: Betr.: kinotaz nord
A
Alpha Dog – Tödliche Freundschaft USA 2006, R: Nick Cassavetes, D: Ben Foster, Shawn Hatosy
„Ein Streit unter jugendlichen Kleinkriminellen gipfelt in der Entführung eines Jungen, der bald eine fast freundschaftliche Beziehung zu den Entführern entwickelt. Immer wieder scheint eine friedliche Lösung des Konflikts möglich, doch Druck von außen sowie das Verhaftetsein der Jungen in Macho-Allüren und Versagensängsten sowie das Fehlen moralischer Werte führen zur Eskalation. Die filmische Rekonstruktion eines authentischen Falls will den Ursachen von Jugendgewalt in einer Mischung aus epischem Drama und Reality-TV auf den Grund zu gehen, weist aber allzu voreilig den Erwachsenen die Schuld zu.“ (filmdienst) H, HH, OL
B
Ballets Russes USA 2005, R: Dayna Goldfine, Daniel Geller
„Die Geschichte zweier Ballettensembles, die von russischen Exilanten um 1900 in Paris gegründet wurden und um die ganze Welt tourten: Die noch lebenden Tänzer, heute 70 bis 90 Jahre alt, sind die mitreißend gut gelaunten Helden des Films. ‚Geld hatten wir wenig‘, resümiert eine ehemalige Primaballerina. ‚Aber die Kunst hat uns reich gemacht.‘ Den Zuschauer macht dieser Film glücklich.“ (Cinema) HB, HH
Born to be wild – Saumäßig Unterwegs USA 2007, R: Walt Becker, D: Darsteller: John Travolta, Tim Allen
„Der deutsche Titel verdeutlicht bereits mehr als treffend wohin die Reise dieser Komödie um vier von der Midlife-Krise geplagte Motorradfahrern geht: ins Niemandsland des bodenlosen Humors. Sex- und Fäkalgags nehmen kein Ende - nur was soll daran komisch sein? Irgendwie muss dieser ganze regressive Pipi-Kacke-Fick-Humor etwas mit der total verklemmten amerikanischen Gesellschaft zu tun haben. Im aufgeklärten Europa braucht das glücklicherweise niemand lustig zu finden.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Boy Culture USA 2006, R: Q. Allan Brocka, D: Derek Magyar, Patrick Bauchau
„Sexuelle Irrungen und Wirrungen in einer Schwulen-WG: Jungtunte Joey schmachtet Callboy ‚X‘ an, der wiederum den bindungsscheuen Andrew ganz für sich allein haben will. Das klingt nach einer Triebstau-Schmonzette, ist aber – auch wenn das schmucke Trio ausgiebig ‚oben ohne‘ agiert – eine scharfsinnige Studie männlicher Begierden und Ängste über Rassen- und Altersgrenzen hinweg.“ (Cinema) HH
C
Congo River - Au-delà des ténèbres Belgien/Frankreich 2005, R: Thierry Michel / Originalfassung mit Untertiteln
„Im Mittelpunkt des Films des belgischen Dokumentaristen Thierry Michel steht der Kongo beziehungsweise eine Reise auf dem gewaltigen Fluss, die von der Mündung in den Atlantik bis zur Quelle führt. Der Film macht Abstecher in die koloniale und postkoloniale Vergangenheit des Landes und blickt auf kurzen Landausflügen in eine Gegenwart, die von auffallender Religiosität geprägt ist: christlich bei den Gläubigen, die wortreich zu Spenden für eine neue Kirche ermuntert werden, magisch-fetischistisch bei den Mai-Mai-Milizen, von deren Scheusslichkeiten die Vergewaltigungsopfer in einem Spital zeugen. Am farbigsten wirkt aber die Fahrt stromaufwärts auf einem schwimmenden Dorf mit rund dreihundert Menschen, wobei der Kapitän wegen der Untiefen äusserste Vorsicht walten lassen muss.“ (Neue Zürcher Zeitung) H
D
Dark Horse Dänemark/Island 2005, R: Dagur Kári, D: Jakob Cedergren, Tilly Scott Pedersen / Originalfassung mit Untertiteln
“Ein junger Legastheniker verweigert sich allen Anforderungen des Daseins und driftet ziellos durchs Leben, bis seine Freundin schwanger und er von der Realität eingeholt wird. Ein letztes Mal bäumt er sich gegen die bürgerlichen Werte auf, bevor er Abschied von der Unbeschwertheit seiner Jugend nimmt. Die mit sympathischen Antihelden bevölkerte Tragikomödie findet schrittweise zu einem zart schwebenden Rhythmus und öffnet sich dabei für meditative Ruhemomente.“ (filmdienst) HH
Dol Irak/Frankreich 2007, R: Hiner Saleem, D: Nazmi Kirik, Belcim Bilgin
„Azad ist Kurde. Nachdem er sich bei seiner Hochzeit mit türkischen Militärs angelegt hat, muss er in die autonome irakische Region Kurdistan fliehen, wo er auf einige Schicksalsgenossen trifft. Eine Flucht mit traurigem Ausgang . Es wäre ungerecht, dem Regisseur vorzuhalten, dass er ohne Rücksicht auf westliche Sehgewohnheiten inszeniert. Umso berechtigter hingegen der Vorwurf, dass es ihm nicht gelungen ist, seinen Figuren Leben einzuhauchen. Und die Tragik ihrer Existenz so anschaulich zu schildern, dass sie zum Nachdenken zwingt. So bleiben seine guten Absichten wirkungslos. Alles, woran man sich festhalten kann, sind strenge Bilder von karstigen Landschaften. Aber die kennt man schon aus der „Tagesschau“.“ (Cinema) HH
300 USA 2007, R: Zack Snyder, D: Gerard Butler, Lena Headey
„Die Adaption von Frank Millers Comicvorlage über Spartas Kampf gegen die Perser. König Leonidas stellt sich mit seinen Übermenschen gegen die anstürmenden Mutanten-Heere des Xerxes. Komplett im Studio gedreht, danach digital bearbeitet, ist ‚300‘ ein weiterer Schritt bei der Verschmelzung von Real- und Animationskino. Technische Virtuosität trifft faschistischenSpartaner-Wahnsinn. Unterhaltung zum Gruseln.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
E
Eine unbequeme Wahrheit USA 2006, R: Davis Guggenheim
“Seit 1989 zieht Al Gore mit einem Vortrag durch die Lande, mit dem er sein Publikum für die Gefahren der ,Globalen Erwärmung‘ sensibilisieren will. Dieser Vortrag ist das Kernstück von ,An Inconvenient Truth‘, einem politischen Dokumentarfilm, der als Vervielfacher der Botschaft fungiert und aus dem Zuschauer/Zuhörer einen unmittelbar Handelnden machen will. Guggenheim und Gore nutzen das Kino selbstbewusst und offensiv als moralische Anstalt, in dem festen Glauben an die demokratische Utopie, dass Veränderungen diskursiv durchgesetzt werden.“ (tip) HH, HL, KL
