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Polizei will Castor-Stopp

■ Gewerkschaft schreibt an Minister: Sorge um Strahlenbelastung

Berlin (taz) – Ausgerechnet die Gewerkschaft der Polizei hat den Blick vom Politikgerangel auf die eigentliche Gefahr der Castor-Behälter gelenkt. Nach einer Veranstaltung von Greenpeace mit Strahlenforschern Ende Januar in der Uni Bonn schrieb Klaus Steffenhagen, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), unbequeme Briefe an die Konferenz der Innenminister (der Briefwechsel liegt der taz vor): Auch die staatlichen Wissenschaftler hätten entscheidende Fragen nicht beantworten können – „ob die Möglichkeit bestanden haben könnte, daß die eingesetzen Kräfte beim letzen Castor-Transport eine Dosis erhalten haben, die oberhalb des Bevölkerungsgrenzwertes lag“. Und „ob eine Strahlengefährdung ausgeschlossen werden könnte, wenn sich jemand über einen Zeitraum von fünf Stunden in einem Abstand von anderthalb Metern seitlich neben dem Transportbehälter aufgehalten hätte“ (die konkrete Einsatzsituation im Wendland).

Der Vorsitzende der Ministerkonferenz, Rudi Geil, antwortete am 31. Januar nur lau, daß derzeit ein „Gesamtdurchführungskonzept erarbeitet werde“. Dort würden „aufgrund einer Eingabe der GdP“ die Strahlenfragen behandelt. Der Castor-Transport war zu dieser Zeit längst abgemachte Sache. Mehrere Behälter mit hochstrahlendem Atommüll für die erste Märzwoche im Wendland wurden angekündigt. Die Antwort überzeugte Steffenhagen allerdings nicht. Nach Rücksprache mit Wissenschaftlern forderte die GdP die Innenminister am 5. Februar auf, „dafür Sorge zu tragen, daß der nächste Castor-Transport ausgesetzt wird. rem/gero

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