichen Situationen zum Lachen gebracht werden. Takt ist das Wichtigste bei diesem Stil und der greifbare Beweis eines gesunden Geistes, der die gefährlich frivole Farce beobachtet. Dies ist sein komischster Film weil er sein ernsthaftester ist. Das amerikanische Kino hat diese erschreckend brutale Komödie auch heute noch kaum verdaut. Das Model für diesen Stil ist Bunuel, was auch erklärt, warum so vieles in Lubitschs Werk mit soviel Vorsicht angegangen wird; wie etwa in den Filmen von Billy Wilder, dem Erben von Lubitsch.“ (David Thomson) HB
Tod in Venedig Italien 1970, R: Luchino Visconti, D: Dirk Bogarde, Silvana Mangano
“Zur Erholung nach Venedig gekommener deutscher Künstler verfällt in platonische Liebe zu einem schönen polnischen Jüngling und erleidet in einer choleraverseuchten Stadt einen moralischen und psychischen Zusammenbruch. Eine in der Beschwörung der Atmosphäre großartige Verfilmung von Thomas Manns 1912 erschienener Novelle.“ (Lexikon des internationalen Films) H
Tsotsi Südafrika/Großbritannien 2005, R: Gavin Hood, D: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano
„‘Tsotsi‘ ist gerade mal 19 Jahre alt, aber eine Zukunft hat er schon lange nicht mehr. Mit seiner Gangsterbande schlägt er sich durch sein Elendsviertel vor Johannesburg, und wenn er auf seinen Raubzügen jemanden tötet, nimmt ihn das nicht viel mehr mit, als schlüge er eine Fliege tot. Bis er nach einem Autodiebstahl ein Baby auf der Rückbank entdeckt, erst zum Ersatzvater und dann doch noch ein besserer Mensch wird. Mit dem Hauptdarsteller Presley Chweneyagae hat Regisseur Gavin Hood einen Glücksgriff getan und macht aus einer eher konventionellen Geschichte einen mitreißenden Film, der sich bei aller Ausweglosigkeit nicht scheut, ein bisschen Hoffnung durchschimmern zu lassen. Dafür gab es in diesem Jahr verdientermaßen den Oscar für den besten ausländischen Film.“ (Der Spiegel) H
U
Ultraviolet USA 2005, R: Kurt Wimmer, D: Milla Jovovich, Cameron Bright
Milla Jovovich als aufrechte Mutantin im Kampf gegen ein totalitäres Regime. Ende des 21. Jahrhunderts hat ein Virus Teile der Menschheit zu Hemophagen, Vampiren mit Superkräften, mutieren lassen, die von einem Diktator gnadenlos gejagt werden. Von einem Virus muss auch der Promoter befallen gewesen sein, der diesen Film als „die weibliche Antwort auf ‚Matrix‘“ anpries. Die krude Sci-Fi-Mär ist lieblos mit dem Samurai-Schwert zusammengehackter Pixel-Schrott mit blutleeren Darstellern – eine Aneinanderreihung von peinlichen Dialogen und Hochglanz-Martial-Arts-Turnübungen, die nicht einmal für Freunde schneidiger Sci-Fi-Miezen taugt.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI
Unbekannter Anrufer USA 2006, R: Simon West, D: Camilla Bell, Tommy Flanagan
„In der Einsamkeit eines versteckt am See gelegenen Luxusanwesens wird ein Babysitter, der zwei schlafende kranke Kinder betreuen soll, von einem psychopathischen Anrufer terrorisiert, der in dem großen Haus ein tödliches Katz- und Maus-Spiel arrangiert. Der mühsam auf Spielfilmlänge ausgedehnte Prolog des Horrorfilm-Klassikers „Das Grauen kommt um 10“ (1978) verschenkt seine düstere Atmosphäre allzu schnell an etliche Längen und uninspiriert eingeflochtene Horror-Stereotype.“ (filmdienst) H, HB, HH, KL, Ol
V