Ein himmlischer Sünder (Heaven Can Wait) USA 1943, R: Ernst Lubitsch, D: Gene Tierney, Don Ameche
„Ein 70jähriger charmanter Lebemann segnet das Zeitliche und begehrt freiwillig Einlaß in die Hölle. Er wird vom Teufel höchstpersönlich über seinen frivolen Lebenswandel befragt und am Ende, nach Abwägung der Sünden und Tugenden, in den Himmel verwiesen. Ein geistreiches, fantastisches Kinomärchen von zurückhaltender Eleganz und außergewöhnlichem Charme, das zugleich Gesellschaftsleben und Gesellschaftsmoral um die Jahrhundertwende persifliert. Vor allem auch dank der pointierten Dialoge und der hervorragenden Farbdramaturgie ein Genuß von zeitloser Wirkung.“ (Lexikon des internationaeln Films) HH
F
Falsche Bewegung Deutschland 1974, R: Wim Wenders, D: Rüdiger Vogler, Hanna Schygulla
Ein junger Mann bricht von zu Hause auf, um sein Gefühl der Unlust und Verdrossenheit auf einer Reise durch Deutschland zu meistern und Schriftsteller zu werden. Eine mit ihm versammelte Gruppe verliert sich in Scheu und Angst nach dem Selbstmord eines vereinsamten Industriellen. Handkes Vorlage über Kontaktarmut und Sinnsuche gegenwärtigen und tradierten Lebens verdichtete Regisseur Wenders zu einem intensiven Stimmungsbild am Abgrund des „Fortschritts“.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Die Fälscher Deutschland/Österreich 2006, R: Stefan Ruzowitzky, D: Karl Markovics, August Diehl
„Die Geschichte klingt fast unglaublich: In den letzten Kriegsjahren ließen die Nazis im Konzentrationslager Sachsenhausen Pfund- und Dollarnoten fälschen, um damit die Wirtschaft der Kriegsgegner zu schwächen. Niedergeschrieben wurde das weitgehend unbekannte Kapitel der NS-Zeit im Tatsachenroman „Des Teufels Werkstatt“ des Holocaust-Überlebenden Adolf Burger. ‚Anatomie‘-Regisseur Stefan Ruzowitzky hat den Stoff zu einer bewegenden Parabel über Moral und Ideale und die Verantwortung des Einzelnen angesichts von Terror und Unrecht verarbeitet. Ohne überschüssiges Pathos erzählt Ruzowitzky ein spannendes Drama aus finsterer Zeit.“ (Cinema) HH
Fantastic Movie USA 2007, R: Jason Friedberg, Aaron Seltzer, D: Kal Penn, Adam Campbell
„In dieser dämlichen Blockbuster-Parodie müssen sich vier Kids im Zauberland Gnarnia mit Piraten und Harry Potter herumschlagen. Nichts gegen sogenannte spoof movies, alberne Parodien, die bekannte Kinoerfolge hemmungslos durch den Kakao ziehen. Doch die abenteuerliche Reise von vier ausgewachsenen Waisenkindern, die vor dem verrückten Schokoladenfabrikbesitzer Willy Wonka in einen Wandschrank flüchten und sich im Zauberland Gnarnia wiederfinden, wo sie mit einem rappenden Piraten, Harry Potter und einem Albino-Mönch aneinandergeraten, ist so belanglos blöd, dass es nicht mal zu einem ‚Iiiihgitt!‘ reicht, wenn Waise Edward von Wonkas Scheiße nascht, weil er sie für Schokolade hält.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL
Der Fluch der goldenen Blume China 2006, R: Zhang Yimou, D: Gong Li, Chow Yun-Fat
„Schwertfechter wirbeln saltoschlagend umeinander, seiltanzende Bogenschützen geben Schnellfeuer, und zum Finale ergießt eine Heerschar sich wie ein Sturzbach ins Schlachtgetümmel: Zhang Yimou, Chinas Großmeister des martialisch-zirzensischen Historienspektakels, stellt einen neuen Rekord an Pomp und kalter Show-Virtuosität auf. Die literarische Vorlage von 1933 gilt als das berühmteste chinesische Drama des 20. Jahrhunderts, doch Zhang versetzt das bürgerliche Trauerspiel um ein gutes Jahrtausend zurück in eine Epoche luxuriöser Feudalherrschaft. So donnert das giftmörderische Familienkomplott samt Ehebruch, Inzest und Wahnsinn wie ein shakespearehaftes Königsdrama über die Leinwand.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Full Metal Village D 2006, R: Sung-Hyung Cho
Lassen Sie sich bitte nicht vom Titel abschrecken, denn „Full Metal Village“ ist eine der schönsten Kinoentdeckungen dieses Frühjahrs. Die in Deutschland lebende Koreanerin drehte die Dokumentation in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf Wacken, das einmal im Jahr aus seinem nordfriesischen Phlegma gerissen wird, wenn Tausende von Heavy-Metal-Fans es bei einem dreitägigen Open Air Festival überrollen. Die Bauern und Damen des Kaffeekränzchens reagieren erstaunlich gelassen auf die meist in schwarzem Leder gekleideten Langhaarigen, und die Filmemacherin hat genau das richtige Maß an Neugierde und Humor, um diesen Zusammenprall der Kulturen zu einem sehr erhellenden und amüsanten Porträt der norddeutschen Provinz werden zu lassen. (hip) H, HB, HH, HL, KI
G
Goodbye Bafana Belgien 2007, R: Bille August, D: Joseph Fiennes, Dennis Haysbert
„‚Goodbye Bafana‘ rekapituliert die 27 Jahre dauernde Haftzeit Nelson Mandelas in Südafrika während der Apartheid. Dennis Haysbert verkörpert den späteren Regierungschef abgeklärt und würdevoll, während Joseph Fiennes einen rassistischen, aber lernfähigen Gefängniswärter gibt und Diane Kruger als dessen einfältige Ehefrau fehlbesetzt durch die Jahrzehnte irrlichtert. Leider gelingt es dem Regisseur Bille August kaum, den Wandel der Zeiten im Knast zu spiegeln, betulich und selten wirklich dramatisch hakt der Film die Lebensstationen seiner Helden ab.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, OL
Good Night and Good Luck USA 2005, R: George Clooney, D: David Strathairn, Robert Downey Jr.
