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Unendliche Wüste

FILMESSAY Patricio Guzmans „Nostalgia de la Luz“ macht sich mit Astronomen, Archäologen und Angehörigen von Diktatur-Opfern auf die Suche nach Vergangenheit und Gegenwart

In die Atacama-Wüste führt der Filmessay „Nostalgia de la Luz“ des chilenischen Dokumentarfilmers Patricio Guzman: Astronomen blicken hier von sechs Observatorien aus in den Himmel, zu Sternen, die längst der Vergangenheit angehören. Archäologen suchen zwischen den Felsen der Wüste nach Spuren menschlichen Lebens aus den letzten 1.000 Jahren. Und alte Frauen im Sand nach den Resten ihrer im Internierungslager der Pinochet-Diktatur ermordeten Angehörigen, deren Körper zerstört und in der Wüste zerstreut wurden.

So zeichnet Guzman poetisch wie politisch, mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und atemberaubenden Bildern des Weltalls eine komplexe Topografie einer umkämpften Vergangenheit und eines unendlichen Kampfes gegen das Vergessen: Miguel hat seine Haft in der Wüste nur wegen seines außergewöhnlichen Erinnerungsvermögens überlebt. Luis hat sich die Zeit im Lager erleichtert, indem er mit selbst gebauten Geräten die Sterne beobachtete. Welchen Zusammenhang haben Zeit und Licht im Universum? MATT

■ Do, 23. 12. und Sa, 25. 12 bis Mi, 29. 12., je 17 Uhr; Do, 30. 12. und Sa, 1. 1. bis Mi, 5. 1., je 19 Uhr; 3001, Schanzenstraße 75 (im Hof)

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