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Sicherheitsrat verhandelt weiter über Resolution, Libanon klagt über „Staatsterrorismus“ Israels

BEIRUT/NEW YORK dpa ■ Die diplomatischen Bemühungen im Weltsicherheitsrat um ein Ende des Krieges im Libanon sind vorerst ins Stocken geraten. Das Gremium schob die Abstimmung über eine Libanon-Resolution auf, um den Entwurf überarbeiten zu können. Hintergrund ist die Forderung der libanesischen Regierung und der schiitischen Hisbollah-Miliz nach einem vollständigen Abzug der israelischen Armee als Voraussetzung für eine Waffenruhe. In der libanesischen Hauptstadt Beirut berieten gestern die Außenminister der Arabischen Liga über Wege zur Beendigung des Blutvergießens. Mit bewegter Stimme klagte Libanons Ministerpräsident Fuad Siniora dabei den israelischen „Staatsterrorismus“ an und forderte eine „sofortige und bedingungslose Waffenruhe“ sowie die „Freilassung aller Gefangenen“. Die Außenminister der Liga stellten sich hinter die Forderungen der libanesischen Regierung.

Der Sicherheitsrat wollte gestern weiter über den Text einer Libanon-Resolution beraten. Wie der französische UN- Botschafter Jean-Marc de la Sablière mitteilte, sollen die Einwände der libanesischen Regierung stärker berücksichtigt werden. Der bisherige Resolutionsentwurf, der von Frankreich und den USA vorgelegt worden ist, fordert Israel und die Hisbollah zur „vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten“ auf. Außerdem wird die „Entsendung einer internationalen Truppe in den Libanon“ in Aussicht gestellt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) führte gestern ein ausführliches Telefonat mit Siniora. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird voraussichtlich an diesem Dienstag zum zweiten Mal seit Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon in den Nahen Osten reisen.

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