URTEIL NACH 13 JAHREN
: Harry Wörz endgültig freigesprochen

KARLSRUHE | Nach mehr als 13 Jahren ist in einem bundesweit einzigartigen Fall der Angeklagte Harry Wörz endgültig von dem Vorwurf des versuchten Mordes an seiner Frau freigesprochen worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verwarf die Revisionen gegen ein gleichlautendes Urteil des Landgerichts Mannheim. Damit zogen die Karlsruher Richter einen Schlussstrich unter den Fall mit insgesamt elf Verfahren vor verschiedenen Gerichten.

Der heute 44 Jahre alte Wörz war vom Landgericht Karlsruhe im Januar 1998 zu elf Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt worden, weil er seine getrennt von ihm lebende Frau angeblich nach einem Streit mit einem Schal stranguliert hatte. Die Frau, eine Polizistin, überlebte die Attacke mit schweren Gehirnschäden und kann zu dem Täter keine Angaben machen. Wörz kam nach vier Jahren und acht Monaten auf freien Fuß, nachdem er in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen worden war. Zuvor hatte ein Zivilgericht 2001 den Verdacht bekräftigt, dass der Geliebte der Frau, ebenfalls ein Polizist, tatverdächtig sein könnte. (afp)