: Betr.: kinotaz nord
B
Bis ans Ende der Welt Deutschland/Frankreich/Australien 1991 R: Wim Wenders, D: Solveig Dommartin, William Hurt
„Während im Jahr 1999 die Menschheit durch eine atomare Katastrophe bedroht ist, reist eine junge Frau kreuz und quer durch die Welt einem Fremden nach, der mit einer Spezialkamera Bilder aufzeichnet, die Blinden übermittelt werden können. In der australischen Wüste endet die Jagd bei der Familie des Mannes, dessen Vater Forschungen betreibt, um Träume sichtbar zu machen, was zu einer schweren Bildersucht führt. Wim Wenders ehrgeiziges Projekt ist ein gigantischer Reise-, Abenteuer-, Science-Fiction-, Musik- und Liebesfilm, der als zentrales Thema die Sucht nach Bildern behandelt. Komplex in der Verarbeitung zahlloser Motive und faszinierend in der Technik, bietet die Geschichte wenig Raum, um eine gefühlsmäßige Anteilnahme am Schicksal der Figuren zu entwickeln.“ (Lexikon des internationeln Films) HH
Born to be wild – Saumäßig Unterwegs USA 2007, R: Walt Becker, D: Darsteller: John Travolta, Tim Allen
„Der deutsche Titel verdeutlicht bereits mehr als treffend wohin die Reise dieser Komödie um vier von der Midlife-Krise geplagte Motorradfahrern geht: ins Niemandsland des bodenlosen Humors. Sex- und Fäkalgags nehmen kein Ende – nur was soll daran komisch sein? Irgendwie muss dieser ganze regressive Pipi-Kacke-Fick-Humor etwas mit der total verklemmten amerikanischen Gesellschaft zu tun haben. Im aufgeklärten Europa braucht das glücklicherweise niemand lustig zu finden.“ (tip) H, HB, HH, HL
C
Casablanca USA 1942, R: Michael Curtiz, D: Humphrey Bogart, Ingrid Bergmann / Originalfassung mit Untertiteln
„Casablanca ist ein Ort der Läuterung und der Entscheidungen, für den es selbst keine Zukunft gibt. Und schließlich ist Casablanca der Ort, in dem sich das Geschehen des Krieges, Gewalt, Not und Diktatur, in persöhnlichem Schicksal, im Melodram verdichten. Dieser Zustand, den Curtiz mit sensiblem, atmosphärischem Gespür ausschließlich im Studio realisierte, spiegelt nicht nur die Stimmung in Amerika zur Zeit des Krieges, sondern zeigt auch die Situation der Emigranten in Hollywood selbst.“ (Georg Seeßlen) H
Crime and Punishment Finnland 1983, R: Aki Kaurismäki, D: Markku Toikka, Aino Seppo / Originalfassung mit Untertiteln
„In seiner Adaption des Romans von Dostojewski schickt der 1957 geborene Finne den Schlachthausangestellten Rahikainen durchs zeitgenössische Helsinki. Für Geld hat der einen Mord begangen und muss nun mit den Konsequenzen seiner Tat leben. Schon in diesem frühen Film lässt sich die Handschrift Aki Kaurismäkis mit ihrem emotionalen Minimalismus deutlich erkennen.“ (taz) HH
D
The Day After Tomorrow USA 2004, R: Roland Emmerich, D: Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal Originalfassung mit Untertiteln
“Die buchstäblich reinste Variante des amerikanischen Desasterkinos: Den hundertmillionenfachen, bald tiefgefrorenen Blutzoll des globalen Wetterumschwungs, den das Abreißen des Golfstroms binnen weniger Tage auslöst, verbirgt Emmerichs ,The Day After Tomorrow‘ bald diskret hinter den Schneeverwehungen der nördlichen Hemisphäre, platziert dazwischen kleine Comedyschnipsel und eine ganz private Klimaverschiebung: Die Vergletscherung seiner Familiengefühle beantwortet der Held Dennis Quaid mit einem väterlichen Gewaltakt im kältedämmenden Anorak. Herzerwärmend - wenn es nicht so kühl kalkuliert wäre.“ (tip) HB
Das Ding aus einer anderen Welt (The Thing) USA 1982, R: John Carpenter, D: Kurt Russell, William Lancaster
„Eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler am Südpol wird durch ein in immer neuer Gestalt auftretendes außerirdisches Ungeheuer dezimiert. Der seine Science-Fiction- und Horroreffekte perfekt setzende Film hat nur noch wenig mit seinem berühmten Vorgänger 1951 zu tun: Er wurde in erster Linie ein Ausstellungsstück für die verblüffenden Möglichkeiten der Trick- und Spezialtechniken des modernen Hollywood-Kinos, doch angesichts der damit produzierten Ekelszenen, Blutorgien und Leichensezierereien mag man solche Trickkunst kaum würdigen. Carpenter begnügt sich mit der Sensation, innere Spannung und ironische Brechungen kommen zu kurz.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Das doppelte Lottchen Deutschland 2007, R: Michael Schaack, Toby Genkel
„Fast 60 Jahre ist sie schon alt: Erich Kästners Geschichte der Zwillinge Lotte und Louise. Diese wuchsen, weil Vater und Mutter sich scheiden ließen, getrennt bei jeweils einem Elternteil auf, bis sie sich zufällig begegnen und fortan keinen größeren Wunsch haben, als ihre halben Familien wieder zu einer Einheit zusammenzuführen. Für das Trauma der Scheidungskinder hat Kästner im Motiv der getrennten Zwillinge einen zeitlosen Ausdruck gefunden, der auch in dieser Animationsverfilmung bewegt. Der visuelle Stil ist dabei an die Illustrationen der Kästner-Bücher von Walter Trier angelehnt, zeugt mit seinen knappen Strichen bei Kindern für gute Verständlichkeit.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI, OL
Dunkelblau Fastschwarz Spanien 2006, R:
Daniel Sánchez Arévalo, D: Quim Gutiérrez, Antonio de la Torre
“Dunkelblaufastschwarz“ sieht die Zukunft der Brüder Jorge und Antonio aus. Der eine arbeitet als Hausmeister und pflegt den kranken Vater, der andere sitzt im Knast. Aber zwischen Resignation und verzweifeltem Aufbegehren schlägt Regisseur Daniel Sánchez Arévalo in seinem mit dem spanischen Filmpreis Goya prämierten Spielfilmdebüt strahlende Funken. Als der zeugungsunfähige Antonio sich in die Gefangene Paula (Marta Etura) verliebt und seinen Bruder bittet, ihr ein Kind zu machen, gewinnt dieser bittersüße Film anrührende Wahrhaftigkeit.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
E
Das Ende der Gletscher Deutschland 2005, R: Uwe Müller
