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Pauker: anwesend

An NRW-Schulen sind weniger Stunden ausgefallen. Zu Lasten von Fortbildungen, sagen LehrerInnenverbände

DÜSSELDORF taz ■ Die Bildungsverbände in Nordrhein-Westfalen können sich über den stark gesunkenen Stundenausfall an den Schulen im Land kaum freuen. „Mit den geringeren Ausfällen ist die Arbeitsbelastung der Lehrer, vor allem bei den Teilzeitbeschäftigten, gestiegen“, sagte Christel Jungmann, Sprecherin des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) in NRW. Auch Andreas Meyer-Lauber von der Bildungsgewerkschaft GEW kritisierte: „Zwar wurde in den Grundschulen eine Vertretungsreserve eingeführt, in allen anderen Schulformen müssen die Lehrer aber wesentlich mehr arbeiten als vorher.“

Landesbildungsministerin Barbara Sommer (CDU) hat gestern die Ergebnisse einer Stichprobe vorgestellt, nach der im vergangenen Schuljahr an den über 6.000 Schulen in NRW rund 2,8 Millionen Unterrichtsstunden ausgefallen waren. Damit sei der Stundenausfall um 45 Prozent seit dem Vorjahr gesunken. Im Schuljahr 2005/2006 waren es noch fünf Millionen Stunden. „Es ist ein Erfolg der Lehrerinnen und Lehrer, die dafür hart gearbeitet haben“, sagte Sommer. Sie führt die Entwicklung auf die 1.000 zusätzlichen Lehrerstellen zurück, die das Ministerium eingerichtet habe. Den größten Stundengewinn haben die Grundschulen mit einem Rückgang von 76 Prozent der Ausfälle.

Ein möglicher Grund für den geringeren Stundenausfall seien erschwerte Fortbildungsbedingungen, so Jungmann. Sommer hatte die LehrerInnen im vergangenen Jahr aufgefordert, Fortbildungen nicht während des Unterrichts zu nehmen. „Die Innovation in der Schule funktioniert ohne Fortbildung nicht“, sagt auch Meyer-Lauber. Die Lehrer müssten die gesunkenen Stundenausfälle auch mit rund drei Millionen zusätzlichen Unterrichtsstunden pro Schuljahr ausgleichen. MORITZ SCHRÖDER

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