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Sanfter Tonfall

HAUSHALT Bei einer Diskussion treffen Kulturleute auf FachpolitikerInnen. Deren Aussagen bleiben vage

Bis ein neuer Haushalt da ist, hängen etliche Projekte und Institutionen in der Luft

Hamburgs Kulturlandschaft bleibt in Unruhe, auch wenn die umstrittenen Sparbeschlüsse von Kultursenator Reinhard Stuth (CDU) angesichts der kommenden Neuwahlen obsolet sind: Bis ein neuer Haushalt da ist, hängen etliche Projekte in der Luft. Wie viel etwa muss das Schauspielhaus sparen? Werden „Tanzplan“ und Kinderkultur weiter gefördert? Themen wie diese brannten den Vertretern der Kulturinstitutionen Dienstag Abend auf Kampnagel unter den sprichwörtlichen Nägeln.

Anlass: eine Podiumsdiskussion zum „Notstand Kultur“, bei der die kulturpolitischen SprecherInnen von CDU, GAL und Linksfraktion sowie, für die SPD, Dorothee Stapelfeld geladen waren. Für den Erhalt der vier stadthistorischen Museen – Altonaer, Museum der Arbeit, Hamburg- und Helmsmuseum – plädierten in neuer Eintracht Stapelfeldt und die Grüne Eva Gümbel. Wohlgemerkt: Die damals mitregierende GAL hatte noch im September des Senators mitgetragen, das Altonaer Museum zu schließen.

Überraschend milde auch Brigitta Martens (CDU) zum Thema Museumsstiftung: Wenn die bis zum 1. 4. nicht sagen könne, wie sie 3,5 Millionen spare – wie es Stuth fordert –, „dann geht das eben nicht“. Stiftungsschefin Kirsten Baumann warf ein, sie solle ja gar kein Sparkonzept vorlegen. Sondern bloß ein Konzept. Das hatte man bisher anders gehört.

Stapelfeldt plädierte einerseits für eine solide Ausstattung der Kultur: „Die aktuellen Sparbeschlüsse können nicht Basis für einen Haushalt 2011/2012 sein.“ Andererseits habe der bisherige Senat „die Hausaufgaben nicht gemacht“. Will sagen: Sollte die SPD demnächst Verantwortung tragen, könnte sie ähnliche Finanzlecks entdecken wie zuvor die CDU. Und möglicherweise unpopulär sparen müssen – vielleicht gar bei der Kultur. PS

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