Müller hat hier auch etwas viel ambitionierteres versucht, als „nur“ einen weiteren Naturfilm zu machen, in dem genregemäß die Tiere in ihren möglichst idealen, natürlichen Habitaten gezeigt werden. Statt dessen wollte er auch darstellen, wie die Fauna der Gletschergebiete, sei es in den Alpen, in Patagonien oder in der Antarktis durch die globale Erwärmung, die die Gletscher und Eislandschaften drastisch schmelzen lässt, immer mehr bedroht wird. Er versuchte also nichts Geringeres, als ein ökologisch, wissenschaftliches Feature mit einer Tierdokumentation zu kreuzen. Dafür doziert er nie abstrakt über die Gefahren der globalen Erwärmung sondern illustriert statt dessen die Fakten filmisch originell mit Computeranimationen. So sieht man, in einer virtuellen Zeitraffersequenz, wie drastisch sich ein Gletscher in den letzten Jahrzehnten verkleinert hat. Und in einer kurzen poetischen Trickaufnahme spiegelt sich tatsächlich das Kalben eines Gletschers im Auge einer Robbe. (hip)
F
Fame - Der Weg zum Ruhm USA 1979, R: Alan Parker, D: Edie Barth, Irene Cara
„Leben und Lernen von Musik- und Schauspielstudenten aus sozial benachteiligten Schichten an einer Kunsthochschule in den New Yorker Slums, von der Aufnahme- bis zur Abschlußprüfung. Eine Art Musical mit blendenden Musik- und Tanzszenen, das ohne ausgesprochen soziale Problematik doch einiges vom Lebensgefühl der jungen Menschen einzufangen vermag. Handwerklich perfekt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Die Fans sind wir Bremen 2007, R: Wilhelm Rösing, Thomas Hafke
„Der Film dokumentiert 35 Jahre Bremer Fan-Geschichte und lässt dabei diejenigen zu Wort kommen, die die Szene mitgestaltet haben. Treue Werder-Anhänger geben tiefe Einblicke in das Fan-Dasein, schauen auf die Anfänge zurück und reflektieren die jüngste Entwicklung. Den Filmemachern ist es dabei gelungen, die Ereignisse differenziert aufzuzeigen, um sowohl die Schattenseiten Bremer Fan-Kultur als auch die grenzenlose Faszination für den Fußball darzustellen. Fünfzehn Fans von Werder Bremen erinnern sich an ihr erstes Spiel im Stadion, berichten von Kuttenzeiten und fragen sich, wo ihre Schals geblieben sind. Aber auch die jungen Ultras kommen zu Wort und denken laut über die rasanten Veränderungen in der Welt des Fußballs nach.“ (taz) HB
Die Faust im Nacken (On the Waterfront) USA 1954, R: Elia Kazan, D: Marlon Brando, Eva Marie Saint / Originalfassung ohne Untertitel
„Er machte ihn zum Vorbild für eine ganze Schauspielergeneration, diesen Terry Malloy. Wie er dasteht, in seiner großkarierten Jacke, die Hände in die Hosentaschen gestemmt, wie er Unsicherheit überspielt durch rotzig hingeworfene Sprüche, dann wieder behutsam mit seinen Tauben umgeht, plötzlich redselig wird, als ihn ein Polizist auf den verlorenen Boxkampf anspricht, und voll wütender Energie demonstriert, mit welchem Haken er seinen Gegner hätte flachlegen können. Das ist kein modischer Rebell mehr wie der Motorad-Macho in ‚Der Wilde‘. Hier geht es nicht um ein bißchen Spaß, sondern um so Elementares wie Recht und Arbeit. Schicht für Schicht legt Brando den Kern seiner Figur frei. Und der ist verunsichert, verbittert, enttäuscht.“ (Peter Wiesmeier) HH
The Flying Scotsman Großbritannien/Deutschland 2006, R: Douglas Mackinnon, D: Jonny Lee Miler, Sean Brown
„Der Schottische Rennfahrer Graeme Obree stellte 1993 und 1994 Stundenweltrekorde im Bahnradfahren auf und überflügelte damit den bestehenden Weltrekord von Eddy Merckx. Obree baute seine Fahrräder selbst und experimentierte mit ungewöhnlichen Sitzpositionen, seinen Weltrekord fuhr er mit der so genannten „superman“-Position, bei der die Arme eng zusammen und weit nach vorn gestreckt liegen (siehe Buchcover). Der in Schottland und Deutschland gedrehte Film „The Flying Scotsman“ zeigt die Geschichte des Radrenn-Amateurs Obree, der einen der wichtigsten Trophäen im Radrennsport erobert und er schildert den Kampf Obrees gegen die Radsportbürokratie, die ihm den Erfolg missgönnt.“ (rad-spannerei.de) HB, HH
Full Metal Village D 2006, R: Sung-Hyung Cho
„Lassen Sie sich bitte nicht vom Titel abschrecken, denn ‚Full Metal Village‘ ist eine der schönsten Kinoentdeckungen dieses Frühjahrs. Die in Deutschland lebende Koreanerin drehte die Dokumentation in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf Wacken, das einmal im Jahr aus seinem nordfriesischen Phlegma gerissen wird, wenn Tausende von Heavy-Metal-Fans aus aller Welt es bei einem dreitägigen Open Air Festival überrollen. Die Bauern und Damen des Kaffeekränzchens reagieren erstaunlich gelassen auf die meist in schwarzem Leder gekleideten Langhaarigen, und die Filmemacherin hat genau das richtige Maß an Neugierde und Humor, um diesen Zusammenprall der Kulturen zu einem sehr erhellenden und amüsanten Porträt der norddeutschen Provinz werden zu lassen.“ (hip) H, HH, OL
G
Ganges – Fluss zum Himmel Indien/USA 2004, R: Gayle Ferraro
„Die Sehnsucht ihrer todkranken Angehörigen nach den Verheißungen des ewigen Lebens führt vier indische Familien in die jahrhundertealte Stadt Varanasi, an einen der wichtigsten Plätze des Hindu-Glaubens. Gefilmt hauptsächlich im Umfeld eines Sterbehospiz an den Ghats von Varanasi, direkt im religiösen Herzen von Indien, folgt «Ganges - Fluss zum Himmel» den oft mühsamen Versuchen von vier Familien, ihren todkranken Angehörigen den letzten irdischen Wunsch zu erfüllen: Nach dem Tod in den Himmel zu kommen.“ (rhein-main.net) H, HH
Die Gebrüder Skladanowsky Deutschland 1996, R: Wim Wenders, D: Manfred Wopalka, Nadine Büttner
„In Zusammenarbeit mit Studenten der Münchner Filmhochschule HFF inszenierte Wim Wenders diese Mischung aus Dokumentarfilm und Fiktion über die Filmpioniere Max, Emil und Eugen Skladanowsky. Bereits zwei Monate vor den Gebrüdern Lumière in Paris präsentierten die Gebrüder Skladanowsky am 1. November 1895 vor 1500 Zuschauern bewegte Bilder auf ihrem Bioscop. Ein Film über die Entstehung des Kinos, dessen „historische“ Szenen mit einer Handkurbelkamera aus der Stummfilmzeit gedreht wurden.“ (filmportal.de) HH
