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Nazi-Anwalt ohne Stiftung

Der Name irritierte von Anfang an, jetzt ist es amtlich: Die „Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation Limited (WTJ)“ des Hamburger Rechtsextremisten Jürgen Rieger ist keine Stiftung. Dieser Namensbestandteil aber, so mag Rieger gedacht haben, könnte dem Image dienlich sein. Ins Londoner Handelsregister hatte er sie im Jahr 2001 aber als „Private Limited Company“ eintragen lassen. Dieser Eintrag soll nun im September erlöschen. Denn die Frist, den Behörden die Bücher für dieses Jahr vorzulegen, ist verstrichen. Als Gerücht macht das schon länger die Runde. „Dass da was versäumt worden ist“, glaubt Rieger laut Bremer Weser-Kurier jedoch nicht.

Schon 2004 erklärte das niedersächsische Innenministerium, die WTJ gleiche nach deutschem Recht einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Der Vorteil der in England gängigen Limited: Ihre Gründung ist billiger und geht schneller als bei einer GmbH. Wesentlich mehr als das Haftungskapital von einem englischen Pfund – rund 1,40 Euro – soll Rieger, bis dato alleiniger Inhaber und Bevollmächtigter, nicht eingezahlt haben.

Sollte die WTJ erlöschen, dürfte sich an den Machenschaften indes wenig ändern. An die Konten kommen die Behörden wohl nicht heran; nach Riegers Angaben hat die Firma ein Volumen von „über einer Million“. Zusätzlich hält er Aktien und Immobilien. Beim Hotelpoker in Delmenhorst dürfte er so auch ohne WTJ weiter mitspielen. AS

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