Werder-Stürmer Aaron Hunt: Der mit dem Riecher
Spätestens seit dem 6:1-Sieg von Werder Bremen gegen Mainz 05 am Freitagabend ist klar: Aus dem „K und K“- ist ein „K und H“-Sturm geworden. Aaron Hunt hat an der Seite von Miroslav Klose den Platz eingenommen, der vergangene Saison noch Ivan Klasnić gehörte.
In Mainz unterstrich der 20-Jährige erneut seine Topform. Hunt erzielte nicht nur seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga, er verhalf auch dem Kollegen Klose mit zwei Vorlagen zu zwei Toren – für Klose nach zehn torlosen Spiele ein lang ersehntes Erfolgserlebnis.
Seit dem Gala-Abend in der Champions-League gegen den FC Barcelona vor genau einem Monat ist Aaron Hunt fester Bestandteil der Bremer Anfangsformation. Und es scheint, als sei die Formkurve der gesamten Elf an die des jungen Stürmers gekoppelt: Werder hat seit Hunts Aufstieg zum Stammspieler kein einziges Spiel mehr verloren.
Die gesamte Rückrunde der vergangenen Saison hatte Hunt noch wegen einer Knieverletzung verpasst. Die Entwicklung des talentierten Stürmers, der das Werder-Fußballinternat besucht und bis dato alle Jugendnationalmannschaften durchlaufen hatte, stagnierte. Auch deshalb stand vor Beginn dieser Spielzeit ein Wechsel Hunts zu Alemannia Aachen im Raum.
Hunt aber blieb bei Werder und wollte allen zeigen, warum er richtig in der U21 ist. Auch Werder-Trainer Thomas Schaaf setzte auf den Jungen, der in Goslar geboren wurde, und hatte recht: Hunt hat sich berappelt und besticht durch seine Fähigkeit vorauszusehen, wie sich Spielzüge entwickeln und wo sich Chancen ergeben. Die neue Selbstsicherheit, die der Sohn eines Deutschen und einer Engländerin auf dem Platz zeigt, litt auch nicht durch die verpasste Qualifikation zur U21-Europameisterschaft und die Rassismus-Vorwürfe englischer Spieler nach der Play-Off-Niederlage.
In den nächsten Wochen muss Hunt nun zeigen, ob er sein Leistungsniveau halten kann. „Wir ergänzen uns richtig gut“, sagt Miroslav Klose über Hunt. „Aber es zeichnet uns Stürmer alle aus, dass trotz des großen Konkurrenzkampfes jeder mit jedem spielen kann.“ Lucas Vogelsang
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