“Außerordentlich elegante und konzentrierte Rekapitulation der Auseinandersetzung, die der CBS-Nachrichtenmann Edward R. Murrow 1953/54 in seiner TV-Sendung ,See It Now‘ mit den demagogischen Hetzmethoden des Kommunistenjägers Senator Joseph McCarthy führte. Unübersehbar sind dabei die Parallelen zwischen dem Kampf um Freizügigkeit damals und der Lage der Meinungsfreiheit in den USA heute. Sie drängen sich jedoch nicht penetrant in den Vordergrund dieses atmosphärisch dichten Stimmungsbildes, das in allerschönstem Schwarzweiß und mit in jedem Kader spürbarer Liebe zu den Figuren in Szene gesetzt ist.“ (tip) HH
H
Hände weg von Mississippi Deutschland 2007, R: Detlev Buck, D: Zoe Mannhardt, Katharina Thalbach
„In Detlev Bucks beschwingtem Familienfilm nach einem Roman von Cornelia Funke kämpft ein Mädchen für das Überleben eines verwaisten Pferdes. Niemand porträtiert das Leben auf dem Land so liebevoll wie der Bauernsohn Detlev Buck. In der Geschichte geht es um das Stadtkind Emma, das seine Ferien bei der knarzigen Oma verbringt. Als die Zehnjährige mitkriegt, dass der arrogante Erbe eines Nachbarhofes das dazugehörige Pferd Mississippi beim Schlachter entsorgen will, entwickelt sie einen Plan. Die simple Story dient jedoch nur als Gerüst für ein Potpourri köstlicher Szenen, mit denen der Regisseur an seine frühen Kultfilme wie ‚Karniggels‘ anknüpft. Alle bestens geeignet, beim Zuschauer ein zufriedenes Dauergrinsen auszulösen. Ein Kinderfilm? Ja. Einer, in den Eltern ihre Sprösslinge gerne ein zweites Mal mitnehmen.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KL, OL
Havanna – Die neue Kunst Ruinen zu bauen Deutschland/Kuba 2006, R: Florian Borchmeyer / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Dokumentarfilm widmet sich der kubanischen Hauptstadt und ihren Bewohnern jenseits gängiger, romantischer Postkarten-Klischees und spiegelt facettenreich die marode Situation des sozialistischen karibischen Staates in Bildern der zerfallenden Häuser und in den Schicksalen unterschiedlicher Menschen, die sie bewohnen. Eine faszinierende, pointierte und subjektive Bestandsaufnahme von politischer Relevanz.“ (filmdienst) HB
Die Herbstzeitlosen Schweiz 2006, R: Bettina Oberli, D: Stephanie Glaser, Hanspeter Müller
„Um die verwitwete Martha (Stephanie Glaser) aufzuheitern, ermuntern ihre Freundinnen sie dazu, eine Lingerieboutique mitten im Emmentaler Trub zu eröffnen. So beginnt die 80-jährige Schneiderin, Halb- und Kunstseidiges zu nähen, und blüht über der neuen Aufgabe plötzlich auf - allerdings sehr zum Unwillen der Dorfbewohner, denen die aktive Alte, ihre euphorischen Freundinnen sowie überhaupt die ganze ‚Reizwäsche‘ zunehmend ein Dorn im Auge sind. Unterstützt von einem grossartigen Schauspielensemble, erzählt die Schweizer Regisseurin Bettina Oberli in ihrem Zweitling eine warmherzige, wenn auch nicht allzu aufreizend inszenierte Geschichte über Selbstbestimmung und Sinnsuche im letzten Lebensabschnitt. (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, HL, OL
The Hills Have Eyes 2 USA 2007, R: Martin Weisz, D: Michael McMillian, Jessica Stroup
Junge, unerfahrene Nationalgardisten werden gegen eine aus verstrahlten Mutanten bestehende kannibalistische Familie eingesetzt, die sich in einem unwirtlichen Gelände für Atomversuche eingenistet und einer Gruppe von Wissenschaftlern den Garaus gemacht hat. Äußerst krudes Horror-Sequel, das die ursprüngliche Auseinandersetzung zweier Familienverbände zugunsten eines militärischen Initiationsritus verschiebt. Eine sowohl ideologisch als auch ästhetisch unerquickliche, äußerst blutige Angelegenheit.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Hochstapler Deutschland 2006, R: Alexander Adolph
„„Die Hochstapler“ beherrschen die hohe Kunst, fremden Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. In ihrem so kurzweiligen wie lehrreichen Dokumentarfilm stellen die Regisseure Alexander Adolph und Nina Ergang vier - mittlerweile verurteilte - Meister ihres Fachs vor und die verblüffend einfachen Tricks, mit denen sie zum Erfolg kamen. Da reichten teure Schuhe, ein edler Aktenkoffer und das entsprechende Auftreten, um abgezockten Bankern Kredite abzuluchsen oder Millionären Flüge auf den Mond zu verkaufen. Im Spiegel der Täter porträtiert der Film vor allem die Opfer und enthüllt damit die Leichtgläubigkeit und Gier vieler Menschen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI
The Host Südkorea 2006, R: Joon-ho Bong, D: Song Kang-ho, Byun Hee-bong
„Dieser formidable südkoreanische Monsterfilm, in dem eine Riesenkaulquappe ein kleines Mädchen verschlingt und in die Kanalisation von Seoul verschleppt, ist politische Satire, düstere Pädophilie-Metapher und Familientragödie in einem. Das Monsterfilm-Subgenre erobert hier mit Molotowcocktails und Pfeil und Bogen die Kinoleinwand zurück, abwechselnd ergreifend und hysterisch.“ (tip) HH
I
Inland Empire USA/Polen 2006, R: David Lynch, D: Laura Dern, Harry Dean Stanton
„Auch David Lynch hat jetzt die Freiheit von Digital-Video entdeckt und konnte bei „Inland Empire“ völlig unabhängig experimentieren. Mit Laura Dern in vielen Rollen dringt diese aufregende Tour d‘Angst tief ein in das Bewusstsein einer Schauspielerin aus einem verfluchten Filmprojekt und erzählt in skizzenhaften und labyrinthisch aufgesplitterten Alptraumfetzen von den Schattenseiten Hollywoods, von Ehebruch, Angst und Mord. Einen so ungefilterten und kompromisslosen Lynch gab es seit seinem Debüt „Eraserhead“ nicht mehr zu sehen. Eine unberechenbare Herausforderung.“ (tip) H, HB, HH
K
Klang der Stille USA 2006, R: Agnieszka Holland, D: Ed Harris, Diane Kruger.
