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„Nicht funktionsfähig“

ANHÖRUNG Experten kritisieren Hamburgs neues Konzept für die Erziehungsberatungsstellen

Teilweise scharfe Kritik haben Fachleute auf einer Expertenanhörung des Familienausschusses an der geplanten Umstrukturierung der Erziehungsberatung (EB) geübt. Mit einem neuen Rahmenkonzept soll die bislang fallbezogene Finanzierung der von Freien Trägern unterhaltenen Beratungsstellen auf eine Pauschalfinanzierung umgestellt werden – und gleichzeitig gekürzt.

In Hamburg gibt es zwölf städtische Beratungsstellen, dazu neun in freier Trägerschaft. Ihre Hilfe nehmen pro Jahr 7.000 Familien in Anspruch. Während die kommunalen Beratungsstellen pauschal Geld für Personal und Sachmittel erhalten, mussten die Freien bislang jeden Fall einzeln abrechnen.

Achim Haid-Loh vom evangelischen Zentralinstitut für Familienberatung in Berlin führte aus, dass in Hamburg keine Mindeststandards für die Beratungsstellen vorgesehen sind. Während in Berlin mindestens drei Pädagogen pro Beratungsstelle arbeiten, zudem unterstützt von einer Teilzeit-Verwaltungskraft, liegt in Hamburg der Schnitt bei unter 2,7 Fachkräften.

Einige Hamburger Stellen seien personell sogar so dünn ausgestattet, dass sie nach Meinung von mehreren der anwesenden Experten gar „nicht funktionsfähig“ sind. Um die Berliner Standards zu erreichen, müsste das Personal in Hamburg demnach um 64 Stellen aufgestockt werden, von 53 auf 117.

„Die Experten haben am neuen Konzept kein gutes Haar gelassen“, resümiert die familienpolitische Sprecherin der Grünen, Christiane Blömeke, die Anhörung. Familien mit Erziehungsproblemen seien in Hamburg „deutlich schlechter versorgt als in anderen Städten“. Da keine „Mindeststandards“ für die Ausstattung geplant seien, könne jeder Bezirk „entscheiden, wie es gerade in die Haushaltslage passt“. Und die sieht in allen sieben Bezirken trist aus – nicht zuletzt wegen der Sparvorgaben durch den Senat.  MAC

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