GG 19 Deutschland 2007, R: diverse, D: diverse
„Viele sinnlos verprasste Fördergelder stekken in diesen 19 Kurzfilmen über die Segnungen unseres Grundgesetzes. Die meisten der Beiträge sind ungelenk und theatralisch inszeniert und wirken wie verfilmter Schulfunk. Justizministerin Brigitte Zypries spielt übrigens auch mit. Die Art von Film, die man Nachsitzern in humanistischen Gymnasien zur Strafe aufbrummt.“ (Cinema) HB, HH
Golden Door Italien/Frankreich 2006, R: Emanuele Crialese, D: Charlotte Gainsbourg, Vincenzo Amato / Originalfassung mit Untertiteln
„Anders als etwa in den amerikanischen Einwandererfilmen von Coppola bis Scorsese stellt der Sizilianer Emanuele Crialese in ‚Nuovomondo‘, wie der Film im Original heisst, den Weg über den Atlantik und die anschliessende Selektion bei der Einwanderungsbehörde auf Ellis Island in den Mittelpunkt seiner Emigrantensaga. Er unterstreicht damit die Passage, den forcierten Prozess des Übergangs von einer archaischen Gesellschaft zur Moderne, dem diese armen sizilianischen Bauern zwangsläufig unterzogen werden. Die Gemütslage der Protagonisten spiegelt sich in surrealen Einschüben, wo das Silbergeld von den Bäumen purzelt und riesengrosse Feldfrüchte das harte Bauernlos belohnen. Ein ambitionierter Film, dem erneut Crialeses Freund und Hauptdarsteller, der Bildhauer Vincenzo Amato, das nötige Gewicht verleiht.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH, KL
Der große Ausverkauf Deutschland 2006 , R: Florian Opitz
„‚Der große Ausverkauf‘ prangert, pünktlich zum G-8-Gipfel in Heiligendamm, die Auswüchse des Kapitalismus an. Regisseur Florian Opitz will mit seinem Dokumentarfilm zeigen, „was eine Gesellschaft verliert, die Konzernen die Verantwortung für ihre Grundversorgung überträgt“. In Großbritannien zum Beispiel endete die Privatisierung der Eisenbahn in einer einzigen Katastrophe; im südafrikanischen Township Soweto bleibt es in vielen Häusern dunkel, seit die Bewohner die gestiegenen Strompreise nicht mehr bezahlen können; in Cochabamba, der drittgrößten Stadt Boliviens, versuchte der US-Konzern Bechtel, sogar aus Regenwasser Profit zu schlagen. Opitz schildert diese Fälle konsequent aus der Sicht von Betroffenen, die sich, so gut es geht, gegen die Konzerne wehren. Seine Einseitigkeit erhöht zwar den Unterhaltungswert, aber am Ende der telegenen Strafpredigt fühlt sich manch ein Zuschauer möglicherweise für dumm verkauft.“ (Der Spiegel) HH
H
Hände weg von Mississippi Deutschland 2007, R: Detlev Buck, D: Zoe Mannhardt, Katharina Thalbach
„In Detlev Bucks beschwingtem Familienfilm nach einem Roman von Cornelia Funke kämpft ein Mädchen für das Überleben eines verwaisten Pferdes. Niemand porträtiert das Leben auf dem Land so liebevoll wie der Bauernsohn Detlev Buck. In der Geschichte geht es um das Stadtkind Emma, das seine Ferien bei der knarzigen Oma verbringt. Als die Zehnjährige mitkriegt, dass der arrogante Erbe eines Nachbarhofes das dazugehörige Pferd Mississippi beim Schlachter entsorgen will, entwickelt sie einen Plan. Die simple Story dient jedoch nur als Gerüst für ein Potpourri köstlicher Szenen, mit denen der Regisseur an seine frühen Kultfilme wie ‚Karniggels‘ anknüpft. Alle bestens geeignet, beim Zuschauer ein zufriedenes Dauergrinsen auszulösen. Ein Kinderfilm? Ja. Einer, in den Eltern ihre Sprösslinge gerne ein zweites Mal mitnehmen.“ (Cinema) BHV, H, HB, HH, HL, KL, OL
Herr Bello Deutschland 2007, R: Ben Verbong, D: Armin Rohde, August Zirner
„Ein Hund, der dem zwölfjährigen Sohn eines verwitweten Apothekers zugelaufen ist, verwandelt sich durch einen Zaubertrank des Großvaters in einen Menschen mit recht „tierischen“ Verhaltensweisen, der um die schöne Nachbarin buhlt, auf die auch der Apotheker ein Auge geworfen hat. Der ebenso einfalls- wie temporeiche Kinderfilm legt nach verhaltenem Anfang beträchtlich zu und zeigt sich von seiner unterhaltsamsten Seite. Auch die spielfreudigen Darsteller tragen zu der gelungenen Inszenierung bei.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI, OL
Hostel 2 USA 2007, R: Eli Roth, D: Lauren German, Roger Bart
„Fortsetzung des harten Horrorhits von 2006, in dem diesmal drei amerikanische Mädchen in dem slowakischen Folterknast landen. Es war unvermeidlich: Nach dem sensationellen Erfolg des für nur fünf Mio. Dollar entstandenen Originals (weltweites Einspiel: 80 Mio. Dollar) legt Eli Roth in bester Expolitationmanier nur ein Jahr später eine Fortsetzung seiner Folterspiele vor, die tatsächlich weniger empörender Horror denn verschmitzte Kapitalismus-Satire sind. Das komplette Szenario wurde beibehalten; nur das Geschlecht der Hauptfiguren wurde ausgetauscht.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis Großbritannien 2007, R: Edgar Wright, D: Simon Pegg, Nick Frost
Der gewohnt dämliche deutsche Aftertitelsollte niemanden davon abhalten, sich diesen Film anzusehen, denn die sehr britische Komödie ist ein parodistisch gewobener, immer wieder überraschender Flickenteppich, in dem von Polizeifilm, Agatha-Christie-Krimis, Buddy-Movies bis zu Splatterfilmen und brutalen Action-Orgien alles gnadenlos durch den Kakao gezogen wird. Der Witz ist dabei so abgedreht und treffend, dass man aus dem Lachen kaum herauskommt. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
I
Il Caimao - Der Italiener Italien/Frankreich 2006, R: Nanni Moretti, D: Silvio Orlando, Margherita Buy / Originalfassung mit Untertiteln
„Daß Nanni Morettis Berlusconi-Film in der Endphase des italienischen Wahlkampfs für Debatten und volle Säle sorgen würde, war vorherzusehen. Daß die Meinungen von Kritikern und Kinobesuchern geteilt blieben, mag an der komplizierten Struktur des Films liegen. Der Regisseur hat nämlich - bei allem persönlichen Ekel vor dem Medienmogul - keineswegs ein anklagendes Dokumentarwerk im Stil Michael Moores geschaffen, sondern einen typischen Moretti-Film, der haarscharf auf dem Grat zwischen alltäglicher Komödie und Tragödie balanciert. Daß sein Publikum über die finanziellen und juristischen Machenschaften aus Berlusconis Unternehmerkarriere nicht mehr aufgeklärt werden muß, setzt Moretti dabei voraus. Deshalb schildert er lieber, wie es sich im ganz normal verrückten Italien der Berlusconi-Ära lebt und arbeitet.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H
Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil) USA 1957, R: Orson Welles, D: Orson Welles, Charlton Heston, Marlene Dietrich / Originalfassung ohne Untertitel
Neue, nach Orson Welles‘ Aufzeichnungen geschnittene Fassung! „Als Puffmutter in einem mexikanischen Bordell begrüßt Marlene Dietrich, als grotesk geschminkte Zigeunerin mit schwarzer Perücke, den fetten, heruntergekommenen Orson Welles mit der gloriosen Untertreibung: ,Du siehst schlecht aus, Liebling. Du hast zuviele Süßigkeiten gegessen.‘ Dieser phantastische, grelle Thriller hat irgendwas, aber nicht allzu viel, mit Drogen und Korruption bei der Polizei in einer Grenzstadt zu tun. Tatsächlich handelt er von der Liebe zum Medium Film, und wenn Welles den Süßigkeiten von Schatten, Winkeln und barockem Dekor nicht widerstehen konnte, dann macht er daraus immernoch ein herzhafteres Festmahl als die meisten Regisseure aus ihrem Fleisch mit Kartoffeln. Dies ist tolle Unterhaltung. Zur Besetzung, die so pervers zusammengesetzt wurde wie ein Alptraum, gehören auch Charlton Heston, Janet Leigh, Zsa Zsa Gabor und Joseph Cotton.“ (Pauline Kael) HH
Irina Palm Belgien/Frankreich/ Deutschland 2007, R: Sam Gabarski, D: Marianne Faithfull, Miki Manojlovic
„Marianne Faithfull spielt die Titelheldin und sucht, um eine sehr teure Behandlung für ihren todkranken Enkel bezahlen zu können, einen Job. Schon das ist eigentlich unerträglich: Könnte sie nicht einfach die Nase voll haben von ihrem Vorstadtspießerdasein? Sie findet nichts außer einer Hostessenstelle bei Sexyworld, einem schmierigen Schuppen in Soho, in den sie hereinstolpert in der Annahme, sie könne dort für eine Menge Geld Tee kochen und aufräumen. Ein garantierter Lacher? O ja, und so geht es weiter, mit Erklärungen, wie sie ihre Aufgabe bewältigen kann vor einem Loch in der Wand, durch das ihr die Arbeit zugereicht wird. „Wichsende Witwe“ nennt sie sich selbst, und auch das sorgt im Publikum für fröhliche Schnaufer. Dabei sieht „Irina Palm“ nicht besser aus als jeder beliebige Fernsehfilm, die Gitarrenmusik ist von großer Schlichtheit und Marianne Faithfulls Schauspielkunst schnell erschöpft.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H, HB, HH, HL, KI, OL
L
Laterna Magica-Filme „Faszinierende Bildverwandlungen vom Sommer in den Winter oder die Freude am Schnee auf projizierten Panoramabildern für Kinder: Karin Bienek und Ludwig Maria Vogl haben für das Wetterfest ihr Repertoire nach winterlichen Szenen und ihr Archiv nach Bildern von Eis und Schnee durchsucht. In einer Laterna Magica Soirée werden daraus Lichtspiele gestaltet, die aus den Zeiten von Industrialisierung und Romantik stammen.“ (Kino 46) HB
Leichen pflastern seinen Weg (Il grande Silenzio) Frankreich/Italien 1968, R: Sergio Leone, D: Klaus Kinski, Jean-Louis Trintignant
Wenn ein Racheengel schon Silenzio heißt, weiß man bereits, daß es gegen dieses große Schweigen keine beruhigenden Worte gibt. Zumal Silenzios Revolver an der Stirn ist eben immer das treffendere Argument. Das müssen auch die Huren des Gewerbes, eine Horde Kopfgeldjäger, in Leichen pflastern seinen Weg (Foto) einsehen. Sergio Corbucci hat mit diesem Western das Kunststück vollbracht, Baller-Reigen ins Groteske zu kippen und all die Einstellungs-Manierismen, die dem Italo-Western eigen sind, ins Zynische zu steigern. Eine brilliante Parodie, in der Angeschossene mit den Bergpanoramen um die Wette delirieren.“ (taz) HB
Der Liebeswunsch Deutschland 2006, R: Torsten C. Fischer, D: Jessica Schwarz, Barbara Auer
“Der Liebeswunsch“ erzählt nach dem gleichnamigem Roman von Dieter Wellershoff eine fatale Vierecksgeschichte. Die aufgeweckte Studentin Anja (Jessica Schwarz) heiratet den verklemmten Richter Leonhard (Tobias Moretti), dessen frühere Freundin Marlene (Barbara Auer) nun mit seinem besten Freund Jan (Ulrich Thomsen) zusammenlebt. Dann beginnt Anja eine Affäre mit Jan. Regisseur Torsten C. Fischer entwirft eine Welt derart unterkühlter Gefühle, dass sich der Zuschauer für die Figuren kaum erwärmen kann. Er zeigt, wie verzweifeltes Liebessehnen in ein Gefüge maßvoller Leidenschaften einbricht, doch wer wen warum begehrt, ist bisweilen schwer nachzuvollziehen.“ (Der Spiegel) HB
Lisbon Story Deutschland 1995, R: Wim Wenders, D: Rüdiger Vogler, Patrick Bauchau
“Der Toningenieur Philip Winter reist von Frankfurt nach Lissabon, um seinen alten Freund, dem Regisseur Friedrich Monro, aus der Patsche zu helfen, der mit einem Dokumentarfilm nicht weiterkommt. Mit Mikrophon und Tonbandgerät bewaffnet, bricht Winter auf, um die rätselhafte Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Wenders ist mit diesem Low-Budget-Film eine sinnliche Hommage an die Stadt Lissabon gelungen und zugleich ein weiterer Essay über den „Stand der Dinge“ nach einhundert Jahren Kino.“ (tip) HH
M
Das Mädchen, das die Seiten umblättert Frankreich 2006, R: Denis Dercourt, D: Catherine Frot, Déborah François
„Ein Trauma und seine bösen Folgen: Eine gescheiterte Musikerin erschleicht sich unerkannt das Vertrauen einer Konzertpianistin – die sie in Wahrheit abgrundtief hasst. Denis Dercourt erzählt die Geschichte einer konsequenten Rache, allerdings nicht auf plumpe Art, sondern mit Stil: Hier wetzen die Bösen keine Messer. In ruhigen, eleganten Bildern zeigt der Regisseur, wie Mélanie ihr Opfer langsam einkreist, er intensiviert die bedrohliche Atmosphäre allein durch verstohlene Blicke, eine Berührung, Schweigen. Und der Zuschauer schwankt zwischen Mitleid für die zappelnde Fliege und Bewunderung für diese Spinne, die ihr Netz so wunderbar hinterlistig baut. Perfide.“ (Cinema) H, HB, HL