„Im Wien des Jahres 1824, zwischen 9. Sinfonie und Fuge, müht sich die junge Anna Holtz (Diane Kruger) nicht nur mit der Handschrift des eigenwilligen, fast tauben Komponisten (hervorragend: Ed Harris). TV-Ästhetik und eher klebrige Sentimentalitäten verschenken weitgehend das Potenzial eines Films, der in seinen besten Momenten Rausch und Reiz der Musik andeutet.“ (tip) H, HH, KL
L
Latter Days USA 2003, R: C. Jay Cox, D: Steve Sandvoss, Wes Ramsey / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein als Playboy verschrieener Kellner hat den Ehrgeiz, einen attraktiven Prediger aus einer Gemeinde streng gläubiger Mormonen zu verführen. Was als Wette unter Arbeitskollegen beginnt, bekommt eine dramatische Dimension, als der Mormone tatsächlich homosexuelle Gefühle entwickelt und sich die beiden ineinander verlieben. Zwischen Teenie-Komödie und Off-Broadway-Tragödie balancierender Independent-Film, der sich mit charmanter Leichtigkeit an einschlägigen Fernsehserien orientiert, das dramatische Potenzial der Geschichte aber nicht bewältigt.“ (filmdienst) HB
Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch
„Das Leben der Anderen“ ist ein weiterer von den deutschen Filmen der letzten Zeit, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt. (hip) H, HH, HL, KL
Der letzte König von Schottland Großbritannien 2006, R: Kevin Macdonald, D: Forest Whitaker, James McAvoy
Er kann so jovial sein wie Falstaff, so paranoid wie Othello, so brutal wie Richard III und so unberechenbar wie Titus Andronikus. Ja, der Tyrann Idi Amin scheint direkt aus den Königsdramen von Shakespeare in die Geschichte des 20. Jahrhunderts verpflanzt worden zu sein – so spielt ihn zumindest Forest Whitaker in dieser Adaption des gleichnamigen Romans von Giles Foden. Der Diktator herrschte von 1971 bis 1979 über Uganda, mehr als 300000 Menschen soll er getötet haben, und er starb erst vor drei Jahren im Exil in Saudi Arabien. Das Zentrum von ‚The Last King of Scotland‘ bildet das Psychogramm von Idi Amin – und damit auch die mit Recht mit dem Oscar prämierte Leistung von Forest Whitaker. Er wirkt beängstigend real, zugleich überlebensgroß und menschlich. Diesen monströsen Verrückten verkörpert Forest Whittaker als eine archaischen Naturgewalt in menschlicher Gestalt. (hip) HH
Lieben und lassen USA 2006, R: Susannah Grant, D: Jennifer Garner, Timothy Olyphant
„Kurzweilige Liebeskomödie um eine Frau, deren Verlobter kurz vor der Hochzeit ums Leben gekommen ist. Gemeinsam mit seinen chaotischen Freunden gewinnt sie neuen Lebensmut und verliebt sich neu. Susannah Grant, die Autorin von „Erin Brockovich“, hat einen ausgesprochenen Wohlfühlfilm geschrieben und inszeniert: Natürlich gibt es hier und da ein paar Probleme, doch die sind bitte niemals allzu schlimm und lösen sich schließlich in Luft auf. Das ist vergleichsweise angenehm anzusehen, bringt die Filmkunst allerdings auch keinen Millimeter voran.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Der Liebeswunsch Deutschland 2007, R: Torsten C. Fischer, D: Jessica Schwarz, Barbara Auer
„Der Liebeswunsch“ erzählt nach dem gleichnamigem Roman von Dieter Wellershoff eine fatale Vierecksgeschichte. Die aufgeweckte Studentin Anja (Jessica Schwarz) heiratet den verklemmten Richter Leonhard (Tobias Moretti), dessen frühere Freundin Marlene (Barbara Auer) nun mit seinem besten Freund Jan (Ulrich Thomsen) zusammenlebt. Dann beginnt Anja eine Affäre mit Jan. Regisseur Torsten C. Fischer entwirft eine Welt derart unterkühlter Gefühle, dass sich der Zuschauer für die Figuren kaum erwärmen kann. Er zeigt, wie verzweifeltes Liebessehnen in ein Gefüge maßvoller Leidenschaften einbricht, doch wer wen warum begehrt, ist bisweilen schwer nachzuvollziehen.“ (Der Spiegel) H, HH, KI
Little Children USA 2006, R: Todd Field, D: Kate Winslet, Patrick Wilson
„Ihr biederes Hausfrauen- und Mutterdasein in einem amerikanischen Suburb empfindet Sarah (Kate Winslet) als bedrükkend. Nach der Heirat hatte sie ihr Promotionsvorhaben abgebrochen. Sie lernt Brad (Patrick Wilson) kennen, einen jungen Vater, der, streng von Ehefrau Kathy (Jennifer Connelly) überwacht, seiner verflossenen Jugend nachhängt. Aus dem scherzhaften Kuss zweier Leidensgenossen entwickelt sich eine Affäre, die beide von einer gemeinsamen Zukunft träumen lässt. In präziser Schlichtheit zeichnet der Film Sarahs private Rebellion mitreißend nach und macht aus ihr eine veritable „Madame Bovary“ der Vorstädte.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI
M
Mana – Die Macht der Dinge Deutschland, USA, Holland, Frankreich 2004, R: Peter Friedman Roger Manley / Originalfassung mit Untertiteln
„Überall auf der Welt und in jeder Gesellschaft gibt es Objekte, die eine besondere Macht haben. Menschen besteigen Berge oder unternehmen Pilgerreisen, um diese Objekte einmal zu sehen oder zu berühren. Der Film von Peter Friedman und Roger Manley will aufzeigen, wie sich Menschen in Gegenwart dieser magischen Gegenstände verhalten und was die Grundlage dieses universellen Verhaltens ist: Der Glaube. Sie zeigen eine Odyssee von der Wüste Arizonas durch Asien, Afrika und Europa zu Tempeln, Museen und Zeremonien, aber auch nach Elvisland und in einen Atomreaktor.“ (Rhein-main.net) HH
The Marine USA 200The Number 23 USA 2007, R: Joel Schumacher, D: Jim Carrey, Virginia Madsen
„Ein scheinbar gutmütiger Tierfänger glaubt, in einem mysteriösen Buch Parallelen zur eigenen Biografie zu erkennen. Er begibt sich auf eine unheimliche Recherchereise, bei der Realität und Fiktion zusammenfließen, was letztlich zum Wahnsinn führt. Ein ambitioniertes Vexierspiel um Wahrnehmung und (Fehl-)Interpretationen der Realität, das gegen Ende allzu pedantisch die bewährte Ordnung wiederherzustellen versucht und sich dadurch seiner enigmatischen Faszination beraubt.“ (filmdienst) HB, HL
6, R: John Bonito, D: John Cena, Robert Patrick
