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Pakistan will reine Weste haben

Regierung in Islamabad weist jüngste Vorwürfe, nach denen Taliban-Chef Mullah Omar vom pakistanischen Geheimdienst unterstützt wird, als „reine Lüge“ zurück

DELHI taz ■ Pakistan hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach Taliban-Anführer Mullah Omar von der pakistanischen Grenzstadt Quetta mit Unterstützung des pakistanischen Geheimdienstes ISI die Taliban-Operationen in Afghanistan leite.

Der afghanische Geheimdienst hatte am Mittwoch ein Video veröffentlicht, in dem ein kürzlich in Afghanistan festgenommener Taliban-Sprecher sagte, Mullah Omar befinde sich in der pakistanischen Stadt Quetta nahe der afghanischen Grenze. Er werde vom ISI beschützt, der auch Selbstmordanschläge der Taliban in Afghanistan finanziere.

Pakistans Regierung verweist indes auf fragwürdige Verhörmethoden der Afghanen. „Wir fragen uns, unter welchen Umständen er diese unbegründeten Anschuldigungen gemacht hat“, so Außenamtssprecherin Tasneem Aslam. Shaukat Sultan, Militärsprecher von Präsident Musharraf, bezeichnete die Aussagen als „absurde und reine Lüge“. Afghanistan solle endlich aufhören, seine internen Probleme vor die Tür Pakistans zu legen.

Die jüngsten Vorwürfe haben umso mehr Gewicht, als Islamabads Doppelspiel nichts Neues ist. Vor zehn Jahren war es der ISI, der Ausbildung und Ausrüstung der Taliban durch islamische Parteien koodinierte. Schon damals wies die Regierung entsprechende Vorwürfe zurück.

Dass Musharrafs Unschuldsbeteuerungen immer noch akzeptiert werden, liegt im Glauben des Westens begründet, dass er nicht Herr im eigenen Haus ist. Dass spielt Musharraf aus und zwingt auch die USA zu einem diplomatischen Doppelspiel. Während Geheimdienstchef John Negroponte letzte Woche in Washington Pakistan vorwarf, Al-Qaida-Verbände auf seinem Boden zu dulden, befand sich der Unterstaatssekretär Richard Boucher in Islamabad und stellte der Regierung Persilscheine aus. BERNARD IMHASLY

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