Film: Wesh Wesh
Begleitend zu der Ausstellung „Pierre Bourdieu – der Algerienkrieg und die Fotografie“ widmet sich das Metropolis heute und am Montag dem Komplex Migration und zeigt im Original mit Untertiteln das Erstlingswerk „Wesh Wesh – qu’est-ce qui se passe?“ des 1966 in Algerien geborenen Regisseurs und Schauspielers Rabah Ameur-Zaïmeche, der auch die Hauptrolle spielt. Der Film erzählt von Kamal, der im Anschluss an eine verbüßte Haftstrafe mit nachfolgender Ausweisung heimlich zu seiner Familie in die Trabantenstadt Les Bosquets vor den Toren von Paris zurückkehrt – wo auch Ameur-Zaïmeche lebt – und nun alles richtig machen will. Wieder muss er erfahren, dass alle Versuche, an Arbeit und Papiere zu kommen, ergebnislos bleiben. Also beschließt er, sein Pech geduldig zu ertragen. Währenddessen kommt sein kleiner Bruder mit dem Gesetz in Konflikt. Rabah Ameur-Zaïmeche zeigt mit großer Genauigkeit, viel Sensibilität und ohne jede Sensationslust die ungeheure Ratlosigkeit und Orientierungslosigkeit der in Pariser Banlieues Lebenden, die im Film als Schauspieler mitwirken. Ein filmisches Protokoll, das Fragen stellt und weit entfernt ist von endgültigen Antworten.
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