: BMW fährt Mercedes davon
Das Geschäft mit den tonnenschweren Luxusautos läuft gut für BMW, Mercedes und neuerdings Audi. Dabei können sie auch anderes bauen – sparsame Diesel zum Beispiel
DETROIT ap ■ Im Ringen um die Spitze der Auto-Luxusklasse hat BMW den Erzrivalen Mercedes im Jahr 2006 erneut abgehängt: Die Marke BMW steigerte den Absatz weltweit um 5,2 Prozent auf 1,185 Millionen Fahrzeuge, während Mercedes bei einem Wachstum von 6,5 Prozent nur 1,148 Millionen schaffte.
„Es ist unser Anspruch, dass wir im Premiumsegment die Nummer eins bleiben“, sagte BMW-Vertriebsvorstand Michael Ganal auf der Autoshow in Detroit. Mercedes-Chef Dieter Zetsche reagierte einsilbig und erklärte, die Frage der Nummer eins „kümmert uns nicht“.
Dabei drängt schon die dritte deutsche Premiummarke nach. Audi legte mit einem Plus von 9,2 Prozent das stärkste Wachstum 2006 hin. Mit einem Absatz von 905.000 Fahrzeugen sitzt die VW-Tochter BMW und Mercedes im Nacken. 2008 soll die Millionenmarke geknackt werden, teilte der neue Vorstandschef Rupert Stadler mit.
Die spektakulärsten Neuheiten der deutschen Topmarken in Detroit protzten vor allem mit Größe – und hohem Verbrauch. Mercedes zeigte die Studie Ocean Drive, ein viertüriges Luxuscabrio mit gigantischem Grill. Audi präsentierte den besonders mächtig motorisierten, tonnenschweren Geländewagen Q7, der 650 PS und 12 Zylinder mitbringt. Verlassen wollen sich die Konzerne aber nicht auf das Luxusgeschäft. Sie setzen zusätzlich auf eine breite Modellpalette sparsamer Diesel. „Der US-Markt wird langsam verbrauchsbewusst“, sagte BMW-Vorstand Michael Ganal. Mercedes stellte den ersten Bluetec-Diesel in einem Geländewagen GL 320 vor.
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