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Jeder Trip ein echtes Unikat

WELTERKUNDUNG Die 100. „taz-Reise in die Zivilgesellschaft“ startet Ostermontag nach Marokko – wie die erste vor sechs Jahren. Ein Rückblick

Wohin die taz reist

■ Bei den bisherigen 100 taz-Reisen war Palästina/Israel das beliebteste Ziel mit 140 TeilnehmerInnen, gefolgt von Iran (127), Marokko (122), Istanbul (102) und Irland mit 79 Teilnehmenden. Das wird sich aber dieses Jahr dank eines wahren Iran-Reisebooms ändern: 2014 finden noch vier weitere Iranreisen statt; eine Hälfte ist schon ausgebucht, in der anderen sind noch Plätze frei. (thoha)

VON THOMAS HARTMANN

Anfang 2008 präsentierte die taz ein neues Angebot mit folgender Überlegung: taz-MitarbeiterInnen in aller Welt haben viel mehr Kenntnisse über „ihre“ Länder, als in ihren taz-Artikeln deutlich werden kann. So lag die Idee nahe, ihr Hintergrundwissen noch anders zur Geltung zu bringen: als Reisebegleiter.

Auf den taz-Reisen sind ihre persönlichen Erfahrungen von großem Nutzen für die Reisenden. Am wichtigsten sind ihre Kontakte zu Projekten, Gruppen und engagierten Personen im Land. Denn die taz-ReiseleiterInnen vermitteln Begegnungen mit Personen, die in ihrer Gesellschaft etwas bewegen wollen, die davon berichten können, warum ein Problem drückt und wie es bewältigt werden kann.

Inzwischen hat sich die neue Idee dieser sehr persönlichen Informationsvermittlung bewährt: Die Reisende erhalten viel intensivere Einblicke ins Urlaubsland und die Dynamik seiner Gesellschaft. Deswegen bleiben taz-Reisen wohl auch länger in der Erinnerung. Bisher sind über 1.200 Menschen mit uns gereist; viele von ihnen schon mehrfach, meist zwei, drei Mal.

Erst allmählich haben wir festgestellt, dass oft außergewöhnlich anregende Reisegruppen zusammenkommen. Sie bestehen zu über zwei Dritteln aus taz-LeserInnen; offenbar haben sie mehr Gemeinsamkeiten, als man dies bei anderen Gruppenreisen antrifft.

So sind schon Freundschaften entstanden; einige Reisende verabreden sich zu weiteren gemeinsamen Trips. Mehrfach haben Personen teilgenommen, die noch nie im Leben eine Gruppenreise mitgemacht hatten. Doch bei taz-Reisen sind sie auf den Geschmack gekommen. Vorsichtiger gesagt: Sie reisen weiter gern alleine, sehen aber den Nutzen einer Reiseleitung mit Kontakten zur Zivilgesellschaft und finden die taz-Reisegruppen doch auch ganz angenehm.

Zwei Haken gibt es: taz-Reisen sind teurer, als wir es gerne hätten. Und dann die Sache mit dem Fliegen. Der Preis ergibt sich aus den höheren Kosten bei der Reise (Honorare für Experten, Spenden für Projekte) und bei der Organisation. Denn jede Reise ist ein Unikat. Schöne Bauwerke und Landschaften kann man jederzeit besichtigen, aber Begegnungen mit anderen müssen immer neu arrangiert werden.

Weil viele taz-LeserInnen Flüge vermeiden wollen, haben wir Reisen innerhalb Europas verstärkt und bieten diese (mit Ausnahme der Moskau-Fahrt) ohne Anreise an, so dass jedeR selbst zwischen Bus, Bahn oder Flug wählen kann. Tatsächlich sind taz-Reisende schon allein auf dem Landweg bis nach Indien und Vietnam gereist, mehrere Wochen lang, um sich dort der taz-Gruppe anzuschließen. Es sind eben Gruppenreisen für IndividualistInnen.

Jedes Jahr entwickeln wir neue Reiseziele und nehmen andere aus dem Programm, mangels Zuspruch oder wegen Turbulenzen im Reiseland. Ab August stellen wir die Reisetermine für 2015 ins Netz. Ab Ende November finden Sie die vollständigen Ausschreibungen mit Preis und Programm an der gewohnten Stelle: www.taz.de/tazreisen.

Thomas Hartmann war und ist Projektleiter der „taz-Reisen in die Zivilgesellschaft“

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