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Magische Momente

BLUE NOTES Unter dem Titel „Jazz’n’the Movies“ zeigt das Bremer Kino City 46 in Kooperation mit der Musikmesse Jazzahead Porträts von Jazz-Musikern

Wenn man Jazz nur hört, fehlt etwas. Gerade weil diese Musikform wie keine andere aus dem Moment entsteht, ist es reizvoll, den Musikern beim Improvisieren zuzusehen. Deshalb sind Filme über Jazz-Musiker so beliebt bei den Fans und deshalb zeigt die Jazzmesse Jazzahead, die im Mai im Bremer Kongress-Zentrum stattfindet, in Kooperation mit dem Kommunalkino City 46 eine Filmreihe zum Thema.

Die Reihe beginnt bereits kommende Woche mit der 1983 gedrehten Dokumentation „Talmage Farlow“ von Lorenzo Di Stefano. In den 40er-Jahren spielte Farlow Gitarre im Trio von Red Norvo, in dem der später sehr berühmte Charles Mingus den Bass spielte. Farlow wurde dagegen nicht wegen seiner Spielweise zur Legende, sondern weil er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere ganz aus dem Musikgeschäft zurückzog und wieder in seinem ursprünglichen Beruf als Schildermaler arbeitete. Überraschend kehrte er 1976 wieder auf die Jazzbühnen zurück und kam dann mit dem Red-Norvo-Quartett auch nach Europa. Er spielte bis ins hohe Alter und starb im Jahr 1998.

„Thelonius Monk: Straight, No Chaser“ gilt als eines der besten Musikerporträts der Filmgeschichte. Den Kern der in Schwarzweiß gedrehten Dokumentation bilden Aufnahmen von einer Tournee des exzentrischen Pianisten in den 60er-Jahren. 1988 wurde dieses Material von Charlotte Zwerin neu geschnitten und durch neue Aufnahmen ergänzt, in denen Zeitzeugen von ihren Erfahrungen mit Thelonius Monk erzählen.

Für „Charlie Mariano – Last Visit“ begleitete Axel Engstfeld den Saxofonisten während der letzten Jahre seines Lebens. Der amerikanische Musiker zog in den 70er-Jahren nach Europa, weil er hier von seiner Musik leben konnte.

Für die modische Ästhetisierung des Jazz sind in nicht geringem Maße die Bilder des Fotografen William Claxton prägend, den der Film „Jazz Seen“ von Julian Benedikt vorstellt. Keiner konnte die Musiker so attraktiv und romantisch aussehen lassen wie er.

Das Kurzfilmprogramm „Frauen im Jazz“ besteht aus drei Dokumentationen, die zwischen 1986 und 1991 von Greta Schiller und Andrea Weiss gedreht wurden, und in denen Musikerinnen wie Maxinne Sullivan, das Duo Tiny & Ruby sowie die rein weibliche Bigband International Sweethearts of Rhythm vorgestellt werden.

„Marilyn Mazur – Queen of Percussion“ ist ein Porträt der dänischen Perkussionistin, die mit Miles Davis, Gil Evans und Jan Garbarek spielte. Marilyn Mazur wird nach dem Film ein kleines Konzert geben.  HIP

Jazz’n’the Movies: 19. März bis 16. Mai, City 46, Bremen

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