Menschen am Sonntag Deutschland 1929, R: Edgar Ulmer, Robert Siodmak
“Ein ganzer Packen Filmgeschichte: Die beiden Regisseure machten noch stolze Karrieren. Robert Siodmak, über Frankreich in die USA emigriert, wurde Stichwortgeber für den film noir (,Die Wendeltreppe‘), Edgar G. Ulmer der künstlerische Leiter bei Metro Goldwyn Mayer, und von Billy Wilder, der sich als Drehbuchautor für ,Menschen am Sonntag‘ seine ersten Sporen verdiente, hat man danach einiges gehört. Dazu schärfte der Neorealismus sein Stilbewusstsein an dem Film, aber von diesem cineastischen Besteck sollte man sich gar nicht bedrängen lassen. Um ,Menschen am Sonntag‘ so neu zu sehen, wie er damals auch die Zeitgenossen überrumpelte.“ (taz) HB
Montags in der Sonne (Los Lunes Al Sol) Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar / Originalfassung mit Untertiteln
„Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) HH
Mr. Bean macht Ferien Großbritannien 2007, R: Steve Bendelack, D: Rowan Atkinson, Willem Dafoe
„Die britische (Fernseh-)Kultfigur Mr. Bean gewinnt eine Reise nach Cannes, die er weidlich nutzt, um durch sein infantiles Unvermögen für Durcheinander zu sorgen. Eher eine Aneinanderreihung von Missgeschicken als ein dramaturgisch durchdachter Spielfilm, hat der zweite Kinoauftritt des beschränkten Briten nur wenig Unterhaltendes zu bieten und ist eher als Abgesang auf einen einstigen Fernsehkult zu deuten.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Mystery Train USA 1989 R: Jim Jarmusch, D: Masatoshi Nagase, Screaming Jay Hawkins / Originalfassung mit Untertitel
“Natürlich ist „Mystery Train“ ein Kultfilm. Das geht gar nicht anders, wenn einer wie Jim Jarmusch poetisch ist und Rock‘n‘Roll liebt, Geschichten erzählen kann und Distanz liebt, lakonisch ist und rot liebt, träumen kann und Konstrukte liebt. In drei Episoden schickt Jarmusch seine Menschen, die an keiner Hoffnung tragen, vielleicht auch an gar nichts außer an einem roten Koffer oder einer roten Handtasche oder einer roten Krawatte, durch Memphis. Das Leben ist eine Warteschleife und die Zeit zwischen Kommen und Gehen, Ankommen und Abfahren. Aber Memphis ist eine Kultstätte und mit Rock‘n‘Roll-Mythen gepflastert. Vor der Hotelrezeption mit dem schmächtigen schwarzen Hotelpagen und seinem wuchtigen schwarzen Boß - Screaming Jay Hawkins im zinnoberroten Leuchtjacket - sind alle gleich: das Pärchen aus Yokohama, die beiden Frauen mit mannvergangener Vergangenheit, der vergangene Mann und seine whisky-täppischen Spießgesellen.“ (taz) HH
N
The Namesake – Zwei Welten, eine Reise USA 2007, R: Mira Nair, D: Kal Penn, Irfan Khan
Großes episches Kino wird hier geboten – die so oft erzählte Geschichte von der Emigration in die USA einmal nicht aus der Perspektive von Italienern, Iren oder Juden erzählt, sondern von einer bengalischen Familie. Und damit hat Mira Nair, die sich mit ihren Filmen ja auch eine Nische zwischen Bollywood und Hollywood geschaffen hat, den genau für sie passenden Stoff gefunden. Dabei geht sie für eine Literaturadaption überraschend filmisch vor. Bei den intimen Familienszenen ist sie am stärksten, denn hier schöpft sie offensichtlich aus eigenen Erfahrungen. Aber sie kann auch große Panoramen schaffen und arbeitet geschickt mit wiederkehrenden Leitmotiven wie der Brückenmetapher oder den Schuhen, in die jemand anderes steigt. Dieser Film erzählt von der Welt – man erfährt viel über die bengalische Kultur, deren exotische Reize durchaus ausgespielt werden, ohne dass sich der Film auf den rein touristischen Blick verengt. Stattdessen bekommt man eine Ahnung davon, wie die Sicht von Bengalen auf den Westen ist. (hip) H, HB, HH
O
Obaba Spanien/Deutschland 2005, R: Montxo Armendariz, D: Pilar López de Ayala, Juan Diego Botto
„Was ist wahr? Was ist Fiktion? Eigentlich wollte die Filmstudentin Lourdes in Obaba, einem (fiktiven) baskischen Dorf, nur ein paar Eindrücke und Bilder filmen. Plötzlich steckt sie jedoch mittendrin in der Vergangenheit seiner Bewohner. Deren Geschichten handeln von Liebe und Gier, von Morden, Neid und seltsamen Zufällen. Lourdes entdeckt Zusammenhänge und verliert sich immer mehr in deren Gespinst bis sie beinahe den Kontakt zur Realität verliert. Spannende Verfilmung des baskischen Bestsellers „Obabakoak“ von Bernardo Atxaga.“ (tip) HB, HH
Ocean’s Thirteen USA 2007, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Brad Pitt
Inzwischen sind Steven Soderbergh und sein Schauspielerensemble genauso gut eingespielt wie Danny Ocean und seine Kumpanen. Wie der Meisterdieb mit einer souveränen Gelassenheit seinen Coup vorbereit, sodass man nie ernsthaft daran zweifelt, dass das tollkühne Vorhaben auch gelingt,so inszeniert nun auch der Regisseur diesen Genrefilme, der so entspannt und perfekt daherkommt als wäre er ein Klassiker von Howard Hawks. Wie schon in den vorherigen ‚Ocean‘-Filmen wird hier die Genre-Konvention von den genau ausbaldowerten Einbruchsplänen und Täuschungsmanövern, die scheitern, um dann von Strategien abgelöst zu werden, die noch komplexer und gewagter sind, auf die Spitze getrieben. Aber jetzt hat Soderbergh es nicht mehr nötig, sie ernsthaft und mit einem immer etwas leicht angeberisch wirkenden Stolz auf die eigene Raffinesse vorzuführen. Statt dessen gibt er dem Film einen selbstironischen, komödiantischen Dreh, der ihm sehr gut bekommt. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Das perfekte Verbrechen USA 2007, R: Gregory Hoblit, D: Sir Anthony Hopkins, Ryan Gosling
„Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem ehrgeizigen Strafermittler und einem gerissenen Mörder. ‚Das perfekte Verbrechen‘ erinnert stark an Hoblits Regiedebüt ‚Zwielicht‘, ohne dessen durchgängige Spannung zu erzielen. Der Film lebt vom Nervenkitzel des Zermürbungskrieges zwischen Anthony Hopkins und dem großartigen Ryan Gosling, doch zwischendurch sorgen lange Phasen unnötiger Umstandskrämerei für dramaturgische Schwächeperioden. Wer im Kino aber gerne mittüftelt, dürfte an diesem „Popcorn-Thriller mit Hirn“ (O-Ton Hoblit) sein Vergnügen haben.“ (Cinema) BHV, H, HB, HH, KI, OL
Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt USA 2007, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley
Die Kaperfahrt von Jack Sparrow und seiner Piratencrew führt im dritten Teil auch in bisher noch nicht durchkreuzte Gewässer. Wie die Vorgänger ist dieser Film wieder ein großes Spektakel mit nicht enden wollenden Seeschlachten, Schwertkämpfen und Keilereien. Das Genre der Piratenfilme wird wieder so gründlich geplündert, dass nach dieser Enterattacke von Verbinski und den Drehbuchschreibern Ted Elliot und Terry Rossio nur noch ein abgetakeltes Schiffswrack übrigbleibt, an das sich in nächster Zeit wohl kaum noch ein Studio heranwagen wird. Dabei gelingt es ihnen, eine Popmythologie von zum Teil erstaunlicher Komplexität zu schaffen, und diese nehmen sie im letzten Teil der Trilogie viel ernster als etwa im vergleichsweise komödiantischen ‚Dead Man’s Chest‘. So ist der Film düsterer und mysteriöser geraten. Einzelne Sequenzen haben sogar eine surreale Poesie. Man merkt, dass den Filmemachern beim dritten Teil nicht etwa die Ideen ausgegangen sind, dass dies nicht nur ein weiterer Aufguss ist, sondern dass sie mit übermütiger Spielfreude weiter an ihrer Piratengeschichte gebastelt haben. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Prinzessinnenbad Deutschland 2007, R: Bettina Blümner
„Frühreif wäre das falsche Wort. Aber Mina, Klara und Tanutscha, alle 15, sind für ihr Alter schon ziemlich weit. Bettina Blümner hat die drei Freundinnen beim Erwachsenwerden begleitet: im Berliner Prinzenbad, im Freundeskreis, im täglichen Leben. Dabei albern die Mädchen herum, rauchen Kette – und nehmen bei Themen wie Liebe, Familie und beruflicher Zukunft kein Blatt vor den Mund. ‚Prinzessinnenbad‘ bietet ihnen eine Bühne, auf der sie selbstbewusst, in stillen Momenten aber auch verletzlich wirken. So entsteht ein Porträt, das ihre Charakterzüge unaufdringlich verdichtet und umfassend beschreibt.“ (Cinema), HH
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Richard III Großbritannien 1995, R: Richard Loncraine, D: Ian McKellen, Annette Benning
“Schnieke Royals rauchen Kette, gönnen sich schon mal eine Ampulle Morphium und walzen zum sinnliche Sound der Big Band. Richard meuchelt als buckliger Beau von abgefeimter Eleganz. Nachdem er die störende Verwandtschaft aus dem Wege gemordet hat, mausert sich der clevere König in dieser bemerkenswert konsequenten Leinwandfassung zum Fascho-Diktator mit Standarten-Parade und Schwarzhemd-Bataillonen. Die Opposition bläst zum gerechten Kampf und der umzingelte Despot stöhnt in seinem heißgelaufenen Jeep glaubwürdig wie noch nie: Ein Pferd, ein Pferd. Ein Königreich für ein Pferd.“ (Der Spiegel) HH
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Schnee, der auf Film fällt Der Kurator Philippe-Alain Michaud (Centre Pompidou Paris) stellt in einem Programm mit Filmen von 1901 bis 2006 experimentelle Arbeiten wie auch Travelogues vor. Sie zeigen die Wirkung von Schnee und Eis auf Film durch den Umgang mit Licht, Oberfläche und Cadrage. HB
Schwedisch für Fortgeschrittene Schweden 2006, R: Colin Nutley, D: Helena Bergström, Maria Lundqvist
Teilweise derbe Komödie über zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber eher ungewollt zusammenschließen. Die schwedische Komödie besticht durch eine lockere, leichte und intelligente Inszenierung. Auch die beiden Schauspielerinnen überzeugen durch ihr frohes Spiel. Alle, die schwedische Filme nur mit Krimis à la Wallander verbinden, dürften also spätestens nach „Schwedisch für Fortgeschrittene“ eines Besseren belehrt worden sein.“ (Blickpunkt:Film) HH
Shoppen Deutschland 2006, R: Ralf Westhoff, D: Sebastian Weber, Anna Böger
„Komödie über einsame Großstadtsingles und eine Methode, sie zusammenzubringen: Speed Dating, bei dem den Teilnehmern nur fünf Minuten zum Kennenlernen bleiben. Trotz des oft beackerten Terrains der Partnersuche angesichts des Single-Überschusses gelingt dem Kinodebütanten eine lebensnahe und nahezu gleichberechtigte Darstellung von 18 Figuren, denen er bei aller genretypischen Vereinfachung mit Gespür und Witz auf den Grund zu gehen versucht. Auch dank der guten Darsteller ein hierzulande außergewöhnliches Vergnügen.“ (filmdienst) HB, HH
Shrek der Dritte USA 2007, R: Chris Miller
„Die freche Ironie, die die ersten beiden Filme so unverwechselbar machte, wirkt diesmal merklich abgemildert. Dafür wird eine relativ konventionelle Abenteuergeschichte erzählt, in der Shrek an einen farblosen König-Arthur-Verschnitt gerät und am Ende gleich dreifache Vaterfreuden erlebt. Die Abenteuer der drei pupsenden Mini-Shreks sind im Serienkonzept bestimmt schon vorgemerkt. Unter den neuen Figuren sorgt einzig ein zauseliger New-Age-Merlin für frische Akzente. Dessen Zauberkünste haben mit den Jahren etwas nachgelassen, was zu einem witzigen Körpertausch von Esel und gestiefeltem Kater führt. Davon abgesehen kommt „Shrek der Dritte“ erstaunlich bieder daher. Das giftgrüne Ungetüm hält am Ende gar eine rührselige Rede über das Gute, das selbst in den ärgsten Bösewichtern schlummert, und spätestens an dieser Stelle wünscht man sich den Shrek zurück, der sich mit einem Märchenbuch den Hintern abwischt.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Sketches of Frank Gehry USA 2005, R: Sydney Pollack / Originalfassung mit Untertiteln
„Dies ist ein Film über das Leben und das Werk Frank Gehrys, der als einer der unkonventionellsten Architekten der Gegenwart gilt. Über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitete Sydney Pollack den Architekten mit einer handlichen DV-Kamera. Er führte Gespräche mit Weggefährten, Bauherren, Lehrmeistern und Widersachern, beobachtete seinen Protagonisten in Arbeitssituationen und privaten Begegnungen.“ (zelluloid.de) H, HH
