: Streit um Geld: Kolat bleibt beim System
MIGRANTEN Welche Gruppe bekommt wie viel Geld?
Welche Migrantenorganisationen in Berlin mit wie viel Fördergeld unterstützt werden, darüber ist in Berlin ein Streit ausgebrochen. Bereits in den vergangenen Wochen hatten sich Organisationen kritisch zu dem seit Jahresbeginn gültigen neuen Fördersystem geäußert. Am Montag warfen die Berliner Grünen Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) in der taz eine verfehlte Verteilung von Geldern für Flüchtlinge und Migranten vor. Kolat wies die Vorwürfe umgehend zurück.
„Wir verteilen nicht nach Plansystem, das Partizipations- und Integrationsprogramm ist ein Wettbewerb der Konzepte. Wir haben die Kriterien dazu transparent neu entwickelt und veröffentlicht“, sagte Kolat am Montag. Alle Vereine und Projekte hätten die Möglichkeit, am sogenannten Interessensbekundungsverfahren teilzunehmen.
Insgesamt seien 142 Anträge mit einem Antragsvolumen von 15,5 Millionen Euro eingereicht worden. Die Auswahl sei auf 32 herausragende Projekte gefallen. Davon seien 13 Projekte nun erstmalig dabei, darunter der ambulante Kinder- und Jugendhilfeträger LebensWelt, mit dessen Hilfe sich afrikanische Frauen selbst organisieren, betonte Kolat. Sie fügte hinzu: „Es kam mir besonders darauf an, eine gute Mischung zu finden aus langjährig bewährten Migrantenorganisationen, die schon viel bewegt haben, und neuen Initiativen und kleineren Vereinen, die neue Ideen einbringen.“
Die Grünen hatten Kolat zuvor eine verfehlte Verteilung von Fördergeldern vorgeworfen. „Die afrikanische Community bekommt fast nichts“, hatte die Grüne Susanna Kahlefeld gesagt. Auch Beratungsstellen, die sich um Flüchtlinge kümmern, würden von Kolat nicht mehr gefördert. „Angesichts steigender Flüchtlingszahlen ist das ein Unding“, kritisierte die Grünen-Polikerin. (epd)
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