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Unter drei doppelt

Schwarz-Gelb will Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren erhöhen. NRW-Grüne fordern Rechtsanspruch

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Die Landesregierung will im kommenden Jahr die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren verdoppeln. Mit In-Kraft-Treten des neuen Kindergartengesetzes werde es 2008 mit mindestens 32.000 Plätzen ein doppelt so großes Angebot in Tageseinrichtungen geben wie heute, sagte Familienminister Armin Laschet (CDU) am Freitag in einer Aktuellen Stunde des Landtags.

Auch in den Jahren 2009 und 2010 werde die Zahl der Betreuungsplätze weiter erhöht, um die versprochene Versorgungsquote von 20 Prozent zu erreichen. „Dafür wird Geld bereitgestellt“, versicherte Laschet. Die Opposition warf der Regierung vor, mit Zahlenspielereien darüber hinwegtäuschen zu wollen, dass sie kein Konzept habe. Die SPD bekräftigte ihre Forderung nach Betreuungsplätzen für 40 Prozent aller Kinder unter drei Jahren. Die Grünen sprachen sich für einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr aus.

Derzeit stehen nach Regierungsangaben in Tagesstätten 16.000 Plätze für unter Dreijährige zur Verfügung. Außerdem gebe es noch 17.000 Plätze in Spielgruppen und etwa 10.000 Plätze bei Tagesmüttern. Bis 2010 soll es nach Angaben von FDP-Fraktionsvize Christian Lindner insgesamt 90.000 Plätze geben. Bei den Zweijährigen werde die Versorgungsquote 40 Prozent betragen. Dazu sollen auch mehr Plätze bei Tagesmüttern und -vätern beitragen, für die Qualitätsstandards geplant sind. Dies sei keine Betreuung zweiter Klasse, wie das Beispiel Skandinavien zeige, wo die Familienpflege das Rückgrat der Betreuung sei, betonte Lindner. Die SPD hält diese Pläne für unzureichend. Im Jahr 2010 müssten mindestens 120.000 Betreuungsplätze angeboten werden, um den Bedarf zu decken.

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