Die Verschwörung im Berlinexpress Schweden 2003, R: Peter Dalle “Es ist 1945, und der schwedische Lektor Gunnar Wern besteigt in Stockholm den Berlin-Express, um die zerbombte Reichshauptstadt mit aufbauen zu helfen. Doch im Zug kommt es nach einem Mordkomplott zu einer absurden Kettenreaktion aus gut gemeinten Absichten und boesen Konsequenzen. Eine rabenschwarze Komödie, die Regisseur Peter Dalle geschickt in das Film-Noir-Ambiente der 40er eingebettet hat und respektlos die großen Klassiker des Zug-Komplott-Genres wie „Mord im Orient-Express“ zerfleddert.“ (tip) HH
Volver - Zurückkehren Spanien 2006, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura / Originalfassung mit Untertiteln
„Es sind keine schrillen Weiber am Rand des Nervenzusammenbruchs, die Pedro Almodóvar hier inszeniert, sondern Frauen, die mitten im Leben stehen, lebende und höchst lebendige Tote . „Surrealistischen Naturalismus“ nennt der Spanier sein Stilprinzip, das ihm erlaubt, mühelos zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Toten zu wechseln und sein großartiges Frauenensemble durch eine Geschichte zu dirigieren, in der sich Witz und unvermittelter Ernst, Komik und plötzliche Beklemmung auf bezaubernde Weise die Hand reichen. Das kulminiert in den Szenen, in denen die tote Mutter (Carmen Maura) den Schwestern Sole (Lola Dueñas) und Raimunda erscheint, letztere verkörpert von einer hinreißend schönen Penélope Cruz, der ihr Regisseur auf erotische Weise huldigt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HL
W
We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer
„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H, HB, HH, HI
What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz
“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH
Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren
“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) H, HH, KI, Ol
Wie in der Hölle Frankreich/Italien/Belgien/Japan 2005, R: Danis Tanovic, D: Emmanuelle Béart, Karin Viard
„Die Schicksale von vier Frauen, die zusammenhanglos nebeneinander zu stehen scheinen, offenbaren sich durch das Einwirken eines jungen Mannes als tragische Verflechtungen, in denen ein unerbittliches Schicksal wirkt. Nach Tom Tykwers „Heaven“ die zweite Verfilmung eines Drehbuchs aus Krzyzstof Kieslowskis „Himmel-Hölle-Purgatorium“-Trilogie. Die kunstvoll konstruierte Handlung erweist sich als spannungsarm exekutierte philosophische Reflexion, deren Szenario mit erlesenen Mitteln durchgespielt wird, der es aber deutlich an Substanz mangelt.“ (filmdienst) HH
Wolf Creek Australien2005 R: Greg McLean, D: John Jarratt, Cassandra Magrath
„Drei Urlauber erhalten nach einer Autopanne in den Outbacks von Australien Hilfe von einem kauzigen Einheimischen, der sich bald schon als sadistischer Mörder erweist. Handelsüblicher Slasherfilm vor der Kulisse der australischen Landschaft, der dramaturgisch schnell ermüdet. Formal nicht ohne Reiz, weil er durchaus geschickt eine suggestive Stimmung des Unbehagens aufzubauen weiß.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI
X
X-Men: Der letzte Widerstand USA 2006, R: Brett Ratner D: Hugh Jackman, Sir Ian McKellen
„Runde drei im Duell gute gegen böse Mutanten – diesmal hat die Truppe um Professor Xavier sogar einen Mittelsmann im Weißen Haus: den reizenden, blaubepelzten ‚Sekretär für Mutantenangelegenheiten‘, vom ewig grimmigen, aber löwenherzigen Wolverine passend als ‚Furball‘ bezeichnet. Nach einem erstaunlich ruhigen Start mit vielen süßen, nachdenklichen und um Toleranz werbenden Geschichten wird man am Ende doch noch mit einem anständigen Actionkampf belohnt.“ (tip) H, HB, HH, Ol
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen