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Hafen wächst ohne Elbvertiefung

GEGEN DEN TREND Als einziger Hafen an der Nordsee hat Hamburg im Jahr 2013 seinen Umschlag gesteigert

Die mit Abstand größten Handelspartner sind Ostasien und der Ostseeraum

Der Umschlag im Hamburger Hafen ist im vorigen Jahr kräftig gewachsen. Damit hat er seine Position als zweitgrößter Hafen Europas ausgebaut, weil die Konkurrenten an der Nordsee Ladung verloren haben. Das geht aus dem am Donnerstag vorgestellten Jahresbericht 2013 der Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) hervor. Mit einem Anstieg um 6,2 Prozent erhöhte sich der Warenumschlag auf 139 Millionen Tonnen. „Wir wachsen gegen den Trend in Nordeuropa“, freut sich HHM-Vorstand Axel Mattern.

Dabei stieg vor allem der Containerumschlag, das mit großem Abstand wichtigste Segment, um 4,4 Prozent auf 9,3 Millionen Standardcontainer (TEU). Damit nähert sich Hamburg wieder den Rekordwerten von jeweils 9,9 Millionen TEU der Vorkrisenjahre 2007 und 2008 an. Die anderen drei großen Häfen Rotterdam, Antwerpen und Bremen/Bremerhaven verloren hingegen bis zu 4,7 Prozent. Damit stieg Hamburgs Marktanteil in dieser sogenannten Nordrange auf 26,2 Prozent. Die mit Abstand größten Handelspartner sind Ostasien mit einem Drittel und der Ostseeraum mit einem Viertel des Gesamtumschlags.

Und das belegt, so Mattern, zum einen die Attraktivität Hamburgs als Wirtschaftsstandort und logistische Drehscheibe für Nord- und Osteuropa, zugleich zeige sich die Notwendigkeit, die Erreichbarkeit des Hafens auch für die immer größer werdenden Schiffe zu gewährleisten. Über die Zulässigkeit der nächsten Elbvertiefung verhandelt das Bundesverwaltungsgericht im Juli.

„Der Hafen wächst auch ohne Elbvertiefung“, frohlocken hingegen die Umweltverbände BUND, Nabu und WWF, deshalb sei sie überflüssig. Stattdessen sollten Hamburg, Bremerhaven und der neue Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven auf eine Hafenkooperation setzen, fordern die Verbände.  SVEN-MICHAEL VEIT

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