Snow White Schweiz 2005, R: Samir, D: Julie Fournier, Carlos Leal
„Die verwöhnte, drogenabhängige Tochter eines Züricher Bankiers verliebt sich in einen unbescholtenen Arbeitersohn, der in einer HipHop-Band singt. Vor das überstürzte Happy End hat der schnell geschnittene und verschiedene Formate benutzende Film den tiefen Fall der „Prinzessin“ gestellt. Der unterhaltsame, aufwändig produzierte Film changiert zwischen Märchen und Realismus, ohne sich zur Satire zu verdichten, setzt stattdessen aber auf formale Gewandtheit.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Spider-Man III USA 2007, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst
„Venom, ein schwarzer, parasitärer Organismus aus dem All, und der Sandman haben Spider-Mans geliebte Mary Jane entführt. Aus der unschuldigen Perspektive der 30er Jahre, der Geburtsstunde der Superhelden, wirft Sam Raimi einen romantisch verklärten Blick auf ein idealisiertes Amerika mit aufrechten Superhelden und berechenbaren Superschurken. Das der Film dabei nicht peinlich wird, ist der offenkundigen Begeisterung Raimis für das altbackene Superheldengenre zu verdanken.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI
South Großbritannien 1919, R: Frank Hurley
“Ein einzigartiges Filmdokument aus dem heroischen Zeitalter der Polarforschung: Nachdem Amundsen 1911 den Südpol erobert hatte, suchte sich der britische Polarfoscher Sir Ernest Shackleton eine neue Herausforderung: die komplette Durchquerung der Antarktis über den Südpol. Am 1. August 1914, kurz vor der Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland, sticht sein Schiff, die „Endurance“ (Durchhaltevermögen), mit 27 Männern und Shackleton als Expeditionsleiter in See. Mit an Bord: Kameramann Frank Hurley, der den Expeditionsaltag filmisch und photographisch dokumentiert: Die bejubelte Ausfahrt, die ersten Eisberge, den täglichen Kampf gegen das Packeis, den langsamen Untergang der „Endurance“ nach monatelanger Drift, die Flucht nach vorn in drei kleinen Beibooten über eines der rauhesten Meere der Welt.“ (absolutmedien) HB
Stirb langsam 4.0 USA 2007, R: Len Wiseman, D: Bruce Willis, Justin Long
„Zwölf Jahre nach Beendigung der erfolgreichen „Stirb langsam“-Reihe taucht Bruce Willis als Cop John McClane unerwartet und überraschend wieder auf. Diesmal kapern Terroristen das gesamte Computersystem der USA und spielen mit den Ordnungskräften des ganzen Landes ein blutiges Katz-und-Maus-Spiel. Ein schnörkelloser Actionfilm, der trotz der Computerterroristen nicht auf digitalen Schnickschnack setzt, sondern analoge Handarbeit bevorzugt. Der gut gealterte Bruce Willis erweist sich seinem Mythos gewachsen und erledigt seinen Job lässig, zynisch und unter großen Schmerzen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Stomp the Yard USA 2007, R: Sylvain White, D: Columbus Short, Meagan Goo
„Zwei rivalisierende Studentengruppen reißen sich um einen talentierten Streetdancer. Manchmal kann man einfach nur noch den Kopf schütteln und sich wundern. Darüber nämlich, dass sich die Produzenten von Fließbandware wie ‚Stomp the Yard‘ bei ihrer Arbeit nicht zu Tode langweilen. Denn die Geschichte vom tanzenden Outcast ist mittlerweile so oft erzählt worden, dass es sich erübrigt, die vermeintliche Erfolgsformel nochmals herunterzubeten. Was das ergibt? Einen überlangen Videoclip mit nett choreografierter Beinarbeit, viel rhythmischem Gestampfe, einem schneidigen Eintänzer und einigen schmissigen Dancefloor-Krachern. Massenware zum Kopfschütteln eben.“ (Cinema) HB, HH
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Taxi - Eine Nacht in Buenos Aires Argentinien 2000, R: Gabriela David, D:Diego Peretti, Josefina Viton / Originalfassung mit Untertiteln
“Wie auch das Hotel ist das Taxi immer wieder ein schöner metaphorischer Ort, an dem sich die Menschen auf ihren Wegen kurz treffen. Esteban ist dabei ein kleiner Gauner, der sich auf Taxidiebstähle spezialisiert hat und gern noch erst einige Runden mit seiner Diebesware dreht, bevor er sie zu seinem Hehler bringt. Bei einer Fahrt liest er die junge Laura auf, die gerade angeschossen wurde. Mit dem Blick von den Rändern der Gesellschaft her entwirft Regisseurin Gabriela David in ihrem Erstlingsfilm auch eine präzise Momentaufnahme von der aktuellen Lage Argentiniens mit dem Zerfall der Mittelschicht. Mit atmosphärisch dichten Bildern. So faszinierend-dunkel wie sachlich-nüchtern.“ (taz) HH
Die Töchter des chinesischen Gärtners Frankreich/Kanada 2006, R: Dai Sijie, D: Mylène Jampanoi, Li Xiaoran
„„Die Töchter des chinesischen Gärtners“ begegnen sich in einem trügerischen Paradies: Auf der blühenden Insel von Botanikprofessor Chen verschwendet dessen Tochter An ihre Jugend damit, dem Vater die Fußnägel zu stutzen. Bis die Praktikantin Li erscheint. Die Frauen werden Freundinnen und schließlich Geliebte. Im China der achtziger Jahre begeben sie sich dadurch in Lebensgefahr. „Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die zufälligerweise Frauen sind“, möchte Autor und Regisseur Dai Sijie (“Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“) in seinem sinnlichen Drama erzählen. Einfühlsam verhandelt er Tabus, Tochterliebe und Tradition.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, OL
Traders‘ Dreams - Eine Reise in die eBay-Welt Deutschland 2007, R: Marcus Vetter, Stefan Tolz
„Traders‘ Dreams“ dokumentiert das Internet-Auktionshaus eBay als Traumfabrik. Während im kalifornischen San José, dem Hauptsitz von eBay, die Konzernideologie gepredigt wird, versuchen Schafzüchter in Schottland, den Anschluss an die digitale Revolution zu finden. In Mexiko schwärmen Töpfer davon, sich von den amerikanischen Zwischenhändlern zu emanzipieren, im sächsischen Borna träumt eine Familie davon, mit eBay der Arbeitslosigkeit zu entfliehen. Zwar zeigen die Regisseure Marcus Vetter und Stefan Tolz auch die skurrilen Absurditäten des eBay-Booms, fügen der vermeintlichen Glücksmaschine in ihrer sanften Konzernkritik aber letztlich keinen Kratzer zu.“ (Der Spiegel) KL