„In der Nachfolge von Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone tun sich die meisten Muskelmänner schwer. Weder Dwayne „The Rock“ Johnson noch Vin Diesel haben jemals richtig Tritt gefasst. Das hat den 30-jährigen Wrestling-Star John Cena aber nicht davon abgehalten, vom Sport ins Filmgeschäft zu wechseln. In seinem Kinodebüt erledigt er als Ex-Elitesoldat eine Bande skrupelloser Bankräuber. Und das im Alleingang. Rambo lässt grüßen -- in jeder Beziehung. Der Film ist so herrlich 80er-Jahre-trashig, dass er schon wieder Spaß macht. Es knallt und kracht ohne Unterlass.“ (Cinema) HH
Mitten ins Herz – Ein Song für dich USA 2007, R: Marc Lawrence, D: Hugh Grant, Drew Barrymore
„Es kostet Hugh Grant sichtlich wenig Anstrengung die Pose des leicht abgetakelteten 80er-Popstars einzunehmen, der sein Geld inzwischen auf Revival-Parties und Erntedankfesten verdient. Kann es so einer schaffen, in nur ein paar Tagen einen Hit für einen jungen Popstar zu komponieren? „Mitten ins Herz“ verkoThe Number 23 USA 2007, R: Joel Schumacher, D: Jim Carrey, Virginia Madsen
„Ein scheinbar gutmütiger Tierfänger glaubt, in einem mysteriösen Buch Parallelen zur eigenen Biografie zu erkennen. Er begibt sich auf eine unheimliche Recherchereise, bei der Realität und Fiktion zusammenfließen, was letztlich zum Wahnsinn führt. Ein ambitioniertes Vexierspiel um Wahrnehmung und (Fehl-)Interpretationen der Realität, das gegen Ende allzu pedantisch die bewährte Ordnung wiederherzustellen versucht und sich dadurch seiner enigmatischen Faszination beraubt.“ (filmdienst) HB, HL
ppelt Seitenhiebe auf die synthetische 80er-Jahre Popkultur mit einem altmodischen, romantischen Plot, aber bei alledem fehlt der richtige Rhythmus und das richtige Gefühl.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Mr. Bean macht Ferien Großbritannien 2007, R: Steve Bendelack, D: Rowan Atkinson, Willem Dafoe
„Die britische (Fernseh-)Kultfigur Mr. Bean gewinnt eine Reise nach Cannes, die er weidlich nutzt, um durch sein infantiles Unvermögen für Durcheinander zu sorgen. Eher eine Aneinanderreihung von Missgeschicken als ein dramaturgisch durchdachter Spielfilm, hat der zweite Kinoauftritt des beschränkten Briten nur wenig Unterhaltendes zu bieten und ist eher als Abgesang auf einen einstigen Fernsehkult zu deuten.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
N
Neues vom Wixxer Deutschland 2007, R: Cyrill Boss, Philipp Stennert, D: Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe
„Der Wixxer hat einen Nachahmer gefunden, und auch in ‚Neues vom Wixxer‘ heften sich der drollig begriffsstutzige Inspector Very Long (Bastian Pastewka) und der ungewaschene Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe) an seine Fersen. Das Rezept ist das alte geblieben: Zitierwut, Teutonen-Comedian-Cameos, Edgar-Wallace-Huldigung und Pointenversuche, unter denen man tatsächlich Komisches ebenso findet wie abenteuerlich Altbackenes.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
O
Ouaga Saga Burkina Faso 2005 R: Dani Kouyeté / Originalfassung mit Untertiteln
„Ouagadougou ist die Hauptstadt von Burkina Faso. Der Name allein ist schon Musik. Ouagadougou ist aber auch das Mekka des schwarzafrikanischen Kinos, denn hier findet alle zwei Jahre das Fespaco statt, das wichtigste Festival des Kontinents. Wenn der burkinabische Theater- und Filmemacher Dani Kouyaté nun einen Film gestaltet hat, den er gewitzt „Ouaga Saga“ betitelt, so hat dies denn auch verschiedenste Gründe. Zunächst einmal ist das ganz einfach eine aberwitzige Komödie mitten aus dem Leben in Afrika, das auf der Leinwand in seiner ganzen Buntheit blüht. Dann ist es eine Hommage ans Kino in Ouagadougou und in Afrika überhaupt, denn alles dreht sich in Ouaga Saga immer wieder um den Film und den Ort, an dem die Menschen Filme anschauen und geniessen.“ (Kommunalkino Hannover) H
P
Pars - Operation Cherry Türkei 2007, R: Osman Sinav, D: Mehmet Kurtulus, Nida Safak
„Der Actionfilm aus der Türkei über einen Polizisten in einer Spezialeinheit der Drogenpolizei. wartet mit solide inzenierter Action auf, gleichwohl er keine besonderen Überraschungen bieten kann und auch dem Genre keine Neuerungen abgewinnt. Nicht allzu anspruchsvolle Fans können dennoch auf ihre Kosten kommen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI
Q
Die Queen Großbritannien/Frankreich/Italien 2006, R: Stephen Frears, D: Helen Mirren, Michael Sheen
Wohl jeder weiß noch genau, wo er war und was er tat, als er erfuhr, dass Princess Diana in einem Autounfall starb. Es war einer der entscheidenden Momente der 90er Jahre – und ein Wendepunkt für Großbritannien. Die Briten benahmen sich angesichts der Trauer um Diana anders als gewohnt, und ihre alten Tugenden schienen obsolet geworden zu sein. „That’s the way we do things in this country“, sagt Helen Mirren als Elisabeth II angesichts des Trauerfalls und hält sich reserviert an die Etikette – ohne dabei zu ahnen, wie gefährlich falsch sie damit liegt. Diese vielleicht schwerste Krise des britischen Könighauses der letzten Jahrhunderte, steht im Mittelpunkt des neuen Films von Stephen Frears. Eine immense Neugier scheint ihn und sein Team dazu angestachelt zu haben, hier sehr tief zu bohren und dabei nach Wahrhaftigkeit zu suchen. Alle Schauspieler fangen meisterlich die Manierismen der jeweiligen Figuren ein, und erreichen so einen hohen Wiedererkennungswert, obwohl sie den Vorbildern nicht einmal besonders ähnlich sehen. (hip) HH
R
The Reaping USA 2006, R: Stephen Hopkins, D: Hilary Swank, Annasophia Robb
