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In Slawjansk verschleppt

UKRAINE Künstler Pawlo Jurow und Denis Hryschtschuk spurlos verschwunden

BERLIN taz | In Slawjansk werden offensichtlich nicht nur Mitarbeiter der OSZE entführt, sondern alle, die sich unabhängig von den russischen oder ukrainischen Medien ein eigenes Bild von den Ereignissen in der Ostukraine machen wollen. Vor mittlerweile zwei Wochen, am 25. April, wurden der vielfach ausgezeichnete ukrainische Regisseur Pawlo Jurow und der Künster Denis Hryschtschuk von den sogenannten prorussischen Separatisten und selbst ernannten Machthabern in Slawjansk verschleppt. Seither gibt es keine Nachricht über ihren Verbleib. Die beiden waren am Morgen nach Slawjansk gefahren, um sich vor Ort über die dortigen Vorgänge zu informieren, da sie ein Theaterstück über die Ereignisse vorbereiteten. Am Abend desselben Tages wollten sie nach Kiew zurückfahren

Ukrainische Regisseure und Theatermacher haben den selbst ernannten Machthabern in der „Volksrepublik Donezk“ nun einen Brief mit der Bitte um Freilassung übergeben. Inzwischen haben sich mehr als 50 russische Künstler dem Appell ihrer ukrainischen Kollegen angeschlossen und setzen sich für die Freilassung der beiden ein. Bisher allerdings vergeblich. Vor einigen Tagen berichtete ein Augenzeuge, dass Jurow und Hryschtschuk noch leben, aber geschlagen würden.

ALEXANDER KRATOCHVIL

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