Der Traum Dänemark/Großbritannien 2005, R: Niels Arden Oplev, D: Janus Dissing Rathke, Steen Stig Lommer
„Dänemark 1969: Mit dem neuen Schuljahr kommen neue Probleme: Frits, der sich für den kürzlich ermordeten Menschenrechtler Martin Luther King zu interessieren beginnt, leidet unter dem tyrannischen Direktor Lindum-Svendsen. Obwohl er bei seinen Schulkameraden nicht viel Rückhalt hat und auch die Eltern und ein junger, unkonventioneller Lehrer nur bedingt hinter ihm stehen, setzt sich Frits wie sein Vorbild King gegen den diktatorischen Rektor mutig für seinen eigenen ‚Traum‘ von Gerechtigkeit ein. Die Kraft und Emotionalität des Films überzeugte 2006 auch die Jugend-Jury der Berlinale, die das bewegende Drama mit dem Gläsernen Bären auszeichnete.“ (Rheinischer Merkur) HH
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Un Monde Moderne Frankreich 2005, R: Sabrina Malek, Arnaud Soulier / Originalfassung mit Untertiteln
“In die Gegenwart der globalisierten Welt und zu einem höchst aktuellen gesellschaftlichen Thema führt „Un Monde Moderne“. Vor einigen Jahren wurde in der Werft „Chantiers de l‘Atlantique“ in St-Nazaire die Unternehmensstruktur geändert, um Produktionskosten zu senken. Teilzeitarbeit und Globalisierung verursachten eingreifende Veränderungen der Arbeitsverhältnisse und der Beziehungen der Arbeiter untereinander. Über Subunternehmen werden Arbeiter aus Pakistan, Indien, Rumänien und Griechenland angeheuert, die unter schwierigsten Bedingungen ohne Arbeitsrechte und Verträge arbeiten - oft sogar ohne Lohn. Während sich der weltgrößte Passagierdampfer „Queen Mary 2“ in der Montage befindet, erzählen die Arbeiter der Werft von ihrem Alltag und ihren unsicheren Arbeits- und Lebensbedingungen.“ (fdk-berlin) HH
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Verführung von Engeln - Kurzfilme von Jan Krüger Deutschland 2000-07, R: Jan Krüger, D: Christian Bumba, Geraldine Rose
“Die vier chronologisch aneinandergereihten 6- bis 30-Minüter, darunter auch der preisgekrönte Abschlussfilm „Freunde“, zeigen die bereits markante Handschrift Krügers: In kargen, fast dokumentarisch wirkenden Einstellungen beobachtet er überwiegend junge Männer bei ihrer Suche nach Freundschaft, Liebe und Sex -- und deren beinahe beiläufig scheinenden Grenzüberschreitungen. Dabei wird ihre Homosexualität nie explizit zum zentralen Thema erklärt, sondern schlicht gelebt - oder auch nicht.“ (Cinema) HL, KLOL
Vier Minuten Deutschland 2006, R: Chris Kraus, D: Hannah Herzsprung, Monica Bleibtreu
Endlich traut sich ein deutscher Filmemacher, großen Kino zu machen. In „Vier Minuten“ passiert alles auf der grandiosen Bühne des Melodramas, ohne dabei je pathetisch oder lächerlich zu wirken. Die Klavierlehrerin Traude Krüger gibt schon seit 60 Jahren Musikunterricht in einem Frauengefängnis, aber solch eine Gefangene wie die Jugendliche Jenny hat sie noch nie gesehen. Diese ist ruppig, unberechenbar und aufsässig, aber auch eine Virtuosin am Klavier. Alles an dieser 20jährigen Mörderin ist der alten Frau zuwider, aber den Verlockungen ihres außergewöhnlichen Talents kann sie nicht widerstehen, und so versucht sie die Widerspenstige zu zähmen und wird dabei selber aus der seelischen Versteinerung geweckt, in der sie fast ihr ganzes Leben lang gefangen war. (hip) H, HH
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White is beautiful Ein Programm mit experimentellen Kurzfilmen über die Schönheit des Eises. HB
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Zizek! USA/Kanada 2005, R: Astra Taylor
Die Dokumentation „Zizek!“ entpuppt sich als eine Soloperformance des Kulturkritikers Slavoj Zizek, denn dieser korpulente, schwitzende, bärtige Bär von einem Mann ist auch ein begnadeter Performer, dessen Vorträge an amerikanischen Universitäten ähnlichen Kultstatus genießen wie die Auftritte von Popstars. In einem mit schwerem Akzent gelispelten Englisch reflektiert er über alles und jeden. Im Restaurant, auf dem Weg zur Vorlesung, in einer Videothek, und sogar im Bett redet dieser Mann ununterbrochen über Hitchcock und Marx, Derrida und Kometenabstürze, die ehemalige Sowjetunion und ihn nervende Autogrammjäger. Wegen seiner schnellen und verschrobenen Intelligenz sind diese Monologe zugleich faszinierend und amüsant, aber mit der Zeit gewinnt man auch den Eindruck, dass die Filmemacherin ihm zu sehr auf den Leim gekrochen ist. So bekommt man kein Gefühl dafür, ob Zizek nun ein rhetorisch brillanter Clown oder doch ein origineller Denker ist, der mit seiner Synthese von Marx und Lacan neue Wege gefunden hat, die Realität zu beschreiben. (hip) H, HH
Zodiac – Spur des Killers USA 2007, R: David Fincher, D: Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo
„Auf Tatsachen beruhender Film um die vergebliche Jagd nach dem Serienkiller ‚Zodiac‘, der Ende der 1960er-Jahre den Großraum San Francisco mit fünf Morden in Angst und Schrecken versetzte. Der weitgehend aus Perspektive zweier im Dunkeln tappender Ermittler – eines Polizisten und eines detektivisch ambitionierten Zeitungskarikaturisten – inszenierte Kriminalfilm fesselt dank seiner suggestiven formalen Qualitäten. Dabei wirkt er um so verstörender dadurch, dass er im nachhinein die Gier des wirklichen Täters nach Publicity zu erfüllen scheint.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI
2 Tage Paris Frankreich/Deutschland 2007, R: Julie Delpy, D: Julie Delpy, Daniel Brühl
„Mit beeindruckendem komödiantischen Timing erzählt Julie Delpy in ihrem Regie-Debüt vom Paris-Besuch eines Liebespaars. Adam Goldbergs Neurotiker und Delpys Tagträumerin bieten Anmerkungen zum Beziehungsleben, aber auch den kulturellen Eigenheiten von Amerikanern und Franzosen. Trotz eines etwas holprigen Finales ein großes, hintersinniges Vergnügen.“ (tip) H, HB, HH, HL
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