„Flüsse färben sich blutrot, Dunkelheit fällt über die Erde: Hilary Swank in einem okkulten Bibel-Schocker über das baldige Ende der Welt. Die Schwäche des Films: Gottes biblische Plagen sind nicht besonders gruselig. Während ‚The Reaping‘ das Publikum auf seine Bibelfestigkeit testet und munter mit den nächsten Plagen überzieht, wird das Dilemma der Story überdeutlich. Schlicht gesagt: Bei neuzeitlicher Betrachtung sind Gottes Plagen sind nicht besonders gruselig und verdammen das Personal zur Passivität. Da kippen Kühe um, werden Komparsen von Insekten angegriffen oder fallen Frösche vom Himmel. Mehr als ein Abfilmen von Hokuspokus auf hohem Niveau ist das nicht, es fehlen bedrohliche Gegner, Gefühl für Gefahr, Überraschungsmomente.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL
Rennschwein Rudi Rüssel 2 Deutschland 2007, R: Peter Timm, D: Sebastian Koch, Sophie von Kessel
„Das Sequel der erfolgreichen Kinderbuchverfilmung von 1995. Statt Ulrich Mühe gibt nun Sebastian Koch das geplagte Familienoberhaupt. Dass sich die Zeiten etwas verändert haben, sieht man nur daran, dass sich Ferkel Rudi dieser Tage in den Haushalt einer Patchwork-Familie einleben muss. Ansonsten bietet Peter Timms Film biedere Familienunterhaltung, die ohne feinere Töne auskommt. Die namhafte Besetzungsliste reicht bis in die Nebenrollen, darunter Dominique Horwitz und Andreas Schmidt als kreuzdummes Gaunerpärchen.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI
Robert Altman’s Last Radio Show USA 2006, R: Robert Altman, D: Garrison Keillor Meryl Streep / OmU
Der letzte Film eines Regisseurs vor seinem Tode bekommt immer eine ganz eigene Bedeutung. Und nicht jeder Filmemacher hat das Glück, mit einem gelungenen Werk abzutreten. Nun kommt Robert Altmans „A Prairie Home Companion“ (so der Originaltitel) in die deutschen Kinos. Dies ist ein sanfter, exzentrischer Ensemblefilm, der von nichts anderem erzählen will, als von der letzten Vorstellung einer altmodischen Radioshow. Altman war immer ein Regisseur, der versuchte, das Durcheinander des Lebens, das Überraschende, die Missgeschicke und unverhofften Glückmomente in seinen Filmen einzufangen, und so war diese live aufgeführte Radioshow für ihn eine wunderbare Spielwiese, auf der er sich noch einmal austoben konnte. Mit seinem übermütigen Blick auf das Skurrile zeigt er eine kleine Welt, die voller Leben ist. Wie in seinen großen Ensemblefilmen wechselt er wieder ständig zwischen den Filmfiguren, Geschichten und Stimmungen mit einer in jeder Minute des Films spürbaren Freude am so unordentlichen, traurigen, schönen, lächerlichen und erhabenen menschliche Dasein. Ein schöner Abschied von seinen Zuschauern ist ihm da gelungen. (hip) H, HB, HH, KI
Rosanna‘s letzter Wille USA/Italien/Großbritannien 1996, R: Paul Weiland, D: Jean Reno, Mercedes Ruehl
“Über alles liebt Marcello, Trattoria-Besitzer in einem kleinen italienischen Dorf, seine Frau Rosanna, die unheilbar krank ist. Eigentlich kein idealer Ausgangspunkt für eine heiter-romantische Komödie. Doch Drehbuchautor Saul Turteltaub hat aus einer italienischen Volkserzählung eine im besten Sinne altmodische Komödie gemacht. Voller Zuneigung wird man Zeuge, wie der cholerische Marcello verzweifelt versucht, jedermann am Leben zu erhalten, weil nur noch drei Gräber auf dem Dorffriedhof frei sind. Denn der letzte Wunsch der angeblich Todgeweihten ist es, in Heimaterde begraben zu werden. Der Film setzt auf kauzige Charaktere und den widerborstigen Charme Jean Renos, der der sympathischen Figur des stets hysterischen Gastwirts die unbändige Energie einer Comicfigur verleiht.“ (D. Lackner) HB
S
Der scharlachrote Buchstabe Deutschland/Spanien 1972, R: Wim Wenders, D: Senta Berger, Hans Christian Blech
„Ende des 17. Jahrhunderts in einer der ersten Puritanerkolonien in Amerika: Eine Frau muß jährlich einmal am Pranger stehen, weil sie den Namen des Vaters ihres Kindes nicht nennen will. Als ihr Mann in den Ort kommt, versucht sie, ihren Geliebten, den Pfarrer des Dorfes, zur Flucht nach Europa zu bewegen. Doch auch dieser Ausweg wird vereitelt. Detailreich und um eine stimmige Atmosphäre bemüht, bleibt der Film seltsam steif und akademisch. Als Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Folgen eines verbitterten Puritanismus diskussionswert.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Sein oder Nichtsein USA 1942, R: Ernst Lubitsch, D: Jack Benny, Carole Lombard
“Das amerikanische Kino hat diese erschreckend brutale Komödie auch heute noch kaum verdaut. Das Model für diesen Stil ist Bunuel, was auch erklärt, warum so vieles in Lubitschs Werk mit soviel Vorsicht angegangen wird; wie etwa in den Filmen von Billy Wilder, dem Erben von Lubitsch.“ (David Thomson) HH
Shooter USA 2007, R: Antoine Fuqua, D: Mark Wahlberg, Kate Mara
„Eine desillusionierter Ex-Scharfschütze der US-Marines wird von Geheimagenten für eine Mission rekrutiert, in deren Verlauf er den Sündenbock spielen und geopfert werden soll. Als er das Komplott durchschaut, setzt er sich mit allen Mitteln zur Wehr. Ein effektvoll, aber überpointiert inszenierter Film, dessen einzelgängerischer Held sich der Verschwörung der Mächtigen stellt, ohne jedoch deren neo-konservative Triebfedern wirklich zu hinterfragen.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Shoppen Deutschland 2006 , R: Ralf Westhoff , D: Sebastian Weber, Anna Böger
„Komödie über einsame Großstadtsingles und eine Methode, sie zusammenzubringen: Speed Dating, bei dem den Teilnehmern nur fünf Minuten zum Kennenlernen bleiben. Trotz des oft beackerten Terrains der Partnersuche angesichts des Single-Überschusses gelingt dem Kinodebütanten eine lebensnahe und nahezu gleichberechtigte Darstellung von 18 Figuren, denen er bei aller genretypischen Vereinfachung mit Gespür und Witz auf den Grund zu gehen versucht. Auch dank der guten Darsteller ein hierzulande außergewöhnliches Vergnügen.“ (filmdienst) HH: Abaton; HL: Das Filmhaus
Sie sind ein schöner Mann Frankreich 2005, R: Isabelle Mergault, D: Michel Blanc, Medeea Marinescu
