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Notstand: Pflege in Not

Ältere Menschen zu Hause zu pflegen fordert – so sehr, dass viele Angehörige und Pfleger sich offenbar auch oft überfordert fühlen. Sowohl in der häuslichen als auch in der stationären Pflege berichteten über die Hälfte der Pflegenden von Aggressionsgefühlen gegenüber den Patienten, sagt Gabriele Tammen-Parr, Leiterin der Beratungsstelle Pflege in Not.

Seit nun 15 Jahren gibt es den Verein, der sowohl Angehörige von Pflegebedürftigen als auch professionelle Pflegedienste berät – und man arbeite zunehmend unter Druck, so Tammen-Parr.

Seit Beginn des Projekts im Jahr 1999 muss Pflege in Not mit zwei Personalstellen auskommen – obwohl die Zahl der Pflegebedürftigen und also der Bedarf an Beratung seither gestiegen seien, sagt Tammen-Parr. Etwa 20.000 Gespräche führten die ExpertInnen von Pflege in Not jährlich, am Telefon oder vor Ort. „Für eine angemessene Beratung bräuchten wir aber mindestens vier Stellen“, rechnet die Pflege-in-Not-Leiterin vor.

Mario Czaja (CDU), Senator für Gesundheit und Soziales, gratulierte zum 15. Geburtstag und lobte das Projekt als vorbildlich – weitere Gelder mochte der Senator allerdings freilich nicht in Aussicht stellen.

Der Druck, der auf PflegerInnen, Angehörigen und also auch auf den BeraterInnen von Pflege in Not lastet, wird in den nächsten Jahren indes weiter zunehmen: Derzeit leben etwa 100.000 Pflegebedürftige in Berlin. Im Jahr 2030 werden es nach Schätzungen des Senats bereits 170.000 sein. MATTHIAS BOLSINGER

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