„Als dem chronisch schlecht gelaunten französischen Bauern Aymé die Ehefrau wegstirbt, verliert er weniger seine große Liebe als eine tüchtige Arbeitskraft. Da sich das Geschirr nicht von allein spült, schaltet er eine Heiratsvermittlerin ein, die ihn nach Rumänien schickt, um sich dort eine passende Kandidatin auszusuchen. Zurück kommt er mit der tatkräftigen Elena , deren Ehemotive nur zu Anfang rein finanzieller Natur sind. Rund vier Millionen Zuschauer haben das Regiedebüt der Schauspielerin Isabelle Mergault im vergangenen Jahr zu einer der großen Leinwandsensationen in Frankreich gemacht. Dabei zerspringt die Komödie nicht vor Originalität, hat aber so viel altmodischen Charme, dass man ihr das nicht allzu übel nehmen kann.“ (Der Spiegel) HB
Silent Running (Lautlos im Weltraum) USA 1971, R: Douglas Trumbull, D: Bruce Dern, Cliff Potts / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein seit acht Jahren im Weltraum kreisendes Raumschiff, auf dem Pflanzen und Bäume für die von Atombomben verwüstete Erde herangezogen werden, soll zur Erde zurückkehren. Die sorgsam gepflegten Kulturen müssen jedoch vernichtet werden. Als ein Besatzungsmitglied sich weigert, den Befehl auszuführen, kommt es zu Kämpfen, in denen seine Gefährten umkommen. Entsprechend programmierte Roboter sind fortan seine Gehilfen. Technisch hervorragender Science-Fiction-Film, der das Unbehagen an der fortschreitenden Technisierung der Umwelt zu beschreiben versucht.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Slumming Österreich/Schweiz 2006, R: Michael Glawogger, D: August Diehl, Paulus Manker
„‚Slumming‘ nennt der dekadente Jungprivatier Sebastian (August Diehl) seine Streifzüge durch die billigsten Wirtsstuben Wiens. Aus einer Laune heraus entführt er den sturzbetrunkenen dichtenden Penner Kallmann (großartig: Paulus Manker) ins nahe tschechische Znojmo und beschert ihm ungewollt großes Glück. Während Kallmann die schlichten Freuden der Provinz entdeckt, wird Sebastian durch eine Liebesaffäre aus der Bahn geworfen. In seiner sardonischen Komödie erzählt der Österreicher Michael Glawogger (‚Workingman’s Death‘) mit dreckigem Realismus und zärtlicher Hingabe an seine verlorenen Helden von Aufbrüchen in neue, fremde Welten.“ (Der Spiegel) HH
Spider-Man 3 USA 2007, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst
„Auch der dritte Spider-Man, der auf der legendären Comicreihe von Marvel beruht, bringt wieder das erfolgreiche Team der ersten beiden Teile vor und hinter der Kamera zusammen. Und wie auch schon bei den Vorgängern beweist Sam Raimi in Spider-Man 3 sein untrügliches Gespür für rasante Actionszenen und einen spannenden und vielschichtigen Plot. Gekrönt wird das Ganze von einem Staraufgebot der Sonderklasse“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Sunshine Großbritannien 2007, Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Michelle Yeoh
„Weil die Sonne zu erlöschen und auf der Erde eine Eiszeit droht, reisen acht Astronauten durchs All, um den solaren Glutofen mit einer Superbombe wieder anzuheizen. Dabei haben sie mit zwischenmenschlichen Konflikten, tödlichen Unfällen und einem gespenstischen Saboteur zu kämpfen. Ein anfangs langweiliges und zunehmend konfuses Sci-Fi-Spektakel, das Regisseur Danny Boyle (‚28 Days Later‘) dramaturgisch nicht in den Griff bekommt.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Tango Spanien 1997, R: Carlos Saura, D: Miguel Angel Sola, Cecilia Narova
“Um Tanz und Leidenschaft geht es bei Calros Saura (“Carmen“) nicht zum ersten Mal: Hier spielt sich die Geschichte von Liebe und Eifersucht in einem Film-im-Film-Drama ab. Tolle Tänzer, Musik von Lalo Schifrin.“ (TV-Spielfilm) HB
TMNT – Teenage Mutant Ninja Turtles USA 2007, R: Kevin Munroe
„Bei ihrem Comeback mittels Computer-Animationstechnik müssen sich die Ninja Turtles erstmal wieder zusammenraufen, bevor sie siegreich gegen Monster aus dem Weltall kämpfen können. In den Realfilmen Anfang der 90er entzückten die mutierten Kampfschildkröten mit drolligem Charme und kessem Dialogwitz, der bei ihnen beim ersten Abenteuer im virtuellen Raum leider weitgehend abhanden gekommen ist.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Triff die Robinsons USA 2007, R: Stephen J. Anderson
„Der zwölfjährige Tüftler Lewis trifft in der Zukunft seine neue Familie. Ein swingendes Frosch-Orchester; ein Hund, der Brille trägt, ‚weil die Versicherung nicht für Kontaktlinsen aufkommt‘; Hackbällchen-Gefechte und grandiose Frisuren: ‚Triff die Robinsons“ überschlägt sich regelrecht vor skurrilen Einfällen – eine Qualität, die der gefallene Trick-Gigant Disney lange vermissen ließ. Unter der Regie von Stephen J. Anderson (‚Bärenbrüder‘) entstand ein schräges Zeitreise-Spektakel, mit dem das angeschlagene Studio endlich wieder triumphiert. Denn während der letzte Pixar-Hit ‚Cars‘ vergleichsweise brav ausfiel, knüpfen Disneys ‚Robinsons‘ an den Anarcho-Charme von Pixars Superhelden-Parodie ‚Die Unglaublichen‘ an, nostalgische Anspielungen auf Klassiker wie ‚Metropolis‘ und James Bond inklusive. Ganz Kleine dürften sich bei diesem wahnwitzigen Familientreffen allerdings etwas verloren fühlen.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Der Unbequeme – Der Dichter Günter Grass Deutschland 2007, R: Sigrun Matthiesen, Nadja Frenz
„Dokumentarisches Porträt des Schriftstellers, Bildhauers und Grafikers Günter Grass, das entlang der immer noch unzähligen Aktivitäten des virulent unbequemen Nobelpreisträgers seine Biografie, seine Literatur und sein soziales Engagement zusammenführt und mit den ihm wichtigen Orten und Menschen verknüpft. Zeitliche Klammer ist dabei die Fertigstellung, Veröffentlichung und Diskussion der Autobiografie „Beim Häuten der Zwiebel“, in der Grass u.a. erstmalig von seiner Mitgliedschaft bei der Waffen-SS erzählt. Eine respektvolle ,backstage‘-Begleitung eines umtriebigen Künstlers, strukturiert durch Grass‘ eigene Gedichte und rhythmisiert durch seinen persönlichen Vortragsstil, ohne Archivaufnahmen vertrauend auf die Aktualität der künstlerischen und politischen Arbeit und der persönlichen Erinnerungen.“ (zelluloid.de) HB, HL, OL
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Valerie Deutschland 2006, R: Birgit Möller, D: Devid Striesow, Birol Ünel
Erschreckend, wie schnell sich der soziale Abstieg vollziehen kann. Hier trifft es das Model Valerie, eines jener Traumwesen, denen Aussehen, Geld und der Beifall anderer alles bedeutet. Die Party ist vorbei, Alternativen gibt es nicht - also trickst sich Valerie durch die Tage. Feiert weiter und nächtigt in Tiefgaragen - ein Doppelleben mit Folgen, das Birgit Möller in ihrem Regiedebüt mit subtilem Gespür für tragische wie komische Situationen beobachtet.“ (tip) HH
Verführung einer Fremden USA 2007, R: James Foley, D: Halle Berry, Bruce Willis
„Eine New Yorker Reporterin, die aus Frustration ihren Job gekündigt hat, ermittelt nach der Ermordung einer Freundin auf eigene Faust im Privat- und Geschäftsleben eines führenden Werbefachmanns und kommt in Teufels Küche, als ihre Tarnung auffliegt. Solider Thriller, der mit einigen überraschenden Wendungen und routinierten Darstellern aufwartet.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Vier Minuten Deutschland 2006, R: Chris Kraus, D: Hannah Herzsprung, Monica Bleibtreu Endlich traut sich ein deutscher Filmemacher, großen Kino zu machen. In „Vier Minuten“ passiert alles auf der grandiosen Bühne des Melodramas, ohne dabei je pathetisch oder lächerlich zu wirken. Die Figuren sind überlebensgroß, die Gefühlsausbrüche elementar, die Geschichte märchenhaft überhöht - dies ist eine Filmoper. Kein Wunder also, dass die Musik in ihr eine große Rolle spielt. Sie bringt die beiden Protagonistinnen zusammen und verstrickt sie bald in einen Zweikampf am Piano. Die Klavierlehrerin Traude Krüger gibt schon seit 60 Jahren Musikunterricht in einem Frauengefängnis, aber solch eine Gefangene wie die Jugendliche Jenny hat sie noch nie gesehen. Diese ist ruppig, unberechenbar und aufsässig, aber auch eine Virtuosin am Klavier. Alles an dieser 20jährigen Mörderin ist der alten Frau zuwider, aber den Verlockungen ihres außergewöhnlichen Talents kann sie nicht widerstehen, und so versucht sie die Widerspenstige zu zähmen und wird dabei selber aus der seelischen Versteinerung geweckt, in der sie fast ihr ganzes Leben lang gefangen war. (hip) H, HB, HH, HL
Vollidiot Deutschland 2007, R: Tobi Baumann, D: Oliver Pocher, Oliver Fleischer
„Wie im gleichnamigen Bestsellerroman des Humorschriftstellers Tommy Jaud kämpft hier ein junger Verlierertyp gegen die Tücken schöner Frauen und der modernen Singlewelt. Und weil Comedy-Haudegen Oliver Pocher die Hauptrolle des lustigen Weicheis Simon Peters spielt, gibt‘s in der Kinoversion Klamauk bis zum Abwinken. Regisseur Tobi Baumann (‚Der Wixxer‘) drückt nett aufs Tempo, Anke Engelke und Herbert Feuerstein halten freundlich ihr Gesicht in die Kamera, und Nena sowie Stefan Remmler singen im zum Film gehörigen Song gemeinsam mit Pocher eine Coverversion des schwedischen Mitpfeif-Hits ‚Young Folks‘ von Peter, Bjorn & John – in einer deutschen Version, die ‚Ich kann nix dafür‘ heißt.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Das wahre Leben Deutschland 2006, R: Alain Gsponer, D: Ulrich Noethen, Katja Riemann
„Schon wieder eine unglückliche Familie! Bemerkenswert ist allerdings, mit welcher Anteilnahme und wie fies verschmitzt zugleich Regisseur Alain Gsponer das Malheur der Familie Spatz aufbereitet. Hier waltet keine Larmoyanz, Dialoge knallen wie Ohrfeigen, und die Schauspieler (auch Katja Riemann) agieren so wunderbar, dass es eine Freude ist. Vater Roland verliert seinen hoch dotierten Job. Mutter Sybille führt lustlos eine schicke Galerie. Sohn Charles lebt beim Bund seine Homosexualität aus. Und Nesthäkchen Linus jagt in seiner Freizeit Gegenstände in die Luft. Wie sich dieses Quartett (und ein paar Nebenfiguren) bis zum letzten Bild des Films gegenseitig fertigmacht, um dann (vielleicht?) aus Ruinen aufzuerstehen, hat großen Wiedererkennungswert. Und weil hier einer beim wahren Leben nachgeschaut hat, ohne daraus eine verspießte Lindenstraße zu machen, ist das obendrein ergötzlich anzusehen.“ (Cinema) HB
Die wilden Hühner und die Liebe Deutschland 2007, R: Vivian Naefe, D: Michelle von Treuberg, Paula Riemann
Die erste Liebe ist immer die schwierigste: Fünf Mädchen machen ihre Erfahrungen mit Trennungsschmerz und Eifersucht. In ihrem zweiten Kinofilm hadern Sprotte und die anderen Hühner mit verstärkten Hormonschüben. Die Tatsache, dass weibliche Wesen auch im frühen Alter gerne mal auf Chauvi-Macker abfahren und es dann bitter bereuen, wird ebenso thematisiert wie Eifersucht und, ja, Homosexualität. Ein lesbisches Mädchen als Co-Heldin eines Kinderfilms? Respekt!“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die wilden Kerle 4 Deutschland 2007, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzalez
„Mittlerweile fahren die populären Kicker-Knirpse Motorrad, leben eltern- und schulfrei im Wald. In der Story geht es um eine (aus der griechischen Mythologie entlehnte) Eifersuchtstragödie, bevor es zum bewährten Fußballspiel-Showdown kommt. Trotz schwerer Dramaturgie-Verstöße werden die Kids diesen pathetisch-kruden Mix aus ‚Mad Max‘, ‚The Tribe‘ und ‚Wir Kinder aus Bullerbü‘ lieben.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL
Y
Zizek! USA 2005, R: Astra Taylor / Originalfassung ohne Untertitel
„Der Philosoph und Kulturtheoretiker Slavoj Zizek wurde von der Regisseurin Astra Taylor von New York über Buenos Aires bis in seine Heimatstadt Ljubljana begleitet. 71 Minuten lang philosophiert sich der bärtige Slowene durch den Film - ein Mix aus Psychoanalyse und Philosophie.“ (Kino 46) HB
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